Gast Geschrieben 12. September 2004 Melden Geschrieben 12. September 2004 Es ist kalt in Deutschland - für meine Verhältnisse. Und ich sitze wieder daheim. Zweieinhalb Wochen Karibik. Wer mag, kann hier lesen, wie es mit Condor war, wie es mit Caribbean Star war, wie schön Tobago ist und dass Barbados nett, aber nicht umwerfend ist. Es geht weniger um technische Details. Start ist in Frankfurt. Weil die Parkplatzpreise am Flughafen unverschämt sind, nutzen wir ein Flughafenhotel. Früher dachte ich immer, das sei arrogant und was für Snobs. Aber weit gefehlt. Das ist richtig klasse und billiger. Park, sleep and fly mit Dertour gebucht. 90 Euro für eine Nacht im Holiday Inn inklusive Transfer und zweieinhalb Wochen frei Parken. Wer will da meckern? Vorher noch zum Flughafen zum Vorabend-Checkin. Und da begann er: Der Fliegen-Service der Condor. Die Frau hinterm Schalter potten-unfreundlich, wirklich! Gut am Rande: Wenn der Vorstand meiner Firma einige Millionen versenken würde mit schwachsinnigen Umlackierungen und -benennungen, dann würde ich auch die Schnauze gestrichen voll haben, wenn jetzt mein Einkommen gekürzt wird. Wenn es also daran lag und im folgenden liegt: mein absolutes Verständnis! Eine ruhige Nacht und morgens Transfer zum Airport. Dann ins Gate und in den Flieger. Die große Boing von Condor, die 757-300. Start mit leichter Verspätung. Butterweich ging es hoch und es blieb die folgenden neun Stunden ein ruhiger Flug. Der Service ging so auf dem Hinflug. Sorry, ich habe 950 Euro für die Tickets bezahlt. Selbst schuld, mag jetzt einer zurückraunen. Aber ich verstehe es halt nicht: Ist Condor ein No-Frills-Carrier oder ein Full-Carrier? Ich finde, die sollten sich entscheiden. Es ist paradox, dass die Ausreisegebühren in Tobago und Barbados inklusive sind (im Gegensatz zu den meisten anderen Airlines), dass ich aber für ein Glas Wein meine Geldbörse zücken muss. Das ist ein Widerspruch. Dann sollen sie doch 960 Euro für mein Ticket nehmen und ich bekomme auch ein paar Chips und zwei Wein. Oder 900 Euro und ich zahle auch den Flughafen selbst. Ach ja, das nur am Rande. Was störte: Zwischendurch gab es Getränkerunden, bei denen es NUR Wasser oder O-Saft gab, nicht mal Cola. Das Mittagessen war in Ordnung, das Abendessen ein schlechter Scherz. Eine Art Nudelsuppe als Nudelfestmahlzeitengericht. Hmm. Nochmal: Entweder richtig oder gar nicht. Ankunft in Tobago. Wer es nicht weiß: Das gehört zu den kleinen Antillen, Karibik und ist nördlich von Venezuela. Es ist die perfekte Trauminsel. Mein zweiter Aufenthalt. Tobago ist so etwas wie der gelebte karibische Traum. Palmen an den Stränden, drei Viertel des Landes besteht aus Regenwald, es wird Englisch gesprochen und die Menschen sind nett - vermutlich, weil noch nicht so viele Touristen kommen. Sie belagern einen so gut wie nicht, um was zu verkaufen. Sie halten allenfalls einen kurzen, netten Schnack. Und freuen sich, wenn ihr Land als schön bezeichnet wird. Tobago ist allerdings eine Insel eher für Individualreisende. All inclusive gibt es, ist aber nicht weit verbreitet und wäre auch jammerschade. Wir hatten ein Appartement direkt am Meer mit Blick auf die untergehende Sonne und die fischenden Pelikane. Kostete 19 Euro pro Kopp - wie bei Germanwings... Abends sind wir immer in die super-tollen Restaurants gegangen, die sehr gute Küche bieten und dabei moderat bis günstig sind. Wer mehr über Tobago wissen will, kann mir gern eine PN schicken. Nach zehn Tagen ging es weiter. Carribean Star mit einer DH 8. Der Flughafen in TAB würde