PADflyer Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Durch den Erfolg von Low-Cost Airlines auf inländischen und innereuropäischen Strecken, stellt sich mir die Frage, ob ein solches Konzept nicht auch für Interkontinentalstrecken umsetzbar wäre. Die Idee ist eine Fluggesellschaft XY zu gründen, die Strecken zwischen Europa und den USA bedient. Das Konzept dieser Airline orientiert sich an Linien wie Easyjet, Ryanair und Southwest (eingeschränkter Bordservice, enge Bestuhlung, kein Interline, Sekundärflughäfen,...). Routen von XY: STN-BWI-STN (bedient LON-WAS, günstige Anschlussflüge durch Ryanair, Go und Southwest) STN-JFK-STN (bedient LON-NYC, günstige Anschlussflüge durch Ryanair, Go und JetBlue) Auf solchen Route könnte die Airline sowohl vom starken O&D Verkehr profitieren, als auch - durch die Präsenz von anderen Billigfliegern - Umsteigepassagiere ansprechen. Meine Frage ist nun: Ließe sich eine solches Geschäftsmodell profitabel umsetzen? Ich frage dies als Laie, vielleicht kann jemand mir anhand von Zahlen die Frage beantworten. In erster Linie interessiert mich, ob eine Fluggesellschaft auf Interkontinentalstrecken ausschließlich mit günstigen Tickets Geld verdienen kann. Die etablierten Airlines können ihre günstigen Eco-Tickets ja schließlich auch nur zu den verlangten Preisen anbieten, da sie diese durch die teueren Business- und First-Class Tickets quersubventionieren. Wäre es bei einer schlanken Kostenstruktur und enger Bestuhlung denn möglich bei Preisen, die unterhalb den heute auf Interkontstrecken üblichen liegen, Geld zu verdienen?
Gast Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Willst du jetzt auch BerlinJet interkontinental gründen? Das Konzept würde allerdings nur Sinn machen, wenn du genug Leute dafür hättest. Aus dem Großraum LON müsstest du da schon gut werben und v.a. günstige Preise haben. Transitreisende sind hier interessant (a lá FRA)
Gast Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 engere Sitzabstände? Wie eng denn noch? Sollen die Passagiere vielleicht 8 Stunden lang stehen? Da ist ja sowieso schon kein Platz mehr! Das geht auf kurzen Strecken aber nicht auf einer Langstrecke. und beim Essen sparen? Ich weiß nicht, so lange nichts gscheites zu Essen zu bekommen ist nicht gerade angenehm.
Tomek747 Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Ich bin auch der Meinung,dass es sich nur auf Kurz- und Mittelstrecken lohnt. Bei Langstrecken würde sonst was mit den Passagieren passieren,wenn sie nichts zum Trinken und so bekommen!
PADflyer Geschrieben 8. Mai 2002 Autor Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Mit engerer Bestuhlung meinte ich eigentlich eine Einheitsklasse (ausschließlich Eco). Ob dieses Konzept angenommen würde ist sicherlich nicht klar. Mich interessiert ja auch im wesentlichen nur, ob es finanziell machbar wär (volle Maschine = $$$), oder ob die Kosten zu hoch wären.
Gast LH-A380 Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Ich bin zwar auch kein Experte, aber ich bin mir sicher, dass nicht das Finanzielle das Problem wäre, sondern der Mangel an Paxe. Ich denke, dass die meisten auf Langstrecke doch lieber einen qualitativ hochwertigen Bordservice haben. Bei Kurzstrecken ist das kein Problem, man kommt ohne Essen, Getränke und Unterhaltungsprogramm aus, man sitzt ja schließlich nur 1-2 h im Flieger und kann ein Buch lesen. Aber 8 oder 12 h lang in einem engen Sitz ohne Entertainment, mit nur miserablem Essen (falls überhaupt), das will glaub ich keiner. Gruß, LH-A380
Hame Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 @ Padflyer Du hast vergessen, daß die LCL auch ihre Flugzeuge schneller drehen auf den Nebenairports und dadurch mehr Umläufe am Tag fliegen mit einer Maschine. Das ist ein ganz entscheidener Punkt. Auf Langstrecke gewinnst da keine zusätzlichen Umläufe. Außerdem mußt Du beobachten günstige lokalte Abflugzeiten und Ankunftszeiten zu erwischen (Zeitzonen!). Beim Catering kannst Du noch nicht mal 10Euro je Passagier sparen.
