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Skyguide kürzt nach Mord an Lotsen Kapazitäten einstweilen u


touchdown99

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Geschrieben

Nicht, dass der in einem anderen Thread berichtete Mord an dem Verkehrsleiter von Skyguide als solcher nicht schon schlimm genug wäre - Skyguide hat jetzt wegen des Schockzustands seiner Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen die Überflugkapazitäten um 40% gekürzt. Auch An- und Abflüge nach ZRH sind betroffen.

 

Aus der NZZ:

 

http://www.nzz.ch/2004/02/25/zh/page-newzzDR30TRIU-12.html

 

Skyguide reduziert den Flugverkehr

Schock nach gewaltsamem Tod eines Flugverkehrsleiters

Der gewaltsame Tod eines Flugverkehrsleiter von Skyguide hat massive Auswirkungen auf den Luftverkehr. Skyguide sieht sich nicht in der Lage, einen normalen Betrieb zu garantieren und reduziert die Kapazität der Überflüge im Luftraum Zürich um 40 Prozent. Dies werde zu Verspätungen führen, teilte Skyguide mit.

 

Der Beschluss des Krisenstabes betreffe auch die An- und Abflüge von und nach Zürich, schreibt Skyguide im Communiqué weiter. Die Vorsichtsmassnahme diene der Sicherheit und solle die Schockbelastung der Mitarbeitenden auffangen. Sobald es die Umstände erlaubten, werde die Kapazität schrittweise wieder erhöht

 

Die Massnahme von Skyguide führte auf dem Flughafen Zürich in den Morgenstunden zu massiven Verspätungen, da gleichzeitig die Sicht durch Nebel behindert war. Laut Unique-Sprecher Jönr Wagenbach erhielten 10 ankommende Flüge Verspätungen von bis zu einer Stunde. Rund zwei Drittel der weggehenden Flüge hatten eine Verspätung von einer halben Stunde.

Geschrieben

Hat Skyguide die Kpazitätan auch gekürzt, als die beiden Maschinen zusammengestossen sind ?

 

Mir ist davon zumindest nichts bekannt!

 

Bei allem Verständnis und aller Betroffenheit versteh ich das nicht.

Geschrieben

Es hat ja nichts damit zu tun, dass man mit der Kürzung weges des toten "kondolieren" möchte, sondern dass die Skyguide-Mitarbeiter offensichtlich unter Schock stehen und nicht auf der Höhe der Leistungsfähigkeit sind. Wenn das tatsächlich der Fall ist, dann ist die Reduktion eine simple Sicherheitsmaßnahme. In der Schweizer Presse steht u.a. auch, dass die Zürcher Kantonspolizei gegenwärtig über den Schutz von Skyguide-Mitarbeitern berät. Unter diesen Umständen ist sicherlich nicht jeder Lotse so bei der Sache wie notwendig.

Geschrieben

Krasses Ding, was da abgeht!

 

Ich hab das heut morgen im Videotext gelesen.

 

Mach einen Fehler bei einem Russen und du bezahlst mit dem Leben! Hammer hart!

 

Ob die Reduzierung das richtige ist, keine Ahnung. Verstehen kann ich das, denn v.a. für die, die den Lotsen gekannt haben, ist das keine einfache Sache.

 

EDIT:

@ JMT

Sicher etwas sehr allgemein gehalten, sollte auch "nur" eine Anspielung sein, denn das erste was mir dazu einfiel war: Russenmaffia.

Wollte keinem zu Nahe treten.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Flaps_full am 2004-02-25 11:43 ]

Geschrieben

"Mach einen Fehler bei einem Russen und du bezahlst mit dem Leben!"

 

So ein Satz steht für mich in krassem Kontrast zur normalen Qualität Deiner Beiträge, Flaps_full! Verallgemeinerst und vorverurteilst Du hier nicht ein wenig?

