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Düsseldorfs Flughafen-Chef ärgern sich über Nullpreistickets


Fjaell

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Geschrieben

"Sitzplätze zum Nulltarif gehen auf Kosten des Steuerzahlers, wenn die Flüge von öffentlich subventionierten Flughäfen erfolgen." Mit dieser erneuert Rainer Schwarz, Chef des Flughafens Düsseldorf, seine Kritik gegenüber der Ankündigung von Ryanair, Tickets zum Nulltarif (plus Steuern und Gebühren) für Flüge aus Deutschland, insbesondere vom Flughafen Niederrhein/Weeze zu verkaufen.

 

Jetzt will Schwarz die Subventionen, die nach Weeze, aber auch zum Flughafen Dortmund geflossen sind, gerichtlich prüfen lassen. Er unterstellt, dass die Gelder teilweise für nicht kostendeckende Start-, Lande- und Abfertigungsgebühren für Billigflieger verwendet werden. Gerade erst hatte der Landkreis Kleve dem Weeze Airport mit einem Kredit in Höhe von zehn Millionen Euro unter die Arme gegriffen.

 

"Die komfortablen Sonderkonditionen, mit denen diese Flughäfen die Airlines an sich binden, zahlt letztlich die öffentliche Hand", so der Düsseldorfer Airport-Chef. "Es ist nicht akzeptabel, dass der Bürger dort einspringt, wo die private Finanzwirtschaft aus guten Gründen keine Verantwortung übernehmen will."

 

Quelle: FVWonline

Geschrieben

Leider denken Politiker kurzsichtiger.

 

Subventionen = Arbeitsplätze = Wählerstimmen

 

In manchen Feldern (meine hier nicht die Fliegerei, könnte aber auch da so sein) wäre es bewiesenermaßen billiger, das Geld direkt an Leute auszuzahlen anstatt den Umweg über Firmen oder Beschäftigungsgesellschaften zu gehen. Ich erinnere nur an den Steinkohlebergbau, wo jede Tonne so she rgefördert wird, daß man die Hälfte der Subventionen sparen könnte, wenn man den Kumpels einfach ihr Gehalt weiterzahlt und dieZechen dichtmacht. Die kriegen dann volles Gehalt für 0 Wochenstunden und der Staat spart Geld...

 

Irrsinn sowas.

Geschrieben

Bei allem Geschreie sollten die jetzigen Flughafenchefs nicht vergessen, dass auch ihr Airport in der Vergangenheit kräftig von öffentlicher Hand subventioniert wurde. Sonst gäbe es diese Flughäfen wahrscheinlich garnicht (z.B. Neubau MUC).

 

Trotzdem sollten Subventionen auch Aussicht auf Erfolg haben - das ist nicht immer der Fall.

Geschrieben

Gab es da nicht eine Entscheidung von den Wettbewerbsrechtlern in Brüssel, wonach Flughäfen diskriminierungsfreien Zugang für alle Airlines gewähren müssen? Das bedeutet doch wohl gleiche Gebühren für alle?

Geschrieben

Der Flughafen Düsseldorf sollte den Mund mal nicht zu weit aufmachen: Er wurde, wie viele andere Airports seit Jahrzehnten, von der öffentlichen Hand unterstützt.

 

Darüber hinaus sin die Aussagen auch falsch, was offenbar einige Leser hier allerdings einfach blind übernehmen: Der Airport Niederrhein wurde von öffentlicher Hand bislang mit keinem Euro subventioniert.

 

Soll der Flughafen Düsseldorf doch erstmal beantworten, wieviel Geld er bereits erhalten hat icon_smile.gif Der Airport Niederrhein jedenfalls keinen Cent, worauf man auch immer noch stokz ist.

 

Der Airport Niederrhein hat vom Kreis Kleve ein Darlehen erhalten, welches zu marktüblichen Konditionen und Zinsen zurück gezahlt werden muss. Also keine Subvention.