Gast Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Namensvorschlag: YogaDietAir Grund: Noch engere Sitze und man lernt in 9 Stunden die Grundkenntnisse des Yogas - verbunden mit einer Diät, weils kaum was zu essen gibt
balou Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Das rechnet sich definitiv nicht. Haben ja schon einige probiert. Braniff in den 70ern und People Express in den 80ern und sind sehr schnell auf die Nase damit gefallen. Fakt ist ja bereits, dass schon die Charterfluggesellschaften Probleme haben ihre Longrange-Operations gewinnbringend zu operieren. Das Problem ist nun einmal, dass auf Longrange maximal 1 Return-Trip pro Tag drin ist, auf dem der Flieger Geld verdienen Kann. Low Cost Carrier verdienen aber ihr Geld dadurch, dass sie MEHR fliegen als andere und das klappt auf Longrange eben nicht. Wir (HF) haben aus eben diesen Grund unsere Longrange gekappt. Auf 2x AYT oder 3x PMI und zurück lässt sich eben erheblich mehr verdienen als auf 1x PUJ, zudem die Longrange Umläufe erheblich kostentreibender sind als ein Mittel-oder Kurzstreckenleg.
PADflyer Geschrieben 8. Mai 2002 Autor Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Stimmt, die Kostenvorteile durch mehr Umläufe und eingeschränkte Verpflegung sind natürlich nicht gegeben, bzw. sehr gering. Allerdings machen diese nicht den Löwenanteil der Kostenvorteile der LoCo Carrier aus. Nach R. Doganis "Airline Business" erziehlen die Billigflieger nur 3% ihrer Kostenvorteile gegenüber "normalen" Airlines durch intensivere Flugzeugnutzung, 6% durch fehlendes Catering. Die in diesem Buch genannten 16% Kostenersprarnis durche eine engere Bestuhlung kann auf Langstrecken wohl auch nicht ganz so hoch sein, allerdings bleiben noch genug andere Vorteile: 1. niedrigere Löhne für Flugbegleiter und Piloten ergeben 3% niedrigere Betriebskosten 2. sekundäre Flughäfen: 6% 3. Outscourcen von Maintenance/ein Flugzeugtyp: 2% 4. Einsparungen an der Station/Outscourcen von Handling: 10% 5. keine Provisionen: 8% 6. geringere Verkaufs-/Reservierungskosten: 3% 7. geringere Verwaltungsausgaben: 2% 8. auch bei Catering und Bestuhlung lässt sich etwas einsparen, wenn auch nicht in gleichem Maße wie auf Kurzstrecken. Insgesamt betragen die Sitzplatzkosten der LoCo Airlines auf Kurzstrecken nur 41% der Kosten, die "normale" Fluggesellschaften haben. Meiner Einschätzung nach wäre auf Langstrecken sicherlich ~40% Ersparnis für LoCo Gesellschaften drin. Die Frage ist, ob man damit Geld verdienen könnte! Hat ja noch niemand anhand von Zahlen belegen können @ EDDM: Das ist doch genau das, was ich für die Airlie XY vorgeschlagen habe: Point-to-Point Verkehr (daher auch London als Ausgangspunkt in Europa), die den Pax angebotene Möglichkeit auf andere LoCo Airlines umzusteigen kostet ja nichts, solange es kein Interline gibt. [ Diese Nachricht wurde geändert von: PADflyer am 2002-05-08 21:14 ]
Phantom_der_Ope Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 So was hab ich mir auch schon mal überlegt. Und da wiederhol ich mal an dieser Stelle die Frage, die in einem anderen Thread leider unbeantwortet blieb ("aviation leasing oder kauf"): Was meint ihr, welcher Flieger sich eher rechnet für Lang- und Mittelstreckenflüge? MD11, A330 oder A340? Ich denke da an Ziele wie Australien, Neuseeland, USA, aber auch kanarische Inseln, Griechenland oder Ägypten, ... Was sollte ein Flug etwa kosten? Wie hoch sind die Start- und Landegebühren in etwa? Was dürfte es etwa kosten so ein Teil zu leasen und zu betreiben? Nein, ich will keine Airline aufmachen (dazu hab ich leider nicht das notwendige Kleingeld - meine Kaffekasse is leider leer ) aber ich würde doch mal gern das ein oder andere durchrechnen...
