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ZRH-Anflüge - Jammern, die 125-igste


munich

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Langsam kommen mir manche Schweizer vor wie kleine Kinder. Erst ist sich bis auf wenige die Nation einig, dass der Staatsvertrag mit Deutschland abgelehnt werden muss - und nun ist der Jammer gross. Und jeder ist schuld, nur nicht ZRH, der seit Jahrzehnten verabsäumt den Lärm auch mal den Bewohnern der "Goldküste" zuzumuten.

 

http://www.nzz.ch/2003/05/23/zh/page-article8VHWN.html

 

23. Mai 2003, 02:29, Neue Zürcher Zeitung

 

«Schweizer Luftfahrt ins Mark getroffen»

Südanflüge ab Herbst - Regierung kritisiert Deutschland

 

Die Zürcher Regierung ist gezwungen, Anflüge über den Süden ab Oktober 2003 in Kauf zu nehmen, lehnt jedoch das vom Flughafen ins Spiel gebrachte «Circling»-Verfahren ab. Die verschärfte deutsche Verordnung ab 10. Juli bedeute für Flughafen und Swiss eine «existenzielle Bedrohung», weshalb rechtlich dagegen vorgegangen werden solle, sagte Regierungsrat Ruedi Jeker an einer Medienkonferenz.

 

stü. Die Zürcher Regierung, die bei solchen Fragen eine Sperrminorität im Flughafen-Verwaltungsrat besitzt, sieht sich gezwungen, ab Oktober dieses Jahres zusätzliche Anflüge über den Osten und neu Anflüge über den dicht besiedelten Süden des Flughafens Zürich zuzulassen (letztere in einem von Instrumenten gestützten Sichtflugverfahren, VOR/DME). Zudem will sie das praktisch allwettertaugliche Instrumentenlandesystem (ILS) für Südanflüge auf Piste 34 ab Herbst 2004 in Betrieb nehmen. Grund für die Neuverteilung von Flugrouten sind die neuen Verbote von Anflügen über Deutschland. Da die Regierung in deren Verschärfung ab dem 10. Juli eine existenzielle Bedrohung für den Flughafen Zürich und die Swiss sieht, unterstützt sie das rechtliche Vorgehen des Bundes und der Luftverkehrsunternehmen gegen das deutsche Nachbarland.

 

Jeker: Wortbruch Deutschlands

Regierungsrat Ruedi Jeker hat bei der Präsentation der Beschlüsse kein Blatt mehr vor den Mund genommen: Die angekündigten Verschärfungen der Flugverbote durch Deutschland ab Juli träfen die Schweizer Luftfahrt ins Mark; sie bedeuteten eine «existenzielle Bedrohung» nicht nur für die Swiss, sondern auch für den Flughafen mit seinem Netz an interkontinentalen Verbindungen. Die deutsche Seite sei wortbrüchig geworden, habe doch Minister Stolpe in Berlin betont, mit einseitigen Verfügungen den Flughafen nicht in seiner Existenz bedrohen zu wollen.

 

Durch die kurzfristige Ankündigung, ab 10. Juli während der Sperrzeiten über Deutschland von 21 bis 7 Uhr an Werktagen und von 20 Uhr bis 9 Uhr an Wochenenden keine «technischen Ausnahmen» für Landungen aus Norden mehr zuzulassen, werde nun aber ein geordneter Flugbetrieb nicht mehr gewährleistet sein, sagte Jeker und bestätigte damit frühere Informationen und Recherchen dieser Zeitung (NZZ 15. 5. 03). Die Verschärfungen bedeuteten eine «dramatische Einschränkung», welche das durch Deutschland stets angekündigte Ausmass überträfen, sagte Jeker. Damit reagierte er auf Kritik, Regierung und Flughafen Zürich hätten sich bezüglich der Folgen der von ihnen befürworteten Ablehnung des Staatsvertrags verschätzt.

 

Die vom Flughafen vorgeschlagenen «Circling»-Landungen grosser Jets, für welche die Piste 28 zu kurz ist (NZZ 17. 5. 03), lehnt die Regierung ab. Dabei wären die Grossraumflugzeuge nach einem Anflug aus östlicher Richtung in scharfe Kurven Richtung Glatttal oder über Bülach eingeschwenkt und danach von Norden oder von Süden her gelandet. Das wäre «Notfliegerei», sagte Jeker; solche Landungen mit ausgefahrenen Landeklappen und Fahrwerken, unter Einsatz erheblicher Schubkraft von Triebwerken auf Höhen von unter 500 Meter über Grund, hätten eine «unzumutbare Lärmbelastung» zur Folge, hält die Regierung fest.

 

Die - nun schon auf diesen Herbst geplanten - Südanflüge auf Piste 34 waren von Regierung und Flughafen seit längerem als Mittel angekündigt worden, um den Betrieb trotz einseitigen deutschen Flugverboten aufrechterhalten zu können. Seit letztem Herbst liegen die Gesuche um Einrichtung eines ILS bei den Bundesbehörden, welche die Genehmigung vorbereiten. Solche Anflüge wären auch mit dem im Parlament gescheiterten Staatsvertrag unumgänglich geworden. Über den Süden dürfte vorwiegend in den Morgenstunden, über den Osten während der Abendstunden angeflogen werden.

 

Die Regierung strebt nun an, die voraussichtlich ab dem 10. Juli geltenden deutschen Bestimmungen hinausschieben zu können, bis Instrumentenlandungen auf Piste 34 im Herbst nächsten Jahres möglich sind. Sollte das nicht gelingen, wäre ein Ausweichen von Flugzeugen auf andere Flughäfen bei schwierigen Wetterbedingungen - die in Zürich häufig sind - zu erwarten, führte Jeker aus. In der gegenwärtigen Lage des Zivilluftverkehrs würde es dann nicht lange dauern, bis namentlich ausländische Fluggesellschaften Zürich aus ihrem Streckennetz streichen würden. Auch die Angebote der Swiss erlitten einen empfindlichen Schaden. Zu Klagen gegen Deutschland ist die Zürcher Regierung aber nicht legitimiert.

 

Gekröpfter Nordanflug keine Alternative

Von Fluglärmgegnern und Luftfahrt-Organisationen wird ein sogenannter «gekröpfter Nordanflug» als Alternative zu den über eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Schweiz führenden Südanflügen gefordert. Piloten haben immer wieder die Ansicht geäussert, solche Anflüge in einer scharfen Kurve aus Norden, aber ausschliesslich über Schweizer Gebiet seien möglich. Zürcher Regierungsstellen haben demgegenüber erklärt, dass solche Anflüge nur mit neuen Navigationsinstrumenten und damit frühestens in rund fünf Jahren möglich seien.

 

Daniel Spörri, Leiter der kantonalen Flughafen-Fachstelle, führte auf Anfrage aus, dass solche Nordanflüge bis zum Vorliegen neuer Navigationstechniken in einigen Jahren noch Sichtflugbedingungen erfordern und damit die jetzigen Probleme nicht lösen würden. Zudem müsste der Luftraum jeweils für Minuten gesperrt bleiben, was bei den dichten Anflug-Kadenzen nicht möglich sei. Die Erfahrung besage, dass die Airlines ein solches Verfahren ebenso wenig akzeptieren würden wie die «Circling»-Landungen.

