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airliners.de

FairchildDornier: Mit zweierlei Maß gemessen?


Gast

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Neues Jahr, neuer Chef

 

700 Dornier-Beschäftige zur RUAG

 

Immerhin rund 1000 Mitarbeiter von Dornier sind in der Beschäftigungsgesellschaft GeDis untergekommen. Sie haben jetzt noch eine Frist für die Jobssuche. Für eine Minderheit geht das Leben auf andere Weise weiter: So sind alle Mitarbeiter des insolventen Flugzeugbauers, die in der Airbus-Komponentenfertigung beschäftigt waren, nun Mitarbeiter eines Schweizer Unternehmens: Die RUAG hat den Zuschlag für die Ertragsperle am Oberpfaffenhofener Werksgelände bekommen und ist seit 1. Januar der neue Arbeitgeber von insgesamt rund 700 Mitarbeitern.

 

Andere haben es weniger gut. Die Fertigung der kleine Jet-Reihe 328 hängt immer noch in der Luft. Der erfolgreiche Bieter "Dimeling Schreiber & Park", der wegen seines von Insolvenzverwalter Eberhard Braun gelobten soliden finanziellen Hintergrunds den Zuschlag bekommen hat, patzt jetzt ausgerechnet in dem Punkt, der den Konkurrenten immer vorgeworfen wurde: Er hat keinen ausreichenden Finanzierungsnachweis erbracht. Den Jahreswechsel verbrachten die rund 180 Mitarbeiter des Bereichs in in Ungewissheit, wie es weitergeht. Gestern häuften sich Signale, dass Braun trotz ungeklärter Punkte den Vertrag mit den US-Investoren unterschrieben hat.

Geschrieben

RUAG-Fahne weht schon auf Werksgelände

 

728er-Programm noch möglich

VON ULI SINGER Oberpfaffenhofen - "Ich kriege jedes mal Bauchschmerzen, wenn ich am leeren Dornier-Parkplatz in Oberpfaffenhofen vorbei fahre", sagt Weßlings Bürgermeisterin Monika Meyer-Brühl. Die Zerschlagung des Werks habe nicht nur wirtschaftliche Auswirkungen auf die Region. Beklagenswert sei außerdem der Verlust von Tradition und Knowhow. Inzwischen weht auf dem Werksgelände von Fairchild-Dornier die Fahne von RUAG.

 

Ob mit der Zerschlagung des Unternehmens auch der Name "Dornier" stirbt, steht noch nicht fest. "Bestimmt ist darüber schon geredet worden, aber wir wissen nichts davon", erklärt Betriebsratsvorsitzender Günter Pfeiffer. Zum 1. Januar wurde an der Einfahrt des Geländes bereits die Fahne des Schweizer Unternehmens RUAG aufgehängt. Rund 700 Mitarbeiter wurden in den Bereichen Airbuskomponentenfertigung und Maintenance von den neuen Betreibern übernommen. Unklar ist noch der Einstieg von Dimeling, Schreiber & Park (AvCraft) im 328er-Bereich. Bisher ist der Vertrag noch nicht unterschrieben, wissen Branchenkenner. Der ehemalige Fairchild-Mitarbeiter Volker Kusserow bezweifelt sogar, dass die Amerikaner das Geld für den Ankauf der Produktion plus der 19 auf Halde liegenden Jets aufbringen könne. In einem offenen Brief an seine ehemaligen Kollegen, den er im Gästebuch von http://www.stanet.de veröffentlichte, signalisiert er außerdem, dass nach internen Gesprächen mit Lufthansa-Vertretern auch noch das 728er-Programm Zukunft habe.

 

Ob AvCraft in der Lage ist, den 328er-Bereich zu übernehmen, weiß auch Pfeiffer nicht. Insolvenzverwalter Eberhard Braun habe zwar signalisiert, dass der Vertrag trotz diverser ungeklärter Punkte bereits unterschrieben worden ist. "Offiziell ist dies aber nicht bestätigt worden", betont Pfeiffer. Die 180 betroffenen Mitarbeiter jedenfalls seien noch immer beim Insolvenzverwalter angestellt. Insgesamt haben inzwischen 1200 Leute das Werk verlassen. Rund 1000 Mitarbeiter sind in der Beschäftigungsgesellschaft "GeDiS" untergebracht. Ursprünglich sollte diese am 31. März aufgelöst werden. Um jedoch den Neuzugängen gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt einzuräumen, sei laut Pfeiffer eine Verlängerung bis zum 30. Juni beantragt worden."

