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swiss überprüft alle Piloten


A380

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Die Fluggesellschaft swiss zieht die Konsequenzen aus dem Flugzeugabsturz von 2001 bei Zürich. Alle Piloten der Fluggesellschaft werden von externen Fachleuten geprüft. Falls nötig werden sie nachgeschult, oder sogar entlassen!

 

Was haltet Ihr davon? Hat das einen zusammenhang mit dem Pilotenabbau (die schlechtesten werden entlassen), oder ist dies nur einen Versuch der swiss um wieder einmal positiv in den Medien zu erscheinen?

Geschrieben

Das der Ruf einiger Crossair Piloten zumindest umstritten ist, ist ja bekannt.

Indirekt stellt sich Swiss mit diesem Zug ein Armutszeugnis aus was die Schulung und Ausbildung im eigenen Haus angeht.

 

Sollte es zu nicht ganz so positiven Ergebnissen kommen, wovon ich nicht ausgehe, wird sich Swiss einige Fragen gefallen lassen müssen. Ob sie dann noch so gut dastehen weiß ich nicht.

Sie können wohl schlecht jemanden entlassen, der seit Jahren von Swiss Checkern positiv gecheckt wurde und dann plötzlich von einem unabhängigen als unfähig entarnt wird.

Da sollte man eher den Trainigscaptain feuern.

 

Die Flugschule der ex Swissair hatte/hat einen guten Ruf, ahnlich wie LFT oder die KLM flight academy.

Ich hoffe nur das dies kein Versuch ist sich einiger Kollegen, speziell Crossair Kollegen zu entledigen.

Geschrieben

besser spät als nie!

 

ich denke es ist sowohl imagepflege als auch leistungsüberprüfung.

 

wenn man einen personalüberhang hat kann es nicht falsch sein die besten zu behalten.

 

voraussetzung ist natürlich ein faires verfahren.

ausserdem ist ja ja üblich in großfirmen

exterene prüfer einzusetzen die nicht an die firma gebunden sind und dadurch nicht betriebsblind sind.

Geschrieben

Davon halte ich folgendes:

Beim Absturz im Jan 2000 bei Niederhasli (Saab340) wurde sofort gesagt, es sei ein Pilotenfehler. Die Piloten waren ein Slovake und ein Mazedonier, glaube ich. Später fand man heraus, dass der Pilot im letzten Moment das Flugzeug vom Dorf weg in ein Feld lenken konnte. Trotz dieser, wie ich sagen würde, Heldentat, wurde ihm zum Vorwurf gemacht, nicht so sprachgewandt zu sein wie die anderen Crossair-Piloten, dies habe folglich zum Absturz geführt (diese Theorie hat heute zum Glück keine Gültigkeit mehr).

Okt 2002 Absturz Jumbolino bei Bassersdorf: Sofort war das Wetter, die schlechte Sicht, die falsche Piste usw... verantwortlich. Kein Mensch sprach von einem Pilotenfehler, der Pilot war ja schliesslich ein Schweizer mit jahrelanger Erfahrung, wer zweifelt da noch an seinen Fähigkeiten. 2 Monate später fand das Fernsehen heraus, dass derselbe erfahrene Schweizer Pilot vor nicht allzu langer Zeit bei einem Landeanflug auf Aosta tatsächlich dachte, er fliege nach Sion...

Bei der Luftkollision über dem Bodensee, wem wurde die Schuld sofort zugeschoben? Den Russischen Piloten. Komisch, dass sich dann herausstellte, dass die Schweizer Flugsicherung Skyguide ihre Posten zu wenig besetzt hatte, so dass zur Unfallszeit der einzige Anwesende Fluglotse 27(!) Flugzeuge gleichzeitig betreute.

Dies über die Fremdentoleranz und Nationalkritik in der Schweizerischen Luftfahrt...

Somit steht für mich schon jetzt fest, welche Piloten als die schlechteren hingestellt werden und schlussendlich entlassen werden. Jedenfalls sicher nicht die, die mit ihrem (nicht allzu knappen) Einkommen als gute Schweizer eine Familie mit zwei Kindern und vielleicht noch einem Hund unterhalten, irgendwo im Aargauer Mittelland in einem Einfamilienhaus mit Gärtchen leben und vielleicht noch irgendwo in der Armee dienen.

 

Musste mich einfach mal abreagieren, tut mir leid, wenn ich jemanden beleidigt habe...

_________________

Grüsse

 

Pulkovo 4ever!