 

«Dann ist das so»

(sda) Ein Sprecher des deutschen Verkehrsministeriums hat am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur SDA bekräftigt, Berlin halte an der Verschärfung der Auflagen ab 10. Juli fest. Zum Einwand, Grossraum-Jets wären damit zum Ausweichen nach Basel gezwungen, sagte der Sprecher demgemäss: «Dann ist das so.»

 

http://www.nzz.ch/2003/05/23/zh/page-kommentar8VIJ8.html

 

23. Mai 2003, 02:31, Neue Zürcher Zeitung

 

 

Zürcher Flughafen im Teufelskreis

 

Aufgebrachte Bürgerinnen und Bürger des Vereins «Flugschneise Süd - Nein!» haben am Donnerstag die Medienkonferenz des Regierungsrats massiv gestört, indem sie im Minutentakt über potente Lautsprecheranlagen Flugzeuglärm verbreiteten. Dieses Verhalten zeigt, an welchem Punkt der Streit um den Flughafen in der Region angekommen ist. Gehässigkeit wird einigermassen ziellos verbreitet, die Aggressionsbereitschaft nimmt zu: Jedenfalls erweist man Einwohnern von Schwamendingen und Zumikon einen schlechten Dienst, wenn man Journalisten behindert, die Informationen über die Lärmeinwirkung sammeln, welche jene in Zukunft zu gewärtigen haben.

 

Ausdruck dieser Lage sind auch die Schuldzuweisungen, die überall zu vernehmen sind. Die Regierung habe die Planung neuer Anflugwege verschlafen, heisst es oft. Deutschland treibe eine wirtschaftlich motivierte Vernichtungstaktik gegen die schweizerische Luftfahrt, ist in Diskussionen zu hören. Der Kantonsrat hat einen Vorstoss für dringlich erklärt, in dem die Zürcher SVP den Bundesbehörden «Ideenlosigkeit, Angst, Unvermögen, unglaubliche Verzagtheit» vorwirft. Verlautbarungen von Bürgerinitiativen im Norden und Osten, welche Südanflüge gefordert haben, waren von Ressentiments gegen diesen «Süden» geladen.

 

Wer nüchtern zu bleiben versucht, wird erkennen, dass die Regierung den wohl einzig gangbaren Weg einschlägt. Die deutschen Flugverbote sind im Lichte internationalen Luftfahrtrechts - vorsichtig ausgedrückt - problematisch, weshalb sich ein gerichtliches Vorgehen aufdrängt. Kurvenflüge auf niedriger Höhe zur Vermeidung problematischer Anflugschneisen sind keine nachhaltige Lösung, weshalb der Südanflug im begrenzten Rahmen nicht vermieden werden kann. Und schliesslich verfolgt Zürich den Auftrag des Bundes und die langfristigen Interessen des Landes, wenn es die Voraussetzungen für einen Interkontinentalflughafen erhalten will.

 

Dennoch ist die Situation verworren. Bundesamt und Flughafen liefern sich seit Monaten ein Schwarzpeterspiel; der zuständige Regierungsrat Jeker, kaum dem Trommelfeuer im Wahlkampf entkommen, steht schon wieder mitten in einer weiteren Notfallübung für den Luftverkehr. Und diese betrifft erneut ein Feld, auf dem die Verantwortlichkeiten zwischen Flughafen, Kanton und Bundesbern geteilt und damit nicht für alle klar ersichtlich sind. Zudem ist es auch in anderen Kantonen in Mode gekommen, «Zürich» des angeblichen Versäumens von Hausaufgaben zu bezichtigen.

 

Aus dem Teufelskreis inländischer Selbstzerfleischung hinaus kann nur die Erkenntnis führen, dass in diesem «Zürich» derzeit ein entscheidender Aspekt der schweizerischen Luftverkehrspolitik verhandelt wird. Wer das Problem der Lärmverteilung als «bloss» regionales Problem bezeichnet und damit abzuschieben versucht, könnte später einmal ein böses Erwachen erleben: Der Entscheid über Veränderungen an der Pisten-Infrastruktur ist gesetzlich an einen Volksentscheid gebunden. Ein zerstrittenes Zürich könnte dereinst den grössten Landesflughafen blockieren. Das krasse Missverhältnis der nun in Süddeutschland entlasteten Bevölkerungsteile und der künftig im Raum Zürich neu belasteten muss deshalb auch in Bern Anlass zu grösster Sorge geben.

 

Aber auch die Zürcher Regierung könnte einen Schritt tun aus dem Teufelskreis heraus, in den sie ihrerseits durch ständiges Krisenmanagement geraten ist. Ihre vor Jahren gefassten Grundsätze zur Flughafenpolitik basieren auf Annahmen, die überholt sind. Eine Neufassung in Anbetracht der dramatisch veränderten Lage drängt sich auf und muss von der Gesamtregierung an die Hand genommen werden. Damit könnte vielleicht Vertrauen zurückgewonnen werden, welches in den letzten Monaten verloren ging.

 

stü.

 

 

 

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: munich am 2003-05-23 20:24 ]

Geschrieben

Mich wundert es nur, warum die Schweizer Regierung oder Unique sich beim ICAO beschwert. Die ICAO schreibt vor, dass man immer über möglichst niedrig besiedeltes Gebiet landen oder starten muss, ausser es geht nicht anders. Hier ist der Fall ganz klar. Sowieso geht es den Deutschen eher darum München zu stärken. Man sollte jetzt, auch wenn es krass erscheint, allen Süddeutschen den Abflug von Zürich verbieten.

Geschrieben

Nach meiner (deutschen) Wahrnehmung fliegen doch die Schweizer seit Jahren über Süddeutschland, statt ihren Lärm über Zürichs Villenvierteln zu verbreiten.

Kürzlich konnte/wollte man sich nicht über eine Verlängerung einigen, also hört der Sonderzustand auf.

Warum glaubt die Schweiz, hier aus einer vermeintlichen Position der Stärke barsch eine ewige Extrawurst verlangen zu können?

 

Und die deutschen Fluggäste auszuschliessen würde doch der zuerst Swiss tief ins eigene Fleisch schneiden.

 

Eine Luftfahrtnation, die in Sion und Lugano Anflüge hinkriegt, dürfte doch technisch in ZUE keine Probleme haben.

Geschrieben

@ Air_Switzerland

 

Da kann ich Dir in keinster Weise recht geben. MUC hat mit dem Thema am allerwenigsten zu tun. Es geht vielmehr darum, dass Unique jahrzehntelang sich nicht die Bohne um die Belange seiner süddeutschen Nachbarn scherte und versuchte, das Problem mit Hinhaltetaktik und Ignorieren zu lösen.

