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airliners.de

Austrian Airlines von lettischer Zivilluftfahrtbehörde in di


Gast

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Aus dem newssektor der AUA-Seite. Wie findet ihr das denn?

 

 

Austrian Airlines Group zu Frequenzreduktion nach Riga gezwungen

In einer, für ein EU-Beitrittskandidatenland bespiellosen Aktion, hat die lettische Zivilluftfahrtbehörde die Austrian Airlines Group gezwungen, ihre bisher täglich durchgeführte Flugverbindung Wien-Riga-Wien im Sommerprogramm 2002 auf nur noch vier Flüge pro Woche einzuschränken. Austrian Airlines fliegen seit 26. Oktober 1995 nach Riga. Das Luftverkehrsabkommen zwischen Österreich und Lettland sieht vor, dass Fluglinien beider Staaten die Strecke bedienen dürfen. Nachdem die lettische Fluglinie nunmehr auch die Strecke Riga-Wien befliegen will, genehmigten die lettischen Behörden ab 1.Mai 2002 für die Austrian Airlines Group plötzlich nur noch vier wöchentliche Flüge jeweils am Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonntag. Austrian Airlines haben ihre Vertriebspartner entsprechend informiert. Umbuchungen werden selbstverständlich kostenlos vorgenommen.

 

Im Sinne eines fairen Wettbewerbs und angesichts der Tatsache, dass auch für Lettland bald eine EU-konforme, liberale Luftverkehrspolitik Anwendung finden soll, bedauern Austrian Airlines diese Einschränkung durch die lettischen Behörden. Die Austrian Airlines Group vertritt den Standpunkt, dass jede Gesellschaft das Flugprogramm fliegen soll, das der Nachfrage entspricht und im Sinne des Konsumenten ein möglichst dichtes Angebot darstellt.

Geschrieben

Habe in beruflichen Gesprächen schon häufig gehört, was Mirarbeiter einzelner Airlines von den allianzen halten: gar nichts! Keiner traut dem anderen. Habe dieses schon von Mitgliedern verschiedener Allianzen gehört.

Geschrieben

Das Problem ist, das Air Baltic passives Star Alliance Mitglied ist und das sie sich in Gebiete einmischt, die sie nicht viel angeht. schließlich gibt es ein Open Sky Abkommen und da kann die AUA und Air Baltic so oft fliegen wie sie wollen. Gut find ich, dass AirBaltic kommt und damit Wien als Osteuropadrehkreuz stärkt, schlecht finde ich, dass die Behörden die AUA zwingen will, das Angebot nach Riga zu halbieren. Die Behörden halten wohl nicht viel von diplomatie.

Geschrieben

Was soll denn das bitte sein?

 

Haben die lettischen Behörden auch irgend einen offiziellen Grund dafür angegeben? Den würd ich nämlich gern mal hören! Und so ein Land will in die EU???

 

Vielleicht hab ich da was missverstanden, aber das klingt für mich irgendwie nach Wettbewerbsverzerrung, oder?

 

Aber wehe wenn das in Österreich passiert wäre, dann hätte es gleich wieder irgendwelche Sanktionen gehagelt.

Geschrieben

@Thomas:

Es gibt spezielle Open Sky Abkommen (zb österreich-ukraine, da AUA miteigentümer von Ukraine International ist und viele Destinationen in der Ukraine hat). Ich glaub es sind auch baltische Staaten beim Open Sky Abkommen mit Österreich dabei, aber ich weiß es nicht 100%ig.

 

@Flo: "Offizieller" Grund ist die Bedienung von Wien durch AirBaltic

Geschrieben

Da merkt man wieder die primitive Denkweise aus Sowjetzeiten ... icon_cry.gif Diese Staaten sind halt noch weit davon entfernt, wirklich demokratisch/zivilisiert zu sein! icon_cry.gificon_cry.gif

Geschrieben

Es betrifft ja nicht nur Lettland, sondern viele Staaten der ehemaligen Sowjetunion mit ihren Pseudodemokratien, die noch in den alten sowjetischen Denkmustern verstrickt sind!

Geschrieben

@B747: Du solltest Dir mal differenziertere Gedanken machen, bevor Du solche Behauptungen ausstößt. Es mag sein, dass es in anderen Ländern von der Administration fragwürdige Entscheidungen vorgenommen werden.

Protektionismus wird jedoch in beachtlichem Umfang auch vom vermeintlich am besten entwickelten demokratischen und maktwirtschaftlichstem Staat, den Vereinigten Staaten betrieben. Und Deutschland geniesst mit all dem Filz, der Korruption und der ausufernden rückwärtsgerichteten Bürokratie zumindest Teils zurecht auch nicht gerade das höchste Ansehen.

 

Um auf die spezielle Entscheidung zurückzukommen: In diesem Falle gibt es maßgebliche materielle Gründe für diese Entscheidung.

Informationen über die Politik (alles andere als Bananen-)Republik Lettland findest Du http://www.mk.gov.lv/lv.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tu204 am 2002-05-09 14:17 ]

Geschrieben

Vielleicht wäre es besser, wenn AUA weniger dort hin fliegt, dann wären fast 50% der Flüge von AUA, und fast 50% von AirBaltic durchgeführt. Ich fand zwar die Art unfreundlich, aber "Gleiches Recht für alle Airlines" tät ich mal sagen.

