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Was Deutschland von der Lufthansa lernen kann


728JET

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Geschrieben

Da kann man eigentlich nur noch sagen: wo er Recht hat, da hat er Recht...

 

MfG

728JET

http://fly.to/rorders

 

PS: Die Quelle ist fuer jeden ja wohl ersichtlich...

 

Was Deutschland von der Lufthansa lernen kann

 

Von JOHANNES MARTEN und ALFRED MERTA

 

BILD am SONNTAG: Herr Mayrhuber, Sie sind seit einem Jahr Chef der Lufthansa. Was hat sich seitdem im Unternehmen geändert?

 

Wolfgang Mayrhuber: Die ersten Monate waren nicht einfach. Wir waren vor allem mit Krisenmanagement beschäftigt. Die Folgen des Irak-Kriegs, der Lungenseuche SARS und die Rezession haben uns stark belastet. Nach all den Turbulenzen in 2003 haben wir aber im ersten Quartal 2004 einen Gewinn erwirtschaftet und damit die Wende geschafft.

 

Wir haben uns positioniert, sind flexibel und gesund genug, um jetzt an der Spitze zu fliegen. Aber wir müssen weiter mit den weltpolitischen Unwägbarkeiten leben. Es gibt Grund zum Optimismus, aber nicht zur Euphorie.

 

Was macht die Lufthansa so erfolgreich?

 

Wir profitieren vor allem von unserer Positionierung als internationaler Qualitäts- und Netzwerk-Carrier, vom Erfolg unserer Produkte, aber auch von der Schwäche einiger Konkurrenten und vom Aufschwung in wichtigen Wirtschafts-zentren, vor allem in Asien und Nordamerika.

 

Nur noch 35 Prozent unserer Fluggäste sind Deutsche. Wir haben unser Angebot auf interkontinentalen Strecken um 18 Prozent gesteigert.

 

Fühlen Sie sich da noch als deutsches Unternehmen oder schon als Weltkonzern?

 

Die Lufthansa ist ein deutsches Unternehmen und wird es immer bleiben, weil sie davon profitiert. Wir stehen weltweit für Verlässlichkeit sowie fliegerische und technische Kompetenz. Die Kunden kaufen bei uns nicht nur ein Ticket, sondern auch ein Qualitätsversprechen, Sicherheit, Sorgfalt und Vertrauen. Mehr als ein Drittel unserer 94 000 Mitarbeiter sind zwar Nicht-Deutsche. Aber sie arbeiten unter dem blau-gelben Kranich, der für klassische deutsche Tugenden und Werte steht.

 

 

Die Lufthansa ist in der Krise stark, Deutschland selbst steckt in der Krise. Was können die Deutschen vom Erfolg der Lufthansa lernen?

 

 

Unsere Mitarbeiter sind zwar kritisch gegenüber sich selbst. Aber sie verteidigen ihr Unternehmen im Zweifel wie ein Tiger sein Baby. Sich für die eigene Leistung zu begeistern – diese Einstellung muss in Deutschland wieder gefördert werden. In unserem Land werden tolle Produkte hergestellt. Aber anstatt für diese Produkte selbstbewusst zu stehen, befassen sich zu viele mit Nörgeleien. Das berühmte Jammern auf hohem Niveau schafft weder Arbeitsplätze, noch holt es fremde Investoren ins Land.

 

 

Ein bisschen mehr Selbstvertrauen? Das ist alles?

 

 

Das allein natürlich nicht. Die Lufthanseaten haben hart dafür gearbeitet, dass ihre Produkte weltweit wettbewerbsfähig werden. Wir stehen für eine Mischung aus Verlässlichkeit und Qualität, aber eben auch Wettbewerbsfähigkeit. Sie nachhaltig zu untermauern ist entscheidend.

 

 

Ihre Piloten haben vor drei Jahren für Aufsehen gesorgt, als sie eine Gehaltssteigerung um zwölf Prozent durchgesetzt haben. Derzeit verhandeln Sie mit den Gewerkschaften über neue Tarifverträge. Müssen sich Ihre Mitarbeiter jetzt auf Einschnitte einstellen?

