Gast Swissfighter Geschrieben 29. Dezember 2002 Melden Geschrieben 29. Dezember 2002 Der Unique Airport kommt punkto Sicherheit einmal mehr in die Schlagzeilen. Fünf Airlines wollen die Piste 28 in Zukunft nicht mehr anfliegen. Das meldet der "SonntagsBlick". Grund ist ein Brief von zwei ehemaligen MD11-Piloten, in dem sie vor den Gefahren der Piste warnen. Eine instabile Landung auf der 2500 m langen Piste könne "sehr gefährlich" werden. Zudem sei der Airport wegen dem erhöhten Terrain und den speziellen Wetterbedingungen schon immer einer der schwierigsten gewesen. Unter den fünf Airlines sollen sich auch drei grosse aus dem asiatischen Raum und eine aus den USA befinden.
Gast Geschrieben 29. Dezember 2002 Melden Geschrieben 29. Dezember 2002 http://www.fliegernews.de : KLOTEN ZH (Sonntags-Blick) – Mindestens fünf Airlines wollen die Piste 28 des Flughafens Zürich-Kloten boykottieren. Zwei ehemalige MD11-Piloten haben die Fluggesellschaften schriftlich auf die Gefahren der Todespiste hingewiesen. SonntagsBlick kennt Auszüge daraus. Der Anflug auf die Piste 28 kann mit einer Fahrt auf einer Gebirgsstrasse verglichen werden. Anspruchsvoll, mit engen Toleranzen und ohne Leitplanken. Die Anflüge sind nicht illegal, und sie entsprechen den internationalen Normen. Aber die Piste 28 gilt als Todespiste: Am 24. November 2001 riss der Absturz eines Crossair-Jumbolinos bei Bassersdorf 24 Menschen in den Tod. Die Anwohner haben Angst. In einem Brief der Bürgerinitiative Fluglärmsolidarität warnen sie 69 Airlines vor den vorhandenen Gefahren. Auszüge: Wetter/Gelände: «Angesichts des erhöhten Terrains und der speziellen Wetterbedingungen wie Wind und Nebel war der Flughafen Kloten schon immer einer der schwierigsten zum Anfliegen. Die Piloten der Swissair mussten den Anflug auf Piste 28 regelmässig im Flugsimulator trainieren.» Anflug: «Heute muss die Piste täglich angeflogen werden. Teils sogar mit Rückenwind und schlechter Sicht. Wegen der Hügelkette im Anflugbereich ist heute ein Anflugwinkel von 3,7 Grad erforderlich.» Piste: «Eine unstabile Landung kann in einem zu späten Aufsetzen auf der Piste 28 enden und ist angesichts der nur 2500 Meter Länge sehr gefährlich. Zudem sinkt die Piste leicht ab. Landungen mit Rückenwind auf einer nassen oder gefrorenen Piste bergen eine extrem grosse Gefahr.» Damit nicht genug: Bei Landungen auf der Piste 28 müssen alle Maschinen, die auf der Piste 32 starten, deren Landebahn kreuzen. «Diese Kreuzungen sind für mich die grösste Gefahr», sagt Hanspeter Buchmann, Mitverfasser des Briefs und ehemaliger MD11-Pilot. «Ein Unfall ist immer eine unglückliche Verkettung von Zufällen, doch bei Anflug und Landung auf der Piste sind zu viele der unglücklichen Faktoren bereits vorhanden.» Buchmann hat den Warnbrief zusammen mit einem weiteren ehemaligen MD11-Piloten verfasst. Alle 69 Airlines, die auf dem Flughafen Zürich-Kloten starten oder landen, haben ihn erhalten. Die Konsequenz: Mindestens drei grosse Airlines aus dem asiatischen Raum haben inoffiziell angekündigt, die Piste 28 ab sofort zu meiden. Nach Informationen von SonntagsBlick wollen sich insgesamt mindestens fünf Fluggesellschaften an dem Boykott beteiligen. Der Anflug der Piste 28 ist schon schwierig genug. Doch auch auf dem Boden lauern Gefahren. Was, wenn eine voll besetzte Lang-streckenmaschine mit hoher Geschwindigkeit aufsetzt und über die Piste hinausschnellt? Nur wenige Meter hinter dem Pistenende verläuft die Glatt, ein kanalisiertes Flüsschen. «Es ist nicht auszudenken, die Maschine würde wahrscheinlich aufschlagen und sofort Feuer fangen», ist Flugexperte Olav Brunner überzeugt. Vom Warnbrief der Fluglärmsolidarität hat man bei der Flugsicherung Skyguide offiziell noch keine Kenntnis. Roger Gaberell: «Jeder Pilot entscheidet selbst, ob er auf der Piste 28 landen will.» Tatsache ist: Bei nasser Piste ist eine Landung für die MD11-Maschinen der Swiss auf dieser Piste ebenfalls nicht möglich. Denn: «Die Länge der Piste ist erst dann ein Risiko, wenn man Grossraumflugzeuge bei schlechten Bedingungen landen lässt», sagt Skyguide-Sprecher Gaberell. Die Swiss hat den Warnbrief der Fluglärmsolidariät schon erhalten. Swiss-Sprecher Markus Baumgartner: «Für die Swiss ist die Piste 28 nicht gefährlich. Aber die Swiss zwingt niemanden, auf dieser Piste zu landen.» (IK)
Phantom_der_Ope Geschrieben 29. Dezember 2002 Melden Geschrieben 29. Dezember 2002 USA und Asien? Reichen 2500 Meter eigentlich aus für deren Flugzeuge?
