Gast Wings Geschrieben 17. Januar 2003 Melden Geschrieben 17. Januar 2003 Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss hat im vergangenen Jahr ihre Planvorgaben für die Zahl der beförderten Fluggäste um fast zwei Mio. Passagiere übertroffen. Rund 11,6 Mio. Fluggäste wurden in ihren Linienflugzeugen befördert, wie das Unternehmen mitteilte. Diese Zahl liege deutlich über den im Business Plan vorgesehenen 9,8 Mio. Passagieren. Allerdings brach die Passagierzahl im vierten Quartal 2002 um 16,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal ein. Dieser Rückgang sei zwar hauptsächlich saisonal bedingt, spiegele aber auch die schwierige konjunkturelle Situation sowie die geopolitischen Unsicherheiten wider. Der Auslastungsfaktor lag bei 71 Prozent. Dabei wurde im Interkontinentalverkehr eine Auslastung von 80,3 Prozent erreicht, während im Europageschäft der so genannte Sitzladefaktor nur bei 56,9 Prozent lag.www.swiss.com
sk Geschrieben 17. Januar 2003 Melden Geschrieben 17. Januar 2003 Interessante Meldung aus der NZZ zum Thema Swiss: SVP gibt Swiss zum Abschuss frei SVP-Regierungskandidat Hans Rutschmann fordert die Abkehr vom Hub-Betrieb am Flughafen Zürich durch den Verzicht auf Swiss-Interkontinentalflüge. Ebenso ist er für den Ausverkauf kantonaler Flughafen-Aktien. Die Flugbewegungen will er auf 320 000 jährlich begrenzen. Regierungsräte sollen aus dem Verwaltungsrat austreten. Rutschmann will «drohende Überkapazitäten» und finanzielle Risiken abbauen. stü. Seite an Seite mit SVP-Nationalrat Hans Kaufmann hat der dritte Regierungskandidat der SVP, Hans Rutschmann, seine Vorstellungen zur Flughafenpolitik dargelegt. Es gehe ihm darum, Überkapazitäten abzubauen und zu verhindern, dass noch mehr Steuergelder in den Flugverkehr gesteckt würden, sagte er. Zu diesem Zweck verlangt er die Aufgabe des Hub-Betriebes in Zürich Kloten. Da der Flughafen dies selber nicht beeinflussen kann (er hat eine Nachfrage zu befriedigen), kann dies nur geschehen durch einen weitgehenden Verzicht auf das interkontinentale Streckennetz der Swiss. Neben einer «Einmottung» von Teilen des Flughafens befürworteten die SVP-Vertreter einen solchen Schnitt an der Medienkonferenz vom Donnerstag ausdrücklich. Die Swiss habe im Kostenwettbewerb mit Billiganbietern keine Chance und sei finanziell nicht zuletzt wegen konjunktureller und Kriegsgefahren nicht gesichert, sagte Kaufmann; ausserdem würden Flughäfen wie Malpensa in Zukunft vermehrt den Interkontinentalverkehr absorbieren. Beim Stimmensammeln für Plafonierung Das SVP-Wahlkampfteam gibt jedoch nicht nur die Swiss zum politischen Abschuss frei. Der Kanton Zürich sollte sich Rutschmanns Vorstellungen gemäss auch vom Flughafen trennen, dies durch den Verkauf der Aktien bis auf das gesetzliche Minimum von einem Drittel oder gar durch den vollständigen Ausverkauf, den er als «wünschbar» bezeichnet. Zudem will er die Doppelrolle von Regierungsmitgliedern beenden, die im Flughafen-Verwaltungsrat Einsitz haben: Der Kanton müsse Beauftragte in die Unternehmensführung delegieren, die zur Wahrung der kantonalen Sperrminorität instruiert werden könnten, forderte er. Nachdem die von Rutschmann präsidierte SVP- Fraktion im letzten November eine Plafonierung der Flugbewegungen noch abgelehnt hatte, liebäugelt der Rafzer Architekt beim Stimmensammeln nun plötzlich mit dieser Massnahme: Er redete einer «Obergrenze» von 320 000 Bewegungen das Wort, wobei der technische Fortschritt beim Triebwerkbau für Anpassungen berücksichtigt werden solle. Auch keine Idee für Fluglärmverteilung Rutschmann kritisierte die Regierung scharf in ihrer Haltung zur Frage der An- und Abflugrouten: Sie habe sich selber und dem Mehrheitsentscheid des Runden Tisches widersprochen mit der heutigen Favorisierung der Nordausrichtung. Rutschmann räumte zwar ein, dass die vom Runden Tisch geforderte «Demokratisierung» des Fluglärms ein «Unding» sei: Es wehre sich jede Region für sich selber. Der Frage, wie denn der Fluglärm sonst zu verteilen sei, wichen er und Kaufmann jedoch hartnäckig aus. Sie beschränkten sich darauf, den Staatsvertrag mit Deutschland zu kritisieren, und versuchten so die Illusion zu nähren, die bisherigen An- und Abflugwege könnten auch unverändert beibehalten werden. Es dürfe doch die Rechtssicherheit nicht gefährdet werden und die gewachsenen Siedlungsstrukturen müssten beachtet werden, heisst es im SVPWahlkampfpapier, unangenehme Realitäten geflissentlich verschweigend. Also die Sektkorken sollte swiss vorsichtshalber nicht knallen lassen.