 

 

Ich bin keiner, der den Mitarbeitern einfach Geld wegnehmen will. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen aber alle Mitarbeiter bereit sein, für gleiches Geld mehr und flexibler und damit effizienter zu arbeiten. Das ist der beste Weg, kostengünstig und so wettbewerbsfähig zu sein.

 

 

Die Piloten Ihrer Regionaltochter Lufthansa City Line haben gerade erst einen neuen Vertrag akzeptiert: 30 Monate Nullrunde, Jahresarbeitszeitkonten und länger arbeiten. Ist das Modell Vorbild für den gesamten Konzern?

 

 

Ich begrüße diesen Abschluss und werte ihn als wichtiges Signal für alle Lufthanseaten. Die Gewerkschaften schließen ja nicht nur mit uns Tarifverträge und wissen daher um die Situation unserer Branche.

 

 

Hat die Lufthansa gegen die Preise von Billigfliegern wie Ryan-Air überhaupt eine Chance?

 

 

Solange faire Wettbewerbsbedingungen herrschen: ja. Die gibt es derzeit allerdings nicht. Die Billiganbieter können zum Nulltarif auf kleineren Flughäfen landen, die von einigen Bundesländern mit Steuergeldern subventioniert werden. Wir dagegen müssen an den großen und profitablen Airports dramatisch höhere Gebühren zahlen. Viele Kleinstflughäfen sind doch teure regionale Prestigeobjekte, entstanden nach der Schließung von Militärstandorten unter dem Deckmantel einer Strukturförderung. Das können wir nicht hinnehmen.

 

 

Auch außerhalb von Europa greift die Konkurrenz jetzt an. Der Flughafen Köln/Bonn hat angekündigt, dass es im nächsten Jahr USA-Flüge für 100 Euro geben soll.

 

 

Rechnen Sie mal aus, wie weit Sie mit Flugbenzin für 100 Euro selbst in einem topmodernen 3-Liter-Flugzeug kommen. Dann wissen Sie, ab wann Sie schwimmen müssen . . .

 

 

Heißt das, das Angebot ist unseriös?

 

 

Ja. Es geht nur, wenn subventioniert wird. Ich glaube nicht, dass es mehr als ein paar Plätze pro Maschine geben wird.

 

 

Viele Menschen steigen in Zeiten des Terrors mit einem mulmigen Gefühl ins Flugzeug. Was tut die Lufthansa für die Sicherheit an Bord?

 

 

In alle Lufthansa-Flugzeuge – auch wo es nicht vorgeschrieben war – wurden mittlerweile videoüberwachte gepanzerte Cockpittüren eingebaut. Das hat Lufthansa über 30 Millionen Euro gekostet. Außerdem sind regelmäßig „Sky Marshalls“ an Bord. In Frankfurt testen wir mit dem Bund und dem Flughafen zusammen die biometrischen Verfahren.

 

Allerdings muss es das Ziel sein, dass diese Daten dann auch weltweit anerkannt werden. Es muss Schluss sein mit den Einreisestrapazen wie in Amerika: Wenn bereits alle Daten bei der Ausreise aus Deutschland bekannt und per Computer übermittelt worden sind, ist stundenlanges Anstehen bei den US-Einreisebehörden nicht einzusehen.

 

 

Müssen die Kunden aufgrund der Sicherheitskosten mit höheren Ticketpreisen rechnen?

 

 

Ich hoffe nicht. Sie sprechen allerdings eine grundsätzliche Frage an: Wenn der Staat eine hoheitliche Aufgabe hat, ist es die, für Recht und Ordnung zu sorgen. Er muss die Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen wie an Bahnhöfen oder anderen öffentlichen Plätzen koordinieren und auch bezahlen. Terroristen bekämpfen keine Unternehmen, sie wollen den Staat und unser System treffen. Da muss der Staat alle Kraft aufbieten, die er hat.