 

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: fv154 am 2002-12-02 15:14 ]</font>

 

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: fv154 am 2002-12-02 15:28 ]</font>

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: fv154 am 2002-12-02 15:28 ]

Geschrieben

Ich habe die Kommentare zu besagten Abstürzen etwas anders in Erinnerung, insbesondere die Crossair-Abstürze. Crossair beteuerte nach dem Unfall sofort, dass die Muttersprache der Piloten keine Probleme darstelle, da die Cockpitsprache sowieso Englisch sei. Vielmehr wurde oft auf das FMS verwiesen. Erst Monate später kam dann heraus, dass der Pilot irgendein Medikament intus hatte.

 

Nach dem Unfall in Bassersdorf letztes Jahr wurde - meines Erachtens - logischerweise die Ursache zuerst bei den erschwerten Anflugbedingungen gesucht, da diese neu waren. Trotzdem wurde nach einigen Tagen schon bekannt, dass der Pilot offenbar keine weisse Weste hatte. Im Fernsehen wurde z.B. gesagt, dass der gleiche Pilot schon mal auf einem gefrorenen See gelandet sei, oder dass er beweisen wolle, dass man die Bugräder bei einm bestimmten Flugzeugtyp (Jumbolino? MD83?) am Boden nicht einfahren könne, was dann aber doch ging, was für erhebliche Reparaturkosten sorgte.

 

Bei beiden Abstürzen wurde oft die Qualität der Crossair-Piloten und deren Ausbildung bemängelt. Wie oft hiess es schon, dass in der Crossair viele Piloten unterkämen, welche bei der Swissair durchgefallen seien?

 

Beim Unfall über dem Bodensee hat sich die Skyguide äusserst ungeschickt verhalten, da gebe ich dir Recht. Ich war aber bislang der Ansicht, dass der betreffende Lotse keine 10 Flugzeuge GLEICHZEITIG in seiner Kontrolle hatte. Kannst du eine Quelle für die 27 Flugzeuge angeben? Kommt dazu, dass der russische Pilot mit seinem Entscheid, den Anweisungen des Lotsen zu folgen, statt denjenigen des TCAS, halt auch ein klein wenig zum Unfall beigetragen haben könnte. Damit soll nicht schon wieder auf die Russen eingedroschen werden, sondern lediglich auf das Problem aufmerksam gemacht werden, dass hier offenbar ein Problem nicht gabz gelöst wird, nämlich die fehlende Standardisierung von Procedures in solchen Fällen.

 

Gruss

 

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[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeDo am 2002-12-02 16:14 ]

Geschrieben

@ GeDo

Die Quelle der Aussage zu den 27 gleichzeitigen Flugzeugen kann ich dir auch nicht nennen. Ich habe das, so gut ich mich noch erinnern kann, im Radio gehört, als es darum ging, zu erklären, wieso der Lotse allein im Raum sass (sein Kollege war in der Pause(!)). Könnte sein, dass es der Lotse selbst gesagt hat und dabei selbst übertrieben hat...es war mir jedenfalls die Zahl 27 geblieben. Was ich damit sagen wollte ist, dass die Schuld weder dem Lotsen, der völlig überlastet war, noch dem Russischen Piloten, der zwar schon dem Falschen gehorcht hat, aber trotzdem davon ausgehen musste, dass die erhaltenen Informationen stimmen, in die Schuhe zu schieben ist. Meiner Meinung nach war die Organisation bei Skyguide, was jedenfalls jene Nacht betrifft, einfach miserabel (Schichtwechsel, Ausfall der Telefonleitung, Ueberarbeitung des Radarsystems usw...). Du hast aber auch recht, wenn du sagst, dass im Luftraum dort sowieso schlecht kooperiert wird.

Was den Unfall bei Bassersdorf betrifft, war es ja nicht die Crossair, die frühere Fehler beim Unfallpiloten entdeckte (oder entdecken wollte), sondern die Geschichte mit dem zugefrorenen See (die übrigens einen anderen Piloten betraf) sowie die mit dem falschen Aflug auf Sion kam durch das Fernsehen (10vor10) an die Oeffentlichkeit. Erst dann gab die Crossair Unsicherheiten bei ihren Piloten zu.

