LH-Flugschüler klagen gegen Ausbildungsabbruch - Kritik an "Tarifflucht"

[airliners-Nachrichten]

Über einhundert Flugschüler klagen gegen den Abbruch ihrer Ausbildung bei Lufthansa Aviation Training. Die Vereinigung Cockpit unterstützt sie darin und wirft Lufthansa kurzsichtiges Handeln vor. Zudem hintertreibe der mit Staatsgeld gerettete Carrier Tarifverträge, heißt es auch aus der Politik.

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[Gottried Schulz]

Es ist interessant, dass eine Anwältin Lufthansa verklagt, weil diese ihre Flugschüler an andere Flugschulen verschieben will, mit dem Argument, dass es sich um eine „geringwertigere Ausbildung „ handelt. Wie kann das die Anwältin beurteilen? 
Hat Sie etwa  Markus Wahl von der „VC“ beraten?

Lufthansa hat auch in der Corona Krise die Verpflichtung an einer zukünftigen Personalplanung zu arbeiten. Diese besagt nun mal, dass es aufgrund der Corona Krise auf Jahre einen mangelnden Pilotenbedarf im Konzern geben wird. Daher ist es richtig die Flugschule wegen unnötiger Kosten zu schließen.

Wenn ein Flugschüler das Angebot der Auslagerung nicht annimmt, ist es sein Problem. Das Argument u.a. ein erneutes Auswahlverfahren mit hoher Durchfallquote durchlaufen zu müssen, ist absurd. Hier muss gelten: Entweder ich bestehe oder nicht! Die Behauptung von Wahl (Präsident der VC) , er verurteilte die Schließung der Flugschule „aufs Schärfste „ da nach Ende der Krise wieder hochqualifiziertes Cockpitpersonal benötigt wird, beeindruckt nicht. Behauptet er etwa auch das Piloten von anderen Flugschulen nicht hochqualifiziert sind? Sind seine Kollegen in der VC von LGW, LH-Cityline, Eurowings usw. etwa geringer qualifiziert, wie die der Lufthansa Passage Airlines? 
Dem Faß haut es den Boden raus, dass VC , in welcher Form auch immer, einen politischen Berater, nämlich Klaus Ernst (die Linke), für mich Ex- Kommunisten als Sprachrohr verpflichtet hat. Seine Vermutung, er verdächtige Lufthansa der „Tarifflucht“ ist aberwitzig. VC muss endlich akzeptieren, dass es einen anderen, nämlich marktgerechte Tarifverträge braucht, wie Großaktionär Thiele in einem Interview mit der FAZ am 03.11.2020 gefordert hat.

Pilot ist keine Berufsausbildung, sondern der Erwerb einer Lizenz.

Jürgen Raps, ehemaliges Vorstandsmitglied und Chefpilot der Lufthansa hat in einem Interview mit „Plane Talk“ jedem empfohlen der Pilot werden möchte, zuerst eine Berufsausbildung oder Studium zu absolvieren.

In  Australien fahren z.B. arbeitslose A380-Piloten von Qantas in Sydney Busse. Auch hier werden noch Busfahrer oder Lokführer gesucht.

Vielleicht wird VC wieder einmal zum Streik aufrufen, welche in der Vergangenheit alle unnötig waren und dreistellige Millionenverluste verursacht haben. Ein Richter hat am 09.09.2015 am Hessischen LAG einen Streik für unrechtmäßig erklärt, weil VC das Wings-Konzept zu Fall bringen wollte.

Nach 40 Jahren in der Fliegerei bin ich stolz, nie einer Gewerkschaft angehört zu haben.