 

Anstatt den Vertrag aus dem Jahr 1984 einzuhalten, wurden scheibchenweise immer mehr Lasten nach Süddeutschland verlagert.

 

Euer Bundesrat Moritz Leuenberger hat eindrücklich vor der Ablehnung des Staatsvertrages gewarnt, aber man glaubt offensichtlich in der Schweiz mit Sturheit weiterzukommen.

 

Zu dem immer wieder gebrauchten Argument, dass Süddeutsche vom Airport Zürich hinsichtlich der Arbeitsplätze profitieren, hier ein paar Zahlen (zugegebenermaßen etwas älter) dazu:

 

Nach Regionen aufgeteilt wohnten 1994 die 19'932 Vollzeit- und Teilzeitangestellten im:

 

·Bezirk (Gem.) Zürich 2352 11.8%

·Bezirk Bülach 6330 31.8%

·Bezirk Dielsdorf 1165 5.8%

·Bezirk Winterthur 1045 5.2%

·Bezirk Andelfingen 187 0.9%

·übriger Kanton 2245 11.3%

·übrige Schweiz 6288 31.6%

·Deutschland 288 1.4%

·Restliches Ausland 32 0.2%

 

Nun noch ein paar Hintergründe zu dem Streit:

 

---------------------------------------------

 

Über 95% aller Anflüge und ein nicht unerheblicher Anteil der Starts wurden zur Schonung der Schweizer Bevölkerung über Süddeutschem Hoheitsgebiet abgewickelt. Zur Eindämmung der ungerechten Lastenverteilung wurde ein Staatsvertrag zwischen den beiden Ländern ausgehandelt und am 18. Oktober 2001 unterschrieben, der jedoch seitens der Schweiz nicht ratifiziert wurde.

 

Mit dem Bau der Hauptlandepiste 14 im Jahr 1970 nach Norden mit einer Grenzentfernung von 13,2 km begann der Kampf der Süd-Baden-Württembergischen Bevölkerung gegen die ungerechte Lastenverteilung auf die deutsche Grenzseite.

 

Eine bereits im Jahr 1984 geführte Klage vor dem Landgericht Waldshut führte zu einer Verwaltungsvereinbarung, die den belasteten Gemeinden im süddeutschen Raum eine Erleichterung bringen sollte. Die Verwaltungsvereinbarung sah als wesentliche Elemente vor, dass nicht nur die Piste 14, sondern auch die Piste 16, die ebenfalls nach Norden, jedoch über Schweizer Gebiet führt, ausgewogen genutzt wird. Des weiteren sollte eine Nachtruhe von 6.00 Uhr bis 22.00 Uhr gelten. Da diese Vereinbarungen durch die Schweiz nicht eingehalten wurden, erfolgte die Kündigung der Vereinbarung zum 31. Mai 2001 durch die Deutsche Bundesregierung.

 

Die Zahl der Flugbewegungen nahm in den letzten Jahren rasant zu. Im Jahr 1995 stimmte die Schweizer Stimmbevölkerung dem Ausbau des Flughafens zu. Der Abstimmung lag eine Prognose von 250.000 Flugbewegungen für das Jahr 2005 zugrunde. Diese Anzahl war jedoch bereits im Jahr 1998 erreicht. Derzeit liegt das jährliche Aufkommen bei ca. 325.000. Die Prognose für das Jahr 2010 liegt bei 420.000 Flugbewegungen. Das ist eine Größenordnung, die derzeit der J.F.K.-Airport in New York hat. Da die Schweiz mit ca. 7 Millionen Einwohnern einen derartigen Mega-Hub nicht mit dem Heimatmarkt füllen kann, werden über 40% der Passagiere als Umsteigepassagiere herangeflogen. Tickets wurden teilweise im Ausland günstiger angeboten als auf dem Heimatmarkt. 1996 wurden alle Langstreckenflüge von Genf nach Zürich verlegt, um die Zahl der Flugbewegungen in die Höhe zu treiben. Begründet wurde diese Expansionspolitik mit dem Wettbewerb. Trotzdem steht der UNIQUE Zürich Airport mit einer Auslastung der Flugzeuge von 68 Passagieren pro Flugbewegung lediglich an 10. Stelle in Europa.

 

Vor dem 18.05.2000 gab es für Flugzeuge, die nicht unmittelbar auf den Flughafen Zürich landen konnten, zwei Warteräume, EKRIT im Landkreis Waldshut und SAFFA (der Begriff steht für "Schaffhausen") über dem Hegau im Landkreis Konstanz. Zu diesem Datum wurde die Schnittstelle zur Schweiz an die Umstrukturierung des Europäischen Luftraumes angepasst. Zur Entlastung von SAFFA und EKRIT wurden zwei weitere Warteräume eingerichtet. RILAX im Landkreis Schwarzwald-Baar über Donaueschingen und RAPEX in der Schweiz bei Rapperswil. Gleichzeitig erfolgte die Drehung der Warteschleife SAFFA um 40 Grad nach Osten. Über der Höri und dem Radolfzeller Winkel, die bis dahin von Flugemissionen weitestgehend verschont waren, entstanden neue Betroffenheiten für die Bevölkerung. Der Warteraum RAPEX in der Schweiz wird nicht genutzt, da Südanflüge auf den Flughafen nicht vorgesehen sind. Die Ausrichtung der genutzten Warteräume erfolgte ausschließlich für Nordanflüge.

Selbst wenn ein Flugzeug beispielsweise aus Mailand kommt, wird der Anflug über süddeutsches Gebiet gelenkt.

Die unterste Flughöhe, mit denen die Warteverfahren im Staatsvertrag festgeschrieben wurden, beträgt für SAFFA und EKRIT Flugfläche 60 = 6.000 Fuß, das entspricht ca. 1850 m über dem Meeresspiegel. Abzüglich der hiesigen Geländehöhe von ca. 450 m ergibt sich eine Höhe über Grund von 1400 m. Laut der Verwaltungsvereinbarung von 1984 darf die Höhe in Ausnahmefällen sogar nur Flugfläche 50 = 5.000 Fuß (1.050 m über Grund) betragen. Die Warteschleifen dienen dem Flughafen als Puffer für die geregelte Abwicklung des Landeverkehrs. Die Belastung ergibt sich aus verschiedenen Faktoren wie etwa einer Kapazitätsbeschränkung der Hauptlandepiste 14, oder aus meteorologischen Gründen wie z. B. Nebel. Bei schlechter Witterung können derzeit nur 20 Flugzeuge pro Stunde landen, bei schönem Wetter sind 40 Landungen kalkuliert. Weitere Einschränkungen ergeben sich durch politische Vorgaben in der Schweiz.

 

Zur Schonung der Stadt Zürich und der Bewohner des Zürichseeufers bilden Südanflüge eine Ausnahme, obwohl diese technisch durchaus machbar sind.

 

Bedingt durch die Verwirklichung der Mega-Hub-Strategie kommt es zu einer erheblichen Verdichtung von Flugbewegungen in bestimmten Zeitfenstern. Hub steht für eine Interkontinentale Drehscheibe. Möglichst alle Passagiere zu den verschiedenen Destinationen sollen zeitgleich umsteigen.

