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Es wird mal wieder von Stendal geträumt...


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Geschrieben

Die so-gut-wie gescheiterte Privatisierung der Berliner Flughafenholding animiert anderenorts offensichtlich zu neuen Blütenträumen, früher bekannt als blühende Landschaften. Als wenn Ostdeutschland nicht schon genug unterausgelastete Flughäfen hätte. Dazu ein Beitrag aus der Mitteldeutschen Zeitung vom 10.2.2003:

 

Magdeburg/Berlin/MZ. Landesregierung und Opposition üben den Schulterschluss, um das Projekt für den Bau eines Großflughafens "Berlin International" in der Altmark voranzubringen. Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) sieht angesichts der misslungenen Privatisierung der Berliner Flughäfen und dem damit drohenden Aus für den Bau des neuen Airports Schönefeld (MZ berichtete am 8. Februar) die Chancen für den Standort bei Stendal wachsen. Und Manfred Püchel (SPD), Landesvorsitzender und Fraktionschef der SPD, pflichtet ihm bei. "Wir werden das Vorhaben gemeinsam mit der Regierung positiv begleiten", kündigt er an. Das Land müsse mit einer Stimme sprechen und Stendal als Alternative zu Schönefeld auch in Berlin ins politische Bewusstsein rücken, fordert er.

Ein Scheitern des Schönefeld-Ausbaus hatte die Airail (Berlin), Projektentwickler für das Altmark-Projekt, schon Anfang der 90er Jahre vorausgesagt. "Das Vorhaben ist undurchführbar, weil die dazu nötige Privatisierung der Berliner Flughäfen nicht gelingt, und weil die Akzeptanz der Bevölkerung fehlt", sagt Airail-Geschäftsführer Malte Maurer. Er wirbt dagegen seit Anfang der 90er Jahre für das Vorhaben bei Stendal und preist dessen Vorzüge: Geringe Probleme mit Anwohnern und Umwelt in der dünn besiedelten Altmark, 24-Stunden-Betrieb, gute Verkehrsanbindung insbesondere nach Berlin und Hannover durch die ICE-Strecke, hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung in der strukturschwachen Region, geringe Beeinträchtigung der Umwelt. "Außerdem benötigen wir keine öffentlichen Gelder." So gesehen, meint Maurer, habe sich der Sachstand nicht verändert, er sei nun aber offensichtlicher geworden. Während die Probleme in Schönefeld wachsen, verbessern sich nach Ansicht von Minister Daehre auch die Standort-Bedingungen in der Altmark. Neben der vorhandenen ICE-Strecke werde der Großflughafen durch die geplante Verlängerung der A 14 von Magdeburg in Richtung Norden auch an das Autobahnnetz angeschlossen. Denkbar, so Daehre, wäre sogar der Bau einer Transrapid-Strecke. "Was in Bayern und Nordrhein-Westfalen möglich ist, sollte auch in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt machbar sein", betont Daehre.

 

Diese Idee allerdings hält Airail-Chef Malte Maurer für falsch: "Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass das Altmark-Projekt eine teure Magnetschwebebahn braucht. Der ICE benötigt vom Lehrter Bahnhof nur 33 Minuten bis nach Stendal. Eine Magnetbahn würde diese Zeit nur unerheblich verkürzen. Obendrein wäre sie für das nötige Gepäck-Management oder den Frachttransport nicht geeignet", so Maurer.

 

Noch in diesem Jahr, so kündigt Maurer an, werde ein Planfeststellungsverfahren beantragt, welches das Baurecht bei Stendal schaffen soll. Die Finanzierung des Verfahrens werde durch jene Investoren gesichert, die auch den Flughafen bauen wollen. Namen will Maurer noch immer nicht nennen. "Wie bei solchen Vorhaben üblich, werden die Investoren erst genannt, wenn Klarheit über den Bau des Projektes besteht", sagt Maurer.

Geschrieben

Wie groß soll der Flughafen eigentlich werden? Die Berliner Politiker scheinen immer noch der Meinung zu sein nur weil ein großer Flughafen gebaut wird, wird er auch genützt.

Meiner Meinung nach ist Berlin nicht interessant für die meisten Fluggesellschaften. Es gibt vielleicht viele Paxe, aber wenig Business und nur weil Berlin Hauptstadt ist kommen nicht Automatisch Fluggesellschaften (sonst wäre in Köln früher ja auch mehr los gewesen).

Ich glaube die träumen heimlich davon, dass Lufthansa ihr Millionenprojekt T2 in Muc ganz schnell wieder sausen lässt, Frankfurt die Rolle von Muc übernimmt und Berlin die Rolle von Frankfurt. Dann siedeln natürlich die ganzen Wirtschaftsunternehmen aus Frankfurt und dem Rest der Republik alle nach Berlin.... aber jetzt werde ich zu politisch!

 

Aber vielleicht sollte Herr Maurer sich mal Gedanken darüber machen, DASS es sich hier um eine strukturschwache Region handelt. Ein Flughafen der Miese macht bringt die Struktur insgesamt nicht wirklich voran und Nur weil es einen Flughafen gibt kommt nicht automatisch der Aufschwung in der Region.

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