Geschrieben

Bei einem Kerosinpreis von 30 ct/l und einem Verbrauch von 3l/100 km kommt man für 100 Euro immerhin 11000 km weit.

 

Im Langstreckenbereich hat die Lufthansa eine strategische Achillesferse - sie kalkuliert grundsätzlich einen Zubringerflug ein und schlägt für Direktflüge ab Frankfurt darauf noch etwas auf. Ein potenzieller Konkurrent, der kostenorientiert von Flughäfen mit hinreichender Lokalnachfrage (die es gerade in Köln gibt) aus Direktflüge anbietet, kann hier leicht die Preise der Lufthansa unterbieten, da er den Zubringerflug (der mindestens 50 Euro kostet) nicht einkalkulieren muss. Das Fehlen von Umsteigern kann man dann entweder durch geringere Flughäufigkeit oder durch kleinere Flugzeuge kompensieren - die Sitzplatzkosten einer B767 unterscheiden sich nicht stark von denen einer B747, erst unterhalb der Größe einer B737 steigen sie drastisch an.

 

Birger

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Birger am 2004-05-17 11:55 ]

Geschrieben

Aber man muß trotzdem noch die Kosten für die Crew, das Catering, Start und Landegebühren sowie die Unterkünfte für die Crew bezahlen. Dazu kommen noch die Wartungskosten, welche sicherlich höher sind als bei LCC, die in Europa unterwegs sind. Denn auf Langstrecke kommt man täglich auf etwa 16-22 Stunden Flugzeit wenn nicht noch mehr. Und da muß ein Flieger schneller zum A oder C Check als ne 737, die Täglich nur 8-10 Stunden Flugzeut hat. Dazu kommen auch noch die ETOPS Bestimmungen die bei ner 767, 757 oder A316 dazukommen. Das drückt auch auf die Kosten, denn die eingebauten Komponenten müsssen nämlich auch ETOPS zugelassen sein und dann kann so ne Avionic Kiste gleich mal ein paar Tausend Dollar teurer werden.

Im großen und ganzenmuß man dem Herr Mayerhuber recht geben. Es wird sicherlich nur ein geringes Kontinggent an solchen Plätzen geben. Der Rest wird dann eben teurer.

Geschrieben

Hallo Marcus,

 

auch wenn die Kosten für LH und dem neuen Direktflug-Anbieter prinzipiell identisch sein sollten - allein das Ersparnispotenzial durch den Verzicht auf Zubringerflüge ist erheblich. Hier ist auch zu bedenken, dass nicht zuletzt zur Sicherstellung von Anschlüssen die Kurzstreckenflugzeuge der LH vergleichsweise wenig in der Luft und viel am Boden sind - dies beeinflusste die Kosten des Zubringersystems in nicht unerheblichem Maße. Alles im allen müsste ein LCC für Langstreckenflüge mit einem Direktflugkonzept noch nicht einmal extrem spitz kalkulieren, um deutliche Preisvorteile bieten zu können.

 

Birger

Geschrieben

Birger, Du wirst doch nicht glauben, dass der CGN-USA-Flug ohne Zubringer funktioniert.

 

Glaubst Du denn wirklich, dass es nur eine Airline auf der Welt gibt, die sich ein Geschäft, wenn es denn eines wäre, über Jahre weg hätte entgehen lassen.

 

Diese Punkt zu Punkt verbindungen waren doch teilweise schon vorhanden (Berlin, Düsseldorf, Hamburg) und wurden doch nicht trotz enormer Gewinne eingestellt.

 

Ich hab' es heute in einem anderem Thread schon mal geschrieben. Das Spiel mit den 100 Euro oneway funktioniert nur für ganze wenig Sitze, deren Verluste man sozusagen als "Werbungskosten" abschreibt.

 

Überhaupt erinnert mich der Kölner Airportchef immer mehr an meinen "Freund Mr. Ryanair". Viel geklapper um nichts - ausser man subventioniert die Flüge/den Flughafen.