Tomek747 Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Ich glaube, dass man das gar nicht ausrechnen kann: Kosten über Kosten: die Löhne musst du auch mitbeziehen, die Promotion... ich frag mich ,woher die ganzen Fluggesellschaften das Geld bekommen- allein die Tickets . das geht doch gar nicht! _________________ There's a better way to fly! Tomek747@web.de [ Diese Nachricht wurde geändert von: Tomek747 am 2002-05-08 22:40 ]
Phantom_der_Ope Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 ich weiß. Ich will auch nur mal eine ungefähr-Kalkulation aufstellen. Außerdem lassen sich die Löhne ja noch halbwegs kalkulieren, im Vergleich zu anderen Punkten. _________________ Phantasie ist wertvoller als Wissen - denn Wissen ist begrenzt! [ Diese Nachricht wurde geändert von: Phantom_der_Ope am 2002-05-08 22:51 ]
Tomek747 Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Ohh, da hast du aber was vor!!! Hast du schon mal einen Blick in die GEschäftsberichte der LVG geworfen? Halte uns mal auf dem laufendem-würde mich auhc mal interessieren: aber ich bleib dabei: nicht möglich die Kosten für einen Flug auszurechnen!!!!!!!! Good luck!
Hame Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Wenn Du so einen Flug kalkulieren möchtest, dann mußt Du u.a. folg. wissen: - Flugzeugtyp und Ausstattung - Entfernung - Blockzeiten - Verbrauch (Taxi, Start, Reiseflug etc.) - Personalkosten (inkl. Verwaltung) - Finanzierungskosten - Wartung - Flughafengebühren - Gebühren für Flugsicherung - PR - Provisionen - Catering Das sind nur einige Punkte die mir so ad-hoc einfallen. Chartermäßig kostet eine 74F meine ich ca. 50.000$ je Flugstunde. Bei 8 Std. wären es 400.000$. Wäre es keine "F" sondern z.B. eine 742, dann wärest Du dann schon bei über 1000$ je Sitz oneway. OK, da ist noch die Positionierung des Flugzeuges evtl. mit drin, aber ich glaube nicht, dass da noch wahnsinnig viel Platz nach unten ist für einen LCC. [ Diese Nachricht wurde geändert von: Hame am 2002-05-08 23:01 ]
AC1984 Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 ich denke so ein projekt wäre möglich wobei man z.b. auf langstrecke wie Monarch einen sitz in der breite nciht in der länge reinstecken sollte .... dann kleinere maschinen die aber bis über den teich kommen und mehr umläufe am tag .... des wieteren glaub cih das ein mittelwert eines fluges auszurechnen ist mana ber sehr lange dafür braucht und eine marktforschung
Phantom_der_Ope Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 eine exakte Kalkulation würde wirklich riesig werden. Eine grobe Überschlagsrechnung würde mir schon reichen. 1 Sitz mehr in der Breite wäre meiner Meinung nach ganz gut zu machen. Jedenfalls besser als in der Länge- Und bei Widebodys auch weniger schmerzlich. Aber ich denke, machbar ist es auf jeden Fall! _________________ Phantasie ist wertvoller als Wissen - denn Wissen ist begrenzt! [ Diese Nachricht wurde geändert von: Phantom_der_Ope am 2002-05-08 23:06 ]
PADflyer Geschrieben 8. Mai 2002 Autor Melden Geschrieben 8. Mai 2002 @ EDDM Warum würde die Bedienung eines „Billig-Hubs“ ins Geld gehen? Ich sehe keine extrem hohen Kosten. Wäre echt nett von dir, wenn du es mir erklären könntest! Ich kann deiner Argumentation nämlich nicht so ganz folgen, aber vielleicht bin ich auch nur zu blöd ...