 

Ab 21.00 Uhr kommt steigernd die Zürcher Nachtruhe hinzu. Zusätzlich zu den Landungen erfolgen ab dieser Uhrzeit alle Starts nach Norden.

 

Die Flugzeuge starten und landen in Gruppen. Während der Startphase kreisen die zur Landung anstehenden Flugzeuge in den Warteschleifen. Die deutsche Lufthansa empfiehlt daher ihren Piloten, beim Anflug auf Zürich mehr Kerosin mitzunehmen, da damit zu rechnen ist, dass diese bis zu einer Stunde in den Warteräumen kreisen müssen. Zusammen ergibt sich so eine intensive Nutzung der Warteschleifen, zu Spitzenzeiten bis nach 23.00 Uhr.

Zusätzliche Belastungen ergeben sich im Landkreis Konstanz auch durch startende Flugzeuge mit nördlicher Destination. Diese fliegen nicht, wie im CILO 2000-Konzept vorgesehen auf Schweizer Seite bis Romanshorn (Navigationspunkt BODAN), sondern kürzen, um Verspätungen (durchschnittliche Abflugverspätung: mehr als 30 Minuten) aufzuholen, über den westlichen Teil des Bodensees ab. Um dieses zu ermöglichen, wird das Warteverfahren SAFFA bewusst auf einer niedrigen Flughöhe gehalten. Die Bürgerproteste im Schwarzwald-Baar-Kreis haben bewirkt, dass der Warteraum RILAX durch eine Betriebsvereinbarung auf FF 130 angehoben wurde. Die Proteste des Landkreises Konstanz werden ignoriert.

 

Was sah der von Schweizer Seite abgelehnte Staatsvertrag vor

 

Einer der Kernpunkte war die Limitierung der Anzahl der Flüge auf 100'000 pro Jahr auf der Flugfläche 60 (ca. 1.400 m über Grund) bis 100 (ca. 2600 m über Grund) ab Februar 2005. Bis zu diesem Termin sollte die Schweiz versprechen, eine jährliche Obergrenze von 154'000 Flugbewegungen unter der Flugfläche 100 nicht zu überschreiten. Als erste vorgezogene Maßnahme des Vertrages galt ab dem 19. Oktober 2001 eine Nachtflugsperre über Süddeutschland zwischen 22.00 und 06.00 Uhr. Mit dem Winterflugplan 2002 trat die zweite vorgezogene Maßnahme, eine Flugsperre zwischen 20.00 und 09.00 Uhr an Wochenenden, in Kraft. Ausgenommen von diesen Einschränkungen waren und wären Flüge, welche bedingt durch zwingende äußere Umstände wie Sicherheitsgründe, ungünstige Wetterbedingungen, Pistensperrung infolge von Unfällen, Flüge des Such- und Rettungsdienstes und Ausfälle von Navigationssystemen über süddeutsches Gebiet anfliegen müssen, gewesen.

 

---------------------------------------------

 

Angesichts dieser Fakten und der langen Zeiträume mutet das "Gejammer" nahezu als Hohn an.

Geschrieben

@munich

 

Könnte man den Titel auch als das Gejammer EINIGER Deutscher bezeichnen?????

 

Vorerst: ich akzeptiere das Vorgehen der Zürcher Regierung auch nicht.

 

Da Deutschland sich jetzt so stur stellt, begeben sie sich, meiner Meinung nach, genau auf das gleiche Niveau wie die Zürcher.

Warum setzt man sich jetzt nicht zusammen an den Tisch und vereinbart akzeptable Fristen ohne irgendwelche Drohungen?

 

Zürich so hinzustellen, dass aller Lärm nach Deutschland exportiert wird ist absoluter blödsinn!!!! Wers nicht glaubt soll mal in die Region Zürich kommen und schauen wo der Lärm ist. Der Lärm ist nicht auf Süddeutschem Gebiet, nein der Lärm ist in Glattbrugg und Rümlang. Der grosse Lärm entsteht durch die startenden Flugzeuge (Richtung Süden oder Westen). Das ist kein Vergleich mit denen im Anflug.

 

Zudem verrechnete die Schweiz für die Flugsicherung im Süddeutschen Gebiet keinen Rappen.

 

Es liegt schon ein wenig auf der Hand, dass die Deutsche Regierung vornehmlich die Deutsche Wirtschaft (in diesem Fall deutsche Airports und deutsche Fluglinien) bevorzugen will - das ist auch legitim.

 

Warum werden nicht an anderen Deutschen Airports solche Anflugsbeschränkungen durchgeführt?? Sind die Bewohner in Frankfurt weniger Wert als die in Süddeutschland? Haben die Frankfurter kein Recht in der Nacht zu schlafen??

 

Der Flughafen ist jetzt nun mal dort wo er ist. Als man den gebaut hat, hat man sich noch nicht Gedanken gemacht, welche Probleme es mal desswegen geben wird.

 

Ist es nicht normal, dass die Hauptanflugrichtung eines Airport, sofern es die metrologischen Rahmenbedingungen zulassen, über dem Gebiet ist welches am wenigsten Besiedelt ist und am wenigsten Hindernisse hat ?

 

Warum wird jetzt plötzlich so auf der Staatsgerenze herumgeritten wo die Grenzen in Europa verschwinden, wieso nicht im Strassenverkehr der ja mehr Lärm macht?

 

Ich dachte Rosienenpicken wäre eine reine Schweizer Krankheit - nun habe ich das Gefühl, dass unser nördlicher Nachbar sich ein wenig angesteckt hat (bitte nicht zu ernst nehmen!!!).

Geschrieben

selber Schuld...

 

(Danke MUNICH für die Ausführungen oben, da gibt es kaum noch etwas hinzuzufügen. Die Unique-Jungs haben einfach zu lange zu hoch gepokert, jetzt haben sie halt Pech!)

 

Warum fängt man erst jetzt mit der ILS-Ausrüstung der übrigen Bahnen an?

 

Für einen internationalen Airport sind 3 ILS-Systeme ein bischen mager!

 

Übrigens: Auf 28 könne auch Wide-Bodys landen - so viel nur dazu! Aber für schlechtes Wetter fehlt halt das ILS...

 

@thomas: Ist ja auch nix wert! Ihr könnt ja selbst Nachts keine zwei Maschinen mit ca zwei Stunden Voranmeldung an einander vorbeibringen. (Ganz ganz traurig aber wahr! Rhein-Radar musste tatenlos dem Treiben zusehen, weil bei Euch keiner an Telefon gegangen ist! - NIX PERSÖNLICHES)

_________________

always three green!

Karsten

 

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: karstenf am 2003-05-23 20:56 ]</font>

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: karstenf am 2003-05-23 20:58 ]

Geschrieben

Hallo Thomas,

 

im gewissen Sinn hast Du natürlich recht! Das gesamte "Fluglärmgejammer" idt oftmals weit hergeholt.

