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airliners.de

Enteisen am Flughafen?


Eti

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Geschrieben

Hi,

ich hab schon viele Bilder gesehen, wo Flugzeuge am FLughafen abgespritzt werden mit nem Wasserstrahl im Winter, is des des Enteisen? Das is dann also warmes Wasser,, Spritzen die des auch in die Triebwerke? Und wird das Enteisen an einem bestimmten Platz gemacht, weil wenn das Wasser auf die Rollbahn kommt, dann gefriert das dochs ofort oder?

Danke Ciao

eti

Geschrieben

Das ist kein Wasser. Was genau kan ich aber auch nicht sagen.

 

Ja, wird auch in die Triebwerke gemacht.

 

ja, wird eigentlich an allen Stehorten gemacht. Auch wenn die Kiste am Finger steht. In MUC gibts Enteisungsbrücken wo die Maschine durchfährt, aber wenn ich richtig informiert bin, sind die außer betrieb da man nicht zu frieden ist. Ob das stimmt, weiß ich aber nicht.

 

In den Scandinavischen Flughäfen gibts spezielle Abflüsse für die Enteisungsmittel, da dort dank der Kälte mehr enteist wird als wie zb in der BRD und somit die Beschädigung des Untergrunds in Scandinavien größer ist, da mehr verwendet.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: XQ-NUE am 2004-04-15 19:39 ]

Geschrieben

Das ganze ist viel mehr als nur warmes wasser (bin nicht sicher, aber ist glaube ich gar nicht warm). Da hat es noch Chemikalien drin, und das wird aus umweltschutzgründen an bestimmten Orten gemacht. In ZRH hat es zum Beispiel glaube ich 6 Plätze. Das geschieht gerade vor dem T/O, das heisst, nach dem enteisen muss man schnell in die Luft. Es gibt Fälle, da geht das A/C auch wieder zurück, und enteist nochmals. Es wird soviel ich weiss, nicht direkt in die Engines gespritzt, da die laufên.

 

ich hoffe, die ein bisscen geholfen zu haben....

 

gruess marco

Geschrieben

also ich denke mir mal das ide Triebwerke keine enteisung brauchen wenn sie laufen, ein motor erzeugt ja wärme.

 

die triebwerke werden übrigens beim de-ice abgeschaltet icon_wink.gif

 

es gibt zwei verschiedne enteisungen (liege ich da falsch?) eins ist eine art warmes wasser und entfernt das eis auf den tragflächen usw. das andere ist ein gel was vorbeugend ist damit es nicht nach dem start eineist usw.

 

 

vermutlich werden mich jetzt welche verbessern icon_wink.gif

 

 

edit wau rekord 4 antworten in 2 min oder wie seh ich das gerade?

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: flusifan am 2004-04-15 19:42 ]

Geschrieben

Bei meinem Flug ARN-FRA wurde es direkt in die Engines gespritzt.

 

Das mit den Enteisungsorten, muss ich wohl zurücknehmen. Scheint doch bestimmte Orte zu geben. Allerdings muss es auf Skandinavischen Airports überall möglich sein, da ich in ARN beobachten konnte, wie alle Maschinen am Gate abgespritzt wurden

Geschrieben

Es gibt zwei Arten das Flugzeug zu enteisen.

 

1. Ein Gemisch aus heissem Wasser und Enteisungsflüssigkeit wobei hier der anteil an Entesungsflüssigkeit variabel ist zwischen 50 und 100%

 

2. Das sogenannte two step enteisen. Erst wird mit heissem Wasser der Flügel und der Stabilizer vom Eis befreit und in einem 2. Schritt wird dann Enteisungsflüssigkeit zu gegeben.

 

Die Enteisungsflüssigkeit ist übrigens orange oder grün gefärbt da es mal einen Vorfall gab bei dem ein Flugzeug nur it heissen Wasser enteist wurde, was natürlich zum Crash geführt hätte aber gerade so noch bemerkt wurde. Seitdem hat Enteisungsflüssigkeit Farbe, es erleichtert die "Visual Inspection" wie es so schön in den Büchern steht nach dem Enteisungsvorgang!

Geschrieben

Hallo!

 

Also ich kenne es jetzt nur vom FMO dort wird es auch an einem bestimmten Ort gemacht, da die Enteisungsflüssigkeit nicht ins Grundwasser gelangen darf.

An dieser Position kann es erst noch gefiltert werden, bevor es in den Kanal kommt.

 

Gruss

Geschrieben

in FRA sind wir vom Terminal weggerollt und dann wurde irgendwo auf dem Vorfeld enteist (fragt nicht wo, es war Nacht), so wie ich mich erinnere wird dazu ein Glykol-Wassergemisch verwendet.

