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Beinahe Zusammenstoß in NAP


Sabo

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Geschrieben

Beinahe-Zusammenstoß auf Flughafen von Neapel

 

 

Neapel (dpa) - Auf dem Flughafen von Neapel sind zwei Passagierflugzeuge nur knapp einem Frontalzusammenstoß entgangen: Eine Maschine der italienischen Gesellschaft Air One habe auf der Startpiste gerade zur Beschleunigung angesetzt, als der Pilot auf der anderen Seite der Piste ein Alitalia-Flugzeug bemerkte. Nur durch eine Vollbremsung habe er einen Zusammenstoß verhindern können, berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Die Air-One- Maschine habe eine ordnungsgemäße Starterlaubnis gehabt, hieß es.

Geschrieben

spiegel-online:

 

FLUGHAFEN NEAPEL

 

Jets entgingen Frontalcrash nur knapp

 

Auf den Flughäfen von Neapel und Moskau ist es heute zu gefährlichen Zwischenfällen gekommen. Zwei Passagierflugzeuge beschleunigten in Neapel auf derselben Startbahn, allerdings von den jeweils gegenüberliegenden Seiten. In Moskau rutschte eine Boeing beim Start von der Landebahn.

 

 

Neapel/Moskau - Der Jet der italienischen Gesellschaft Air One setzte gerade zur Beschleunigung an, als der Pilot bemerkte, dass auf der anderen Seite der Piste ein Alitalia-Flugzeug in entgegengesetzter Fahrtrichtung stand. Sofort führte er eine Vollbremsung durch und konnte so einen Zusammenstoß gerade noch verhindern, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Es wurde niemand verletzt.

 

Die Air-One-Maschine habe eine ordnungsgemäße Starterlaubnis gehabt. Die "MD 80" der Alitalia sei wahrscheinlich wegen eines "Missverständnisses" mit dem Kontrollturm auf die gleiche Piste gefahren. Die italienische Flugaufsichtsbehörde Enav habe Ermittlungen eingeleitet, um den Vorfall zu klären.

 

Auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo rutschte eine Boeing 737-500 der ukrainischen Gesellschaft Aeroswit beim Beschleunigen nach 250 Metern seitlich von der Startbahn ab. Keiner der 101 Passagiere und 7 Besatzungsmitglieder sei verletzt worden, teilten die Behörden mit. Die Maschine werde auf Schäden untersucht. Die Passagiere sollten nachmittags mit einem anderen Aeroswit-Flugzeug in die ukrainische Hauptstadt Kiew gebracht werden, meldete die Agentur Interfax.

 

In Italien hatte erst vor zwei Wochen ein Gericht vier Angeklagte zu hohen Haftstrafen verurteilt, die für den verheerenden Unfall im Oktober 2001 auf dem Mailänder Flughafen von Linate verantwortlich gemacht wurden. Damals waren beim Zusammenstoß einer Passagiermaschine der skandinavischen Linie SAS mit einem deutschen Kleinflugzeug 118 Menschen gestorben.

Geschrieben

Die netzzeitung läßt die Schuldfrage noch offen:

 

 

Beinahe-Kollision am Flughafen Neapel

 

27. Apr 14:43

 

Am Flughafen Neapel ist ein Zusammenstoß zwischen zwei italienischen Passagiermaschinen nur knapp verhindert worden.

 

 

Eine Boeing 737 der privaten italienischen Gesellschaft Air One und eine MD 80 von Alitalia sind sich auf dem Flughafen Capodichino in Neapel gefährlich nahe gekommen. Laut italienischen Presseberichten wäre es beinahe zu einer Kollision gekommen.

Wie die Zeitung «La Repubblica» berichtet, konnte der Pilot der Boeing in der Startphase durch eine Vollbremsung verhindern, dass sein Flugzeug in die andere Maschine raste.

 

 

 

Keine Passagiere verletzt

 

Die Boeing habe zu dem Zeitpunkt eine Geschwindigkeit von 170 Stundenkilometern erreicht, hieß es. Nach ersten Erkenntnissen sei die MD 80 in «nicht koordinierter Weise» auf die Startbahn gelangt. Sie habe sich in entgegen gesetzter Richtung in einer Warteposition befunden.

 

Weder Passagiere noch die Boeing seien bei dem brüsken Manöver zu Schaden gekommen, hieß es. Die Maschine sei später in Richtung Turin gestartet. Die MD 80 habe dann von der gleichen Piste abgehoben.

 

 

 

Kommunikationsprobleme vermutet

 

Die italienische Flugsicherheitsbehörde Enav geht davon aus, dass es Verständigungsprobleme zwischen dem Tower und den Flugzeugen gegeben hat. Welche der beiden Maschinen widerrechtlich auf die Piste gelangt war, steht demnach noch nicht fest. Der Vorfall wird nun untersucht. (nz)

Geschrieben

Mal eine dumme Frage.

 

Kann man hier von einer beinahekatastrophe reden? Wenn die AZ am anderen Ende stand, so hätte es die Air One doch bestimmt geschaft Vr zu erreichen bevor sie die AZ erreicht. Oder ist die Bahn in Neapel so kurz, dass die Maschinen erst kurz vor Pistenende Flügge werden?

Geschrieben

@XQ-NUE: Der Teufel ist ein Eichhörnchen... Vielleicht war ja exakt der T/O ausgereizt, oder es passiert ein Engine Failure während des T/O oder die AZ gibt auch Gas oder die Air-One sieht die andere Maschine zu spät und bricht nach V1 den T/O ab.... Denkbar ist vieles...

