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Vereinigung Cockpit: Kabul-Flüge unverantwortlich


Gast Wings

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Geschrieben

Die Vereinigung Cockpit (VC), der Berufsverband des deutschen Cockpitpersonals, bezeichnet die LTU-Flüge nach Kabul "auf Grund des akuten Risikos von Terroranschlägen als unverantwortlich". Erst kürzlich sei eine zivile Maschine der Ariana kurz nach dem Start beschossen worden. Die VC verweist zudem darauf, dass die alliierten Streitkräfte Kabul ausschließlich mit gepanzertem Fluggerät inklusive Raketenabwehrsystemen anfliegen. Selbst die Bundeswehr lehne den Einsatz ihrer eigenen Airbus A-310 aus Sicherheitsgründen ab. http://www.fvw.de

Geschrieben

Wird doch keiner gezwungen!

 

Ich finde das Angebot cool.

 

Entweder hat das Fernsehen gestern falsch berichtet oder die Luftwaffe fliegt doch mit A310 nach Kabul:

 

Zumindest stand Minister Struck gestern im ZDF vor der 1021 (in neuer Lackierung) im Polohemd in der prallen Sonne und hat ein Interview gegeben.

 

Oder Ist die 1021 woanders gelandet und dann ging es mit der Transe weiter?

 

Jemand Ahnung?

Geschrieben

N'Abend!

 

Wird doch keiner gezwungen!

 

Ach so, dann fragt die LTU also vorher ihre Besatzungen, wer denn Lust auf den Trip nach Kabul hat?

 

Entweder hat das Fernsehen gestern falsch berichtet oder die Luftwaffe fliegt doch mit A310 nach Kabul:

Zumindest stand Minister Struck gestern im ZDF vor der 1021 (in neuer Lackierung) im Polohemd in der prallen Sonne und hat ein Interview gegeben.

Oder Ist die 1021 woanders gelandet und dann ging es mit der Transe weiter?

 

Die A310 fliegt nach Termez, ab da gehts mit der Transall weiter.

 

Habe die Ehre,

Dash8_400

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dash8_400 am 2003-08-11 21:36 ]

Geschrieben

@ Dash8_400

Im neuen Spiegel gibt es auch einen Artikel über diesen Kabulglug. Dort wird eine Stewardess zitiert, es sei für die LTU nicht einfach gewesen, Besatzungen zu finden, die diesen Flug machen wollten.

 

Daher glaube ich schon, dass die LTU ihre Besatzungen fragt, ob sie nach Kabul fliegen wollen. Ob es dafür einen Zuschlag zum Gehalt gibt, weiß ich nicht.

Geschrieben

@dash8-400

 

1. bin ich mir sicher, daß LTU keinen zwingt.

 

2. Ist auf der letzten Tour der Flottenchef selber geflogen

 

3. War meine Frage ernst gemeint:

 

War das Interview nun in Termez oder in Kabul?

 

Sicher ist:

Bei dem Interview war die neu lackierte 1021 im Hintergrund!

 

_________________

always three green!

Karsten

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: karstenf am 2003-08-12 09:29 ]

Geschrieben

Nee, sorry. In Kölle sieht es anders aus. Ich weiß genau wo die "Adenauer" immer steht. Kurz vor Hangar 7. Nee, das Interview war auf einem "Wüstenplatz".

 

Habe gerade das hier im Spiegel gefunden:

 

 

Zur Disco in Kabul

 

Als erste europäische Airline bietet jetzt die LTU einen Direktflug nach Afghanistan an - das gewagte Projekt lockt Heimaturlauber ebenso wie Glücksritter.

 

 

AP

 

Ankunft in Kabul: Als wäre alles schon wieder fast normal

 

 

Der Mann auf dem Sitzplatz 21 A weiß, was er will: Abdullah Khalegyar, 37, Exil-Afghane aus dem hessischen Rüsselsheim, möchte sich in der alten Heimat erstens Arbeit suchen "und zweitens eine Frau: am besten lieb und langhaarig".

