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Neues zu AA587 / Airbus A300 Crash


D-AIGA

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Auch wenn die News nicht mehr ganz aktuell ist, wurde sie hier glaube ich noch nicht gepostet.

 

http://www.aviationnow.com/avnow/news/chan...ws/c5871030.xml

 

Laut "Aviation Week" hat die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NTSB Ende Oktober festgestellt, dass die Fin der besagten Maschine (A300B4-600R) offenbar keine strukturellen Schwächen aufwies, die ursächlich für das Unglück waren.

 

Laut den Untersuchungen des NTSB wirkte auf die "Heckflosse" des A300 vor seinem Abreissen eine Belastung des 1,97fachen der "Limit Load" ein.

 

Limit Load ist die maximal zu erwartende Belastung, die im Normalfall auf das Bauteil einwirken kann. Während der Zertifizierung muss der Hersteller des Flugzeugs nachweisen, dass das Bauteil einer Belastung des 1,5fachen des Limit Load standhält.

 

Belastungstests von Airbus im Rahmen der A300-600 Zertifizierung ergaben, dass das Heck bei einer Belastung von 1,93 dieser Limit Load abbrach.

 

Damit ist klar, dass auf das Heck der Maschine eine Kraft einwirkte, die höher war als die, die im Rahmen der Zertifizierungstests zum Bruch des Bauteils geführt hat. Damit ist es sehr unwahrscheinlich, dass die verwendeten Composites (glasfaserverstärkte Kunststoffe) als Unfallursache in Frage kommen.

 

Das NTSB konzentriert sich nun auf mögliche Defekte in der Ansteuerung des Seitenruders, wobei die Ermittlungen bekanntlich durch die Filterung der Signale erschwert sind.

 

Naheliegendste Ursache, laut NTSB, bleibt ein Fehler des First Officers, der die Maschine flog. Die massiven und schnell folgenden Ruderausschläge nach beiden Richtungen waren synchron zur Bewegung der Seitenruderpedale. Möglicherweise führten diese mehrfachen Ausschläge bis zum Limit (+/- 9,5° bei dieser Fluggeschwindigkeit) zum Entstehen der hohen Lasten und damit zum Unglück.

 

Wie man liest, war das verhalten des FO jedoch "in line" mit den empfohlenen Prozeduren von American Airlines.

 

Viele Grüße,

T.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: D-AIGA am 2002-12-30 01:50 ]

Geschrieben

Hmmm, ich meine mich zu erinnern, dass Airbus nach dem Absturz massiv in die Kritik geraten ist, weil man zunächst einen Konstruktionsfehler vermutete. Dann wurden wechselweise die Wartung bei AA und die Piloten beschuldigt. Nun stellt sich heraus, dass die Piloten eine Richtlinie eingehalten haben, die für das Flugzeug unzulänglich war.

 

Soviel zu Vorverurteilungen.

 

Allerdings frage ich mich, wie es eine solche Richtlinie geben konnte, wenn die Ermüdungstests einen klaren Richtwert festlegen und das Flugzeug nicht für solche Belastungen ausgelegt ist.

 

Gruß

Alex

Geschrieben

Soweit ich weiß, hatte es zuvor schon mal einen ähnlichen Vorfall gegeben, bei der eine AA A300-600 in der Karibik von heftigen Turbulenzen erfasst wurde, in dem Fall konnte die Crew das Flugzeug aber wieder unter Kontrolle bringen. AA hat damals Airbus, die den Vorfall untersuchen wollten, die Daten des FDR nicht gegeben, wohl aus Angst, dass die etwas finden könnten, was sie ihnen später im Fall eines Crashs entgegenhalten könnten.

 

Tja, vielleicht würden die Leute noch leben, wenn solche Sachen nicht von Anwälten, sondern von Menschen mit gesundem Menschenverstand gesteuert werden würden ... icon_cry.gif

 

Gruss

Frank

Geschrieben
Damit ist es sehr unwahrscheinlich, dass die verwendeten Composites (glasfaserverstärkte Kunststoffe) als Unfallursache in Frage kommen.

 

Nur eine kleine Anmerkung: das Leitwerk besteht aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK).

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