huschi Geschrieben 18. Februar 2003 Melden Geschrieben 18. Februar 2003 Aus der FTD vom 18.2.2003 http://www.ftd.de/ub/in/1045472698766.html?nv=cptn US-Logistikkonzern bereitet Aktientausch mit Cargolifter vor Von Gerhard Hegmann, München Das kleine US-Logistikunternehmen Universal Express will für angeblich 87,3 Mio. $ die Kernbestandteile des insolventen Luftschiffbauunternehmens Cargolifter kaufen. Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning bestätigte, dass die Eckpunkte für einen Kauf von Unternehmensbestandteilen vereinbart wurden. Zum Preis wollte er sich nicht äußern. Das Kaufpaket sei an öffentliche Fördergelder und Nutzungsrechte für ein Logistikfrachtzentrum und den Luftschiffbau am Standort Brand bei Berlin geknüpft, über die der US-Konzern mit der Landesregierung Brandenburg und dem Bund verhandele. Cargolifter meldete im Juni 2002 wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz an. Das Land Brandenburg hatte 40 Mio. Euro investiert - rund 70.000 Aktionäre zahlten über 300 Mio. Euro für die Vision des fliegenden Krans. Unternehmensgründer Carl von Gablenz bezifferte jüngst die Entwicklungsausgaben für das Lastenluftschiff auf bisher 200 Mio. Euro. Schwieriger Prozess Wie Insolvenzverwalter Mönning sagte, sind vor einem Abschluss noch viele Einzelpunkte zu klären. Das Angebot sei bis Mitte März bindend. Eine Option sieht vor, dass Universal Express den Preis teils über einen Aktientausch bezahlt. Sollten die Gläubiger mit Forderungen von über 100 Mio. Euro einem Verzicht zustimmen, bestünde sogar die Chance, "dass Cargolifter in Form einer Beteiligungsgesellschaft von Universal Express erhalten bliebe", so Mönning. "Dies setzt aber voraus, dass der Deal insgesamt zustande kommt und das ist noch ein schwieriger Prozess." Der Kaufpreis würde "die Liegenschaften einschließlich Aufbauten, die gesamte Technik, Rechte und Beteiligungen" umfassen. Der fast komplett neu bestellte Cargolifter-Aufsichtsrat erklärte jetzt, dass er eine Beteiligung der Aktiengesellschaft und der Aktionäre bei der Interessentensuche anstrebe. Zunächst ist nicht erkennbar, wie das US-Unternehmen den Cargolifter-Kauf finanzieren könnte. Im soeben vorgelegten Halbjahresbericht werden bei 1,7 Mio. $ Umsatz 3,25 Mio. $ Verlust ausgewiesen. Universal Express-Chef Richard Altomare verwies gegenüber der "Deutschen Verkehrs-Zeitung" jedoch auf finanzkräftige Investoren im Hintergrund. Aus der FTD vom 18.2.2003 http://www.ftd.de/luftfahrt http://www.ftd.de/ub/di/1045472697965.html?nv=cpm Folgen eines Irak-Krieges: Angst vor der Krise verdirbt die Buchungslaune Von Jens Flottau, München und Isabell Reppert, Hamburg Seit den Terroranschlägen vom 11. September ist die Luftfahrt- und Reisebranche schon angeschlagen. Zudem leiden Fluglinien und Veranstalter unter der müden Konjunktur. Ein möglicher Krieg in Irak könnte den Unternehmen nun einen weiteren Tiefschlag versetzen. Schon jetzt halten sich die Kunden beim Buchen stark zurück. Ein möglicher Krieg in Irak würde im internationalen Luftverkehr voraussichtlich einen deutlichen Einbruch der Passagierzahlen verursachen und die sowieso schon angeschlagene Branche in das nächste Schlamassel stürzen. "Wir erwarten einen ähnlichen Rückgang beim Passagieraufkommen wie während des Golfkriegs in den 90er Jahren", sagte am Montag etwa der Chef der Lufthansa, Jürgen Weber, in Seoul. Damals sei die Zahl der Fluggäste um 20 Prozent gesunken. Lufthansa stelle Krisenpläne auf, so Weber. Niemand könne aber genau vorhersagen, wie hart ein Krieg Lufthansa treffen werde. Passagierrückgang bis zu 20 Prozent Wie nachhaltig die Folgen sein