Geschrieben

Hier der durchaus interessante, oben angesprochene Leserbrief eines Ex-Dorianers und Mitstreiters von Earl Robinson, veröffentlicht im Gästebuch von http://www.stanet.de :

 

 

10) Volker Kusserow aus Hofheim im LH-Homeland 31.Dezember 2002

 

Liebe Dornianer,

 

ein weiteres schreckliches Jahr geht zuende. Viele von Euch

sind enttäuscht über den Ausgang der Bemühungen von Earl Robinson

die Firma zu übernehmen. Leider hat sich die allgemeine Presse fast nie

die Mühe gemacht, die Hintergründe zu recherchieren.

 

Als ehemaliger Mitarbeiter und Mitstreiter für Earl Robinson, möchte ich

Euch mitteilen, daß noch nicht alles verloren ist. Noch ist unklar ob AVCRAFT

(Dimmling, Schreiber und Park) überhaupt das Geld aufbringen können.

Den Nachweis dafür haben sie nämlich keineswegs erbracht. Die Kronjuwele

728/928 ist nach wie vor von Interesse für Earl und er wird weiter dafür kämpfen.

Und laßt euch sagen, daß Earl den Nachweis der Finanzierung erbracht hat. Allerdings

ist die Erstellung einer Bankgarantie aufgrund der seit dem 11. September geltenden

Bestimmung des Ministeriums für Homeland Security schwierig und zeitaufwendig geworden, weshalb Earl ohne eigenes Verschulden die Garantie nicht erbringen konnte.

 

Die von Braun gestellten fristen ließen sich formal deshalb gar nicht erfüllen, wie auch

Earl erfahren mußte. Da man über diesen Umstand nicht berichtet hat, sondern nur lapidar

Kommentierte, die Bieter für das Gesamtunternehmen hätten den finanziellen Nachweis nicht

erbracht, ist Earl zu Unrecht in eine bestimmte Ecke gestellt worden.

 

Ich bin überzeugt das neue Jahr wird für einige Überraschungen sorgen, was die Dramatik um

die Rettung der Firma Dornier fortsetzt. Die Lufthansa hat weiterhin Interesse an der 728.

Dies ist mir aus direkten, persönlichen Kontakten mit den entsprechenden Personen bei LH bekannt.

 

GECAS hat seit April keine weiteren Äußerungen zum Programm gemacht, weder positiv noch negativ. Offizielle Stellungnahmen von GECAS gibt es seit April, entgegen anderer Verlautbarungen nicht.

 

Ich finde es gut und vorausschauend, daß sich der Betriebsrat für eine Verlängerung der

Auffanglösung für die Mitarbeiter einsetzten wird. Ich bin überzeugt, daß es spätestens ab Mitte des neuen Jahres wieder vorangehen wird, wenn auch in kleinerem Maßstab.

 

Etwas gutes hat das ganze schließlich auch. Die großen Mißmanager und Geldverschwender sind dann größtenteils nicht mehr in der Firma. Und diejenigen die noch verblieben sind kennen wir!!!!

 

Laßt uns alle beten und hoffen, daß 2003 wieder ein gutes Jahr wird und die 728 dort hinkommt wo sie hingehört - in den Himmel und die Flotten der großen Airlines.

 

Alles Gute für Euch im Neuen Jahr

 

Volker Kusserow

 

 

 

 

Tja, wie ich mir schon dachte, ist das Tauziehen um Teile von FD bzw. um das 728Jet-Projekt noch lange nicht vorbei.

 

 

Schön das Earl immer noch nicht aufgibt, ob es aber in diesem Stadium noch was hilft?

Geschrieben

Wer weiß, es sind schon so viele Projekte auf Eis gelegt worden, die dann Jahre später doch noch (erfolgreich) realisiert wurden.

 

Wenn man bedenkt, daß LH jetzt sogar angeblich die Focker 70/100 in Betracht zieht, dann scheinen vergleichbare Jets wie CRJ, Embraer 170 und B-717 wirklich nicht sonderlich überzeugend zu sein.

Man kann natürlich nicht sagen, welche Kinderkrankheiten eine 728 haben würde, aber so eklatante Qualitätsprobleme wie bei dem CRJ zu toppen, das dürfte doch sehr schwierig werden.

 

Die 728 ist und bleibt das beste Konzept in ihrer Klasse, ich hoffe deshalb auch weiterhin auf eine Rettung.

Geschrieben

Das sehe ich ganz genau so.