Was ich mit der Berichterstattung zeigen wollte, ist, dass meiner Meinung nach in der CH-Luftfahrt die Schuld nie bei sich selbst, sondern immer bei den anderen gesucht wird. Somit sind es immer dieselben, und deshalb würde ich mich nicht wundern, wenn bei dieser Pilotenüberprüfung nicht aufgrund von Fähigkeiten der Piloten, sondern aufgrund dessen, wie sie sich präsentieren, entschieden werden wird. Es gibt in der Schweiz (nicht nur in der Luftfahrt) die Tendenz, aufgrund vom äusseren Erscheinungsbild personelle Entscheide zu treffen, Qualität, Ausbildung und schlussendlich Sicherheit sind da oft zweitrangig, leider.

 

_________________

Grüsse

 

Pulkovo 4ever!

 

Fly Sacha Avia - Fliegen gemäss alten Sowjetischen Traditionen!

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: fv154 am 2002-12-03 11:38 ]

Geschrieben

@fv154: Sorry, aber das mit den 27 Flugzeugen ist falsch. Lies mal den entsprechenden Bericht darüber.

 

Kommt dazu, dass in der Presse wohl vor allem die Skyguide ihr Fett abbekam, und nicht der russische Pilot. Seither scheint übrigens auch immer die Skyguide an allem Schuld zu sein, sogar wenn ein Flugzeug die rwy 28 ohne Erlaubnis überquert.

 

Zu deinem Anschuldigung der Fremdenfeindlichkeit in der Schweizer Luftfahrt passt irgendwie auch nicht, dass die SWISS immer erwähnt wird, wenn sie auch nur im entferntesten etwas mit einem Vorfall zu tun hatte, während die anderen Airlines selten bis nie erwähnt werden.

 

Du sagst ganz richtig, dass die Schuld weder dem Piloten noch dem Lotsen alleine zuzuschieben ist. Trotzdem hast du aber eine doch recht einseitige Sicht der Dinge. Findest du nicht?

 

Dein Vorwurf wegen den Piloten und der "Fremdentoleranz und Nationalkritik in der Schweizerischen Luftfahrt... " verstehe ich auch nicht ganz. Crossair hat sich - zumindest in der Öffentlichkeit - in der Vergangenheit immer zu 100% hinter ihre Piloten gestellt, Ausländer oder nicht. Oder hast du da andere Infos? Dass jetzt ihre Piloten einmal grundsätzlich überprüft werden, finde ich persönlich gut. Falls nichts wesentliches dabei herauskommt, auch gut. Ich kann mir aber beileibe nicht vorstellen, dass SWISS da eine Kündigungswelle unter diesem Deckmantel vorantreiben wird, wie du das suggerierst.

 

Gruss

_________________

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[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeDo am 2002-12-03 13:55 ]

Geschrieben

@GeDo

Sorry, wenn ich einseitig erscheinen sollte. Das ist bei mir manchmal so, wenn ich die politische Brille aufsetze.

Trotzdem gibt es da ein paar Sachen, die man bereinigen muss:

1. Wie gesagt, die verflixte Zahl 27 ist mir einfach geblieben aus irgend einer Berichterstattung, wenn sie falsch sein sollte, tut es mir Leid, und ich werde mich von dieser aussage distanzieren. Das mindert aber nicht die Schuld von Skyguide betrffend Luftkollision.

2. (politische Brille auf)

Mir geht es nicht um Fremdenfeindlichkeit. Mein Problem ist, dass in der CH viel zu oft das ERSTE Urteil über ein Vorfall meistens aufgrund von Gefühlen und Klischees gefällt werden. Dafür 3 Beispiele:

Nr.1: Swissair war lange das Aushängeschild der Schweiz, auch wegen ihren Eigenschaften Zuverlässigkeit und Sauberkeit. Niemandem kam es jemals in den Sinn, etwas an der SR zu kritisieren. Doch kaum war sie nicht mehr so zuverlässig und sauber, war sie plötzlich an allem Schuld.

Nr. 2: Skyguide war bis zum vorfall über dem Bodensee kaum kritisiert worden. Wie das heute ist, hast du ja selbst gesagt.

Nr. 3: Russland hat bekanntlich eine hohe Absturzrate (vor allem aufgrund Mangels an finanziellen Mitteln, was zu einer schlechten Wartung der Flugzeuge führt), deshalb ist doch der erste Schluss der eher weniger kompetenten Menschen logischerweise der , dass die Russen Schuld haben.

