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Swiss: Irrungen und Wirrungen um Piloten-GAV


Gast Swissfighter

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Dem Start der neuen Swiss steht nur noch der GAV für die rund 1000 Crossair-Piloten im Weg. Der Vorstand der Crossair Pilotengewerkschaft CCP droht mit Kampfmassnahmen und das Crossair-Management spricht von gezielter Falschinformation.

 

 

 

[TA/sda] - Eine Woche vor dem Start der Swiss titelt die «SonntagsZeitung»: Crossair-Piloten drohen mit Streik». Am vergangen Freitag hätten bei einer Konsultativabstimmung der CCP von 600 anwesenden Crossair-Piloten nur gerade fünf dem von den Swissair-Piloten bereits gutgeheissenen GAV zugestimmt. Das Nein zum neuen Swiss-Vertrag in der Urabstimmung sei somit vorprogrammiert.

Es wundere ihn nicht, dass an der Veranstaltung der CCP eine negative Stimmung geherrscht habe, sagte Swiss-Mediensprecher Sacha Wigdorovits am Sonntag der Nachrichtenagentur sda. Der CCP-Vorstand habe lediglich von dessen negativen Seiten gesprochen und damit unbegründete Ängste bei den Crossair-Piloten geweckt.

 

Der CCP-Vorstand begründet die Ablehnung des GAV mit Benachteiligungen gegenüber den zur Swiss stossenden Swissair-Piloten. So würden die Crossair-Piloten, da sie im Durchschnitt jünger seien als die Swissair-Piloten, bei Engpässen als Erste entlassen. Zudem würden sie bei der Karrieregestaltung eindeutig benachteiligt.

 

Diese Einwände sind nach Auffassung des Swiss-Mediensprechers Wigdorovits «eindeutig falsch». Der neue GAV beinhalte für die Crossair-Piloten im Gegenteil erhebliche Vorteile: Höhere Löhne, mehr Ferien, frühere Pensionierung.

 

Auch das Argument, dass die Swissair-Piloten im Gegensatz zu den Crossair-Piloten in den Genuss eines Bonussystems kommen sollen, lässt Wigdorovits nicht gelten. Die Swissair-Piloten hätten Lohneinbussen von 15 bis 35 Prozent akzeptiert.

 

Darüber hinaus seien sie laut GAV zu weiteren Lohnkürzungen in den Jahren 2002 und 2003 verpflichtet. Diese zusätzlichen Kürzungen werden ihnen nur zurückerstattet, wenn die Swiss 2003, respektive 2004 schwarze Zahlen schreibt. Demgegenüber seien die Löhne der Crossair-Piloten in ihrer Höhe garantiert.

 

Laut dem GAV sind die Saläre abhängig vom Einsatzbereich, das heisst Kurz-, Mittel- oder Langstrecke, vom Dienstalter und der Funktion (Co-Pilot oder Captain).

 

Das Crossair-Management orientiert unterdessen die CCP-Piloten an eigenen Veranstaltungen. Eine erste wurde am Samstag in Basel durch geführt, zwei weitere standen am Sonntag in Zürich und eine am Montag in Genf auf dem Programm.

 

Daniel Schatzmann, seit sieben Jahren bei der Crossair und gegenwärtig Jumbolino-Kapitän, war an der CCP-Veranstaltung vom Freitag wie an jener des Managements am Samstag. Der sda sagte er: «Es ist eigentlich eine Frechheit, wie einseitig uns der CCP-Vorstand am Freitag informiert hat.» Er habe weder etwas über die verbesserte Ferienregelung, noch über die höheren Löhne oder über das tiefere Pensionsalter etwas gehört.

 

Die Stimmung sei völlig anders gewesen. An einen Streik glaube wohl nur der Vorstand selber, zumal die CCP an Stillhalten gebunden sei, solange die Verhandlungen vor dem Arbeits-Schiedsgericht nicht abgeschlossen seien.

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