Gast Geschrieben 21. März 2002 Melden Geschrieben 21. März 2002 Berlin (vwd) - Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich für den Ausbau des Flughafens in Frankfurt/Main ausgesprochen. Ein "Kleinhalten" wäre auch unter beschäftigungspolitischen Gesichtspunkten ein sehr großer Fehler, sagte Schröder auf dem Luftverkehrs-Kongress am Mittwoch in Berlin. Allerdings müßten die Umweltbelastungen durch technische Weiterentwicklung reduziert werden, sagte der Kanzler. Generell spielten die Flughäfen und ihre Vernetzung mit den anderen Verkehrsträgern bei der Verkehrsplanung der Bundesregierung eine große Rolle, sagte Schröder. Sie müßten besser als bisher in das Gesamtkonzept integriert werden. Zuvor hatte Bundesverkehrsminsiter Kurt Bodewig darauf hingewiesen, dass durch eine besssere Vernetzung von Bahn und Flugzeug die Zahl der innerdeutschen Flüge auf bestimmten Strecken innerhalb von fünf Jahren um 30 Prozent reduziert werden könnten. Dies traf auch bei der Lufthansa AG, Frankfurt, auf positive Resonanz. Vorstandsvorsitzender Jürgen Weber sagte, dass dies wieder freie Slots bringen würde, die dann für den internationalen Verkehr eingesetzt werden könnten. Schröder betonte zudem, dass die Engpässe im europäischen Flugraum beseitigt werden müßten. Auf dem Weg zum Ziel eines "gemeinsamen Himmels" in Europa habe man auf dem EU-Gipfel in Barcelona "noch nicht die Fortschritte gemacht, die wir brauchen". Grund seien neben militärischen Fragen auch unterschiedliche Auffassungen über den Wettbewerb innnerhalb Europas. Hier werde die Frage der Reziprozität, der Wechselwirkung zwischen unterscheidlich liberalisierten Märkten, zukünftig eine Rolle spiele. Dies gelte sowohl innerhalb Europas als auch in der Beziehung zu andere Märkten, wie den USA. Die Verhandlungen zwischen Versicherungen, Airlines und Regierung zum Thema Haftungsgarantien bei Schäden durch Terrorangriffe seien auf einem "guten Weg", sagte Schröder. Auch Lufthansa-Vorstandsmitglied Wolfgang Mayrhuber hält einen Kompromiß für möglich, wollte sich aber auf dem Kongress nicht auf einen Zeitplan festlegen lassen. Er befürwortet eine Grundsicherung durch die Privatwirtschaft, die von einer ab einer gewissen Größe geltenden staatlichen Haftung gestützt wird. Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig betonte hingegen, dass die Regierung eine privatwirtschaftliche Lösung wünscht. Diese brauche Zeit, weshalb die Regierung sich für eine Verlängerung der staatlichen Haftungsgarantien um weitere 60 Tage einsetze. Über Inhalte der laufenden Gespräches wollte er sich nicht äußern. +++ Stephan Kosch vwd/20.03.02/sk/hab
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