sk Geschrieben 20. November 2002 Melden Geschrieben 20. November 2002 Ist zwar eigentlich nichts neues, aber die NZZ veröffentlichte heute folgenden Artikel: Zu teurer Ersatz für die Buckelpiste?Im Kanton Bern wird über die Erschliessung des Flughafens Bern entschieden. Der Urnengang, den links-grüne Kreise mit dem Referendum gegen den vom Grossen Rat bewilligten Kredit von 5,5 Millionen Franken erzwungen haben, steht am Ende einer langen Planungsphase – und findet am Vorabend der nächsten Spardebatte statt. kfr. Bern, 19. November Dass die Situation unbefriedigend und eine neu konzipierte Erschliessung nötig ist, darüber bestehen kaum Zweifel. Die heutigen Strassen nach Bern Belp sind «eines Flughafens der Landeshauptstadt nicht würdig», wie die Mehrheit des Grossen Rates befand. Die Zufahrt von Kehrsatz her ist in einem schlechten Zustand und wird schon lange als Buckelpiste bezeichnet, jene von Belp her quert die Piste und wird bei Starts oder Landungen mit einer Schranke geschlossen. Der Termin für den Entscheid macht aber die Wahl zwischen zwei unangenehmen Dingen deutlich, vor der man im Kanton Bern bei Finanzfragen immer wieder steht: Am Tag nach der Abstimmung beginnt im Kantonsparlament die Debatte über die Strategische Aufgabenüberprüfung durch den Regierungsrat (SAR). Es geht um ein Sparpaket, das keinen Bereich verschont. Hoher Aufwand für eine kurze Strasse Unter diesen Bedingungen hatten links-grüne Kreise keine Mühe, für ein Referendum gegen den vom Grossen Rat mit 124 gegen 27 Stimmen und bei 8 Enthaltungen beschlossenen Kredit von 5,5 Millionen Franken 14 000 Unterschriften zu sammeln. Das ist (neben den bereits bewilligten 1,3 Millionen Franken für die Projektierung) der Kantonsbeitrag an die Flughafenerschliessungsstrasse, die auf insgesamt 9,2 Millionen Franken veranschlagt ist. Den Rest tragen die Gemeinden Belp und Kehrsatz, wobei Belp seinen Anteil von 2,35 Millionen Franken mit einer Beschwerde beim Verwaltungsgericht angefochten hat. In einem jahrelangen Planungsprozess waren unter Mitwirkung der Bevölkerung verschiedene Korridore für die neue Zufahrt geprüft worden. Die letztlich gewählte Linienführung für die 2 Kilometer lange, 6 Meter breite und für eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h konzipierte Strasse beginnt beim südlichen Dorfeingang von Belp. Sie umfährt die (verlängerte) Piste und endet beim Giessenbad. Parallel zur Strasse verläuft ein separater Fuss- und Radweg; er erhöht die Sicherheit und bildet einen attraktiven Zugang zum Naherholungsgebiet an der Aare. Heute fahren jeden Tag etwa 1000 Autos zum Flughafen. Prognosen über das Passagieraufkommen gehen davon aus, dass es später höchstens 2600 Fahrzeuge pro Tag sein werden. Einmalige Investition für viele Aktivitäten Die relativ geringen Frequenzen sind neben dem Hinweis auf die Finanzlage des Kantons, die keine «Luxusprojekte» gestatte, ein Hauptargument der Gegner. Für die wenigen Autos brauche es keine bessere Strasse. Wegen der unsichereren Entwicklung im Luftverkehr sei sie auch überflüssig; es brauche einen Ausbau der Bahnverbindungen statt den umweltbelastenden Flugverkehr. Die Befürworter halten demgegenüber den Bau der Erschliessungsstrasse für eine einmalige Investition in die wirtschaftliche Zukunft. Darüber hinaus machen die Mehrheit des Grossen Rates und das Komitee «Ja zur sicheren Flughafenzufahrt» touristische Argumente geltend. Die vorgeschlagene Lösung unter Einbezug des nahen Autobahnanschlusses Rubigen entlaste nicht nur die Ortsdurchfahrt von Belp und die betroffenen Quartiere vom Flughafenverkehr, sie sei auch ein Gewinn für alle, die das Belpmoos für Freizeitaktivitäten nutzen wollten.
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