Geschrieben

Hier die Anwort von NRN dazu:

 

Pressemitteilung 13.09.2004

 

 

Airport Niederrhein weist Düsseldorfer Vorwürfe zurück

 

 

In seiner jüngsten Pressemitteilung beklagt der Flughafen Düsseldorf „wettbewerbs-verzerrende Dumpingpreise“, mit denen man an den Airports Köln/Bonn, Dortmund und Niederrhein „ Airlines an sich bindet “. Die Düsseldorfer Flughafenverwaltung behauptet des Weiteren, dass diese „komfortablen Sonderkonditionen“ nur durch „öffentliche Subventionen“ möglich sind und schließt daraus, dass „ die Sitzplätze zum Nulltarif – die Ryanair jetzt ab Niederrhein befristet angeboten hat - auf Kosten des Steuerzahlers gehen“.

 

 

 

Der Flughafen Niederrhein weist diese Behauptungen als haltlos zurück und nimmt zu den wiederholt geäußerten Vorwürfen aus Düsseldorf wie folgt Stellung:

 

 

 

1.

 

 

 

Der zivile Flughafen Niederrhein wird seit 2002 von einem privaten Investorenkonsortium betrieben. Die Gemeinde Weeze und der Kreis Kleve sind zusammen mit weniger als 0,1 Prozent an der Flughafen Niederrhein GmbH beteiligt.

 

Die privaten Investoren haben bis heute über 50 Mio. € in den Ausbau des Flughafens investiert.

 

16,5 Mio. € davon wurden als Darlehen beim Kreis Kleve zu banküblichen Konditionen aufgenommen.

 

3,5 Mio. € Infrastrukturförderung wurden für die Umsetzung der Konversion vom Militär- zum Zivilflughafen vom Land NRW beigesteuert.

 

Die gesamte Entwicklung des neuen Flughafens an der deutsch/niederländischen Grenze befindet sich im Einklang mit dem Luftverkehrskonzept des Landes Nordrhein-Westfalen.

 

 

 

Wenn es einen Flughafen in Nordrhein – Westfalen gibt, der vom Start weg bis heute ohne „Subventionen“ auskommt, so ist das der Flughafen Niederrhein.

 

 

 

 

 

 

 

2.

 

 

 

Der Begriff „Subvention“ steht für Finanzhilfen, die Unternehmen in einem förderungs-bedürftigen Wirtschaftszweig von staatlichen Stellen gewährt und zur Durchführung bestimmter Aufgaben geleistet wird.

 

 

 

Wir stellen dazu fest, dass Bau und Unterhaltung der Luftverkehrsinfrastruktur bzw. Flughäfen in der Bundesrepublik ebenso wie der Bau von Straßen, Schienennetz und Wasserwegen eine Aufgabe der Bundes- und Landes- oder Kommunalverwaltungen ist.

 

So haben auch alle nordrhein-westfälischen Flughäfen kommunale Gesellschafter, die ihre Airports entwickeln, dort investieren und eventuell anfallende Verluste abdecken.

 

 

 

Auch den Flughafen Düsseldorf gäbe es heute wohl nicht, wenn das Land NRW und der Bund dort nicht seit 1950 kräftig investiert und unterstützt hätte.

 

In diesem Fall spricht man beim steuerfinanzierten Aufbau des dortigen Flughafens sicher zu Recht von einer Maßnahme zur Förderung der Wirtschaft.

 

Wettbewerbern jetzt den gleichen Sachverhalt vorzuwerfen und dies als „Subvention“ - wohl im Sinne von unsinnig vergeudeten Steuergeldern – zu titulieren, ist auch für uns nicht nachvollziehbar.

 

 

 

 

 

3.

 

 

 

Als jüngster Flughafen Europas hat sich der Flughafen Niederrhein vorgenommen, seinen Airlines und Passagieren einen guten Service zu einem unschlagbar günstigen Preis anzubieten.