Dies hatte eine grüne Farbe, und war sogar noch nach mehreren Stunden in der Luftz sichtbar, ich saß über den Flügeln.

 

vielleicht interessiert euch dieser Link:

 

http://www.aua.com/at/deu/Fascination/experience/deicing/

 

gruß Roman

Geschrieben

Mal wieder Zeit etwas aufzuräumen:

 

1.) Es gibt generell 3 Arten von Enteisungsflüssigkeit Typ 1,2 oder 3 - die entweder grün, rot oder farblos sind (!).

 

2.) Enteist wird entweder an speziellen "De-Icing-Pads", wo teilweise die Flüssigkeit wiederverwertet werden kann - oder auch an jeder anderem Ort am Flughafen, z.B. am Gate.

 

3.) Triebwerke werden nicht mit den üblichen Enteisungsmitteln enteist! Gibt es Eisansatz im Triebwerk (Fan Blade Icing) muß dieses mit Warmluft entfernt werden. Dieses Verfahren wird sehr selten praktiziert und ist extrem aufwändig.

 

4.) Die Ensteisungsflüssigkeit soll beim Start vom Flugzeug vollständig abgeblasen werden, so daß nach Möglichkeit in der Luft nichts mehr am Flugzeug klebt.

 

5.) Die Enteisungsflüssigkeit ist wie oben schon beschrieben ein Wasser-Spezialflüssigkeitsgemsich, wobei diese Spezialflüssigkeit z.T. aus Glykol besteht sowie aus anderen Mitteln, die die Hersteller für sich behalten. Je nach Wetterlage werden dabei unterschiedliche Flüssigkeiten und Mischungen verwandt.

 

Gruß,

 

Nabla

Geschrieben

Zu 1:

Es gibt 3 Sorten, allerdings sind das 1 (rot), 2(sehr leichte, kaum erkennbare orangefärbung), und 4(müsste grün sein, bin mir aber nicht sicher da ich das Zeug noch nicht gesehen hab). Ob es noch andere Zahlen gibt kann ich nicht sicher sagen, aber dies sind zumindestend die gebräuchlichsten. Unterscheiden tun die sich so: 2 und 4 haben verdickungsmittel, wobei das 4er noch einen Tick mehr kälte abhaben kann. Das 1er hat keine Verdicker darin und darum keine (oder so gut wie keine) Vorhaltezeit.

 

 

zu 5:

Ich kenne es nur so das immer dieselbe Flüssigkeit verwendet wird, weil die Lagerkosten und Fahrzeugkosten viel zu hoch wären wenn man mehrere Flüssigkeiten bevorratet hätte. Bei Großflughäfen wie FRA wäre das vielleicht möglich, aber bei kleinere glaub ich das kaum. Einzig was je nach Wetterlage variiert ist das Mischungsverhältnis. Dafür gibt es tabellen bei welchem Wetter udn Temperaturen welches Mischungsverhältnis wie lange vorhält und dansach wird dann entschieden welche mischung verwendet wird.

 

Dann noch was zum 2step: Der erste Schritt ist nicht immer mit 100% Wasser, aber einer gewissen außentemperatur (bin mir aber da nicht mehr sicher welche) wird der erste Schritt mit einem geringerem Mischungsverhältnis durchgeführt.

 

Dann wird niemals in ein Triebwerk gespritzt, ein Triebwerk wird aber normalerweise auch nciht abgestellt bei Jets (hab ich nur einmal machen lassen weil das Triebwerk bei einem GA-Flieger fast über dem Flügel war und von der größe her einer 737 APU geähnelt hat, wenn man da rinspritzt ist es aus), einzig die Bleedair muss ausgeschaltet werden. APUs müssen immer ausgeschaltet werden und bei Props muss der Prop stehen (entweder mit ner Propbrake fals vorhanden oder doch Triebwerk ausschalten). Falls doch mal eine enteisung am Triebwerk fällig sein sollte, dann wird dieses mit Warmer Luft abgetaut...

Geschrieben

@ all

 

ich bin 2 mal mit der MD80 in ARN gestartet. Beide male wurde vorher das Flugzeug mit roter Flüssigkeit eingedeckt. Da ich hinten kurz vor dem TW saß, kann ich mit vollster Sicherheit sagen, das die Typen die im Krankorb hingen den Strahl in den TW-Einlass gerichtet haben. Da bin ich absolut sicher. 2 mal ist das so geschehen. Da kann mir eigentlich niemand sagen, dass der nicht in das TW gesprüht wird. Ich weiß, dass einige unter euch (nabla) Piloten sind und es besser wissen als ich, aber da ich nun mal hinten neben dem TW saß, kann ich es nur so sagen wie ich es gesehen habe.