 

Die Sache mit der F70 ist eh nur ein Angebot der Investoren, die den Flieger wieder in die Luft bringen wollen. Anbieten kann man viel auf der Welt. Ob LH auch tatsächlich interessiert ist, das steht auf einem anderen Blatt. Bis dato hat man jedenfalls noch keine dahingehenden Verlautbarungen gehört (allerdings weder positiv noch negativ). Obwohl die F70 sicherlich ein gutes Produkt war und auch wieder wäre, halte ich das Ganze doch eher für einen verfrühten Aprilscherz. Aber wer weiß was angesichts der offensichtlich extrem unbefriedigenden Produkte der Mitbewerber aus Brasilien und Kanada im Regionaljetsektor noch so alles möglich ist.

 

 

Da sich die Flaute im weltweiten Luftverkehr nun auch 2003 weiter fortsetzen wird und sich damit die Wachstumspläne erneut nach hinten verschieben werden, kann LH evtl. auch noch ein paar Monate mehr warten.

 

 

 

 

 

Laut der aktuellen Flight International warten nun die russischen Investoren immer noch auf eine Antwort des Insolvenzverwalters von FD bezüglich ihres Angebots für den 728Jet.

 

In Oberpfaffenhofen dagegen ist man der Ansicht, nach der gefallenen Entscheidung über die Airbus-Komponentenfertigung müßte die russ. IAPO ihr Angebot für den 728Jet nochmals erneuern.

 

Mal schaun, ob sich die Herrschaften beider Seiten im Januar über solch einfache Formalitäten noch einig werden. Man kommt sich fast wie im Kasperletheater vor.

 

Weiterhin hat die schweizer RUAG der IAPO bekanntermaßen angeboten, beim 728Jet zusammen zu arbeiten. Das ist allerdings für IAPO unabdingbar, weil RUAG nun auch das Betriebsgelände mit den Produktionsanlagen für die 728 gehört.

Geschrieben

Gerüchte um Liquidität von AvCraft

 

Mitarbeiter des 328-Programms sind verunsichert - Verzögerungen an Werkspforte

Oberpfaffenhofen (ph) - So richtig weiß niemand mehr, was bei Fairchild-Dornier in Oberpfaffenhofen wirklich Sache ist. Definitiv ist bisher nur die Airbuskomponentenfertigung unter Dach und Fach. Gerüchte häufen sich jetzt, dass die AvCraft (Dimeling, Schreiber & Park), denen Insolvenzverwalter Eberhard Braun den Zuschlag für das 328er Programm gegeben hat, nicht liquid und deshalb auch noch nicht angetreten ist.

Die diesem Bereich zugeordneten 150 Mitarbeiter stehen sozusagen auf dem Schlauch. Denn sollte der Deal tatsächlich platzen, können sie auch nicht mehr in die Beschäftigungsgesellschaft "GeDiS" übernommen werden. Der Stichtag für den Eintritt war der 1. Januar 2003. "Wenn dies wirklich so eintrifft, sind wir auf geschickte Art und Vertrag angeblich

Weise in die Arbeitslosigkeit entlassen worden", kritisiert ein 328er-Ingenieur.

 

Betriebsratsvorsitzender Günter Pfeiffer rechnet trotz aller Widrigkeiten mit einem baldigen Einstieg der AvCraft. "Braun hat gesagt, dass der Vertrag unterschrieben ist. Es müssen nur noch ein paar Punkte geklärt werden", betont Pfeiffer. Er selbst werde in seiner Funktion als Betriebsratsvorsitzender für die Firma "Fairchild-Dornier in Insolvenz" so lange im Amt bleiben, bis die jeweiligen Mitarbeiter der neuen Firmen neue Betriebsräte gewählt haben. Pfeiffer: "Es handelt sich hierbei um ein Übergangsmandat, das längstens für sechs Monate gilt." Außerdem sitzt Pfeiffer noch im Gläubigerausschuss und in der Vorstandschaft der "GeDiS".

 

Zu Missverständnissen kommt es derzeit an der Werkspforte in Oberpfaffenhofen. Weil das Sicherheitspersonal, das jetzt der "MW-Zander/D.I.B." unterstellt ist, die wiederum zur neuen EDMO-Flughafenbetreibergesellschaft gehört, nicht mehr weiß, wer wo beschäftigt ist, wird laut Pfeiffer alles neu geordnet. Deshalb müssen auch langjährige Mitarbeiter neue Einfahrtausweise beantragen.