Geschrieben

Ich finde es schon etwas abartig, dass der Boss einer deutschen Airline nur noch 34 Prozent deutsche Fluggäste irgendwie als Positiv hinstellen kann. Ob er sich keine Gedanken drüber macht, wo die 66 Prozent abbleiben, bzw. warum sie NICHT LH fliegen..?

Geschrieben

@ snooper

 

ich glaube du schmeisst da ein paar Zahlen durcheinander. Er sagte, dass 34 % aller LH-Fluggaeste weltweit deutsche Staatsbuerger sind, d.h. 66 % sind anderer Nationalitaet. Das hat ueberhaupt nichts mit dem zu tun, wieviele Deutsche LH fliegen. Diese Zahlen hat hier gar keiner genannt.

 

Ich denke, dass ein Drittel der Passagiere deutsch ist macht die LH weniger anfaellig fuer Veraenderungen im Heimatmarkt und zeigt, dass man wohl im Ausland entweder einen guten Ruf hat oder aber immer billiger ist. Denke da trifft eher das erstere zu.

Geschrieben

Hallo,

 

die KLM beispielsweise dürfte noch weniger als 34 % ihrer Fluggäste aus den niederländischen Staatsbürgern rekrutieren.

 

Die LH hat zumindestens im Ausland einen sehr guten Ruf.Dort glaubt man noch an deutsche Wertarbeit.Die LH ist ja auch wirklich nicht schlecht.

 

Lernen kann ein Staat von einer Privatfirma relativ wenig,dazu sind das zu unterschiedliche Gebilde.

 

Gruß Flugente

Geschrieben

@Flugente

 

Es würde schon reichen, wenn Regierung und Beamtenapperat(!) lernen würden, daß man nicht mehr ausgeben kann als man einnimmt ohne langfristig daran kaputt zu gehen! Wenn sie dann noch lernen würden, wie man auf den Cent genau rechnet, anstatt sich um mehrere Millionen zu verschätzen, dann wäre das schon genug von der Wirtschaft gelernt, um dieses Land wieder auf einen besseren Kurs als jetzt zu bringen!!!

 

Jeder Unternehmer, der seine Bilanz so führen würde wie Regierung und Beamte unsere Staatsfinanzen würde im Gefängnis landen!

Geschrieben

in dem angesprochenen Thema gehts darum "was die Deutschen von der Lufthansa lernen können"

 

Damit ist wohl nicht nur die Politik gemeint (auch wenn gerade die es bitter nötig hätte) sondern die Unternehmenskulturen und die Einstellungen der Mitarbeiter zu ihrem Unternehmen generell.

 

Was ich daraus lese ist vielmehr, dass die Mitarbeiter eines jeden Unternehmens mehr zur eigenen Firma stehen sollten. Lufthansa, genauso wie Mercedes, BMW oder andere Firmen hat wohl einen grossen Anteil von Mitarbeitern, die zufrieden und glücklich sind in genau dieser Firma arbeiten zu dürfen und zum Gelingen beitragen zu können.

 

Genau solche Mitarbeiter braucht eine Firma, denn nur zufriedene und identifizierende Mitarbeiter bringen volle Leistung und damit eine Firma und deren Qualität nach oben.

Mit einer Belegschaft, die nur an allem (berechtigt?) rumstänkert, nur arbeiten geht um sich am Ende des Monats Geld überweisen zu lassen lässt sich kein Blumentopf gewinnen, international gesehen schon gar nicht.

 

Und genau letzteres Phänomen sehe ich seit einigen Jahren leider zunehmend. Nicht nur in der Luftfahrtbranche.

Aber bleiben wir mal bei Lufthansa, nachdem dieser Beitrag schon davon handelt.

Kennt ihr irgendwelche kleinen oder oder auch grösseren Jungs oder Mädchen, die Pilot werden wollen? Und wo? Natürlich in erster Linie bei Lufthansa. Regional abweichend sind natürlich auch andere Nennungen im Spiel.

Und wo geht die erste Bewerbung hin? Zu Lufthansa - erst wenn das nicht klappt auch zu allen anderen.