 

Allerdings geht es im Züricher Fall schon auch um ein gewisses Maß an Gerechtigkeit - und dazu gehört eben auch, dass ein Land nicht versucht die Belange (eines Teils) seiner Bürger auf dem Rücken der Nachbarn auszutragen.

 

Und eines muss man sicherlich sagen: Lange genug Zeit hatte der ZRCH-Airport, um hierfür die Weichen zu stellen. Außerdem war ja im Staatsvertrag nicht die komplette Luftraumsperre vereinbart, sondern nur eine - wie ich meine - zumutbare Einschränkung.

 

Sicherlich wäre eine Regelung, ähnlich wie sie in MUC getroffen wurde (Lärmkontingent) sinnvoller gewesen. Allerdings hat sich die Schweiz mit ihrer einseitigen Ablehnung des Staatsvertrags einfach ein Eigentor geschossen, das es jetzt auch schwierig macht, die verhärteten Fronten aufzulösen.

 

Warum werden nicht an anderen Deutschen Airports solche Anflugsbeschränkungen durchgeführt?? Sind die Bewohner in Frankfurt weniger Wert als die in Süddeutschland? Haben die Frankfurter kein Recht in der Nacht zu schlafen??

 

Hier irrst Du allerdings. In MUC gibt es auch eine Nachtflugregelung und weiterhin gab es erst kürzlich bzgl. der Abflugrouten in FRA ein Gerichtsurteil. Ich kopier die Info einfach mal hier ein: (kannst Du nachlesen bei

 

http://www.dfs.de/dfs/deutsch/index.html ) unter "News"

 

Langen, 23. April 2003

 

Beschwerde gegen Kasseler Urteile zu Frankfurter Flugrouten eingelegt

 

Das Luftfahrt-Bundesamt hat in Absprache mit der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH gegen zwei Urteile des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes Beschwerde wegen der Nichtzulassung der Revision eingelegt. Die Kasseler Richter hatten in beiden Verfahren entschieden, die über den Taunus führenden kurzen Abflugstrecken zum Ausflugpunkt TABUM nördlich des Frankfurter Flughafens verletzten die Kläger in ihren Rechten, so dass diese längstens noch drei Monate nach Rechtskraft der Urteile verpflichtet seien, die Abflugstrecken zu dulden.

LBA und DFS verkennen nicht die Ausgewogenheit der Entscheidungen des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes, die auch aus ihrer Sicht weitgehend praktikable Ansätze zur tatsächlichen und rechtlichen Beurteilung der Festlegung von Flugverfahren beinhalten. Mit der Beschwerde sollen vornehmlich die Feststellungen des Gerichts zu den Fluglärmwerten angegriffen werden, ab denen zwingend eine Abwägung zwischen betrieblichen Belangen und Lärmschutzinteressen vorzunehmen ist, und zu dem Grad der Betroffenheit, ab dem eine Rechtsverletzung vorliegen kann. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung dieser Fragestellung, die der Gesetzgeber bisher offen gelassen hat, soll eine Klärung durch das Bundesverwaltungsgericht herbeigeführt werden. Wie auch zuvor schon in einem anderen Verfahren (RILAX-Urteil des VGH Baden-Württemberg) erhoffen sich LBA und DFS ebenfalls eine Zulassung der Revision, damit diese wichtigen Fragen höchstrichterlich entschieden werden.

Unabhängig von dieser Entscheidung bemühen sich LBA und DFS seit Urteilsverkündung darum, den gerichtlichen Vorgaben zu entsprechen, indem die DFS derzeit alternative Flugrouten zu den bestehenden und vom Gericht für rechtswidrig befundenen Flugverfahren prüft.

 

Ich meine, bei o.g. Urteil handelt es sich um einen ähnlichen Fall, und wenn man dieses Urteil hernimmt, kann man bestimmt nicht behaupten, dass die Schweiz einseitig benachteiligt wird.

 

Auch der von Dir zitierte Strassenverkehr ist ein problematisches Thema. Verschiedene Staaten versuchen durchaus diesen Verkehr, zumindest was den Durchgangsverkehr anbetrifft, einzuschränken. Ich denke hierbei mal an Österreich, die durch Sperrungen in der Nacht solche Maßnahmen bereits getroffen haben. Und man könnte auch die Maut im gewissen Sinn als solche Maßnahme bezeichnen. Auch hier wundere ich mich, um nicht zu sagen ärgere ich mich über die Abzockerei im Ausland, während alle anderen bei uns ohne Maut über die Autobahnen brettern. Insbesondere wenn ich dann 2 x zahlen muss, 1 x für die Autobahn und einmal für die Tunnels und zusätzlich noch mit generellen Geschwindigkeitsbeschränkungen dafür "belohnt" werde.

 

Ich dachte Rosienenpicken wäre eine reine Schweizer Krankheit - nun habe ich das Gefühl, dass unser nördlicher Nachbar sich ein wenig angesteckt hat

 

Durchaus möglich! Aber zumindest schadet das dem Flugverkehr nicht so stark wie SARS.http://www.smiliemania.de/smilie.php?smile_ID=289

Geschrieben

Original von karstenf:

Ist ja auch nix wert! Ihr könnt ja selbst Nachts keine zwei Maschinen mit ca zwei Stunden Voranmeldung an einander vorbeibringen. (Ganz ganz traurig aber wahr! Rhein-Radar musste tatenlos dem Treiben zusehen, weil bei Euch keiner an Telefon gegangen ist! - NIX PERSÖNLICHES)

 

Vorsicht! Erst kürzlich mußte Skyguide einen Fehler der Münchner Flugsicherung ausmerzen!

 

4. November 2002: Um 14:42:52 Uhr erteilte ein Münchner Lotse der Besatzung einer zweimotorigen EMB die Sinkfluganweisung auf FL 260 verbunden mit der Aufforderung, eine Sinkrate von 2000 ft/min oder mehr einzustellen.

Die EMB-Besatzung las diese Anweisung falsch zurück, indem sie bestätigte, mit 1.500 ft/min oder mehr auf FL 230 zu sinken.

Dem Münchner Lotsen fiel das Missverständnis nicht auf, er übergab wenig später das Flugzeug an Zürich ATC.

Das Problem:

Kurz vor der EMB flog eine DHC8 in Level 240 auf gleichem Track.

Glücklicherweise wurde die Konfliktsituation vom Züricher Lotsen erkannt, er wies die EMB-Crew an, sofort auf 260 zusteigen.

Beide Maschinen näherten sich auf 1,6 NM und 400 ft vertikal.

 

Nachzulesen unter:

 

http://www.bfu-web.de/Bulletin/Bulletin0211.PDF

 

Seite 1, 3 und 4!

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: munich am 2003-05-23 21:38 ]

Geschrieben

@karstenf:

Zitat:

"Übrigens: Auf 28 könne auch Wide-Bodys landen - so viel nur dazu! Aber für schlechtes Wetter fehlt halt das ILS..."