 

Hoffnung gibt es laut Volker Kusserow noch für die Wiederaufnahme der 728er-Entwicklungprogramm. Wie berichtet, hat die Lufthansa starkes Interesse an der Fertigstellung "ihres Babys" signalisiert. Es sollen laut Kusserow auch schon Bewerber im Gespräch sein.

 

mm

Geschrieben
Man kommt sich fast wie im Kasperletheater vor

 

Besser kann man es nicht beschreiben. Das ist geanu das Wort, mit dem man die deutsche Bürokratie beschreiben kann. Und genau die ist es, die mit für die wirtschaftliche Misere verantwortlich ist.

 

Aber wie man im Fall von Earl Robinson sieht (Bankgarantie), können es die Amis auch...

Geschrieben

Weiter Stillstand bei 328er-Produktion

 

Neuer Betreiber AvCraft glänzt in Oberpfaffenhofen durch Abwesenheit

Oberpfaffenhofen (ph) - Obwohl Dornier-Insolvenzverwalter Eberhard Braun große Stücke auf Dimeling, Schreiber & Park hielt, glänzen die Amerikaner durch Abwesenheit. Ursprünglich sollten sie zum Jahresanfang bei Fairchild-Dornier in Oberpfaffenhofen einsteigen und die 328er-Produktion übernehmen. "Wir gehen davon aus, dass es mit AvCraft und der 328er Produktion weiter geht", sagte gestern Fairchild-Betriebsratsvorsitzender Günter Pfeiffer. "Es müssen lediglich noch ein paar Steine aus dem Weg geräumt werden." Wie berichtet, scheiterte die Übernahme bisher an den Finanzen.

Stimmung ist auf

dem Nullpunkt

Kritiker bezweifeln außerdem, dass AvCraft die Produktion tatsächlich wieder aufnehmen wird. "Möglicherweise haben sie auch etwas ganz anderes vor", befürchtet ein Dornier-Ingenieur. "Weil sich seit Wochen nichts mehr tut, hat die Stimmung in unserer Abteilung inzwischen einen Tiefstand erreicht." Derzeit kommt noch der Insolvenzverwalter für die Gehälter auf, die dem Massetopf entnommen werden. Doch leicht kann es den 150 Mitarbeiter passieren, dass sie schon morgen auf der Straße stehen und sich arbeitslos melden müssen. Am Freitag sei zwar im Rahmen einer Abteilungsversammlung Pfeiffers Hoffnung auf Weiterführung unterstrichen worden, betont der Flugzeugingenieur. "Es fällt aber schwer, der Hoffnung noch Glauben zu schenken. Es hat schon zu oft geheißen, dass es weiter gehen wird."

 

Anders bei der Airbuskomponentenfertigung. Die von RUAG angekaufte Sparte mit rund 300 Mitarbeitern wird derzeit mit Hochdruck umstrukturiert. Angeblich soll innerhalb diesen Bereichs jetzt auch die Kabelbaumproduktion integriert werden, die noch im 328er-Bereich angesiedelt ist. Geschlossen wurde die Kantine. Was kein Dauerzustand bleiben soll. Pfeiffer: "Es sind zwei Bewerber da, die sie betreiben wollen."

 

mm

 

Dazu ein interessanter Kommentar aus http://www.stanet.de:

 

SCHEINGEFECHT?: Welch' ein Erfolg: ganze neun Monate und etliche Milliönchen Euro brauchte Fairchild-Insolvenzverwalter Eberhard Braun, um einzig die Gewinn bringende Airbuskomponentenfertigung an den Mann zu bringen. Dabei stand laut geheimer Unterlagen schon seit Juni 2002 fest, dass RU-AG als Favorit für diesen Bereich gilt. Aus internen Papieren der Gläubigerbank Hauck & Aufhäuser geht hervor, dass den Schweizern lediglich ein "hoher Zeitbedarf für eine interne Entscheidung" eingeräumt werden sollte. Der Verdacht eines Scheingefechts liegt nah. Sollten weitere Faichrild-Anwärter gar bis zu einer RUAG-Entscheidung hingehalten werden? Ein weiterer Punkt lässt aufhorchen: In den Bank-Papieren ist als Partner von RUAG "MBO" er-wähnt. Unter MBO indessen findet sich eine Schweizer Finanzierungsgesell-schaft, der laut Handelsblattauszug bis zum Juli 2002 PriceWaterHouse Coopers angehörte. Das PwC-Logo jedoch schmückt wiederum das Briefpapier von Insolvenzverwalter Eberhard Braun. Mögen auch seltsamen Zufälle ein munteres Stelldichein halten. Irgendwie fängt der Fisch doch zu stinken an.