Phantom_der_Ope Geschrieben 8. Mai 2002 Melden Geschrieben 8. Mai 2002 Hub bedeutet abstimmen aller Flüge aufeinander. = Erheblich höherer Planungsaufwand, etc. außerdem bei Umsteigen ohne Neueinchecken wird zusätzliches Personal benöigt, das die Koffer zwischen den Fliegern hn und her verschiebt, wenn ein Flieger Verspätung hat Wartezeiten, etc.
PADflyer Geschrieben 9. Mai 2002 Autor Melden Geschrieben 9. Mai 2002 @Phantom Aber genau das wollte ich doch gerade nicht machen! Es sollte keine Zusammenarbeit mit anderen Airlines geben, wie gesagt kein Interline. Jeder Passagier wäre selbst für das Umsteigen und Neueinchecken seines Gepäcks verantwortlich. Airline XY würde selbst keinen Hub unterhalten. Flughäfen mit ansässigen Billigfliegern würden bedient, um den Pax eigenverantwortlichliches Umsteigen zu ermöglichen. Sorry, ich sehe immer noch nicht die hohen Kosten.
F_Vitale Geschrieben 9. Mai 2002 Melden Geschrieben 9. Mai 2002 Hi Leute, habe in der neuen Flugrevue 2 Sachen gelesen: 1. Hat ein Gericht in UK entschieden, das der Sitzabstand auf Langstrecken mindestens 87cm. betragen muss. 2.Plant Virgin (Meister Branson kanns nicht lassen ) wirklich eine Billigairline, die zwischen Europa und Amerika fliegen soll. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die arg viel billiger seien werden. Warten wirs ab, obs klappt! [ Diese Nachricht wurde geändert von: F_Vitale am 2002-05-09 11:12 ]
kayjay Geschrieben 9. Mai 2002 Melden Geschrieben 9. Mai 2002 ich denke die atlantikstrecken sind schon so überfüllt und im preiskampf, dass sich eine reine LCC nicht rechnen wird. alls egrossen airlines dumpen ja schon auf diesen strcken, können aber ihre kosten durch andere flüge reinbekommen. oder wie ist es sonst möglich dass man für urzstrecken innerhalb europas weit mehr zahlt als einem über den teich?
Gast Lukas Geschrieben 9. Mai 2002 Melden Geschrieben 9. Mai 2002 Vielleicht wuerden sich bestimmte Promotions lohnen wie Freifluege schon nach dem dritten Flug oder so. So koennte man die Paxes schon vorzeitig binden und die Airline schmackhaft machen, was meint ihr? Da die meisten Eco-Passagiere eh nicht Dauerflieger sind (und die Vielflieger eher in der Biz sitzen) und die airlines eh nur an First/Business verdienen waere es finanziell gesehen so schlimm auch wieder nicht oder? Ausserdem koennten Langstreckenlowfare-Airlines an Inflight-Entertainment verdienen. Z.B. koennten sie die neuesten Filme und Internet anbieten aber dafuer muss man dann halt zahlen. Wenn sich der Fluggast an Bord langweilt ist er vielleicht schon mal bereit ein paar Dollar auszugeben um das Inflight-Packet zu nutzen. Und mit einer Vielfalt wie JetBlue z.B. waere das ja nicht ganz uebel, verglichen mit den 0815-Filmen die man in der LH-Eco zu sehen bekommt. Ich glaube dass eine Low-fare Airline nach Amerika erfolgreich sein koennte, allerdings muss man da neue Wege einschlagen. Man kann nicht das Ryanairkonzept direkt uebernehmen. An Catering z.B. sollte man nicht sparen, genauso wenig wie am Sitzabstand. Virgin hat vielleicht ganz gute Chancen weil die Airline Kult ist. Wenn man alles noch ein wenig hip styled und ein paar neue Konzepte bringt... Natuerlich waere es aber ein grosses Risiko vorallem fuer Newcomer.
Phantom_der_Ope Geschrieben 9. Mai 2002 Melden Geschrieben 9. Mai 2002 Daß man da neue Wege gehen muß ist sowieso klar. Wenn man versucht das FR-Konzept 1:1 zu kopieren wird man, wie schon gesagt mit ziemlicher Sicherheit eine Bauchlandung hinlegen.
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