Gast Geschrieben 29. Dezember 2002 Melden Geschrieben 29. Dezember 2002 Bei deren Landung wird sich allerdings nicht mehr sonderlich viel Sprit im Tank befinden
Alex330 Geschrieben 30. Dezember 2002 Melden Geschrieben 30. Dezember 2002 Für eine Landung unter normalen Bedingungen (Wetter ok, Tanks weitgehend leer) reichen 2500m problemlos aus. In CGN habe ich auf der 07/25 (knapp 2500m) schon MD11F, B747-400 und AN124 landen gesehen. Das Starten ist für Widebodies normalerweise das Problem bei einer so kurzen Bahn. Vollbetankt schafft das keiner. In ZRH ist - siehe Bericht - die Bahn aus anderen Gründen in der Kritik. Ob allerdings der Begriff "Todespiste" gerechtfertigt ist... Da hat m.E. ein Boulevardblatt doch leicht übertrieben. Aber das kennt man ja. Dennoch scheint es ernsthaftere Sicherheitsrisiken zu geben. Es ist ein unangenehmer Gedanke, dass der Lärmschutz für die deutschen Bodenseegemeinden mit verringerter Sicherheit erkauft wird. Gruß Alex
D-AIGC Geschrieben 30. Dezember 2002 Melden Geschrieben 30. Dezember 2002 Die neuen Anflugrouten Richtung Flughafen Kloten: -Nordanflüge (über Schaffhausen/Nähe Bodensee) im Normalfall -Ostanflüge zur Einhaltung des Staatsvertrags (über Schaffhausen/Winterthur) -Südanflüge ab Sommer 2003 auch zur Einhaltung des Staatsvertrags (über Meilen/Wetzikon/Zürich) Opposition Wie nicht anders zu erwarten, herrscht im Klotener Umland Unzufriedenheit. In einem von 350 Personen unterzeichneten Brief an den Ständeratspräsidenten beantragte der Klotener Stadtrat, die hängigen Beratungen über den Staatsvertrag unverzüglich aufzunehmen. Unabhängig davon bekräftigten auch die Zürcher Regierung und unique, dass der Staatsvertrag abzulehnen sei. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt warnte dagegen erneut, dass Deutschland dem Flughafen im Falle einer Ablehnung ein noch ungünstigeres Regime aufzwingen könnte. Doch wie schon (siehe oben)erwähnt, gibt es doch insgesamt drei runways. Warum fliegt man nicht einfach die anderen an (sind diese etwa noch kürzer bzw. schräger im Bezug auf Gefälle oder Steigung?)??? Mfg Fabian
munich Geschrieben 30. Dezember 2002 Melden Geschrieben 30. Dezember 2002 Dieses Thema wird schon seit längerer Zeit auch im Schweizer Fliegerforum ( http://www.flightforum.ch/newforum/index.php?s= ) sehr emotional und kontrovers diskutiert. Ich muss sagen, dass auch ich den Staatsvertrag nicht für das "Gelbe vom Ei" halte. Es ist schon unsinnig eine kurze RW mit Heavies anzufliegen und somit kostenlose Sicherheit zu verschenken. Aber natürlich ist der o.g. Artikel halt von der Schweizer "Blödzeitung" und damit auch die Wortwahl und das Niveau entsprechend. Außerdem ist es das Anliegen dieses Blattes, die Göolküste und die anderen Anrainer von Unique einseitig vor Fluglärm zu schützen - aber "nichts desto trotz" wäre es meines Erachtens schon sinnvoller ( auch für die Süddeutsche Bevölkerung, wenn man auch für Zürich eine Lösung wie in München wählen würde. Da man aber von Schweizer Seite mit dem Kopf durch die Wand wollte (und immer noch will) und insbesondere die Angelegenheit nur durch die nationale Brille betrachtet(e) - und sich zusätzlich seit Jahren nicht das Mindeste um die Belange der Nachbarn scherte, kam es zu der nun unbefriedigenden Regelung. Wenn jemand mehr zu dem Thema wissen will, email-Adresse an mich. Ich hab diesbezüglich eine ganze Menge Material gesammelt. Nun Euch allen noch einen guten Rutsch ins Neue Jahr! Gruss Robert