für deutsche Verhältnisse eher als Flugplatz gelten. Das Boarding war lustig. Mit acht weiteren Leuten übers Rollfeld. An Bord gab es drei Sorten Sunkist und drei Sorten Kekse zur Auswahl. Bequemes Fluggerät diese Maschine, wenn auch etwas laut. Nach 50 Minuten war dann Barbados erreicht. Nunja: Neben Mauritius vermutlich einer der meist überbewertetesten Inseln der Welt, aber dennoch ganz schön. Wenig sehenswerte Natur, eher eintönige Zuckerrohrfelder ohne Wald und Berge. Und sehr, sehr amerikanisch alles. Dieses Mal ging es in eine AI-Anlage, und zwar AI+. Nach echt beschissenen Erfahrungen aus der Vergangenheit würde ich so etwas nur empfehlen. Und dieses Mal war es genial. Super Zimmer, super Service, super Essen und internationale Getränke. Vor allem die letzten beiden Punkte sind Variablen, die einen Urlaub hop oder top werden lassen können. Bemerkenswert war noch unsere Bekanntschaft mit Hurrikan Ivan. Wir wurden evakuiert und lebten zwei Tage ohne Strom. Das war ein Erlebnis, wenn auch ein unfreiwilliges. Wer mehr dazu wissen will, kann ja mal unter http://www.westfalenpost.de schauen. Da ich Journalist bin, habe ich dann gleich mal den Krisenreport gemacht. Hoffe, meine Kollegen haben den Text wirklich online gestellt - bin noch im Urlaub, also ohne Gewähr. Was hier vielleicht mehr interessiert: der Rückflug. Von Barbados mit Condor erst zur Isla Margarita in Venezuela. Freie Platzwahl zu Beginn, das macht nichts für die eine Stunde. Aufenthalt dann: zwei Stunden etwa. Ich fand das gut. So habe ich wenigstens gesehen, wo ich keinen Urlaub machen würde. Sehr eintönige Landschaft da, sehr fiese Hochhäuserhotels aus der Luft zu sehen. Immerhin soll es da billig sein. Und auf nen Burger nach Venezuela, das ist doch eine erzählenswerte Sache, oder? Abflug nach FRA. Neun Stunden und ein Keks. Der Sitzabstand bei Condor ist grenzwertig, finde ich. Also noch nicht zum Meckern, aber es gibt bequemere Airlines. Die Piloten: hin wie zurück super-nett, was das erzählen angeht. Der Flug: ruhig, wie immer, ein bisschen Schaukelei. Die FAs: ganz schlimm, das ging gar nicht. Beispiele: Es klingeln Leute wirklich Sturm, und keiner kommt! Kein Witz! Habe bei AB mal im Flieger einen fast verrrecken sehen, der brauchte sofort nen Arzt. Habe mich gefragt, was in solch einem Fall geschehen wäre... Jedenfalls geschah es öfter, dass sie das Klingeln für gut 15-25 Minuten ignorierten. Anderer Witz: Einer bestellt nen Wein zum Essen. Der Wein ist grad nicht da, soll aber gebracht werden. Es kommt aber keiner. Der Mann klingelt zig Mal. Keiner kommt. Beim Abräumen wird ihm der Wein gebracht, da hat er sein Essen aber schon auf und will ihn nicht mehr. Jetzt machen sich zwei FAs öffentlich über den Englisch sprechenden Mann lustig. Eine Unverschämtheit! Ein Zitat war: "Er will den Wein jetzt nicht mehr, weil Du nicht gleich zu ihm hin geflogen bist". Es folgten verdrehte Augen. Ich hätte fast was gesagt... Andere Kleinigkeiten: Ein Behinderter will eine Decke, weil keine auf seinem Platz war. Der FA sagt, er hat keine Decken mehr - obwohl der Flieger nicht voll ist. Später bekommt er doch eine. Dann gibt es wieder diese beliebten O-Saft oder Wasser und sonst nichts Runden. Ab Reihe 16 gibt es nur noch Wasser oder sonst nichts. Fazit: Tobago ist die Karibik wie im Traum, Barbados ist ganz nett, aber nicht umwerfend. Der Service bei Condor war mehr als sch*. Sollte es die Reaktion auf Kürzungen sein, kann ich es verstehen, sonst nicht. Caribbean Star ist zu empfehlen. Und in Deutschland ist es zu kalt.