 

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Blitzsch am 2003-01-14 09:19 ]

Geschrieben

Haltet mich für völlig verblödet, aber die folgende Frage stellt sich mir:

 

Was will RUAG mit den 728 Produktionsanlagen, wenn sie die 728 gar nicht produzieren wollen????????

 

Und wenn das mit PWC stimmt, dann haben sie die Zeit wohl gebraucht, um die Eignerstruktur bei MBO zu ändern, damit beim Verkauf dann alles den Erfordernissne entspricht. Was passiert, wenn das nicht der Fall ist hat man am Beispiel BBI gesehen. Da kannte das Gericht wegen der Verflechtungen kein Pardon!

 

Das LH nicht mehr um "sein Kind" gekämpft hat, hat mich dann am Ende verwundert, genauso das Stillhalten der bayrischen Landesregierung....... Das die Bundesregierung lieber Call-Center Jobs in Schleswig-Holstein rettet statt qualifizierte Ingenierusejeobs in Bayern war ja klar! Ich jedenfalls empfinde das ganze Ende von FD als Oberfaul!!!!!!!!!!!!

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: AvroRJX am 2003-01-14 17:10 ]

Geschrieben

Tja,

 

die bayerische Landesregierung ist wohl zunächst froh, einen Gutteil der maroden Kredite bei dieser Konstellation glattstellen zu können (bei den entsprechenden kreditgebenden Banken natürlich).

Ansonsten ist es wohl wie - fast - bei jeder Landesregierung so, dass es mit der Qualifikation nicht allzuweit her ist. Liegt wohl auch am Berufsbeamtentum...

Komisch finde ich auch, dass im hiesigen Blätterwald absolutes Stillschweigen herrscht! Irgendwie scheinen alle froh zu sein, das Thema Dornier endgültig abhaken zu können.

Um eines klarzustellen: RUAG ist sicherlich ein guter Partner und damit eine dauerhafte Konstellation (hoffentlich?).

Und dass unter beredtem Schweigen oder aktiver Unterstützung der Bayer. Staatsregierung schon so manches "gedreht" wurde, ist nicht erst seit "FJS" so - das hat wohl sein ehem. Adlatus, unser wohlgeschätztes "Blondes Fallbeil" stillschweigend übernommen...

 

Schade um die 728 und den Aufwand den die anderen Bieter getrieben haben.

 

Leider sehen auch die vielen kleinen Handwerker und Lieferanten von FD nix!

Geschrieben

Die Ereignisse bei FD sind in der Tat höchst seltsam. Man könnte fast den Eindruck haben, die Bemühungen um einen Erhalt von FD als Ganzes und insbesondere die Weiterführung des schlummernden Juwels 728 waren und sind nur "aufgesetzt" und nicht unbedingt Ernst gemeint gewesen. V.a. die Sache mit AvCraft stinkt doch nun schon merklich zum Himmel.

 

Ich habe nach wie vor das Gefühl, die Sache mit der 728 ist noch nicht zu Ende. Vielleicht ist es aber auch nur die bei mir nicht enden wollende evtl. aussichtlose Hoffung auf die Fortführung des Projekts in Deutschland.

 

Mit LH steht und fällt das Projekt weiterhin. Solange sich LH nicht eindeutig äußert oder durch eine Bestellung auf dem RJ-Markt eindeutige Fakten schafft, kann man noch etwas Hoffung haben, auch wenn die Chancen wirklich nur mehr sehr gering sind.

 

Vielleicht hat sich LH auch schon endgültig von diesem Projekt verabschiedet und es sagt nur keiner, vielleicht gehen die Bemühungen hinter den Kulissen noch weiter (so jedenfalls die Aussagen von V. Kusserow, s.o.). Die Entscheidung von den russ. Investoren über ein weiteres Interesse stehen jedenfalls (angeblich) auch noch aus.

Geschrieben

Mir ist mittlerweile egal, wer das Ding baut. Hauptsache ist, daß sie überhaupt mal fliegen wird.

Billiger, als für knapp 1 Mrd. $ einen supermodernen, geräumigen Regionaljet (fertig) zu entwickeln, geht es kaum noch. Zumal man mit dem Gerät auf dem Weltmarkt konkurrenzlos wäre (wenn man mal ähnliche Produkte aus Kanada oder Brasilien betrachtet).