fv154 Geschrieben 17. Januar 2003 Melden Geschrieben 17. Januar 2003 Das ist ja wunderbar, endlich wieder etwas positives von der Luftfahrt hierzulande zu hören. Nun hat man eine Grund weniger, so pessimistisch eingestellt zu sein. @sk Das kannst Du natürlich als Nicht-Schweizer nicht so gut wissen, aber diese Pressemitteilung der SVP wird der sowohl der LX als auch der unique airport so ziemlich egal sein. Es ist in der CH, oder jedenfalls bei den Leuten, die etwas davon verstehen, bekannt, dass die SVP von der Luftfahrtsbranche wirklich NULL AHNUNG hat. Der SVP geht es ja nur darum, dass die Bevölkerung am rechten Zürichseeufer keinen Fluglärm hat, deshalb verlangen sie einen kleineren Flughafen und torpedieren die swiss mit falschen Anschuldigungen und schüren somit Unsicherheit gegenüber der eigenen Airline in der schlechter informierten CH-Bevölkrung. Das die SVP eine Partei ist, die nicht viel überlegt, sieht man auch daran, dass sie sich wohl nicht bewusst ist, dass vom unique airport allein in der Region Zürich etwa 100 000 Arbeitsplätze abhängen und bei ihrer Flughafen-Strategie sehr viele dieser Arbeitsplätze in Gefahr wären. Gleichzeitig plädiert die SVP schon seit Jahren für eine Kürzung der Arbeitslosenunterstützung. Da geht doch etwas nicht auf. Es ist sehr schade, dass viele Leute, statt sich richtig über die Schweizer Luftfahrt zu informieren, lieber den Worten irgendwelcher rückständiger Populisten von der Goldküste glauben. Dies schadet unnötig dem Image der swiss, hat aber keinen grossen Einfluss auf ihre Geschäftszahlen, weil die richtig wichtigen Passagiere zum Glück zu intelligent sind um diesen Parolen zu glauben. Trotzdem sollte m. E. diese kindische Schmutzkampagne endlich aufhören, schliesslich hat man als Politiker nicht einfach die Erlaubnis zu lügen, um seine Ziele zu erreichen.
sk Geschrieben 17. Januar 2003 Melden Geschrieben 17. Januar 2003 Erstmal danke für die kleine politische Hintergrundinfo. Unabhängig meiner Nationalität bleibt aber festzuhalten: Fast alle Luftfahrtexperten sind sich einig, dass die Swiss derzeit die gleichen Fehler macht, die Swissair auch nicht gut bekommen sind. Eine mit aller Gewalt große nationale Fluglinie, die ein Vielfaches des Heimatmarktes befördert, steht auf sehr wackeligen Füßen. Und ich denke man hätte wesentlich besser dagestanden, wenn man die Langstrecke auf die wirklich benötigten Flüge z.B. 1x täglich New York runterfährt und auch das Europageschäft etwas strafft. Bis vor wenigen Tagen/Wochen setzte die Swiss z.B. nach FRA Emb-145 und Avros ein. Neuerdings meint man unbedingt eine Business Class anbieten zu müssen und setzt daher auf fast allen Flügen A319 ein. Resultat: Neben einzelnen Business-Paxen bleiben i.d.R. 40 Eco-Plätze auch leer. Und das nur, weil man ein Langstreckenprodukt hat, dass mit Leben gefüllt werden will. Ich persönlich halte von der derzeitigen Entwicklung nichts.
AvroRJX Geschrieben 17. Januar 2003 Melden Geschrieben 17. Januar 2003 Naja, zwischen FRA und ZRH aber auch anderen schweizer Destinationen reisen eine Menge Banker. Den muß man schon eine C anbieten, will man sie nicht verärgern. Von daher ist der Schritt nachvollziehbar. Und bei soviel freien Y Sitzen hängt man den Vorhang (hat Swiss so was? - bin die noch nicht geflogen) weiter nach hinten und die C-Paxe haben ein noch angenehmeres Reisegefühl........ TXL hat jedenfalls die EMB145 (nach ZRH), THF nach wie vor die Props. Ex BER hat Swiss aber angeblich 60% C-PAXe an Bord.
sk Geschrieben 18. Januar 2003 Melden Geschrieben 18. Januar 2003 Mitarbeitern der Fraport zufolge sind die Buchungszahlen in der Business bei Swiss eher nicht der Rede wert.
fv154 Geschrieben 20. Januar 2003 Melden Geschrieben 20. Januar 2003 Stimmt: Gestern habe ich einen Artikel in der NZZ am Sonntag gelesen. Da hiess es, dass die Anzahl First- und Businessclass-Paxe deutlich tiefer liege als erwartet. Deshalb hat die swiss bei der Hälfte der bestellten A340-300 die Firstclass gestrichen, eben weil die Nachfrage zu klein ist. Allerdings hiess es noch, die swiss liege damit nicht im Abseits, z.B. LH kämpfe mit demselben Problem. Ich meine, das ist jetzt endlich wieder mal konstruktive Kritik, vor allem schreibt hier die NZZ am Sonntag wie die Fakten wirklich stehen. Im Unterschied zur SVP kann die das auch, weil sie eben ein intelligenteres Publikum hat. Den ganzen Artikel gibt es übrigens unter: http://archiv.nzz.ch/books/nzzsonntag/0/$8MO8C$T.html _________________ Grüsse Pulkovo 4ever! Fly Sacha Avia - Fliegen gemäss alten Sowjetischen Traditionen! <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: fv154 am 2003-01-20 14:42 ]</font> [ Diese Nachricht wurde geändert von: fv154 am 2003-01-20 14:45 ]
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