GeDo Geschrieben 30. Dezember 2002 Melden Geschrieben 30. Dezember 2002 Also, zuerst einmal: die Quelle ist der ominöse "Sonntagsblick". Für die Deutschen unter uns: stellt euch vor, die BaS würde einen Bericht über Anflüge auf MUC schreiben. Schon nur der folgende Satz ist mehr als bedenklich: "Aber die Piste 28 gilt als Todespiste: Am 24. November 2001 riss der Absturz eines Crossair-Jumbolinos bei Bassersdorf 24 Menschen in den Tod." Dieser Logik folgend gäbe es hunderte Todespisten in Europa.... Am Abend wurde in der Tagesschau dementiert, dass Airlines die RWY 28 boykotieren wollten. Grundsätzlich darf jeder Pilot eine andere Piste verlangen. Bei schlechtem Wetter wird denn auch auf Landungen auf RWY 28 verzichtet (was auch dem Staatsvertrag entspricht). @D-AIGC: Die Frage ist berechtigt. Eine Landung auf RWY 32 oder 34 würde auch Sicherheitsfragen aufwerfen. So würden ersten sehr dicht besiedelte Gebiete überflogen (die Stadt Zürich z.B.) und - offenbar gravierender - der normale Anflugwinkel von 3% könnte nicht eingehalten werden aufgrund der Mindestflughöhen über dem Pfannenstiel und Zürichberg, zwei Hügelketten im Anflugpfad. Gruss
Gast Boberger Geschrieben 30. Dezember 2002 Melden Geschrieben 30. Dezember 2002 Bei "Tele Züri" soll ein bericht zu diesem Thema gesand (?) worden sein... Unter anderem soll der Brief von Hanspeter Buchmannheute, einem ehemaligen MD11 Piloten mitverfasst worden sein. Ob die Angaben alle stimmen, kann ich euch nicht sagen, ich empfange diesen Sender hier im Norden nicht Der bericht soll jedoch etwas länger ausgestrahlt worden sein bzw. wiederholt... Vielleicht hat den ja jemand gesehen. Nachtrag: Der besagte Pilot soll bei Swissair gearbeitet haben Nachtrag2: HP Buchmann habe sich schon früher (nach seiner Pensionierung) negativ zum Anflug auf Piste 28 geäussert hat. Ich (oldchris) nehme an, dass er während seiner aktiven Zeit die Behauptung, der VOR-Anflug auf Piste 28 sei schwierig oder sogar riskant weit von sich gewiesen hätte. (Zitat "oldchris") Quelle: flightforum.ch _________________ /me will wieder <html> dürfen! <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Boberger am 2002-12-30 11:52 ]</font> [ Diese Nachricht wurde geändert von: Boberger am 2002-12-30 11:53 ]
munich Geschrieben 30. Dezember 2002 Melden Geschrieben 30. Dezember 2002 O.g. Hanspeter Buchmann soll laut dem Schweizer Fliegerforum im Anflugbereich der Piste 28 wohnen. Das wäre natürlich eine Erklärung.
viasa Geschrieben 30. Dezember 2002 Melden Geschrieben 30. Dezember 2002 Dieser Bericht von SonntagsBlick war wiedermal voll zum lachen. Anbei haben sie eine Grafik angefügt, auf der der "steile" Anflugwinkel auf die Piste 28 sehr gut zu sehen ist. Nur, das Flugzeug befindet sich auf dieser Grafik nur 10 Kilometer vor der Piste immer noch 10'000 Meter über dem Grund... zudem ist ein Kilometer auf dem Boden etwa mit 2cm dargestellt, aber 1 km in die Höhe wird mit nur 1cm dargestellt. Zudem glaube ich nicht, dass es etwa 7 Kilometer vor der Piste 28 Berge hat, die 2500 bis 3000 Meter hoch sind... Und ehrlich gesagt, die Aviatik-Journalisten vom SonntagsBlick sind sehr misserabel!!! Da sind die vom "normalen" Blick etwa zwanzigmal besser...