Der Schlosser im blau karierten Hemd lebt seit 20 Jahren in Deutschland, will nun aber so bald wie möglich nach Afghanistan umziehen - obwohl er bislang noch "keine Ahnung" hat, wie es in der alten Heimat aussieht. Gern, denkt er sich, würde er in Kabul eine Disco aufmachen ("mit indischer Musik, da kenne ich mich aus"). Oder eine Werkstatt für Autos und Waschmaschinen. Alternativ ("Ich kann fast alles") möchte der Noch-Junggeselle sein Glück "irgendwie mit Dolmetschen, Buchhaltung oder Computern" versuchen.

 

Den Markt erkunden kann er nun - dank der Fluggesellschaft LTU, die es am vergangenen Dienstag als erste europäische Airline nach 23 Jahren wagte, ein Linienflugzeug direkt nach Afghanistan zu schicken. An Bord trauten sich in Düsseldorf 110 Fluggäste: Glücksritter und Abenteurer, Geschäftsleute und Heimaturlauber.

 

Die flotte Verbindung mit nur sechseinhalb Stunden Flugzeit soll jetzt einmal wöchentlich besonders die 70 000 Exil-Afghanen in Deutschland locken. Die Flug-Pioniere rechnen aber auch mit Aufbauhelfern und Heimatbesuchern etwa aus den Benelux-Ländern, England und den USA.

 

Das finanzielle Risiko trägt die Firma eines norddeutschen Diplom-Geografen. Der Selfmade-Unternehmer heißt Jörg Bellstedt, 44, trägt einen Silberohrring und beschreibt sich als "bunten Hund im Reisegeschäft". Die LTU-Flieger samt Personal chartert er nach eigenen Angaben wöchentlich gegen Vorkasse von 200 000 Euro. Er kalkuliert mit einer guten Auslastung der 323 Sitzplätze, ein Ticket kostet ab 900 Euro. Feste Verträge mit LTU gebe es bislang erst mal bis Mitte September.

 

An Bord des Flugs Nummer 9666 nach Kabul ist Bellstedt vielleicht der größte Abenteurer. Wie ein stolzer Vater auf einem Kindergeburtstag wandert er durch die Sitzreihen. Verteilt Kaugummis in der ersten Klasse. Fragt ein paar Meter weiter afghanische Kinder, die mit LTU-Maltafeln spielen, ob sie unter Ohrensausen leiden.

 

Der Mann erzählt viel und gern. Zum Beispiel, wie er 1997 mit einem Studienfreund aus Kabul "barfuß im Bombenhagel" durch die afghanischen Berge gewandert sei, um Aufständische zu treffen.

 

Der Studienfreund heißt Abed Nadjib und ist heute Botschaftsrat an der afghanischen Botschaft in Berlin. Kontakte wie dieser haben Bellstedt geholfen, seine "Spontan-Idee" von der gewagten Flugverbindung, die ihm bei einer seiner fünf Afghanistan-Reisen kam, auch LTU schmackhaft zu machen.

 

Den Premieren-Fluggästen gefällt vor allem der Zeitgewinn. Aref Nateqi, 52, Bauingenieur aus Hannover, der in Afghanistan mehrere Häuser plant, hat früher sechs Tage mit dem Auto nach Kabul gebraucht, dazu kamen bis zu neun Tage Wartezeit an verschiedenen Grenzen.

 

Mohammad Nur, 49, Mechaniker bei Mercedes in Düsseldorf, möchte in Kabul erst mal sein von Raketen zerstörtes Haus wieder aufbauen - und nebenbei den Automarkt erkunden, "weil ich meine Chefs überzeugen will, dort eine Niederlassung zu eröffnen".

 

Sie alle schauen gebannt aus den Fenstern, als sich die Maschine in engen Kreisen nach unten zum Flughafen Kabul schraubt - in größtmöglichem Sicherheitsabstand zu den Bergen ringsum, von denen früher Rebellen auf Flugzeuge feuerten. Es sei schwierig gewesen, freiwilliges Bordpersonal für den Flug an den Hindukusch zu finden, sagt Stewardess Katja Güls: "Die meisten fanden das zu gefährlich."

 

Mit leichtem Rumpeln setzt die Maschine fast pünktlich auf der buckligen Landebahn in Kabul auf. Draußen säumen ausgebrannte und ausgebombte Flugzeugwracks die Piste, drinnen gibt es Applaus für die Piloten. Die herbeigerollte Gangway ist 15 Zentimeter zu kurz, der Empfang dafür umso herzlicher - können afghanische Offizielle doch dank des roten Flugzeugs so tun, als wäre alles schon wieder fast normal in ihrem Land.