Ich86 Geschrieben 12. September 2004 Melden Geschrieben 12. September 2004 Schöner Bericht, hast du Bilder gemacht?
Gast Geschrieben 12. September 2004 Melden Geschrieben 12. September 2004 Vielen Dank, das freut mich wirklich sehr! Jein, Journalisten neigen dazu in ihrer Freizeit auf digitalen Schnickschnack zu verzichten. Einfach, weil man keinen Bock mehr drauf hat. Wir haben Bilder gemacht, aber nur mit einer alten Ritsch-Ratsch-Klick. Sind gespannt auf die Ergebnisse. Müssen wir noch entwickeln. Wenn Dich oder andere User Bilder aus Tobago oder auch Barbados interessieren, maile ich sie gern einzeln zu. Ein Augenschmaus, insbesondere TAB. Zu sehen ist u.a. der älteste Regenwald der westlichen Welt. Natur pur.
Gast Geschrieben 13. September 2004 Melden Geschrieben 13. September 2004 Oh, ja. Natürlich war es eine 767-300. Sorry. Das mit dem Flugplatz war auch eher liebevoll-ironisch gemeint. Ist schon klein, aber fein da. Im Moment wird auch erweitert. Tobago bekommt wohl ein weiteres Terminal, weil die großen Fluggesellschaften das Land zunehmend entdecken. Ich weiß noch, dass die anfangs da landen geübt haben mit den großen Kisten, weil die Piste zwar ausreichend lang ist, aber nicht gerade ellenlang. Als nächstes will wohl Laudaair auch TAB anfliegen.
Marobo Geschrieben 13. September 2004 Melden Geschrieben 13. September 2004 Hier übrigens der direkte Link zum Westfalen-Post-Artikel: http://www.westfalenpost.de/wp/wp.onlinesu...p;region=Region Rhein-Ruhr&bildid=&searchstring=ivan&dbserver=1&dbosserver=1&other= Liest sich ganz interessant und aufregend.
flieger9 Geschrieben 13. September 2004 Melden Geschrieben 13. September 2004 Da hatte man einen Beitrag geschrieben und er kommt hier nicht an. So etwas ist mir noch nicht passiert hier in diesem Forum. Echt schlechte Technik! Da sollte auch mal dran gearbeitet werden. An Fehlermeldungen die unnütz sind und wiederholte Passworteingabend dann nachher Beitrag nicht mehr da! Da macht man sich gedanken und schriebt und dann ist der Beitarg weg und wird nicht abgesendet. warum soll ichj hier weiter meine zeit vertuen, wenn die Technik doch nicht funktioniert!
Gast Geschrieben 13. September 2004 Melden Geschrieben 13. September 2004 Um mal bei den Fakten zu bleiben: 1. Condor hat kein eigenes Check-In Personal 2. Auf Tagesflügen gibt es kein Wasser/Safttablett. Bei Nachtflügen wird (wie bei den meisten Airlines auch) nur Wasser und/oder Saft angeboten.In der Aft-Galley stehen zwei aufgebaute Bev-Trolleys, dort kann man sich jederzeit beliebig bedienen (lassen). 3. Das zweite (jetzt heisse)Essen (nur auf den Hinflügen) war früher eine kalte Platte. Jedem kann man es nicht Recht machen. 4. Decken werden nur zu einem bestimmten Prozentanteil beladen. Oft krallen sich Paxe zwei oder mehr davon. Sei doch mal froh, dass dann doch noch eine gefunden wurde. 5. Von einem Journalisten erwarte ich, dass er genau recheriert und auch die genauen Umstände schildert.
Marobo Geschrieben 13. September 2004 Melden Geschrieben 13. September 2004 Gibt es denn eine Anweisung für das Kabinenpersonal, Wein (gegen Bezahlung) erst beim Abräumen zu servieren oder das Klingeln der Gäste zu bestimmten Zeiten zu ignorieren?