 

Fast richtig. Hatte letztens eine längere Diskussion mit einem Swiss Captain wegen eben dieses Problems (Slotbeginn abends 1 Stunde nach STD): Laut Aussage dieses Captains können Widebodies nur auf der 28 landen solange sie *trocken* ist. Ansonsten reicht sie nicht. Und schon bei Landungen mit etwas schwereren Maschinen, würden diese bei tockener Runway viiiieeeel Strecke brauchen (kann das einer der Züricher bestätigen?)

 

Grüße,

Björn

Geschrieben

Lieber karstenf. Es wäre schon wenn wir hier auf einem vernünftigen Nieveau diskutieren könnten... Schau dir die Posts von Munich an, diese sind fundiert und begründet. Man muss halt auch mal eine andere Meinung akzeptieren!!

 

@all

mich würde es auch mal interssieren wie das ganau mit der 28 ist. Sind die Widebody's wirklich noch so schwer, dass die Länge nicht mehr ausreicht?

 

Ich bin aber trotzdem dafür, dass sich die Pareien nochmals zusammensetzen und eine vernünftige Lösung finden. Dies sollte aber direkt zwischen den beiden Verkehrsministern geschehen und zwar ohne Zürcher Einfluss!!!!

Einge gewisse Arroganz EINIGER Zürcher ist auch den anderen Schweizern ein Dorn im Auge...

Geschrieben

grundsätzlich können widebodys auf der 28 landen. allerdings nur wenn die piste trocken ist.

es ist aber so, dass schlussendlich der captain entscheidet, welche rwy er anfliegt. viele amerikanische airlines und auch SQ und TG etc. haben bereits gemeldet, dass sie unter gewissen umständen eine landung auf der piste 28 nicht akzeptieren werden.

 

das was gesagt wurde, wegen dem unfall bei überlingen: ich muss doch schon sehr bitten... einfach nur unter der gürtellinie!!!!!! pfui!!!

 

wie ist es eigentlich genau, wenn am abend die jets nach norden starten (rwy 32/34).. drehen die vor der ach so wichtigen grenze ab oder fliegen die gerade aus?

ich kann mich nur erinnern, als ich vor ein paar jahren morgens um sechs mit der edelweiss nach KGS flog (start auf der 34) drehten wir relativ schnell nach links.

vorschlag (bitte nicht ernst nehmen!!): wir schliessen den flughafen zürich und bauen einen niegel-nagel-neuen airport in der linthebene!! weit ab von einer staatsgrenze!!

Geschrieben

@thomas

 

Es wäre in der Tat schön, wenn in Frankfurt ähnliche Betriebsbeschränkungen wie in in Zürich eingeführt würden. Der Bund ist aber an Fraport beteiligt und hat somit keinerlei Interesse daran, die Grundrechte der Bürger zu achten (Körperliche Unversehrtheit; Eigentum). Auch wenn es ein zu Rilax vergleichbares Urteil jetzt auch im Taunus gibt - es gibt keine staatliche STelle, die Nacht- oder Wochenendflugbeschränkungen einführen will.

 

Zu den Landeverfahren merke ich an, dass es sogar möglich ist, direkt aus einer Kurve heraus zu landen; siehe http://www1.passur.com/lga.new.html (z.B. am 4.5.03 gegen 8:00) oder, da o.g. Seite keinen Zugriff auf historische Daten ermöglicht, http://www4.passur.com/hpn.html (La Guardia ist auf der 40 Miles-Karte beim Text "New York") ziemlich weit unten. Warum sollte man in Zürich nicht auch so landen?

 

Birger

Geschrieben

Die Basler Zeitung schreibt gestern das bis zu 30 Langstreckenflieger nach Basel oder Genf, doch hauptsächlich Basel, umgeleitet werden sollen, da in Genf die slots fehlen.

 

Basel ist damit nicht einverstanden da der Flughafen maximahl zwei Langstrecken Flieger auf einmahl aufnehmen kann.

 

Zitat: "Wie haben keinen Platz für mehr als 3 Langstrekcneflieger auf einmahl wenn wir quetschen gingen villeicht 4 aber das halte ich für Logistich unmöglich" So ein sprecher des Flughafens.

 

Basel hat villeicht noch die Gates aber schon bei den Gepäckstücken stossen die an ihre Grenzen. Das Hauptproblem ist dass das die ganzen anschlüsse in ZHR dan umgestaltedt werden müssten. Man überlegt einen Bus nach ZHR fahren zu lassen doch das würde mind 2 stunden in anspruch nehmen. So jetzt soll mir keiner sagen dass dan noch einer Swiss fliegt wen er solche umwege in Kauf nehmen muss. Ich kann mir auch nicht vorstellen das sich US airlines oder sonstige ausländische Langstrecken carrier sich einfach so nach Basel abschieben lassen.

 

Was Genf angeht so habe man max kapazität für 2 weitere Langstreckenfleiger auf einmahl also so wie in Basel.

 

Jetzt reden wir aber nicht von einem Betrieb auf den ganzen Tag verteilt. Es dreht sich ja um die stoss Zeiten morgens und abends und da sind Basel und Genf ja selbst voll.

 

Ich hoffe das hier doch noch eine bessere Lösung gefunden wird, vor allem für die swiss den die hats im mom schon schwehr genug.

Geschrieben

Ich sage jetzt mal was als "Direktbetroffener":

 

Für mich war es schon lange klar, dass die Südanflüge kommen müssen. Einfach mal zur Info, wenn ein Flugzeug von Süden her anfliegt, fliegt es über die Region Greifensee und Uster. Also nichts von Goldküste. Und die Aussage von Herr Stöhlker: "Die Schweizer seien nicht mal in der Lage^, einen Bundesrat zu wählen, welcher auch Deutsch spricht" finde ich, zeigt, auf welchem tiefen Niveau die Gemeinden an der Goldküste diskutieren. (Zur Info: er ist Deutscher, also auch keine Spur von Schweizerdeutsch bei Ihm). Ich arbeite an der Goldküste, und wohne im Osten, also genau im Konflikt.

 

 

greuss hcn_tvs

Geschrieben

Aber das Problem bei den Südanflügen sind die taxiways die entweder schlecht vorhanden sind oder ewig lang sind.

 

ein beispiel:

 

anflug auf 32, der Flieger muss bis ganz ans Ende rollen und dan umtändlich die ganze runway wieder zurück rollen, nehmen wir jetzt ma an es ist ein saab 2000 oder ein avro der ja berühmt für seine kurze Landestrecke ist, dan ist das doch blödsinn.

Geschrieben

@AA_772

keine Belehung aber schau mal hier:

http://www.airliners.net/open.file/066105/L/

Da landet eine B747-400 auf 28 im Regen

(weiß aber auch um die Proteste von Piloten gegenüber der 28)

 

@thomas

Du hast es natürlich in den falschen Hals bekommen.

 

Du sollst nur wissen, dass mir die ewige Diskussion auf den Zeiger geht.