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: dianzu am 2003-01-15 16:49 ]

Geschrieben
Billiger, als für knapp 1 Mrd. $ einen supermodernen, geräumigen Regionaljet (fertig) zu entwickeln, geht es kaum noch. Zumal man mit dem Gerät auf dem Weltmarkt konkurrenzlos wäre (wenn man mal ähnliche Produkte aus Kanada oder Brasilien betrachtet).

 

Genau darum ist das endlose Gewürge um das Projekt doch komplett unverständlich und irrational.

Geschrieben

Stimmt, an dieser Stelle waren wir schon einmal. Mit dem Unterschied, dass vor einem Jahr etwa 1,5 bis 2 Mrd fällig geworden wären, jetzt sollte es im Bereich von maximal 750 Mio liegen. Also hat sich der Preis mindestens halbiert, eher sogar noch stärker. Ich schätze das man jedem jetzigen Käufer sogar noch nen Sack Geld mitgibt damit der Vogel doch noch abhebt.

 

Aber warten wir lieber einmal ab, zu oft ist in diesem Verfahren schon etwas berichtet worden was dann doch nicht stimte, leider.

 

Gruß

728JET

http://fly.to/rorders

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Rettungsversuch im Abseits:

 

Nach Vorschusslorbeeren wurde Retter nicht mehr gesehen

 

Dimeling, Schreiber & Park hat bis heute nicht übernommen

 

Oberpfaffenhofen - Die peinlichen Nachfragen, die mögliche Dornier-Investoren von Insolvenzverwalter Eberhard Braun zu hören bekamen, blieben ihnen erspart: Dimeling, Schreiber & Park waren von Anfang an die Favoriten des umtriebigen Abwicklers von Unternehmen. Doch offenbar hat Braun damit ein Desaster verursacht. Denn von den hochgelobten Rettern des 328-Projekts wurde bis jetzt in Oberpfaffenhofen nichts gesehen.

 

 

 

Zum Jahresanfang hätten die Investoren einsteigen sollten. "Es seien noch einige Steine aus dem Weg zu räumen", heißt es seither. Es könnte sich um ganze Felsengebirge handeln, die den Weg nach Oberpfaffenhofen für die Retter derzeit unpassierbar machen. Möglicherweise kommen sie überhaupt nicht.

 

Noch wenigstens 150 Mitarbeiter waren mit dem kleinen Jet in Oberpfaffenhofen beschäftigt, für sie könnte bereits in wenigen Tagen Schluss sein. Von 1. Februar ist die Rede. Zahlreiche weitere Mitarbeiter, die derzeit in der Beschäftigungsgesellschaft untergekommen sind, verlieren jede Hoffnung. Wenn bereits das laufende Projekt nicht weitergeführt wird, wie wenig Chancen bestehen dann auf die Wiederaufnahme der ehrgeizigen Regionaljet-Entwicklung Do 728? Genaueres ist derzeit nicht zu erfahren. Braun ist nicht zu erreichen - offenbar weilt er in den USA. Günter Pfeiffer, Betriebsratsvorsitzender des insolventen Unternehmens, ist krank. Doch mehr und mehr verdichten sich die Anzeichen, dass außer der Airbus-Teile-Fertigung vom einstigen Luftfahrt-Pionier nichts bleiben wird.

 

Bereits während der Verhandlungen warnten Beschäftigte davor, dass die US-Investoren möglicherweise nur die 20 bereits gefertigten Maschinen wollten (für 5 Millionen Dollar das Stück, weniger als ein Drittel des Listenpreises), um diese nach einer Erholung der Luftfahrt-Konjunktur mit Gewinn verkaufen zu können. Diesen Part sollte offenbar für die Investoren ihr Partner Avcraft übernehmen, der sich seinerseits mit dem ehemaligen Dornier-Manager Dean Rush zusammengetan haben soll.

 

Auch die anderen Bieter um Dornier hatten aus diesem Grund einen Finanzierungsnachweis für die derzeit kaum verkäuflichen Maschinen beibringen sollen - was diese endgültig aus dem Rennen um eine Übernahme warf. Die Gläubiger stellten sich in dieser Frage nach teilweise heftigen Diskussionen schließlich auf die Seite des Insolvenzverwalters. Nun bleiben sie möglicherweise auf ihren Maschinen sitzen, weil offenbar auch Avcraft mit der Finanzierung Probleme hat.