Natürlich denken bei weitem nicht alle Schweizer so (ich bin ja auch einer), es gibt aber leider diese tendenz von klischeehaftem Denken vor allem bei der ländlichen und, sorry für den Ausdruck, eher weniger gebildeten und kompetenten Bevölkerung (Ich sage NICHT, dass alle auf dem Land so denken!). Wer in der Schweiz Fehler macht, wird zum Sündenbock und auf den wird geschossen, da es nicht zum Bild des guten Schweizer passt, Fehler zu machen (ist jedenfalls MEIN Eindruck). Wahrscheinlich hat dies eine Identitätskrise als Ursache, da die Schweizer (gilt NICHT für alle) merken, dass sie im internationalen Vergleich vieles verpasst haben und daher nicht mehr so gut dastehen wie früher (nicht nur in der Luftfahrt), es aber nicht wahrhaben wollen, ihre Fehler nicht einsehen wollen.

Ein anderes Beispiel ist der Staatsvertragsstreit wegen dem Süddeutschen Luftraum. Die eher Volksnational gerichteten Parteien schiessen jetzt auf die Regierung und den Verkehrsminister, obwohl ja zum Beispiel Luxemburg Airport die gleiche Ausgangslage hat (Anflüge über ausländischem Gebiet). Luxemburg hat aber keine Probleme, da sie EU-Mitglied sind. Die Menschen, die also gegen den EWR/EU-Beitritt der Schweiz waren, aber jetzt den Staatsvertrag bekämpfen, müssen sich selbst an der Nase nehmen. Das sind dann meistens dieselben, die auch nach Gefühl und Klischee urteilen, ohne die Sachlage zu kennen.

(politische gefärbte Brille ab)

 

3. Es geht ja hier nicht darum, sich gegenseitig fertig zu machen, sondern um einen konstruktiven und kompetenten Meinungsaustausch. wenn ich etwas verletztendes sagen sollte, tut es mir leid, und es wäre bei weitem nicht meine Absicht. ich wollte nur mal meine Meinung dazu sagen, so wie es A380 ja gefragt hat.

 

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Grüsse

 

Pulkovo 4ever!

 

Fly Sacha Avia - Fliegen gemäss alten Sowjetischen Traditionen!

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: fv154 am 2002-12-03 15:34 ]

Geschrieben

@fv154

Wusste nicht, dass du die politische aufhattest. Mir fielen einfach nur die Schwarz-Weiss-Malerei und einige Fehlinformationen auf.

 

Du sagst: "Mein Problem ist, dass in der CH viel zu oft das ERSTE Urteil über ein Vorfall meistens aufgrund von Gefühlen und Klischees gefällt werden. "

 

UND DAS GILT NUR IN DER SCHWEIZ??????

Na, das ist mir aber neu!

 

Ich glaube, ich lass es lieber.

Geschrieben

Bitte beim Thema "swiss überprüft alle Piloten" bleiben!

 

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Controller sorgen im airliners.de-Forum für einen geregelten Ablauf und achten auf die Einhaltung der Regeln und die Wahrung der Netiquette. Controller nehmen nicht aktiv an Diskussionen teil.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Controller am 2002-12-03 23:30 ]

  • 3 Wochen später...
Gast Swissfighter
Geschrieben

Entschuldigung, lieber Controller, aber ich schneide noch einmal und zum letzen Mal das oben besprochene Thema an.

 

Ich war und bin immer noch gegen einen Beitritt zur EU und auch gegen den Staatsvertrag mit Deutschland. Ich nehme enttäuscht zur Kenntniss das mich dadurch einige als blöd und ungebildet abgestempfelt haben.

Ich möchte aber trotzdem noch kurz meine Sicht der Dinge dazu sagen:

Ich kann mit dem Profitdenken in der EU einfach nichts anfangen, ebenfalls nicht mit dem arroganten Auftreten der EU und derer Mitgliedsländer. Schon heute steckt die EU meiner Meinung nach in einer Krise. Mit der geplanten Osterweiterung wird das nicht besser. Es kann sein, dass für die Schweizer Luftfahrt ein EU-Beitritt besser wäre, doch das ist nur ein positiver Punkt im Gegenteil zu viel mehr negativen.

Der Staatsvertrag hat mit der EU im Grossen und Ganzen eigentlich nicht viel zu tun. Es geht um einen Nachbarschaftsstreit und da muss eine faire, für BEIDE Seiten angenehme Lösung gefunden werden. Ich denke nicht, dass das beim aktuellen Staatsvertrag gerechtfertig ist, besonders auch, weil die Bevölkerung in Süddeutschland ebenfalls nicht zufrieden ist. Das ist wieder einmal ein Beispiel wie die deutsche und auch die schweizer Politik versagt hat und am Volk vorbei politisiert hat.

  • 2 Wochen später...

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