coolAIR Geschrieben 21. März 2002 Melden Geschrieben 21. März 2002 Das hört sich leider nicht gut an: Aus der FTD vom 21.3.2002 Finanzkrise bei Dornier spitzt sich zu Von Gerhard Hegmann, München Die Finanznot beim weltweit drittgrößten Regionalflugzeughersteller Fairchild Dornier spitzt sich zu. Das amerikanisch-deutsche Unternehmen hat nach Angaben aus Branchenkreisen angeblich nur noch 90 Mio. Euro liquide Mittel. Das Unternehmen mit 4400 Beschäftigten benötige innerhalb der nächsten zehn Tage neues Geld, heißt es. Ein Firmensprecher lehnte dazu einen Kommentar ab. Nach Informationen der Financial Times Deutschland wurden die Beschäftigten aber darüber informiert, dass bis Monatsende ein Rettungsplan gefunden sein muss. Heute will Aufsichtsratschef Chuck Pieper bei der offiziellen Vorstellung des neuen Modells 728JET in Oberpfaffenhofen bei München zur Lage des Unternehmens Stellung nehmen. Zuvor findet eine Betriebsversammlung statt. Fairchild Dornier geriet in eine Liquiditätskrise, weil die Entwicklung neuer Modelle teurer als erwartet ist. Zudem stockt wegen der Luftfahrtkrise der Verkauf der kleineren 328-Modelle. Fairchild Dornier hofft auf die Rettung durch einen strategischen Partner und verhandelt mit dem US-Konzern Boeing. EADS und Bombardier lehnen Einstieg ab Der europäische Luftfahrtkonzern EADS lehnt einen Einstieg bei Fairchild Dornier ab. Auch Bombardier, der kanadische Marktführer für Regionalflugzeuge, äußerte sich ablehnend. Nach FTD-Informationen soll aber der US-Hersteller Beechcraft (Raytheon-Konzern) Interesse bekundet haben. Um kurzfristig neue Mittel bereitzustellen, gibt es nach Brancheninformationen derzeit Gespräche mit einem halbstaatlichen Bankenkonsortium aus HypoVereinsbank, der Bayerischen Landesbank und der Förderbank LfA. Über Landes- und Bundesbürgschaften sollen die Kredite abgesichert werden. Der Regionalflugzeugbauer mit 593 Mio. $ Umsatz im vergangenen Jahr gehört seit Anfang 2000 zu rund 95 Prozent den beiden Wagniskapitalgesellschaften Clayton Dublier & Rice (USA) und Allianz Capital Partners (Deutschland). Bei ihrem Einstieg hatten die Gesellschaften 400 Mio. $ investiert und Bankkredite und Bürgschaften über 800 Mio. $ beschafft. Im Januar wurde bekannt, dass nochmals bis zu 900 Mio. $ zur Entwicklung der neuen Modelle benötigt werden. Wie der Luftfahrtunternehmer Conrado Dornier, ehemals Miteigentümer von Dornier Luftfahrt, auf Anfrage sagte, "ist Boeing der Idealpartner". Einem Rettungsplan wolle sich der Unternehmer "nicht verschließen". Er sei aber noch nicht angesprochen worden. © 2002 Financial Times Deutschland
Gast FRANK Geschrieben 21. März 2002 Melden Geschrieben 21. März 2002 Ist heute der Roll Out des 728JET? Wenn ja wann genau? Gibt's irgendwo Fotos? FRANK =)
Gast Geschrieben 21. März 2002 Melden Geschrieben 21. März 2002 Von wegen 10 Tage, glaubt nicht alles, was die Presse schreibt!!! Es ist eng, aber nicht SO DRAMATISCH!!!