 

Während Braun noch für fünf Jahre beschäftigt ist und für seine Dienste einen hohen Millionenbetrag einnehmen kann, dürften dem Management Probleme ins Haus stehen. Der Vorwurf der Insolvenzverschleppung ist noch nicht ausgeräumt. Auch die aus Amerika eingesetzten Chefs, die nach Meinung von Branchenkennern die Probleme mitverursacht haben, sind in ihrer Heimat nicht aus dem Schneider. Für die dortigen Teile des Unternehmens, wird dort wegen des gleichen Vorwurfs ermittelt.

 

 

 

ULI SINGER und MARTIN PREM

Geschrieben

hmmmm, so langsam stelt sich mir die Frage ob und unter welchen Voraussetzungen wer juristische gegen einen Insolvenzverwalter vorgehen und diesen haftbar machen kann. Gibt es hier im Forum vielleicht einen juristen oder jemand der einen juristen mit guten Kenntnissen im Insolvenzrecht kennt?

 

Mir ganz persönlich drängt sich der emotional geprägte Eindruck auf, daß im Fall FairchildDornier mit der Wahl eines anderen Insolvenzverwalters möglicherweise gewisse Probleme nicht aufgetreten und andere Entscheidungen gefällt worden wären.....

Geschrieben

328-Jet-Produktion an Avcraft verkauft

Oberpfaffenhofen, Landkreis Starnberg.

Die Produktion des 328-er Jets des ehemaligen Flugzeugbauers Fairchild-Dornier ist offenbar gesichert.

Nach Angaben des Münchner Merkurs unterschrieben Insolvenzverwalter Eberhard Braun und das US-Unternehmen Avcraft gestern einen Vertrag.

Avcraft kauft die Produktion des 328-er Jets inklusive Kundendienst.

Die rund 150 Arbeitsplätze sollen vorerst erhalten bleiben.

Geschäftsführer ist der ehemalige Fairchild-Kundendienst-Berater Wolfgang Walter.

Hauptziel ist für ihn zunächst, die fertigen 328-er Jets zu verkaufen.

Erst wenn er dieses Ziel erreicht hat, will er die Produktion wieder aufnehmen.

Die Zukunft der 1.000 Mitarbeiter, die nach der Insolvenz in der Auffanggesellschaft Gedis untergekommen waren, ist weiter ungewiss.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Oberpfaffenhofen (16.2.2003) - Wieder einmal scheint eine Entscheidung des Fairchild-Insolvenzverwalters als Fehlentscheidung in die Firmengeschichte einzugehen. Wie berichtet, legte Eberhard Braun kurz vor Weihnachten entgegen einiger Gläubigerstimmen fest, die 328er Jet Produktion an Dimeling, Schreiber & Park abzugeben. Die wiederum traten an Avcraft ab. Jetzt soll auch dieser Deal geplatzt sein. (Kommentar)

Boeing, EADS, MAN, Bombardier, Alenia und zuletzt Dimeling, Schreiber & Park - vorgeblich potenzielle Bewerber, die von der Fairchild-Firmenleitung in Oberpfaffenhofen als Hoffnungsträger für den Fortbestand des Flugzeugwerks gehandelt wurden. Vor zwei Wochen hieß es, das Ge-schäft mit Avcraft Aviation sei perfekt. Der neue Betreiber werde spätestens im Sommer die Produktion wieder aufnehmen. Laut SZ prognostizierte Avcraft-Chef Ben Bartel sogar Marktchancen von 300 bis 500 Jets. 100 Festbestellungen lägen ihm bereits vor, für 40 gäbe es Absichtserklärungen, hieß es. Und auch den Namen Fairchild-Dornier wolle er weiterführen.

Inzwischen scheint auch dieser Deal mangels Finanzen geplatzt. "Bartel wollte eigentlich letzte Woche hier sein", sagt ein Fairchild-Mitarbeiter. Doch bis dato sei er nicht gekommen. Statt dessen solle sich Bartel in San Antonio mit texanischen Finanziers (McWilliams und Gebrüder Miller) ge-troffen haben, um ein Joint Venture-Geschäft anzubieten. Was jedoch fehl geschlagen sei. Branchenkenner bezweifelten von Anfang an, dass es Avc-raft im Kreuz habe. "Das Unternehmen ist eine größere Schreinerei, die lediglich Innenausstattungen für Kleinflugzeuge anfertigt", stellte Yves De Vriendt von "Euro-Jet Aircraft Leasing" fest. Was ein Blick auf die Homepage des Unternehmens bestätigt (www.avcraftaviation.com). Der Hangar ist gerade die Flügelspannweite eines Kleinflugzeuges breit (Foto). Als Geschäfts-führer für Oberpfaffenhofen hatte Avcraft den ehemaligen Fairchild-Kundenberater Wolfgang Walter eingesetzt. Vom ebenfalls am Geschäft beteiligten ehemaligen Fairchild-Manager Dean Rush soll sich Avcraft bereits getrennt haben. Uli Singer