Mit der Qualität der Ausbildung und des Berufes etc. hat das nicht unbedingt was zu tun.

 

Ich sehe die Lufthansa hier eben auf Statusebene als eine derjenigen, der leider immer geringer werdenden Firmen in Deutschland.

Was bedeutet heute spitz gefragt noch z.B. Siemens, Miele oder AEG. Auch meine Waschmaschine weist ein anderes Fabrikat auf.

Geschrieben

Quote AvroRJX: >>...Wenn sie dann noch lernen würden, wie man auf den Cent genau rechnet, anstatt sich um mehrere Millionen zu verschätzen, dann wäre das schon genug von der Wirtschaft gelernt, um dieses Land wieder auf einen besseren Kurs als jetzt zu bringen!!!

 

Jeder Unternehmer, der seine Bilanz so führen würde wie Regierung und Beamte unsere Staatsfinanzen würde im Gefängnis landen! <<

 

 

Im großen und ganzen 100 pro Zustimmung, allerdings nur, wenn man einige der Großunternehmen ausnimmt.

 

Wenn ich daran denke, was da alles "schöngerechnet" wird und wurde (z.B. Telekom, etc.) dann sind diese Unternehmensleiter mit den Politikern durchaus in einen Sack zu stecken.

 

 

 

 

Quote Takeoff: >>...Was ich daraus lese ist vielmehr, dass die Mitarbeiter eines jeden Unternehmens mehr zur eigenen Firma stehen sollten....

 

...Genau solche Mitarbeiter braucht eine Firma, denn nur zufriedene und identifizierende Mitarbeiter bringen volle Leistung und damit eine Firma und deren Qualität nach oben...<<

 

 

Takeoff, auch Du triffst den Nagel auf den Kopf!!!

 

Allerdings - und dies bezieht sich auch wieder hauptsächlich auf Großunternehmen - ist dies ein Geben und Nehmen. Und hier müssen eine Reihe Unternehmen wieder lernen, dass dies nicht damit erreicht wird, dass man dem Mitarbeiter das Gefühl gibt, dass er wie eine Schachfigur nach Gutdünken hin- und hergeschoben werden kann, dass auf ihn zu jeder Zeit verzichtbar und er zu jeder Zeit austauschbar ist.

 

Hier muss wieder an der "Unternehmenskultur" und "Arbeitnehmerkultur" gearbeitet werden. Und noch was! So lange das Management glaubt, sich in nahzu schon unanständiger Weise sich die Taschen füllen und in nahezu gleicher unanständiger Weise bei seinen Mitarbeitern Einsparungen vornehmen zu können, solange wirde es kein "Miteinander" geben.

 

Es ist eben wie in der Erzeiheung! Die beste Wirkung erzielt man, wenn man mit gutem Beispiel voran geht!

 

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: munich am 2004-05-18 07:18 ]

Geschrieben

Ich sehe noch einige andere Sachen, die hier angesprochen werden, wenn auch vielleicht nicht direkt:

 

- Innovative Produkte helfen ganz enorm, Premiumpreise verlangen zu koennen. Bsp waere hier das Internet ueber den Wolken, oder die neue Biz-Class von LH, oder auch die gesamte Netzwerkorganisation. Uebertragen heisst dies wohl, dass innovative Produkte die Produkte sind, die das Geld bringen, und dass in allen Branchen. Weitergedacht: es muss mehr Geld in die Forschung und Entwicklung, um mehr innovative Produkte zu haben.

 

- Professionelle Qualitaet zahlt sich aus. LH mag zwar nicht immer in den Qualitaetsstatistiken oben sein, aber dafuer bieten sie ein qualitativ konstantes Produkt an, jedoch sehr differenziert. You get what you pay for - wer viel zahlt kann auch viel erwarten. Uebertragen: hochwertige Produkte haben ihren Preis, dafuer haben sie aber auch eine deutlich bessere Qualitaet.