 

"Welcome to Kabul" steht in roten Lettern an dem Steinbau mit den Einschusslöchern. Davor lässt der Flughafenchef Saft in Plastikbechern ausschenken. Eingerahmt von schwer bewaffneten deutschen Feldjägern, wagt Michael Schmunk, Sonderbeauftragter des Auswärtigen Amtes, nach der Landung den Satz, dass Afghanistan nun kein "Land für schlechte Nachrichten" mehr sei - als würde nicht noch immer gekämpft in den Bergen.

 

Für seine Disco, schwant auch Passagier Khalegyar schnell, sei es womöglich in diesem Land noch ein wenig zu früh. Mindestens müssten jetzt mal die ausgebombten Flugzeugwracks verschwinden, "sonst erschrecken sich doch die Urlauber bei der Ankunft".

 

ANDREA BRANDT

Geschrieben

sowohl im Interview mit dem Chef der LTU, wie auch mit der Crew sprachen alle davon, dass es freiwillig ist und das sie mehr Interessenten hätten als tatsächlich fliegen können. So weit ich das erinnere war das auch der Chefpilot der LTU.

Quelle: Feature auf NDR4-Info oder Deutschlandfunk

Geschrieben

Gegenüber den Kampfjets ist eine A330 ein Kleiderschrank!

 

Jets sind instabil in der Luft und dadurch hochgradig wendig.

 

Zivilie Flugzeuge liegen stabil in der Luft und sind dadurch eher träge, dafür aber im Vergleich zu Kampfjets sehr komfortabel und können bei geringem Gleitwinkel auch "segeln".

 

Mit einer A330 kannst Du einem Stinger nicht ausweichen.

Geschrieben

Ich dachte da eher an heftige Sinkflüge und Steilkurven, wie sie von den Russen (Il-76) aus Kabul überliefert sind.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Nosig am 2003-08-12 15:19 ]

Geschrieben

Für die die zu faul sind auf den Link zu klicken: Maschine wurde vom Veranstalter ohne Angabe von Gründen gestrichen....LTu dagegen hat Teilnehmermangel angegeben.

Geschrieben

hallo!

 

es ist aber auch noch ein kleiner Unterschied, ob eine Militärmaschine oder ein ziviles Flugzeug nach Kabul fliegt. Die ISAF Truppe ist nicht überall beliebt.

 

Die Russen fliegen mit ihren Großraumtransportern auch direkt nach Kabul, ohne entsprechende Abwehrsysteme.

 

Die Transall ist auch nicht "gepanzert", sie hat lediglich ein Erkennungsystem, das das Aufschalten eines an Boden befindlichen Leitradars erkennen kann und auch die Raketen. dann kann man entsprechend darauf reagieren.

 

Stinger sind dagegen eine hundsgemeine Angelegenheit:

 

Sie strahlen nichts ab, sondern sind Infrarotgesteuert. Außerdem werden sie in den "Rücken" abgefeuert. Man bekommt es überhaupt nicht mit.

 

LH nach Termez: wird wohl in diesem Leben nicht passieren. Wer schonmal da war, weiß wovon ich spreche...

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: SlowMove am 2003-08-14 13:01 ]

Geschrieben

Also etwas panne ist das ja schon mit einem 330 nach Kabul zu fliegen... ganz egal wers macht.

Außerdem ists ein riesen Unterschied obs eine zivile Airline tut oder das Militär.

 

_________________

Nature is always present!

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: GilaBend am 2003-08-15 00:48 ]

Geschrieben

...und es macht auch wirtschaftlich keinen Sinn.

Wenn eine Airline so was wagen könnte,dann nur mit eiem europaweitem Zubringersystem und einem ebenso starken Vertrieb.

900 Euro + Anreisekosten nach DUS ist den meisten wohl zuviel,da fliegt man für 500 Euro besser nach Pakistan und reist über Land ein,zumal ja auch nicht alle direkt nach Kabul wolllen.

DUS dürfte auch wohl der ungeeignete Flughafen sein,da die persischen Immigranten

traditionell eher in frankreich und GB angesiedelt sind.

 

Gruß Flugente

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