Bjoern_FRA Geschrieben 20. Januar 2004 Melden Geschrieben 20. Januar 2004 ...zuerst mal ein herzliches „re-hi“ an alle, ich war aus zeitgründen lange nicht mehr hier online. „Notlandung in Shannon – 19jähriger verhaftet“. War die Notlandung als Reaktion angemessen? Sollte das so ne Art „Schülerstreich“ gewesen sein? Einfach mal nen zettel in die toilette klemmen, ha ha, wie lustig! Deswegen mussten 130 paxe eine notlandung in kauf nehmen, kamen zu spät an ihr ziel, haben ihre dienstlichen termine und anschlussflüge verpasst etc. etc. Mich erinnert das an die geschichte vor einem jahr, als der verrückte typ mit dem gekaperten Motorsegler über der Frankfurter City kreiste (ihr erinnert euch), und die reaktionen völlig überzogen waren (sperrung der u-bahnen etc.) .... oder auch an die allmonatlichen bombendrohungen am Frankfurter Hauptbahnhof, die sich dann auch regelmäßig als blöder scherz erweisen, aber den kompletten berufsverkehr ins chaos stürzen. Würde, wenn es eine ECHTE bombe an bord gäbe, der bombenleger denn mit einem zettel noch extra darauf hinweisen? Wohl kaum. Sicher ist es generell eine schwierige entscheidung für captain + crew, einen flug abzubrechen, aber nach meiner meinung hätten sie cool bleiben und nach ATL weiterfliegen sollen. Ok, als Außenstehender und hinterher ist man immer schlauer, aber ich finde hier hätte eine Risiko-Abwägung stattfinden sollen mit dem ergebnis dass es offensichtlich ein "scherz" war.. Was meint ihr dazu? Außerdem sorgt das riesige Echo dieses Vorfalls in den Medien vermutlich wieder für Nachahmer. Es gibt ja genug Verrückte auf dieser Welt, die auch mal inm roten Balken bei CNN über das TV-Bild flimmern wollen. Gut, dass der Täter wenigstens ermittelt wurde, vielleicht ist das eine Abschreckung...! [ Diese Nachricht wurde geändert von: Bjoern_FRA am 2004-01-20 11:28 ]
JLennon Geschrieben 20. Januar 2004 Melden Geschrieben 20. Januar 2004 Ich glaube nicht, dass die Crew eine Wahl hatte. Mal anders gefragt: Stell dir mal vor, die Crew hätte den Zettel-Fund an den Boden gemeldet, ihn nicht ernst genommen und´sich dann zum Weiterflug entschieden. fünf Minuten später macht es in den Kopfhörern vom Lotsen "Click", und auf einmal ist die Maschine runter vom Radar? Was dann? Nur aus Zeit- bzw. Geldgründen Leben riskieren? Nein! Dashalb glaube ich, dass die Crew vollkommen richtig gehandelt hat. Regards, JL [ Diese Nachricht wurde geändert von: JLennon am 2004-01-20 11:35 ]
nabla Geschrieben 20. Januar 2004 Melden Geschrieben 20. Januar 2004 Die lustigen, unbeschwerten Zeiten sind leider vorbei - und daher kann ich die Crew gut verstehen. Ich für meinen Teil verstehe bei allen Dingen, die in diese Richtung gehen absolut keinen Spaß mehr - da gilt einfach "No Mercy!" mit allen Konsequenzen für den Veranstalter des Theaters. Gruß, Nabla
Gast Vampire Geschrieben 20. Januar 2004 Melden Geschrieben 20. Januar 2004 In der Tat, kann ich meinem Vorredner nur zustimmen, wenn er sagt dass hier einfach "no Mercy" angewandt werden muss. Wer auch immer so blöd ist eine Bombendrohung auf einem Flug nach Amerika zu platzieren hat es nicht besser verdient. Aber zurück zum Thema, natürlich war die Entscheidung nur gerechtfertigt, auch früher (pre 9-11) galt schon, dass im Falle einer Bombendrohung das Flugzeug auf den Boden muss und die Leute raus. Viele Bombenleger (ich sage mit Absicht nicht Terroristen, es gibt auch andere Bombenleger...Selbstmörder usw.) wollen ja gerade entdeckt werden, manche sind einfach nur irrational genug dass sie gerne Hinweise hinterlegen um ihre Opfer zu quälen. Dark Greetz Vampire
AA_772 Geschrieben 20. Januar 2004 Melden Geschrieben 20. Januar 2004 ich finde es etwas komisch, eine notlandung anzuzweifeln!!! 1st priority hat immer SAFETY!!! aber auch die massnahmen wegen dem motorsegler über frankfurt waren nach meinem denken nicht übertrieben! bedenkt einfach mal, was sagt ihr dann, wenn etwas passiert? die schönen, lieben zeiten sind vorbei! terror und krieg beherrscht die welt!
Gast Odin2004 Geschrieben 20. Januar 2004 Melden Geschrieben 20. Januar 2004 Hi all Ihr könnt sicher sein das dieser Spaß für den Scherzkeks nicht so lustig wird. Das gibt auf jeden fall einen hohe Haftsrafe und er muss für den Schaden zahlen was er vermutlich sein leben lang machen wird. Ich frag mich was sich solche leute dabei denken..