werden, wird vor allem von Dauer und Ausgang des Konflikts abhängen. Laut Giovanni Bisignani, Chef des internationalen Luftverkehrsverbands IATA, spüren die Fluggesellschaften die Auswirkungen des Irak-Konflikts bereits jetzt, obwohl der Krieg womöglich noch vermieden werden kann. "Wir haben einen starken Rückgang im Passagierverkehr gleich nach Weihnachten und Neujahr festgestellt", sagte Bisignani. Auch er rechnet mit einem Verkehrsrückgang von bis zu 20 Prozent. Er verweist darauf, dass es Anfang der 90er Jahre über ein Jahr gedauert hat, bis die Passagierzahlen wieder auf dem Niveau vor der Krise waren. British Airways , Air France und Lufthansa - die großen drei europäischen Fluglinien - gelten als finanziell so solide, dass sie ein Irak-Krieg nicht in ihrer Existenz gefährden würde. Allerdings halten sich die Fluglinien mit Prognosen für den Verlauf des Geschäftsjahres extrem zurück, wenn sie nicht schon Gewinnwarnungen ausgesprochen haben. Bereits Ende Januar hatte Lufthansa erklärt, wegen anhaltender Sparmaßnahmen vieler Firmen bei den Reisekosten erwarte die Fluggesellschaft 2003 keine Ergebnisverbesserung im operativen Geschäft. Der Touristikindustrie bereitet die Gefahr eines Kriegs am Golf nicht weniger Sorgen: Die Angst vor einer militärischen Auseinandersetzung verdirbt den Kunden die Lust zu verreisen. So räumte TUI, Marktführer in Europa, Anfang des Jahres bereits leicht rückläufige Buchungen für das Sommergeschäft ein. Allein auf dem deutschen Markt brach der Umsatz für diesen Zeitraum um sechs Prozent ein. Auch Stefan Pichler, Chef von Europas zweitgrößtem Veranstalter Thomas Cook, verzeichnet für die Jahresmitte weniger Buchungen als im ohnehin schwachen Vorjahr. Indirekte Folgen unabsehbar Bei einem schnellen Sieg gegen Irak, so die Hoffnung der Branche, ließe sich das Buchungsdebakel womöglich noch wettmachen. "Aufgeschobene Urlaubspläne könnten zu einem Run auf die Reisebüros führen", vermutet der Präsident des Deutschen Reisebüro- und Reiseveranstalterverbands (DRV), Klaus Laepple. Das Golfkriegsjahr 1991 schloss die Reiseindustrie trotz kurzer Flaute am Ende mit einem Plus von immerhin knapp zehn Prozent ab. Doch ein TUI-Sprecher warnt vor Vergleichen: "Der Konflikt war damals räumlich begrenzter. Die indirekten Folgen, etwa durch Terror als Vergeltung, sind diesmal nicht absehbar." Die einzige Gewissheit formulierte Thomas-Cook-Chef Pichler: "Je länger ein Krieg dauert, desto gravierender sind die Folgen." Auf einen Ausblick will sich kein Veranstalter festnageln lassen. Auch TUI-Chef Michael Frenzel windet sich. "Ich kann sagen, was wir erwarten würden, wenn es keinen Krieg gäbe", so Frenzel. "Dann würden wir von einem Wachstum zwischen vier und fünf Prozent ausgehen." Kapazitäten kurzfristig verlagern Um sich gegen anhaltende Buchungsausfälle zu wappnen, hat Thomas Cook seine Hotelkapazitäten bereits gekappt und sechs Flugzeuge der eigenen Flotte stillgelegt. Auch andere Anbieter versichern, Hotelbetten und Flugreservierungen flexibel der Nachfrage anpassen zu können. Kapazitäten könnten kurzfristig von den Urlaubsregionen etwa am Arabischen Golf oder der Türkei in das westliche Mittelmeer oder auf die Kanarischen Inseln verlagert werden. Auch eine Umleitung von Flugzeugen über nicht gefährdete Gebiete sei vorbereitet. Der verhaltenen Reiselust begegnen die Konzerne mit Frühbucherrabatten. Ein weiteres Angebot: Bis Ende März können kritische Reiseziele kostenlos umgebucht werden, auch ohne amtliche Warnung. DRV-Präsident Laepple resigniert: "Der Ausbruch des Kriegs dürfte die Reiselust auch nicht weiter bremsen als die derzeitige Verunsicherung."