Geschrieben

Was die Reduzierung von Skyguide angeht, meinte ich oben nicht, dass die Reduzierung sicherheitstechnisch nicht nachvollziehbar wäre, sondern dass es wie ein Affront wirken muss, dass man nun reduziert, beim Tod von über 70 Menschen jedoch nicht - oder der 2. Schluss - Skyguide die Sicherheit damals "wurscht" war.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: munich am 2004-02-25 14:31 ]

Geschrieben

"Was die Reduzierung von Skyguide angeht, meinte ich oben nicht, dass die Reduzierung sicherheitstechnisch nicht nachvollziehbar wäre, sondern dass es wie ein Affront wirken muss, dass man nun reduziert, beim Tod von über 150 Menschen jedoch nicht - oder der 2. Schluss - Skyguide die Sicherheit damals "wurscht" war"

 

Ich denke es ist der falsche Ansatz 1 Menschenleben mit 150 zu vergleichen. Für Skyguide ist es jetzt ein ganz anderer Fall. Einer der Mitarbeiter ist brutal ermordert worden. Das macht wieitere Mitarbeiter zu potentiellen Opfer, die denken jetzt sicher in diese richtung, haben Angst und fragen sich, ob sie diesen Job weiter machen wollen.

 

Die 150 Opfer sind nicht vergessen. Auch dort waren es tragische Umstände. Man darf aber nicht vergessen, dass es ein Unfall und eine Fehler war, keine Absicht (ich möchte das aber keineswegs schön reden, es wurden wohl Bestimmungen verletzt etc.). Der Unfall hatte keinen weiteren Einfluss, ich meine, niemand wäre bedrohter gewesen. Versteht man mich?

 

Ich denke also, dass angesichts dieser Situation die Beschränkung gerechtfertigt ist. Stell dir mal vor, dein Arbeitskollege würde in Zusammenhang mit dem Job ermordert. Wie würdest du dich fühlen?

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Javot am 2004-02-25 12:17 ]

Geschrieben

Diese Einschränkung finde ich total gerechtfertigt. Es gibt im moment Verspätungen von ca. 20min im An- und Abflug.

 

Also, das ist für Zürich kein Problem. Es gibt solche Verspätungen auch dann, wenn es ein bisschen Nebel hat.

 

Also, ist gar nicht schlimm diese Einschränkung, und bitte, tut jetzt nicht so übertrieben jeden Schritt von Skyguide in Frage stellen, Danke.

 

gruess

 

hcn_tvs

Geschrieben

@FlapsFull

Reicht der tragische Vorfall an sich nicht schon? Must Du diesen noch für solche unsinnige Bemerkungen missbrauchen? Echt, dass man sowas bringt, nachdem nicht mal 24h vergangen sind, gibt mir zu denken!

 

Ich sehe die Reduktion der Kapazität auch als gerechtfertigt. Übrigens baut sich in meinem Kopf gerade eine Verschwörungstheorie zusammen, die ich hier aber aus Respekt vor den Angehörigen (noch) nicht niederschreibe!

 

Ich wünsche Dir, Reto, sowie allen anderen Angestellten der Skyguide viel Kraft für die nächste Zeit.

 

MfG Cesco - fv154

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: fv154 am 2004-02-25 16:56 ]

Geschrieben

Wie ich soeben aus Skyguide Quellen erfahren habe, traten heute morgen 7 Lotsen ihren Dienst nicht an und ließen sich krankschreiben. Soviel zu dem. Die Lotsen tun mir unheimlich leid.

Geschrieben

nur nebenbei, auch nach dem zusammenstoß bei überlingen wurden die kapazitäten von skyguide heruntergefahren, zu beginn um glaube ich 40% nach einiger zeit dann nur noch um 20%. was auch mehr als gerechtfertigt war...

 

Saigor

Geschrieben

Hallo,

 

ich finde die Reaktion von Skyguide bemerkenswert.

In einer Zeit wie dieser,wo "Business us usal " das höchste Gebot ist,wo Flughäfen und die dazugehörigen Regionen zu Standorten verkommen sind,entschliesst sich Skyguide,die Kapazitäten zu kürzen aufgrund eines tragischen Todes eines Angestellten.

 

Alle Achtung,mein Respekt !

 

Gruß Flugente

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