Gast WeißBlau Geschrieben 22. April 2003 Melden Geschrieben 22. April 2003 Bin kuerzlich mit Iberia (nicht so schnell wieder) nach Mexico geflogen, wo ich mich z.Zt, auch aufhalte. Hatten auf dem Flug sehr schwere Turbulenzen, so dass es mich richtig in den Gurt gehoben hat und man froh war dass kein Essen serviert war. Wenn ich es richtig beobachtet habe, hat der Pilot jeweils als Reaktion den Schub praktisch komplett weggenommen um das Flugzeug zu verlangsamen. Frage: Macht sowas Sinn? Welche Moeglichkeiten gibt es, wenn man mal in Turbulenzen geraten ist, auf diese zu reagieren? Koennen Turbulenzen wirklich gefaehrlich werden? Was passsiert dann? Danke fuer die Antworten Gruss Weissblau?
Benedikt Geschrieben 22. April 2003 Melden Geschrieben 22. April 2003 Ich bin vor 2 Jahren mit HLF nach FUE geflogen (Btw: Im mom bin ich auch in FUE) und da hatten wir so starke Turbulenzen, dass wir in FAO zwischenlanden mussten. Das war schon übel. Allerdings so etwas wie den Schub zurücknehmen hat unser Pilot nicht gemacht... Das würde mich jetzt auch mal interessieren.
CRJ200 Geschrieben 22. April 2003 Melden Geschrieben 22. April 2003 Hallo! Es kann durchaus sein, dass der Pilot den Schub zurückgenommen hat, um die Geschwindigkeit zu verringern. Es gibt eine maximale Geschwindigkeit, die bei Turbulenz geflogen werden darf um die Gefahr auf strukturelle Schäden zu verringern. Die normale Reisegeschwindigkeit kann höher sein, als diese Maximalgeschwindigkeit und um zu bremsen muss er dann den Schub zurücknehmen. Sonst kann man gegen Turbulenzen nicht viel machen, ausser Gebiete mit starken Turbulenzen (meistens sind Turbulenzen verbunden mit Cummulus-Wolken) zu umfliegen. MFG
mach 2+ Geschrieben 22. April 2003 Melden Geschrieben 22. April 2003 Die "Turbulence-speed" ist in der Regel immer geringer als die Reisegeschwindigkeit! Deshalb ist die erste Reaktion - thrust reduction d.h. Verringerung der Geschwindigkeit. Reaktionszeiten/-verfahren sind unterschiedlich je nach Art der Turbulenz. (CAT = Clear air turbulence oder Turbulence due to weather phenomna as TS, CB, windshear) Kann viel drüber schreiben! Erleben ist mehr Erfahrung! Ein
Tecko747 Geschrieben 22. April 2003 Melden Geschrieben 22. April 2003 Ich hatte vor 4 Jahren auch einmal einen schrecklichen Flug von Buffalo nach Newark mit einer B-737-100 der Continental. Nach einmal durchstarten hatte ich das Gefühl die Kiste prallt ins Hafenbecken !!!
mach 2+ Geschrieben 22. April 2003 Melden Geschrieben 22. April 2003 Ich will hier lieber nicht alle meine Erfahrungen mit Turbulenzen/Wake-turbulences preisgeben! Alle, die für einen Flug ein Ticket kaufen sollen auch Spass und Vertrauen haben! Und das ist auch so, sonst würde ich hier ja nicht über Turbulenzen schreiben.
Tecko747 Geschrieben 22. April 2003 Melden Geschrieben 22. April 2003 Ich finds mal ganz interessant zu hören was die ganzen Freakys so erlebt haben )) Dann macht mir der nächste Flug gleich viel mehr Spaß !!!