 

- eine professionelle Zusammenarbeit bedeutet ein Geben und Nehmen. Nach dem 11.9.01 hat LH deutlich gegeben als man alle Leute gehalten hat, jetzt wo die Kosten deutlich sinken muessen, sind die Angestellten gefragt, dieses Geben zu honorieren. Heisst, dass es eine aktive Unternehmenskultur geben muss, die fair ist.

 

- Vertrauen in das eigene Produkt ist wichtig. Hat man dieses, ist man auch gewillt, dieses zu liefern und zu verkaufen.

 

Nur - wie leider schon gesagt - ist die Politik zu unflexibel sich einmal private Unternehmen anzusehen. Sind wir doch einmal ehrlich - in der Politik sind heute diejenigen, die es in der Wirtschaft nicht sonderlich weit gebracht haben, und auf das einfachere Gleis "Politik" gewechselt sind. Hier ist eine gute Bezahlung garantiert, in der Wirtschaft muss man sie sich erarbeiten. Heisst nix anderes, dass Politiker ab sofort nach Leistung bezahlt werden muessen, und dass es dafuer EXTERN aufgestellte Kriterien geben muss, die nicht veraenderbar sind.

 

Nur der Griff in den eigenen Geldbeutel schmerzt und wird einen dazu veranlassen, so zu handeln, dass diese Schmerzen weggehen (= Firmen machen Verlust und restrukturieren, so dass sie eine Zukunft haben). Solange man anderen in den Geldbeutel greifen kann, ohne dass selber wehtut, wird sich nichts, aber auch gar nichts aendern, da kann es noch so viele Vorzeigeunternehmen geben.

 

MfG

728JET

http://fly.to/rorders

Geschrieben

Naja, dummerweise "verrechnet" (ich würde die bezeichnung "schönrechnen" bevorzugen, weil ich selbst einem Hans Eichel die Bedienung eines Taschenrechners zutraue) man sich nicht um Millionen sondern um Millarden (wieder so ein Begriff, mit denen ein Politiker umgeht, aber sich gar nicht drüber im Klaren ist, wovon er eigentlich redet).

 

Aber wir leben einerseits in einem Land mit staatlicher Ineffizienz (viel zu viele Gesetze, Verordnungen, Beamte) und einer unglaublichen Verschwendungsmentalität (Subventionen für Windkraft, Solarstrom, Steinkohle, Bahn, Landwirtschaft, so insgesamt wohl 30GEUR), andererseits brechen immer mehr Leute den Generationenvertrag; wollen zwar Rente bekommen, aber keine Kinder "produzieren". Das geht so nicht, da hilft dir alle unternehmerische oder Mitarbeiter-Mentalität nichts.

 

Man fährt den Karren bewusst an die Wand.

 

Celestar

Geschrieben

@Munich

 

Einst gab es die B707, mit der LH Interkontinentalflüge von allen bedeutenden Flughäfen Deutschlands anbot. Dann kam die B747 mit immensen Kostenvorteilen gegenüber der B707 - man hat aber schnell gemerkt, dass man dieses Flugzeug nur in Frankfurt füllen kann. Jetzt hat man die Flotte für ein fokussiertes Hub-and-Spoke-System und kann nicht einfach umstellen, selbst wenn ein stärker auf Direktflüge aufgebautes Konzept ertragbringender wäre.

 

Direktflüge kann daher eigentlich nur ein Newcomer anbieten - und der muss das Publikum erst überzeugen. Die Entwicklung der LCC´s im Mittelstreckenbereich in den letzten Jahren könnte auch einen Langstreckenanbieter davon überzeugen, dass es sich lohnen könnte. Köln ist hierfür aufgrund der hohen Bevölkerungszahl im Landwegumkreis von 2 Stunden hierfür übrigens sehr gut geeignet.