 

Es ist doch hier allen klar, daß jedes Land für andere Länder Flugsicherungsaufgaben übernimmt. Die Deutschen decken auch Bereiche Anderer ab. Mittelfristig bekommen wir eh eine europäische Flugsicherung für den oberen Luftraum. Da zählen dann nur noch die Standorte und Qualität der Anlagen - Der Rest wird gestrichen.

 

Habe am 29.05. (mit LX1037 von Köln) und am 01.06. (LX1042 nach Köln) wieder je zwei Stunden Absitzen auf der Unique. (Lecker Dienstreise am 29. - Feiertag in D - und dem anschließenden Wochenende. - Große Begeisterung bei meiner Freundin, daß ich wieder am WE weg bin ...)

 

Gebe Dir gerne eine Kaffee in der Lounge aus.

 

 

_________________

always three green!

Karsten

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: karstenf am 2003-05-25 22:56 ]

Geschrieben

Laßts euch mal aus Fliegersicht gesagt sein.

In der monemtanen Situation ist ein Anflug auf die 28 auch mit nicht Heavy Type Flugzeugen fürn A...

(die 747 auf dem Foto kann kein hohes Landegewicht gehabt haben)

Geschrieben

@karstenf:

ich habe ja nicht gesagt, dass es nicht geht.

ich sagte nur, dass gewisse piloten unter gewissen umstaenden von manchen airlines eventuell, moeglicherweise, vielleicht eine landung auf der 28 nicht akzeptieren!

unmoeglich ist es sicher nicht.

Geschrieben

Es gibt immer wieder grosse Planes die auf der 28 landen.

 

Thai ist auch schon gelandet, neben Singapore. Und eben, die Md-11 und A 330 landen fast immer auf der 28.

 

gruess

 

hcn_tvs

Geschrieben

beispiele gibts genug!!

http://www.airliners.net/open.file/357355/L/

http://www.airliners.net/open.file/357354/L/

 

ich konnte es zwar auch net glauben, dass die ganzen widebodys in der betroffenen zeit auf der 28 landen können, aber dem ist nun mal so. mir hats jemand so erklärt!

 

1) Big stuff can land on 28, pilot's decision.

2) Fog and bad weather, Germany will make exceptions, but otherwise a diversion would be required.

 

da es aber keine ausnahmen mehr geben wird, ist die umleitung eigentlich unausweichlich!

 

 

 

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Jubilee am 2003-05-26 10:26 ]

Geschrieben

Original erstellt von hcn_tvs:

 

Einfach mal zur Info, wenn ein Flugzeug von Süden her anfliegt, fliegt es über die Region Greifensee und Uster. Also nichts von Goldküste.]

 

Du scheinst recht zu haben! Laut Tagesanzeiger bleibt die "Goldküste" verschont. Kannst Du mir sagen, ob dies aus "Rücksicht" auf die dortigen Bewohner so ist - oder hat das ganze verfahrenstechnische Gründe?

 

Zur Info der Artikel aus dem Tagesanzeiger:

 

http://www.tages-anzeiger.ch/dyn/news/zuerich/281071.html

 

Tages-Anzeiger vom 24.05.2003

 

Goldküste wird kein Fluglärmgetto

 

Glattbrugg, Schwamendingen oder Dübendorf werden die Gebeutelten der Südanflüge sein, nicht Orte wie Zollikon, Küsnacht, Erlenbach und Herrliberg.

 

Von Jürg Schmid

 

Im Frühsommer 2000 erwachten viele Goldküstenbewohner aus ihrem Dornröschenschlaf. Dannzumal dröhnten Langstreckenjets über die Dächer ihrer Häuser und den See hinweg. Denn wegen des Tunnelbaus für das neue Dock zwischen den Pisten in Kloten hatte die Westpiste vorübergehend gesperrt werden müssen. Entrüstete Gemeindevertreter warnten bereits vor einer Kerosinküste und dem Auszug gut Betuchter in ruhigere Steuerparadiese ennet der Kantonsgrenze.

 

Nach der Pistensperrung formierte sich auch im weiteren Süden des Flughafens der Widerstand. Denn mit dem Staatsvertrag drohte den Sonnenterrassen am rechten Ufer neues Ungemach. Die Gemeindepräsidenten der Bezirke Meilen, Uster und Pfäffikon schlossen sich zum Fluglärmforum Süd zusammen. Und mit einem informativen Internetauftritt, gut besuchten Veranstaltungen und Lobbying kämpft der Verein Flugschneise Süd Nein (VFSN) seit Monaten zusehends militanter gegen die geplanten Anflüge über den Pfannenstiel auf die Piste 34 in Kloten. Diese will jetzt auch die Zürcher Regierung wegen der Flugbeschränkungen über Süddeutschland «notgedrungen in Kauf nehmen» (TA von gestern).

 

Erst ab Meilen wirds lauter

Werden nun Dörfer an der Goldküste wie Zollikon, Küsnacht, Erlenbach und Herrliberg neu zu Fluglärmgettos wie Rümlang, Opfikon-Glattbrugg, Wallisellen Dübendorf oder Kloten? Dem ist nicht so. Die von Südanflügen am stärksten betroffenen Siedlungen liegen zwischen dem Pfannenstielrücken und dem Greifensee sowie in der Nähe der Landepiste. Dies zeigt eine Karte mit Profil (siehe Grafik), welche der VFSN auf Grund von Daten der Empa und Unique erarbeitet hatte.

 

Gemäss der Karte kommen nebst der Albiskette, gewissen Ostregionen und Teilen des Oberlandes erst die Seegemeinden Meilen, Männedorf und Stäfa unter eine Schneise zu liegen, wo die Gefahr besteht, dass Einwohner bei Anflügen am frühen Morgen ab 5.30 Uhr aufwachen können. Der Pegel von 60 Dezibel gilt unter Lärmfachleuten als Aufwachschwelle.

 

Die Jets aus Westen, Norden und Osten, die rund 16 Kilometer von der Landepiste entfernt in einem Winkel von drei Grad absinken werden, überfliegen die unterschiedlich hoch gelegenen Orte am Pfannenstiel in geringer Höhe: zum Beispiel rund 800 Meter über Hombrechtikon, 600 Meter über Egg, 300 Meter über Gockhausen und 200 bis 150 Meter über Dübendorf und Zürich-Schwamendingen. Erhebungen eines Einwohners der Region Forch zeigen, dass es über dem Chapf in Zumikon je nach Flugzeugtyp noch beträchtlichen Lärm geben kann. Jean-Pierre Schiltknecht, der auf dem Zollikerberg wohnt, ist laut eigenen Angaben ein langjähriger, unabhängiger Beobachter des Flugbetriebs in Kloten. Er hat auf dem Stadlerberg den Fluglärm gemessen. Dort sind die Jets beim Anflug rund 400 Meter über dem Berg, ungefähr gleich hoch wie über dem Chapf in Zumikon. Das Ergebnis: Der Durchschnitt der lautesten Jets habe 76 Dezibel ergeben, das Maximum 83 Dezibel, sagt Schiltknecht. Er weiss zwar, dass es an der unteren Goldküsteeine ruhigere Schneise gibt. «Doch das ist nur die eine Seite der Medaille; es gibt noch die Abflüge Richtung Süden.» Schiltknecht räumt aber ein, «dass es in Schwamendingen ganz schlimm werden könnte.»