 

Faul, übel, oberfaul - anders lassen sich die Vorgänge bei Fairchild-Dornier in Oberpfaffenhofen nicht mehr kommentieren. Da kämpft ein Earl Robinson seit nunmehr zehn Monaten, das Werk und den Großteil der Arbeitsplätze zu retten. Doch statt in einen ernsthaften Dialog mit dem passionierten Flugzeugbauer zu treten, werden ihm Steine, Felsen, ja sogar ganze Gebirge in den Weg gelegt. Gute Arbeit haben die Blues-Brothers "Braun & Brandt" geleistet. Mr. Robinson war den Herren nicht gut genug. Mal mangelte es am Stil, dann am Bargeld, dann an einem glaubhaften Finanzierungsnachweis und als auch dieser vorlag, sollte es plötzlich eine aufwändige und teure Bankbürgschaft sein. Auflagen, mit denen sich Dimeling, Schreiber & Park und letztendlich auch die völlig unbedeutende AvCraft nicht konfrontiert sah. Jetzt scheint sich auch der letzte Interessent, dem eh das nötige Kleingeld fehlte, verabschiedet zu haben. Bis dato aber ist ein mehrstelliger Millionenbetrag an Steuergeldern für das Parken der Belegschaft, sprich Sozialplan und Auffanggesellschaft, investiert worden. Gelder, die man sich zum Großteil bei einem rechtzeitigen Ja für Robinson mit Sicherheit gespart hätte. Uli Singer

Gast Swissfighter
Geschrieben

RUAG strengthens aircraft maintenance and structural component construction activities

Berne. The Swiss technology group RUAG is strengthening the aircraft maintenance and structural component construction activities of its subsidiary RUAG Aerospace. The creditors’ committee of Fairchild Dornier GmbH has sold Fairchild Dornier’s profitable “Services” and “Components” business to RUAG. The details of the sale will be finalized in the next few weeks.

 

 

Fairchild Dornier GmbH, which is headquartered in Oberpfaffenhofen near Munich, has been insolvent since 1 April 2002. The company was bankrupted by the development of the Do 728, a modern regional jet aircraft. The Fairchild Dornier Group’s “Services” and “Components” business units have proven profitable and have therefore continued to operate as independent companies.

 

 

After making careful investigations, RUAG submitted a bid for the two business units, since “Services” and “Components” will prove a good strategic fit in strengthening and stabilizing RUAG’s own aerospace activities. Last year the “Services” business unit posted sales of around € 55 million. It currently employs 400 people. “Services” takes care of Bombardier Challenger and Do 228 aircraft and Bell-UH-1D helicopters for the German Federal Defence Ministry. Its civilian activities include a Cessna service centre and maintenance work on Do 228 and Do 328 aircraft. “Services” also sells Alpha Jet aircraft and spare parts.

 

 

The main activity of “Components” is the assembly of major structural groups for Airbuses. Last year “Components” posted sales of around € 49 million. It currently employs about 300 people. The supply activities and crossovers arising from the acquisition will have a positive medium-term effect on jobs in Switzerland.

 

(Quelle: RUAG Aerospace Schweiz AG)

Geschrieben

Sollte es etwa so sein, daß irgendwelche einflußreichen Leute/Firmen verhindern wollen, daß FD gerettet wird, damit ein zukunftsträchtiges Projekt (728) nie fliegen wird?

Und der Insolvenzverwalter scheint meiner Meinung nach, darin verstrickt zu sein.

Anders kann ich mir solche Machenschaften nicht mehr erklären.

Geschrieben

Tja, was machen die "Gläubiger"?

 

Die kleinen bleiben auf Ihren Forderungen sitzen (Zitat Ins.verw.: "...schreiben Sie Ihre Forderungen ab..."), die großen sitzen auf sicheren Sesseln und bekommen trotzdem ordentlich Ihr Gehalt weiterbezahlt.

Was da mit AvCraft ausgedödelt wurde scheint ziemlich sekundär zu sein.

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