 

Dass sich Langstreckenflüge gerade aus Nordrhein-Westfalen lohnen dürften, zeigt derzeit übrigens auch die LTU; die Flüge von Düsseldorf nach Peking sind im Juli bereits komplett ausgebucht und von Düsseldorf nach Shanghai weitgehend. Und dies, obwohl die Preise ziemlich deutlich über 100 Euro/Flugstrecke liegen (man kann bei http://www.ltu.de schließlich den Buchungscomputer aufrufen). Das sind übrigens immerhin

rund 12000 Fluggäste weniger für Frankfurt (wenn man berücksichtigt, dass diese mit LH auch noch von Düsseldorf nach Frankfurt fliegen würden), aber nicht mehr Fluggäste für Düsseldorf.

 

Birger

Geschrieben

Zitat:

"Und wo geht die erste Bewerbung hin? Zu Lufthansa - erst wenn das nicht klappt auch zu allen anderen.

Mit der Qualität der Ausbildung und des Berufes etc. hat das nicht unbedingt was zu tun."

 

Nee, Lufthansa steht für Sicherheit, gute Bezahlung"

Da gehe ich auch gerne hin. Aber glaube man nicht, das ich besonders "kreative, unternehmensorientierte" Lust habe, wenn ich 3-5 Euro die Stunde kriege (brutto), wenn täglich Überstunden anliegen, wenn Löhne 1-3 Monate später kommen. Dann denke ich an was anderes: Neuer Job, was zu Essen, unter welche Brücke Penne ich.

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Zitat:

"Ich sehe die Lufthansa hier eben auf Statusebene als eine derjenigen, der leider immer geringer werdenden Firmen in Deutschland.

Was bedeutet heute spitz gefragt noch z.B. Siemens, Miele oder AEG. Auch meine Waschmaschine weist ein anderes Fabrikat auf."

 

Warum wohl? Produktverteuerungen ohne echten Mehrwert, wobei Miele wieder zulegt an Qualität. Oder Siemens: extrem schlechte Verarbeitung bei Handys, schlechter Service. Oder AEG: gibts gar nicht. Fernostprodukte zum schreien mit AEG Logo. Ich befürchte daselbe mit Grundig.

Geschrieben

@ Birger

 

Scheint mir zwar, dass wir mit dieser Diskussion hier etwas OT sind (hätte m. E. besser zu dem CGN-Longhaul-LCC-Thread gepasst). Ich antworte aber trotzdem mal hier!

 

Die B707-Zeiten kannst überhaupt net vergleichen. Das waren Zeiten, als mit Zwischenlandungen innerhalb Deutschlands operiert wurde. So wurde, soweit ich mich erinnern kann, beispielsweise der MUC-JFK-Flug über CGN geroutet - also im Prinzip auch ein "besserer" Zubringerflug - und wenn Du es aus Lärmsicht betrachtest eher schlechter, als die heutige Regelung.

 

Dann waren das damals Preise, da würden sich LH und andere Carrier heute die Finger abschlecken. Selbst bereits zu 747-Zeiten, war es von "Sekundärairports" aus nichts ungewöhnliches mit 1 Stop zu arbeiten.

 

Wie Dir Saigor bereits im Eppsteiner Forum im Threat "Politische Forderungen" schrieb (http://www.fluglaerm-eppstein.de/Forum/Forum1/posts/3453.html), würde sich die Anzahl der Movements ohne Hub- und Spokesystem eher erhöhen, als vermindern.

 

Zum anderem wäre es nicht möglich von den 4 oder 5 von Dir genannten Räumen Maschinen, mit Ausnahme von ein paar "Top-Zielen" wie beispielsweise New York oder Tokio zu füllen. (Ausserdem widersprichst Du Dir immer wieder selber! Einmal sprichst Du von 4-5 Hubs, das andere Mal von "zentralen Flughäfen, deren Umsteigeranteil nicht viel größer als 0% sein sollte".)

 

Was die Geschichte mit LTU und China betrifft, darfst Du nicht vergessen, dass a) die normal gebuchten Flüge rund 300 Euro billiger sind als bei LH - und B) nur 1/7 Flüge ex DUS durchgeführt werden. Dies dürfte für Geschäftsreisende im Regelfall alles andere als zufriedenstellend sein.