Jetblast Geschrieben 30. Dezember 2002 Melden Geschrieben 30. Dezember 2002 Wenn ich dieses 28 Anflugsgejammer schon wieder höre kommt mir die Galle hoch. Leute, seid versichert, es gibt wesentlich schwierigere Bahnen als die 28 auf der Welt. 2500 Meter reichen für eine Landung mit einem Heavy ja wohl locker aus. Bei trockener Piste wohl gemerkt. Und es sagt doch kein Mensch was, dass man auf der 14 und 16 landet wenn das Wetter für die 28 nicht passt. Dass dann die Sicherheit vorgeht ist uns allen klar. Ich selbst bin schon mit der Swissair 747-300 auf der 28 gelandet und hatte bei Leibe nicht das Gefühl, dass es irgendwie eng geworden ist. Vielmehr scheint es einfach eine Frage der Bequemlichkeit zu sein, gewohnte Dinge zu ändern. Um nicht missverstanden zu werden nochmals in aller Deutlichkeit: Bei trockenen Verhältnissen und akzeptabler Sicht sehe ich keinen Anlass, selbst mit einer 747 nicht auf der 28 zu landen. Die Piloten, die jetzt jammern, sollten lieber mal tagtäglich Innsbruck mit allen Schickanen des Wetters anfliegen. Das sind wahre Herausforderungen denn dort stehen keine 2500 Meter zur Verfügung und Berge sind in unmittelbaere Nähe ringsherum. Da MUSS alles passen, sonst geht´s gewaltig in die Hose ! Selbst mit einer Fokker 70 auf 2000 Meter Bahnlänge ! Viele Grüße Jetblast
Flaps_full_alt Geschrieben 30. Dezember 2002 Melden Geschrieben 30. Dezember 2002 Naja, ganz ohne ist der Anflug nicht! Ist halt nur ein VOR/DME Approach, die genauigkeit ist dehalb nicht mit einem ILS zu vergleichen! Meinen ertsen 28 anflug im Sim ist gründlich in die Hose gegangen! Trotz A/P! Ist wirklich nicht ohne! Das Problem ist halt, daß kurz vor der Bahn dieser Hügel ist, wo auch der Avro der x-Air abstürtzte. Bei den Minima, bis zu denen der Anflug erlaubt ist, ist der Anflug kein Vergnügen. Man fliegt ZRH East in 6000 an, sinkt dann auf 5000, dann im Turn auf´s Final runter auf 4000 dann einem Radial folgen! Gibt sicher bessere Anflüge. CLH hat übrigens eigene Minima, die deutlich über den gesetzlichen liegen!
Jetblast Geschrieben 30. Dezember 2002 Melden Geschrieben 30. Dezember 2002 Geb ich Dir recht, dass der Anflug nicht einfach ist. Es gäbe aber auch die Möglichkeit, nur Piloten mit einer entsprechenden Zahl von Flugstunden diesen Approach machen zu lassen. Und wenn das halt nicht erfüllt ist, ab zur 14 oder 16. Sicherheit geht vor, aber mit entsprechender Erfahrung dürfte das zu machen sein. In Kai Tak ging´s ja auch und das ist nochmal ein paar Stufen härter wie die 28 in Zürich. Aber das ist halt das Problem, wenn ich jahrelang auf der 14 oder 16 angeflogen bin und soll morgen vorrangig die 28 nehmen wird´s zwangsläufig zur Disskusion kommen. Das liegt in der Natur eines jeden Menschen. Gruß Jetblast
Airbus330_200 Geschrieben 30. Dezember 2002 Melden Geschrieben 30. Dezember 2002 Ein viel interessanterer Aspekt ist hier noch gar nicht zur Sprach gekommen. Bin mal dem Link ins Fliegerforum gefolgt und muss sagen, dass es sich doch wirklich anhört wie eine Anwohnerinitiative. Schließlich wird die 28 ja auch nicht erst seit jetzt angeflogen, oder? Nur wird sie es jetzt verstärkt. Wenn´s denn klappt hat sie auch bald die volle ILS-Ausrüstung und soll - wie ich irgendwo, weiß aber echt nicht mehr wo - gelesen habe, noch verlängert werden.
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