Die haben sich natürlich nicht direkt vors TW gestellt und tief ins TW gesprüht. Sie haben aber aus dem Krankorb aus den Strahl in den Einlass gehalten, sodass auf jedenfall der Fan mit der Flüssigkeit mehr als nur wenig in Berührung kam. Kann also auch kein Vershen gewesen sein, da 2 mal gauf 2 Flügen geschehen und weil wirklich ne Menge in den Einlass gespritzt wurde.

Geschrieben

Wenn die wirklich ins Triebwerk gehalten haben, dann würde ich mit dennen gerne mal ein Wörtchen reden icon_wink.gif

Es lässt sich nicht immer vermeiden (vorallem bei den Hecktrieblern) das auch mal etwas flüssigkeit ins Triebwerk gerät (darum wird auch Bleedair ausgeschaltet, das würde ziemlich fies riechen wenn das in die Klimaanlage gerät icon_wink.gif), aber es macht erstens keinen sinn in das Triebwerk zu halten, zweitens kenne ich es so das es sogar verboten ist in das Triebwerk zu spritzen

Geschrieben

Machen wir einen auf USA und schicken ne Sammelklage hoch icon_smile.gificon_wink.gif

 

Richter: Herr Vonström, sie sind angeklagt in 2 Fällen das Enteisungsmittel bei Flug 123 und Flug 456 ins Triebwerk der MD87 und MD82 gehalten zu haben. icon_smile.gif

Geschrieben

Als allererstes:

Es gibt in MUC keine Enteisungsanlagen mehr! Die wurden schon vor geraumer Zeit abgebaut. In die Triebwerke wird mit Absicht garantiert nicht gespritzt und ausgeschaltet werden die Triebwerke auch nicht!

 

So, und nun gehts weiter:

Es gibt Fälle, da wird auch auf der Position enteist. So geschehen vor etwa 4 Wochen bei einer IB MD87 in MUC. Unter dem Flügel hatte sich eine Schicht von mehr als 10mm Eis angesetzt. Erst nach etwa 4000l Enteisungsmittel war das Eis weg. Laut Enteiser reicht bei geringem Eisansatz aber normalerweise 800-1000l pro Flugzeug aus.

 

Bei den MD´s der AUA und SAS müssen wir in MUC noch zusätzlich den Hand-Check machen. Das heißt nichts anderes, als nach dem Enteisen (auf den Enteisungsflächen) die Leiter an beide Flügel anzulegen und per Hand zu prüfen ob die Wings tatsächlich eisfrei sind. Eine ganz schön schmierige Angelegenheit... und vorallem nette Blicke der Paxe, wenn man von draußen ins Fenster reinschaut. Man kommt sich vor wie Pan Tau (...die etwas Älteren von Euch wissen noch wen ich damit meine).

 

Und noch etwas:

SAS läßt grundsätzlich enteisen, sobald auch nur etwas Schnee, Eis oder Frost auf den Wings liegt. Auch dann, wenn der Schnee locker auf dem Flügel liegt. Bedeckt ist bedeckt und sicher ist eben sicher...

 

 

Grüße, Stefan

http://www.stefan-aviation.de

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Jet+Prop am 2004-04-16 08:11 ]

Geschrieben

Ich hätte nicht gedacht, dass man soviel (800 - 1000l oder gar 4000l) für ein Flugzeug brauchen kann. Wieviel gehen denn in so einen Eisbären wie sie in München gefahren werden rein?

Ich hatte einmal das Vergnügen in einem vollkommen vereisten A300 zu sitzen, der aus dem Nightstop kam und komplett von vorne bis hinten mit einer Eisschicht bedeckt war. Das Enteisen hat damals ca. 30-45min gedauert. Kann jemand schätzen, wieviele l das gewesen sein können?

Geschrieben

Hallo!

 

Jetzt möcht ich hier mal einiges klar stellen und auf den Zug von nabla und Jet+Prop aufspringen.

 

Zuerst muss ich wissen, welche Vereisung an dem Flugzeug vorliegt. Hab ich,

hohe Luftfeuchtigkeit (High Humidity),

Rauhreif oder gefrierender Nebel (Freezing Fog),

gefrierenden Regen (Freezing Rain),

gleichmäßigen Schneefall (Steady Snow),

Hagel (Hail),

Klareis (Clear Ice),

Regen auf unterkühlten Flügeln (Rain on cold soaked wing).

 

Solange ich Frost bis 3mm auf dem Rumpf oder unten an den Flügeln habe brauche ich nicht zu enteisen, schaden würde es natürlich nicht.

Bei durchgehendem Schneefall muss ich zum enteisen, weil der Schnee auf den eiskalten Tragflächen sehr schnell gefrieren kann.