Geschrieben

@ B747_121

 

Wo ist denn bitte der Zusammenhang zwischen demokratisch und zivilisiert? Beschäftige dich mal intensiv mit der Geschichte und der aktuellen Situation, aber ohne Hintergrundwissen, nur auf Basis von Vorurteilen solche Behauptungen aufzustellen halte ich für primitiv und nicht zivilisiert.

 

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: olsen am 2002-05-09 16:03 ]

Geschrieben

Liebe Leute!

 

Ich glaube, B747-121 hat teilweise recht. Länder, die sich von der ex-UdSSR abgeseilt haben, tun sich noch etwas schwer mit dem Wort "Demokratie". Aber es ist kein Land totaldiktatorisch, eher pseudokommunistisch. Aber offenbar ist das ein typisches Klischee über Osteuropäische und ehemalige Sowietische Staaten.

 

Klischees stimmen manchesmal nur Teilweise, aber nicht alles in Osteuropa und Russland ist schlecht (Stichwort Antonov 225)

Geschrieben

Ohne die Debatte emotionalisiert fortführen zu wollen, möchte ich dennoch an dieser Stelle nochmals davor warnen, hier grob den ehemaligen Ostblock über einen Kamm zu scheren.

 

Gerade im Falle der Beitrittskandidaten der ersten Runde für die EU kann man in keiner Hinsicht von schlecht entwickelten Demokratien, spätkommunistischen Relikten oder Ähnlichem sprechen.

 

Folglich funktioniert es auch nicht, Lettland einfach in diese Ecke zu stellen.

 

Und im übrigen gibt es in überaus entwickelten demokratischen Gesellschaften Riten, Relikte und Anderes, bei denen man sich einfach nur an den Kopf fasst, aber nicht gleich irgendwelche Argumente des alten Klassendenkens aus der Schublade zieht.

 

Man muss sich im konkreten Falle zudem vor Augen halten, dass viele westliche Unternehmen in den allerersten Jahren nach der Wende nicht aus Selbstlosigkeit in die osteuropäischen Märkte eingetreten sind.

Hingegen waren zum damaligen Zeitpunkt die ansässigen Anbieter, z.B. von Verkehrsdienstleistungen (um den konkreten Fall vorzuführen) noch nicht konkurrenzfähig, da man ein vernünftiges Transportsystem bzw. eine gute Infrastrukturanbindung erstmal aufbauen musste. Dass man nun, im Prozess der Integration in eine globalisierte Gesellschaft diesen Anbietern ermöglichen möchte, Fuss zu fassen, ist durchaus nachzuvollziehen. Denn trotz Wettbewerb und integrierter Wirtschaft ist dies gerade in Segmenten wie Anbietern von Verkehrsdienstleistungen sinnvoll (warum fährt die Bahn denn nicht privat?). Wenn in diesem Falle sich ausländische Airlines z.B. im Rahmen von Kostensparprogrammen entscheiden, Routen nach Lettland einzustellen, steht man ohne eine vernünftige Infrastrukturanbindung da, was bei einem ansässigen Anbieter nicht in diesem Maße der Fall wäre. Im übrigen vetreibt man Austrian Airlines nicht, sondern teilt den Markt in zwei gleiche Hälften auf.

Erst wenn es gelungen ist, örtliche Anbieter nicht nur der Infrastruktur konkurrenzfähig zu machen (also in die Märkte zu bringen) kann man in der Integration der Ökonomie voranschreiten und komplett liberalisieren.

In ähnlicher Weise verfährt übrigens auch die EU (die solche Fragen der Wirtschaftspolitik für die Mitgliedsstaaten ausführt) in verschiedenen Branchen.

 

Deshalb ist der lettische Schritt in dieser Hinsicht durchaus verständlich, nachzuvollziehen und hat nichts kleinkariertem, planwirtschaftlichen Denken zu tun.

 

Um am Ende nochmals auf das Ostblockargument zurückzukommen, soll man sich gerade die Situation in Russland anschauen. Denn dort wurde eben sehr konsequent privatisiert. Abgesehen von Korruptionsgeschichten und ähnlichem hat man es mit dieser gnadenlosen Strategie geschafft, eine Menge kaputtzumachen anstatt nach vorne zu kommen. Und das in einem Ausmaß, in dem es erhebliche Probleme für die gesamte Gesellschaft und ihre Struktur gibt.

Geschrieben

Air MORITZ, du willst also wieder die alten bilateralen Verträge einführen in denen genau geregelt ist wer wann wo wieoft fliegen darf? Das wars dann mit dem Luftverkehr, die Preise werden nach oben schießen etc. Nix mit freier Wettbewerb mehr. Diese Anordnung aus Lettland ist unannehmbar, aber wie es scheint ist Protektionismus ja derzeit wieder in (siehe USA und Stahl, Südkorea und Werftensubvention,...)

 

Gruß

728JET

http://fly.to/rorders

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