Bjoern_FRA Geschrieben 20. Januar 2004 Autor Melden Geschrieben 20. Januar 2004 Wie hat man den "Scherzkeks" eigentlich ermittelt? Anhand eines graphologischen Gutachtens? Ich zweifle auch nicht an dem grundsatz "safety first", aber es ist doch sehr ärgerlich dass so viele menschen unter solchen üblen scherzen leiden müssen und solch hohe kosten entstehen. wäre interessant zu wissen ob an bord eines DL-Fluges amerikanisches recht gilt (also zivilrechtliche klagen mit sehr hohen schadenersatzforderungen zu erwarten sind).. oder wird in diesem fall deutsches oder irisches recht angewandt?
Micha Geschrieben 20. Januar 2004 Melden Geschrieben 20. Januar 2004 Ich denke erst mal dass die Landung richtig war, schließlich geht es um Leben und ein Flugzeug das nich billig is, Leben geht vor, und damit basta! @Odin2004: Ein Leben lang zahlen geht leider nich, zumindest wenn es nach deutschen Recht geht. Die Geschädigten haben nach deutschen Recht einen Vollstreckungstitel für 30 jahre, was nach 30 jahren nich bezahlt is, is wech. @Bjoern_FRA: Der Scherzkeks wurde anhand von Fingerabdrücken und Schriftproben ermittelt.
Gast dragon77 Geschrieben 20. Januar 2004 Melden Geschrieben 20. Januar 2004 In Flugzeugen gilt immer das Recht des Landes in dem der Carrier beheimatet ist. In diesem Fall also amerikanisches.
hilton Geschrieben 21. Januar 2004 Melden Geschrieben 21. Januar 2004 Dann wird man hoffentlich diesen Querulantenschlumpfen in ein amerikanisches Bootcamp verfrachten, zur Abschreckung aller Spassvögel.
Gast StarFox Geschrieben 21. Januar 2004 Melden Geschrieben 21. Januar 2004 So einfach ist das mit dem in Betracht kommenden Strafrecht nun nicht. Grundsätzlich kann hier sowohl die Republik Irland als auch Deutschland als auch die USA einen Strafanspruch erheben, soweit diese Handlung nachdem jeweils geltenden nationalen Strafrecht strafbar ist. Für Deutschland, da der Täter Deutscher ist, und wenn die Tat sowohl hier als auch vor Ort strafbar ist, oder ein international geschütztes Rechtsgut betroffen ist. Für Irland, weil sich der Erfolg der Tat wohl (auch) in dem irischen Hoheitsgebiet ausgewirkt hat. Für die USA aufgrund des Flaggenprinzips (welches dort wohl existiert).
ATN340 Geschrieben 21. Januar 2004 Melden Geschrieben 21. Januar 2004 Bei Versicherungsangelegenheiten gilt immer das Recht des Landes, in dem die Maschine registriert ist. Soviel ich weiss ist das bei Straftaten genau so. Bei der N-Reg am Flieger hat der Typ echt ein Problem dann darf ihn ein Ami-Richter verhandeln. Wer die kuriosen Urteile dieser Spezies kennt weiss was das heisst...!
Gast StarFox Geschrieben 21. Januar 2004 Melden Geschrieben 21. Januar 2004 Dazu müsste er erst mal an die USA ausgeliefert werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass die deutschen Staatsanwälte den Typen auch gerne in die Finger bekommen möchten.
Bjoern_FRA Geschrieben 22. Januar 2004 Autor Melden Geschrieben 22. Januar 2004 Nehmen wir mal an, er würde nach US-Recht verklagt: Wirkt es sich bei der Strafbemessung aus, dass der Täter Deutscher ist, oder ist das letztendlich egal? Kann mir vorstellen, dass dies ein sehr interessanter Präzedenzfall für die Juristen wird... mal sehen ob die Medien über den Prozess berichten werden. [ Diese Nachricht wurde geändert von: Bjoern_FRA am 2004-01-22 11:02 ]
Gast StarFox Geschrieben 22. Januar 2004 Melden Geschrieben 22. Januar 2004 Nach deutschem Recht ist es regelmäßig (d.h. es gibt Ausnahmen) unerheblich, welche Herkunft der Täter hat, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Wie die US-Justiz dies handhabt weiss ich nicht, aber bereits zurückliegende Fälle lassen vermuten, dass die dies genau so sehen.
ATN340 Geschrieben 22. Januar 2004 Melden Geschrieben 22. Januar 2004 Wenn er nach US-Recht vor den Kadi geht fällt er unter die neusten Gesetze des sog. Homeland-Security-Act, der als Reaktion auf 9-11 ins Leben gerufen wurde. Unter diesen Umständen drohen ihm -wenn meine Info stimmt- bis zu 350 Jahre Haft. (Lächerlich) Ich schätze, er wird ggf. mit 25-30 Jahren wegen groben Unfugs und Bedrohung des intern. Luftraumes in gesicherte Gebäude gehen. ATN
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