A346 Geschrieben 19. Februar 2003 Melden Geschrieben 19. Februar 2003 ich hätte mal eine frage was den cargolifter angeht: wenn jetzt der investor an land geholt werden kann wird dann das luftschiff cargolifter dann gebaut ??? in der heutigen zeitung steht nur das die cargolifterhalle dann als forschungs und produktionsstandort für luftschiffe dienen soll.....
huschi Geschrieben 14. März 2003 Autor Melden Geschrieben 14. März 2003 Dem Luftschloss droht der Abriss... http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,240177,00.html CARGOLIFTER Prunkhalle akut vom Abriss bedroht Die größte stützenfreie Halle der Welt, Prestigebau des insolventen Luftschiff-Planers CargoLifter, könnte schon bald niedergerissen werden. Der Unterhalt ist so immens teuer, dass es der letzte potenzielle Investor offenbar mit der Angst bekommt. Brand - 360 Meter lang ist sie, 210 Meter breit und 107 Meter hoch. Imposant und mächtig sieht sie aus, die CargoLifter-Werkshalle, die sich bei Brand zwischen Kiefernwäldern in den Himmel erhebt. So imposant, dass sie viele Kleinaktionäre noch von der Kraft der CargoLifter-Visionen überzeugte, als sich die Alarmzeichen für eine akute Finanzkrise mehrten. Zunehmend sieht es so aus, als habe die Halle ihren Teil dazu beigetragen, dass sich die Geldnot bei CargoLifter zuspitzte. Allein der Unterhalt des Riesenbauwerks verschlinge pro Monat rund 300.000 Euro, schreibt die "Lausitzer Rundschau" unter Berufung auf den Insolvenzverwalter. Wegen dieser gigantischen Kosten werde es immer wahrscheinlicher, dass die Halle schlicht abgerissen werden müsse. Der derzeit einzige bekannte potenzielle Investor, die US-Logistikfirma Universal Express, habe sich bereits erkundigt, wie teuer der Abriss des Gebäudes sein würde. Ziemlich teurer Freizeitpark Ein Abriss wäre auch für die brandenburgische Landesregierung eine erneute Blamage - sie hatte den Bau einst mit 40 Millionen Euro Zuschüssen gefördert. Ob der Abriss wirklich vollzogen wird, ist aber noch nicht beschlossen, so die "Rundschau". United Express hatte zeitweilig geprüft, ob sich am Standort Brand ein Logistikzentrum errichten ließe. Auch wurde wiederholt überlegt, die Halle zum Kern eines ausgebauten Touristikzentrums zu machen. Da aber der Bau laut "Rundschau" im Schnitt pro Monat allein für Energie 200.000 Euro verschlingt, scheint auch diese Idee schwer finanzierbar. Ohnehin ist Monate nach dem Beginn der ersten Gespräche immer noch unsicher, ob United Express überhaupt als Investor in Frage kommt. Das in den USA börsennotierte Unternehmen ist angesichts winziger Marktkapitalisierung und geringer Umsätze wohl kaum in der Lage, einen Kauf der CargoLifter Insolvenzmasse allein zu finanzieren. United hat daher zu früheren Zeitpunkten betont, man verfüge über Geldgeber im Hintergrund. Die US-Firma hofft zugleich auf öffentliche Fördermittel. Sie hat aber noch keine Unterlagen über Eigenkapital, Personal- und Investitionsplanung eingereicht, die das Land Brandenburg zufriedenstellen.
Empfohlene Beiträge
Archiviert
Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.