728JET Geschrieben 22. März 2002 Melden Geschrieben 22. März 2002 Wie es heißt hat FD noch Cash für etwa 2 Monate. Zudem wird gemunkelt dass ein kurzfristiges Darlehnen in den nächsten Tagen bereitgestellt wird. Außerdem muss ich mich korregieren, es hat DOCH eine Order gegeben, wie es aussieht ist eine Envoy 7 bestellt worden, allerdings ist der Zeitpunkt unklar. Zudem wird Flight Options wohl in nächster Zeit endgültig die schon wieder aus den Büchern entfernte Bestellung über 25 Envoy 7 bestätigen. Interessanterweise ist auch immer noch die Bestellung von SolAir gelistet, eigentlich eine doch recht große Überraschung. Als derzeitige Käufer für FD werden diese Namen genannt: Boeing, Bombardier und Beechcraft (!!!!). Boeing werden die größten Chancen eingeräumt, allerdings ist auch EADS noch nicht 100% aus dem Rennen. Man überdenkt laut Report bei bloomberg noch einmal ob man hier die richtige Entscheidung getroffen hat. Gruß 728JET http://fly.to/rorders [ Diese Nachricht wurde geändert von: 728JET am 2002-03-22 09:43 ]
coolAIR Geschrieben 22. März 2002 Autor Melden Geschrieben 22. März 2002 Na ja, ganz entspannt scheint man in Oberpfaffenhofen nicht zu sein. Ich bin aber trotzdem überzeugt, daß FD es schaffen wird. Alle Daumen sind gedrückt ... aus FAZ.de von heute 22.3.: Für Fairchild Dornier wird die Zeit knapp Aufsichtsratschef bezeichnet die Lage als kritisch / Gespräche mit mehr als vier möglichen Partnern Fairchild Dornier GmbH, Weßling bei München. Der Regionalflugzeughersteller Fairchild Dornier steht wegen seiner finanzieller Probleme unter großem Zeitdruck. Aufsichtsratschef Charles Pieper bezeichnete in einem Pressegespräch die Lage als kritisch. Ein strategischer Partner aus der Industrie müsse so schnell wie möglich gefunden werden. Wie lange Fairchild Dornier allein noch überleben könne, sagte er nicht. Zur Zeit verliere das Unternehmen 50 Millionen Dollar im Monat. Gespräche über die Aufnahme eines neuen Gesellschafters, der 50 oder mehr Prozent der Anteile übernehmen könne, würden mit mehr als vier Unternehmen aus der Luftfahrtindustrie geführt. Namen nannte Pieper nicht. Es gebe jeweils Kontakte zur obersten Führungsebene. In der Branche heißt es, Boeing und der kanadische Konzern Bombardier hätten Interesse (F.A.Z. vom 11. März). Der Vorstandsvorsitzende von Bombardier, Robert Brown, hat allerdings berichtet, bisher gebe es nur lose Kontakte zu dem deutsch-amerikanischen Unternehmen. Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS, Mehrheitsgesellschafter von Airbus und aus der Ära der Dasa noch mit 1,5 Prozent an Fairchild Dornier beteiligt, ist nach eigener Aussage an einem höheren Anteil nicht interessiert, da sich die EADS auf ihr Kerngeschäft konzentriere. Am Donnerstag stellte Fairchild Dornier an seinem Produktionsstandort Oberpfaffenhofen bei München den ersten 728 Jet vor. Das Flugzeug mit 75 Sitzen soll vom kommenden Jahr an an die ersten Kunden, zu denen die Lufthansa zählt, geliefert werden. Später sollen Versionen mit bis zu 110 Sitzen und für Geschäftsreisende hinzukommen. Einschließlich des 328 Jet mit 32 Sitzen, der seit 1999 verkauft wird, bezifferte Pieper den Auftragsbestand mit mehr als 11 Milliarden Dollar. Den alten Plan, erst wirtschaftliche Erfolge zu erzielen und dann einen Industriepartner aufzunehmen, haben nach Darstellung von Pieper die Terroranschläge vom 11. September mit ihren Auswirkungen für die Luftfahrt zunichte gemacht. Alle anderen Schwierigkeiten wie die Verzögerung in der Entwicklung des 728 Jet, die Aufgabe des Projekts 428 Jet für 44 Passagiere sowie der Einfuhrstopp Chinas für Regionalflugzeuge, mit dem der Auftrag von Hainan Airlines für 21 328 Jet auf Eis gelegt worden ist, hätten bewältigt werden können. "Der 11. September hat aber den ganzen Markt gestoppt", sagte Pieper. Dadurch verschiebe sich für Fairchild Dornier ein Umsatzbeitrag von 500 Millionen Dollar um zwölf bis 18 Monate. Auch Airbus, für den das Unternehmen Komponenten wie Flügelklappen und Teile des Rumpfhecks liefert, habe Aufträge um ein Viertel gekürzt. Gesellschafter von Fairchild Dornier mit seinen rund 4300 Beschäftigten sind seit April 2000 zu 95 Prozent der amerikanische Finanzinvestor Clayton, Dubilier & Rice und das Beteiligungsunternehmen Allianz Capital Partners des Versicherungskonzerns. Anfang dieses Jahres hatten beide einschließlich Bankkrediten und Bürgschaften eine Kapitalspritze von 870 Millionen Dollar vereinbart, aber nicht ausgezahlt. In der Branche heißt es, für die Entwicklung der 728-Jet-Familie werde zusätzlich zu den im April 2000 bereitgestellten 1,2 Milliarden Dollar mehr als 1 Milliarde Dollar benötigt. Pieper lehnte einen Kommentar dazu ab. Der weitere Mittelbedarf hänge von den Plänen des erhofften Partners ab. (him.)
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