Bei Clear Ice muss ich auf jeden Fall zum Enteisen. Da Clear Ice meist nur schwer zu erkennen ist und besonders bei Hecktriebwerklern gefährlich ist, muss bei entsprechenden Bedingung die Tragflächenoberseite, wie auch die Unterseite mit der Hand (ohne Handschuhe) überprüft werden.

 

Es gibt zwei Arten:

De-Icing ist das entfernen von Matsch, Eis, Frost und Schnee mit heißer Enteisungsflüßigkeit.

Anti-Icing ist der Schutz des sauberen Flugzeugs vor erneuter Vereisung und wird meist kalt aufgebracht.

Es wird weiter unterschieden, wie das Flugzeug enteist wird:

Es gibt die "1-Step-Enteisung" wo in einem Durchgang enteist wird und die "2-Step-Enteisung" wo zuerst das De-Icing und dann im zweiten Schritt das Anti-Icing aufgebracht wird.

 

Es gibt 4 Typen an De-Icing Fluids:

Type 1: Abhängig vom benötigten Gefrierpunkt und Umgebungstemperatur, besteht aus mehr als 80% aus Glykol, Rest Wasser, Alkohol und Zusatzstoffen, ohne Verdickungsmittel. (heiß)

Type 2: besteht aus mehr als 50% aus Glykol, Rest Wasser und Zusatzstoffen mit Verdickungsmittel, die fürs Anti-Icing, sprich als Präventivmaßnahme dienen.

Type 3 und 4: Zusammensetzung wie Type 2, nur die Verdickungsmittel sind der Temperatur angepasst. (-25° und -30° C).

 

Grundlegend ist die Festlegung der Mischung:

-Außentemperatur

-Oberflächentemperatur

-Niederschlagsart

-Niederschlagsmenge

-Dauer der Enteisung

-Einschränkungen durch Flugzeughersteller

-Wartezeiten (Pushback, ATC, Rollwege)

 

Die Entscheidung, ob zum Enteisen gefahren werden muss, trifft der PIC in Absprache mit der Enteisercrew.

Vorsichtsmaßnahmen vor der Enteisung:

Handcheck auf den Tragflächen durchgeführt (hier wird überprüft, ob Clear Ice on the wings ist).

Flugzeugbremsen müssen abgekühlt sein, Air Conditioning, Engine-, APU Bleed müssen aus bzw. geschlossen sein.

Die Triebwerke dürfen während des Enteisungsvorgangs weiterlaufen, es darf jedoch nicht hineingespritzt werden. Die Fan-Blades werden mit heißer Luft enteist.

 

Hier in MUC wird meistens im 2 Step De-Icing and Anti-Icing Verfahren gearbeitet. Zuerst das Flugzeug "sauber" machen und präventiv "sauber" halten.

 

Bei einer solchen Enteisung werden bei einer MD-80 bis zu 1000Liter verspritzt, je nachdem wie stark die Maschine vereist ist.

Bei einer 747-400 können es schon 4000-5000 Liter werden.

 

Zu dem Underwing-De-Icing von Jet+Prop ist zu sagen, die MD-87 kam mit vollen Wing-Tanks rein, da ist der Sprit natürlich bei einer Temperatur von -12° bis -15° Celsius. An diesem Tag herrschte eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und die Runway war naß. 10mm bis 40mm Eis an der Tragflächenunterseite ist da normal.

 

Ich hoffe ich konnte einige klarheiten beseitigen icon_smile.gif

Geschrieben

@CATIII

 

danke für Deinen Ausführungen - eine Anmerkung nur, dass Typ III so gut wie nicht mehr produziert wird ( meine Infos sogar gar nicht mehr )

 

@all

 

Triebwerke mit Flüssigkeit enteisen - finde ich überhaupt nicht lustig, denn bei den meisten Typen stellen die Piloten die APU ab und wenn der Enteiser "geschickt" ist, dann bläst er nicht nur das Triebwerk aus sondern auch den APU Eingang - dann muss Airstarter und GPU und das dauert und im besten Fall muss neu enteist werden.

 

Prinzipiell ist es in VIE so, dass die Hecktriebwerkler ihre Engines abstellen, da anschliessend der Hands On Check erfolgt und die Gefahr zu gross ist dass etwas passiert.

 

Auf PIC Request kann er die Engines laufen lassen und wir machen den Check nicht.

 

@viasa

wie Du weggeflogen bist, bin ich auf deiner Maschine draufgestanden !

 

mir persönlich macht das enteisen sehr viel spass - nur die kälte dazu ist manchmal net so lustig - könnte es nicht +20°C haben ? *gg*

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