Twainmarx Geschrieben 6. Februar 2003 Melden Geschrieben 6. Februar 2003 Luxair-Crash: Indiziensuche im technischen Bericht 95 Seiten umfassen die zwei Teile des technischen Berichts zum Absturz der Fokker-Maschine am 6. November in der Nähe von Niederanven geben. Da die Untersuchung am Wrack sowie an den Flugschreibern noch nicht abgeschlossen sind, ziehen die Experten keine endgültigen Schlüsse über die Absturzursache. Letzte Aktualisierung: 06-02-2003 18:51 Mehr auf wort.lu Der Bericht der Untersuchungskommission im Wortlaut (pdf-Format) (jm/rar) - 95 Seiten umfassen die zwei Teile des technischen Berichts der Untersuchungskommission, die die Ursachen für den Absturz der Luxair-Maschine am 6. November in der Nähe von Niederanven klären soll. Bei der Studie der Expertenkommission handelt es sich lediglich um einen Zwischenbericht. Die Verfasser weisen bereits in der Einleitung darauf hin, dass die Untersuchung am Flugzeugrumpf, an den Propellern sowie an den Flugdatenschreibern noch nicht abgeschlossen sind. Neben zahlreichen technischen Erläuterungen enthält der Bericht auch weite Teile der Gespräche zwischen den Piloten in den fünf letzten Minuten der Aufzeichnung des "Cockpit Voice Recorders (CVR)". Entscheidende Bedeutung für den Unfall kommt demnach offenbar der letzten Minute der Tonband-Aufzeichnung zu, auf die im Bericht gleich zu Beginn hingewiesen wird. So sagt der Flugkapitän wiederholt, dass er die Anflugkontrolle Luxemburg darüber informieren will, dass er den Anflug abbrechen will, falls sich die Sicht über der Landebahn nicht verbessert haben würde. Zur Zeit des Unfalls herrschte dichter Nebel im Gebiet des Flughafens Findel. Die Sicht über Flughafenpiste betrug 250 Meter, so die Mitteilung der Fluglotsen an die Piloten. Die Fokker benötigt jedoch mindestens 300 freie Sicht zur Landung. Die letzten Sekunden von Flug 9642 Um 9 Uhr 04 und 57 Sekunden meldet der Tower, dass die Sicht 300 Meter betrage. Daraufhin werden die Leistungshebel der Maschine in die Leerlaufstellung zurückgefahren, die Landeklappen werden in Zehn-Grad-Stellung gebracht und das Fahrwerk ausgefahren. Unmittelbar danach drehen sich die sechs Blätter an beiden Propellern in einen Anstellwinkel, der unterhalb der für den Flug vorgeschriebenen Minima liegt. Dies führt laut Bericht zu einem "sehr schnellen Verlust von Leistung und Höhe". Sekunden später fällt zuerst der linke, dann der rechte Motor aus. Um 9 Uhr 05 und 19 Sekunden sagt der Kapitän: "Wat ass dat?". Dann ertönt ein Alarmton, der vor Bodennähe warnt, die Aufnahme der Flugdatenschreiber bricht ab. Um 9 Uhr 05 Minuten und 42 Sekunden verschwindet Flug 9642 von den Radarschirmen. Luxair-Chef Heinzman: "Nichts Neues im Bericht" Gegenüber wort.lu erklärte Luxair-Chef Christian Heinzman am Donnerstagabend, dass der Bericht aus Sicht der Fluggesellschaft keine wesentlichen Neuerungen enthalte, insbesondere keine Schlussfolgerungen. Die Luxair sei noch dabei, den Bericht auszuwerten. Vor allem der Anhang III sei wichtig, da er Daten enthalte, die bisher noch nicht bekannt gewesen seien.In dieser "Annexe III" des Unfallberichts werden die aufgezeichneten Flugparameter dargestellt. Gegenüber der Deutschen Presse- Agentur (dpa) sagte Transportminister Henri Grethen, Schlussfolgerungen auf die genaue Absturzursache seien nicht möglich. Erschreckende Bilanz des 6. November 2002 Am Mittwoch, dem 6. November, war eine mit 22 Personen - 19 Passagiere, darunter 15 Deutsche, die beiden Piloten und eine Stewardess - besetzte Fokker 50 der Luxair, die um 8.43 Uhr vom Flughafen Berlin-Tempelhof in Richtung Luxemburg gestartet war, kurz nach 10 Uhr, etwa anderthalb Kilometer vor der Landebahn des Flughafens Findel abgestürzt. Mehr auf wort.lu Dossier Die Fokker-Katastrophe Das Wrack lag in einer Wiese zwischen Roodt/Syr und Niederanven. Die Bilanz der Opfer der Katastrophe ist immer noch erschreckend: 20 Tote, zwei Verletzte. Überlebt haben der 27-jährige Pilot der Unglücksmaschine, Claude Poeckes, und ein französischer, 36 Jahre alter Passagier. Im Dezember hatte Transportminister Henri Grethen vor dem Parlament erklärt, dass weder Vogelschwärme noch Vereisung den Absturz des Flugzeuges verursacht haben . Er könne auch nicht bestätigen, dass sich die Triebwerke in Parkposition (ground idle) befunden hätten, als die Maschine zwischen Niederanven und Roodt-Syre niederging . Fest stand bislang lediglich, dass der rechte Propeller der Maschine im Augenblick des Aufpralls in Bremsstellung und der linke Propeller in Segelstellung lief. Wie es dazu kommen konnte, soll der technische Zwischenbericht klären. Bestätigt wurde auch, dass die Maschine deutlich später zum Instrumenten-Landeanflug ansetzte, als es die Wetterbedingungen erfordert hätten. Mit einem endgültigen Bericht zur Katastrophe wird gegen Ende dieses Jahres gerechnet Der ganze detailierte Bericht unter: http://web.saint-paul.lu/ContentManagement...mentid=35000013
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