 

Wie man das macht, haben wir uns auch bei unseren Kunden, den Low Cost – Fluggesellschaften abgeguckt. So haben wir beim Bau unseres Terminals vollständig auf Marmor, Edelstahl und überflüssige Schnörkel verzichtet.

 

Das helle und funktionale Gebäude hat mit 14 Mio. € für 14.000 qm nur ein Bruchteil dessen gekostet, was für eine typische Designkathedrale bezahlt wird, die an öffentlich - rechtlichen Airports noch immer en vogue ist.

 

Die Serviceteams für Check-In oder Flugzeugabfertigung, für das Parkmanagement, für die Reinigung und selbst bei der Flughafeninfo sind in eigenständigen Firmen beschäftigt, die sehr effizient und flexibel zusammenarbeiten.

 

Die klassische Flughafenverwaltung – das sind am Airport Niederrhein weniger als ein Dutzend Personen.

 

Mit diesen Prinzipien und einer Mannschaft, die hart und mit Begeisterung arbeitet, haben wir unsere Kosten im Griff. So sind wir in der Lage, unsere Dienstleistungen sehr günstig zu produzieren.

 

Diese Vorteile auf der Kostenseite geben wir fast 1:1 an unsere Fluggesellschaften weiter. Und so können unsere Airlines Ihre Tickets günstiger als anderswo anbieten. Daher fliegen unsere Kunden durchaus billiger als anderswo und auch am Flughafen sind die Preise für Parken, Essen und Trinken auf dem Boden geblieben.

 

 

 

 

 

Fazit:

 

Der Flughafen ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen mit äußerst wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen.

 

Die Flughafengesellschaft arbeitet bis heute ohne Subventionen.

 

In seinem ersten vollen Betriebsjahr arbeiten hier bereits über 450 Menschen und das Management erwartet bis zum Jahresende über 1 Mio. Passagiere.

 

 

 

 

 

Flughafenchef Alex van Elk dankte den Öffentlichkeitsarbeitern in Lohausen dafür, dass sie die billigen Tickets ab Airport Niederrhein in ihrer jüngsten Pressemitteilung nochmals so deutlich hervorgehoben haben. „ Wir haben durchaus Verständnis für die schwierige Situation am Flughafen Düsseldorf “ so van Elk. „Natürlich sind wir Wettbewerber, als unmittelbaren Nachbarn liegt uns aber auch weiterhin an einem konstruktiven und offenen Miteinander. In Anbetracht der Engpässe in Düsseldorf bieten wir uns gern als „Überdruckventil“ an, speziell für die Low Cost Airlines, die man sich dort wegen des Kostenniveaus offenbar nicht leisten kann.“

 

 

 

 

 

Flughafen Niederrhein GmbH

 

Abt. Marketing und Kommunikation

Geschrieben

Zusammen arbeit ist die losung des ratsels...

 

 

Airport-Geschäftsführer bietet indirekt Kooperation mit Airport Düsseldorf an

 

Im Rahmen der aktuellen Diskussion bezüglich Billigairlines und öffentlicher Subventionen dankte

Flughafenchef Alex van Elk den Öffentlichkeitsarbeitern in Lohausen dafür, dass sie die billigen Tickets ab Airport Niederrhein in ihrer jüngsten Pressemitteilung nochmals so deutlich hervorgehoben haben. "Wir haben durchaus Verständnis für die schwierige Situation am Flughafen Düsseldorf" so van Elk.

Gleichzeitig bot van Elk aber indirekt auch eine Zusammenarbeit beider Airports an: „Natürlich sind wir Wettbewerber, als unmittelbaren Nachbarn liegt uns aber auch weiterhin an einem konstruktiven und offenen Miteinander. In Anbetracht der Engpässe in Düsseldorf bieten wir uns gern als "Überdruckventil" an, speziell für die Low Cost Airlines, die man sich dort wegen des Kostenniveaus offenbar nicht leisten kann.“

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