Geschrieben

Finde die Frage keineswegs dumm. Habe mich das selbe auch gefragt. Die Bahn in NAP ist 2650 m lang und damit lang genug damit eine 737 weit vor dem Ende der RWY abheben kann.

 

Selbst wenn die Air One Besatzung nicht den Start abgebrochen hätte, wärs also wohl kaum zu einer Kollision gekommen...also im Falle die Piloten hätten es zu spät gemerkt.

Geschrieben

Wenn meine Info stimmt (Nabla guck doch bitte mal ins Jeppesen)

ist die Bahn 2200m!

 

Reicht also, um ne volle 737 rauszubringen.

 

Was mich mehr "stoert" ist, dass der Pilot die AZ am Ende der Bahn gesehen hat.

War also kein Nebel, die Erinnerungen an den SAS-Crash mit dem Privatjet halten sich in Grenzen.

Aber andersherum:

Wenn die Piloten gute Sicht hatten, warum hat dann der Tower nix / zu spaet was bemerkt?

Wohl gepennt im Dienst?

 

 

ATN

Geschrieben

Naples hat 2650m Rwy...

 

Eigentlich ist ja auch egal, ob es nicht vielleicht sowieso gut ausgegangen wäre...

Wenn zwei Flieger opposite auf einer Rwy stehen und einer bekommt ne t/o-Clearance ist irgendwas verdammt schief gelaufen.

Geschrieben

1. @ all

Ich mache zwar gerade erst "das Final" auf meine PPL-A, aber auf die Nase eines anderen Flugzeuges am anderen Ende er RWY zu sehen, würde mich auch sofort zum Startabbruch verleiten. Steht der? Oder läuft der auch gerade los? Das ist eine Entscheidung von Millisekunden!

 

2. @XQ-NUE

Ja man kann, weil die Air One-Crew aus o.a. Gründen keine andere Wahl hatte als den Start sofort abzubrechen und nach Möglichkeit das Weite zu suchen!

 

3. @ATN340

Mir ist sofort die ganze Sch... von Mailand in den Kopf geschossen. Sorry, aber das Vertrauen in die italiänische Aufsicht ist beschädigt. Ich hätte auch den Start abgebrochen. Man hat einfach zu wenig Zeit in diesem Moment darüber nachzudenken!

 

 

Ich denke da auch immer an den 27. März 1977. Die Pan-Am hatte auch eine Startfreigabe. Nur damals war (wegen Sicht) alles zu spät.

 

http://www.airdisaster.com/special/special-pa1736.shtml

 

Meine Hochachtung vor der Crew von Air One.

 

Es hätte "Gut-Gehen-Können", aber darauf darf man sich nicht einlassen. Sieht man in die Nase eines anderen Flugzeuges, muss man, sofern es noch möglich ist, den Start abbrechen.

 

Selbst wenn es zu einem Crash am Boden kommen würde, ist die Chance zu überleben besser, als bei höheren Geschwindigkeiten, die man "Airborne" ist.

 

Es stellt sich die Frage, wie es dazu kommen konnte. Und welche Rolle der Tower gespielt hat!

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: karstenf am 2004-04-28 01:03 ]

Geschrieben

Nicht dass du mich falsch verstehst Karsten:

Ich wollte nur ausdruecken, dass man den Unfall damals nur bedingt mit dem Incident jetzt vergleichen kann, da diesmal anderes, deutlich besseres Wetter war, was ja wohl letztendlich auch die "Rettung" war, da der Pilot im wahrsten Sinne des Wortes sehen konnte, dass etwas faul ist.

An der Richtigkeit seiner Reaktion habe ich keinerlei Zweifel!

 

 

ATN

Geschrieben

Hallo,

 

nach den FAA Vorschriften ist IMHO die Lage recht eindeutig. Landung oder Start nur dann, wenn die Bahn frei ist. Bei Runnwayintrusion während des Startlaufs, Startabbruch, wenn sicher vor dem Hindernis gehalten werden kann. Schafft man das nicht sicher, kann die beste Option auch sein, zu Starten, wenn man sicher über das Hindernis kommt. Schafft man auch das nicht, gehts ab in Gras und das wird meist sehr teuer.

 

Das ist zumindest die verkürzte Sicht eines E-Klasse Fliegers.

 

Mit freundlichem Gruß

Christian

Geschrieben

Wenn man sich mal die Erklärung für diesen Unfall einer Alitalia Maschine letzte Woche durchliest, kommen einem doch Zweifel an der Überwachung des Geschehens auf dem Flughafen in Italien (wobei das natürlich auch ein Fehler von dem LKW-Fahrer oder Flugzeugführer gewesen sein kann und nichts mit der Flugsicherung zu tun haben muss)

 

http://www.airliners.net/open.file/561989/M/

 

mfg

fliegmax

Geschrieben

Lag wohl eher mehr an der Flugsicherung als an der AZ Crew. Offenbar hatte der Lotse nicht geschaut, ob die Air One schon airborne war, bevor er der AZ line-up gab.... So jedenfalls ein Augen- und Ohrenzeuge der HLX.

Geschrieben

Dass klingt aber gefaehrlich:

"Nicht geschaut"?

 

Scheint in Anlehnung an das o.g. Airliners.net-Bild und diverse Berichte ueber Incidents und den Accident vor einigen Jahren wohl oefter zu passieren, dass italienische Lotsen vergessen zu schauen.

(War nicht rassistisch gemeint)

 

Weiss jemand, wie dort die Ausbildungs- und Einstellungsstandards sind?

 

 

ATN

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