 

Ob das Konzept von LTU aufgeht, was ich ihnen durchaus wünsche, bleibt trotzdem abzuwarten. Es ist, wie von mir in einem anderem Thread schon erwähnt, ein ganz gravierender Nachteil für LTU, dass sie ex DUS bei "ultra-longhaulstrecken" wie NRT, LAX, CPT auf Grund der zu kurzen RWY Gewichtsbeschränkungen unterliegen. Dies ist/wäre an einer ganzen Reihe von deutschen Airports auch der Fall.

 

Und ausserdem betreibt LTU im gewissen Sinn mit DUS dann auch ein Hub & Spokesystem, nur halt kleiner als das der LH in FRA oder MUC. Dafür aber auch mit entsprechend weniger Zielen und Frequenzen.

 

Du siehst also, Dein Vergleich hinkt hinten und vorn. Aber ich geb's ebenso auf Dir das klar machen zu wollen, wie ich es aufgebe Dir Deine Lieblingsthemata Stendal und B777 zu widerlegen. Die Zeit, bzw. Erfolg oder Misserfolg wird es zeigen!

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: munich am 2004-05-19 09:36 ]

Geschrieben

Hallo,

 

ja natürlich muss ein Staat auf die Dauer einen ausgeglichenen Haushalt fahren.

 

Nur kann sich der Staat im Gegensatz zu einem Unternehmen nicht so einfach umstrukturieren.

 

Dazu kommt das staatliche Aufgaben wie Justiz,Verwaltung oder Bildung eben Bereiche sind,in denen sich kein grosses Geld verdienen lässt.Ein Unternehmen kann Mitarbeiter entlassen,ein (Rechts)Staat hingegen ist nicht in der Lage seine Bürger zu entlassen.

Selbst die neoliberalsten Staaten der angloamerikanischen Welt,kommen immer wieder in starke Haushaltsdefizite.

In Deutschland ist der Staat aber zu >fett<.Mehrere tausend Angestellte z.B. beim BA für Schiffahrt und Wasserstrassen sowie unnötige Verbeamtungen ganzer Berufsgruppen wie Lehrer oder Feuerwehrleuten.

 

Der Umbau des Staates ist aber nicht so einfach ,da es zahlreiche gesetzliche Regelungen im Arbeits und Tarifrecht gibt,die nicht einfach ausgeblendet werden können.

 

Zur Zeit ist auch eine extrem starke schwarzmalerische Hetzkampagne neoliberaler(allen voran die F.D.P.) und staatssozialistischer Parteien (allen voran die CSU aber auch PDS)und der Medien zu beobachten.

 

Vor nicht allzu ferner Zeit haben uns genau diese neoliberalen Kräfte noch Argentinien als Vorbild aufgetischt,als die Pleite gingen waren dann die Niederlande das gelobte Land.

 

Ein wirklich ausgereiftes nachvollzehbares glaubwürdiges Konzept zur Erneuerung von Staat und Gesellschaft ist bis heute noch nicht in Sicht.

 

 

Gruß Flugente

Geschrieben

@Takeoff: >>Was ich daraus lese ist vielmehr, dass die Mitarbeiter eines jeden Unternehmens mehr zur eigenen Firma stehen sollten.<<

 

Bei einem großem deutschen Elektrounternehmen hat man uns jahrelang eingetrichtert, daß eben nicht die Loyalität zum Unternehmen sondern vielmehr die "persönliche Erfolgsstory" zählt. - Herausgekommen sind lauter inkompetente Jammerlappen im mittleren Management.

 

@Birger: >>Dass sich Langstreckenflüge gerade aus Nordrhein-Westfalen lohnen dürften, zeigt derzeit übrigens auch die LTU<<

 

Ich denke aber auch, daß LTU mit einer ganz anderen Kosten- und Kundenstruktur arbeiten kann. Wenn Air Berlin TXL mit Miami verbindet, klappt das vielleicht auch noch.

 

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Manuel am 2004-05-19 15:03 ]

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