DUS-Fan Geschrieben 22. April 2003 Melden Geschrieben 22. April 2003 Ja, Piloten reduzieren immer die Geschwindigkeit bei starken Turbolenzen. Ich habe bei meinen ganzen Flügen auch schon so einiges erlebt, aber das heftigste war letzten Oktober, als dieser Orkan über D und EU war. Ich bin DUS-MUC-DUS geflogen, der Hinflug ging noch aber der Rückflug war Hammer! Nach dem Start in MUC sackten wir erstmal tief durch, das ganze zweimal. Alle Leute haben geschriehen, Gegenstände flogen durch die gegend. Während des Fluges ging es bis auf ein paar Luftlöcher, aber beim Landeanflug auf DUS gings wieder richtig rund. Die Maschine wurde so durchgeschüttelt, das habe ich noch nie erlebt. Man hat immer gemerkt wie der Pilot hektisch ins Seitenruder trat, um die Maschine auf Kurs zu halten. Auch bei den ganzen Windscherungen, man flog ganz normal, und auf einmal wird die Maschine weggeblasen, man merkt wie man langsam wird und wie der Pilot dann auf einmal vollen Schub gegeben hat. Das war schon ein (schönes) Erlebnis. Es war anzumerken, dass keiner in der ausgebuchte 737 ein Ton gesagt hat! Es war Totenstille in der Maschine, außer nen bißchen Geschreie bei den Luftlöchern. Hinter mir saß sogar eine ältere Dame, die hat soar geweint! Und die Stewardessen haben uns nix zu trinken gebracht, weil der Pilot vorher durchgesagt hat, "aufgrund der erwarteten Wetterlage werden wir keine Getränke austeilen." Ich meine mir machen solche Turbolenzen nichts aus, aber andere Leute (so wie meine Mutter...) fangen schon bei dem kleinsten Windstoß an zu beten
Mapel Geschrieben 22. April 2003 Melden Geschrieben 22. April 2003 Neben einem HLF A310 Flug von PMI nach DUS mit sehr heftigen Klarluftturbulenzen, die den Captain zu einem Höhenwechsel veranlassten (auch hier wurde der Service eingestellt), erinnere ich mich auch noch an einen 737 Anflug auf DUS, bei dem den Flieger kurz nachdem er auf dem ILS war eine heftige Windshear getroffen hat, die sich anfühlte wie ein Faustschlag unter den Flügel...auch hier kreischten einige ....Naja ansonsten einige windige Anflüge bei denen die Piloten ordentlich mit dem Gas spielten...aber die sind mittlerweile nicht besonderes mehr..
B737 Geschrieben 22. April 2003 Melden Geschrieben 22. April 2003 Eine Verringerung der Geschwindigkeit ist, wie schon richtig erwähnt, eine der Möglichkeiten, die Auswirkungen von Turbulenzen zu reduzieren. Eine weitere ist, den Autopiloten auszuschalten und manuell zu fliegen. Man kann dann so fliegen, dass zwar die Höhe nicht mehr exakt gehalten wird, wodurch aber die strukturelle Belastung der Maschine um einiges sinkt. Allerdings wird dies nur bei sehr starken Turbulenzen gemacht. @WeißBlau: Der überwiegende Teil der Turbulenzen ist ungefährlich, lediglich für die Passagiere unangenehm. Auch wenn es „fürchterlich wackelt“ braucht man sich keine Sorgen zu machen. Erreichen sie jedoch eine gewisse Intensität, so können lose Teile durch die Gegend geschleudert werden. In sehr wenigen Extremfällen wurden auch schon Passagiere, die nicht angeschnallt waren, durch die Kabine geworfen und dadurch getötet. Im schlimmsten Fall kann es aber zum Verlust des Flugzeugs kommen, was allerdings noch seltener ist. Die Anzahl dieser Fälle kann man schon fast an einer Hand abzählen. Dabei waren die Turbulenzen so gewaltig, dass die betroffenen Flieger einfach in der Luft auseinandergebrochen sind bzw. zerrissen wurden. In der Regel ist aber die übelste Folge von Turbulenzen ein fetter Kaffeefleck auf der (in diesem Fall natürlich weißen) Hose.
Flaps_full_alt Geschrieben 23. April 2003 Melden Geschrieben 23. April 2003 Beim CRJ gibt´s beim MCP noch einen TURB-Mode. Dieser Mode lässt den AP sanftere und weniger aprupte Korrekturen machen, fliegt also weicher. Nur mal so kurz zur Info: Der CRJ hat eine Turb.-Penetrationspeed vom max. M.75 oder 280 kts (whichever ist lower), aber die max. Operating speed liegt bei M.85.
Nosig Geschrieben 23. April 2003 Melden Geschrieben 23. April 2003 Man kann auch die Reiseflughöhe wechseln, um aus dem Gröbsten rauszukommen (mit ATC-Erlaubnis) oder Starkwindfelder, Gewitterzonen etc. von vorneherein umfliegen.
A380-800 Geschrieben 23. April 2003 Melden Geschrieben 23. April 2003 Sind "Heavys" (747, 777, A340...) eigentlich weniger anfällig auf Turbulenzen als kleine Flugzeuge?
Nosig Geschrieben 23. April 2003 Melden Geschrieben 23. April 2003 Heavy heißt natürlich auch mehr Trägheit aber entscheidender dürfte die Flächenbelastung sein. Ergo: Bei Turbulenzen immmer den Starfighter nehmen.
TXLGuido Geschrieben 23. April 2003 Melden Geschrieben 23. April 2003 Die Reduktion der Geschwindigkeit ist mir vor allem bei einer Turboprop gemerkt: Bin mal mit EW ATR42 von DTM nach FRA geflogen. Dabei sind wir auch in schlechtes Wetter gekommen. Man merkte dabei ganz deutlich, dass der Pilot vor jeder grösseren Wolkenformation die Geschwindigkeit deutlich reduziert hat. Durchgeschüttelt wurden wir trotzdem
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