 

Der Fluglärm ist nicht nur in Dezibel fassbar. Tiefe Überflüge können für viele Menschen bedrohlich und deshalb auch lauter wirken. Klar ist: Am lärmigsten wird es mit den Südanflügen unter und neben der Endanflugachse von Gockhausen über Dübendorf und Zürich-Schwamendingen bis Glattbrugg. Dort muss Unique wegen der Gefahr von Randwirbeln die Dachziegel klammern.

 

Zürcher Haltung für Bund wichtig

Wann die Südanflüge kommen, ist nach wie vor ungewiss. Der Regierungsrat möchte die Frist bis Herbst 2004 verlängern. Deutschland will bereits ab dem kommenden 10. Juli strengere Auflagen erlassen. «Das kann wohl nicht das letzte Wort aus Deutschland gewesen sein», sagte Hugo Schittenhelm, Pressesprecher von Moritz Leuenbergers Verkehrsdepartement. Um in Berlin und Brüssel auf der politischen und juristischen Ebene verhandeln zu können, sei die Position der Zürcher Regierung zu den Südanflügen ein sehr wichtiges Element.

 

Derweil gehen die Arbeiten an der technischen Aufrüstung der Piste 34 weiter. Wie schon im letzten Jahr für die Piste 28, wird vom 2. bis 6. Juni ein bestimmter Antennentyp für das Instrumentenlandesystem getestet. Dies bedeutet, dass ein Messflugzeug rund 50-mal von Süden her auf die Piste 34 anfliegt, jeweils von 12 Uhr bis 18 Uhr, wie Unique am Freitag mitteilte. Der Anflug beginne im Raum Meilen/Männedorf und folge entlang dem Pfannenstiel bis über die Pistenschwelle. Nach einer Linkskurve werde über den Zürichsee wieder retourgeflogen, um den Anflug zu wiederholen. Unique rechnet damit, dass das Instrumentenlandesystem ab Herbst 2004 zur Verfügung steht. Bis dann soll Deutschland mit den Zürcher Südanwohnern ein Einsehen haben. Im Osten des Flughafens würde ein Aufschub aber für zusätzliche Verbitterung sorgen.

 

184.gif

185.gif

Geschrieben

Danke, ist ne gute Grafik.

 

Ich hoffe nur, dass es die Bonzen auch noch merken. Ich kapiere einfach nicht, wie die (Goldküstenbewohner) sooooo stur sind. Als die, ich sag mal erste Fase dieser Geschichte kam, mit dem Anflug teilweise auf die 28, da haben wir das auch in Kauf genommen. Klar, es gibt auch jetzt noch Leute, die dagegen kämpfen, aber nicht mit den Mitteln, wie Stöhlker und Co. Die haben die Regierungsratssitzung mit Megaphonen und simuliertem Fluglärm alle Minuten gestört.

1. es kommt nicht alle Minuten ein Flugzeug

2. Ist der Lärm über der Goldküste nicht so wie in Opfikon, oder Höri

 

gruess

 

hcn_tvs

 

_________________

Die Swissair ist gleich weit wie vor dem Grounding, nur hat sie jetzt 3 Buchstaben weniger.....

 

Edelweiss Air, di richtig schwiizer Airline!!!

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: hcn_tvs am 2003-05-26 21:58 ]

Geschrieben

Ich als Schweizer und somit direkt betroffener muss einfach sagen:

Die Deutschen haben recht, diese Massnahmen zu treffen!

Der Südanflug wird kommen müssen, das ist gar keine Frage! Die Schweiz zahlt nun einfach für ihr arrogantes aussenpolitisches Verhalten. Ist auch recht so.

Und wer ist Schuld an der momentanen Situation? Nicht Bundesrat Leuenberger, obwohl er vielleicht nicht optimal verhandelt hat. Trotzdem wäre der neue Staatsvertrag besser gewesen als das jetzige Chaos.

Für alle nicht-Schweizer: Es gibt in der Schweiz eine Partei, die seit 20 Jahren darauf beharrt, der Alleingang sei die beste Lösung für das Land. Wieso kann diese Partei nicht endlich ihre Schuld einräumen und zugeben, dass die jetzige Situation eine der Folgen ihrer ewige Panikmache ist? Im Gegenteil: Dieselbe Partei will nun Retorsionsmassnahmen gegen Deutschland verhängen, notfalls bis zum Krieg. Aufruf an alle Schweizer: Wenn ihr nicht noch mehr solche Zustände wollt, wählt keine Rechtspopulisten mehr, denen Verdanken wir nämlich den ganzen aussenpolitischen Ärger!

Und übrigens: Der Anflug auf die Piste 28 ist problematisch, vergessen wir nicht die HB-IXM oder den Zwischenfall mit der B744F der Cargolux.

Geschrieben

Hallo fv154,

 

ich bin weitgehend Deiner Meinung.

 

Allerdings ist es meiner Meinung nach zum Wohl aller Beteiligter dringend notwendig, dass neu verhandelt wird.

 

Es kann nicht angehen, dass auf Grund solch kleinlicher Auseinandersetzungen zweier Staaten die Sicherheit der Luftfahrt gefährtet wird. Es kann mir niemand erzählen, dass die Landung eines Heavies auf einer Runway (10/28) mit 2500m Länge sicher und sinnvoll ist. Auch wenn die Runway 10/28 um die möglichen 300m auf 2800m verlängert würde, sollten Landungen bei Heavies auf die 16/34 mit 3700m oder wenigstens auf die 14/32 mit 3300m erfolgen.

 

Und hier ist auch Deutschland um der Sicherheit Willen mit gewissen Ausnahmen gefordert, was ja eine gerechte Verteilung des Fluglärms deshalb nicht ausschließt.

 

Seitens der Schweiz muss man sich allerdings auch mal Gedanken machen, ob ein Airport wie ZRH mit seinen ungünstigen topographischen Verhältnissen als Superhub überhaupt geeignet ist. Ausserdem wurde seit Jahren eben angestückelt und geflickt, zum Teil falsch geplant (ich denke hierbei an die Bebauungspläne, die nun ein Ausweiten des Airports nur sehr bedingt möglich macht).

 

Alleine wenn man sich das Pistensystem ansieht, wird man erkennen, dass es bei den hochfliegenden Plänen von Unique, gar nicht anders möglich wäre, als auch Südanflüge durchzuführen - und dies auch ohne den "bösen Staatsvertrag". Um die geplante Anzahl der Flüge abzuwickeln, müsste wegen der beim Nordanflug sich kreuzenden Flugrouten ohnehin parallel sowohl von Norden, als auch von Süden angeflogen werden.

 

Man könnte fast behaupten, dass die Ablehnung des Staatsvertrages ein taktisches Manöver war, um die Schuld den deutschen Nachbarn für den Lärm im Süden zuschieben zu können.

 

Gruss

Robert

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