Fjaell Geschrieben 13. September 2004 Melden Geschrieben 13. September 2004 @condor War Dein Posting ernst gemeint? Dann buchstabier bitte einmal ganz langsam S E R V I C E ! Ich weiß, es ist schwer und ein Fremdwort, aber mit ein wenig Üben klappt das nach einiger Zeit. [ironie aus] Mal im Ernst, über solche Outings kann man doch nur den Kopf schütteln ... FJAELL
Gast Geschrieben 13. September 2004 Melden Geschrieben 13. September 2004 @condor Sorry, aber es war leider so. Ich bin übrigens auch ganz vorurteilsfrei reingegangen in diesen Flieger und habe DE bei der Buchung BWEE vorgezogen! Obwohl es preislich höher lag. Fand das toll, wieder Condor und nicht Thomas Cook fliegen zu können! Aber: 1. Das Check-Inn-Personal im Auftrag von Condor war pottenunfreundlich. Ist mir als Kunde doch schnuppe, bei wem die angestellt sind. Ich bin Kunde von Condor, folglich fällt sowas auf Condor zurück. 2. Es gab definitiv auf dem TAGFLUG einen reinen Wasser/O-Saftumlauf. Das fand ich so unglaublich, dass ich mich sehr genau daran erinnere. 3. Warum nicht genug Decken da sind, ist mir doch als Kunde abermals schnuppe. Ich bin da Kunde, habe bezahlt und habe somit ein Recht auf eine Decke. Angeblich lag ja auch auf jedem Sitz eine, wie der FA sagte. Da der Flieger nicht voll war, hätte er nur mal ein paar Reihen weitertraben müssen und hätte dem behinderten PAX ohne Probleme eine bringen können. Was er ja am Ende auch getan hat. 4. Wieso gehst Du nicht auf das Klingeln ohne Reaktion ein? Stell Dir mal, das wären Notfälle gewesen! Das haben zig Leute geklingelt im Laufe des Fluges und keiner kam.
Phantom_der_Ope Geschrieben 13. September 2004 Melden Geschrieben 13. September 2004 Also, den Perfekten Service stell ich mir dann doch anders vor und hab ich auch anders erlebt! Was das Klingeln angeht hab ich das Positivste Erlebnis bei V-Bird gehabt (LPA-NRN; Nachtflug). Kaum geklingelt, stand schon eine Stewardess parat. SO schnell hab ich dann doch keine Reaktion erwartet... Mein persönliches Paradebeispiel an Service und Aufmerksamkeit ist Malaysia Airlines. Es kam alle 15-20 Minuten Jemand mit Getränken vorbei (wahlweise Wasser oder O-Saft) und von allem war genug da. Hatte man einen anderen Wunsch geäußert ist die Stewardess sofort verschwunden um eine Cola oder ähnliches zu holen (obwohl ich sie noch bremsen wollte) Nachts bin ich nach dem ein oder anderen kurzen Nickerchen nach Hinten gegangen und hab nach einem O-Saft gefragt und mit einem freundlichen Lächeln und einem kurzen Schwätzchen auch was zu trinken bekommen. Hab das Glas gleich hinten schwatzenderweise leergetrunken und es wurde auch gleich wieder aufgefüllt Kurz gesagt: Es war nicht nur das billigste Ticket (abgesehen von Gulf Air) sondern der Service hätte besser nicht sein können! MH - ganz klar meine absolute Nummer 1!
AF3004 Geschrieben 13. September 2004 Melden Geschrieben 13. September 2004 Hi Ole, Wollte nur noch hinzufügen, dass Venezuela ein fantastisches Land ist (sicherlich nicht fuer den Burger) denk aber mal an den Salto Angel, der höchsten Wasserfaelle der Welt und ein Teil der Küste lohnt schon. Erwarte von einem Journalisten absolute Weltoffenheit und nicht dass er sich in 2 stunden ein Bild von einem Land macht. Aber ich möchte auch hinzufügen dass ich deinen Beitrag vielleicht zu kritisch gelesen habe und Dich hier wohl grundlos verurteile und das mit den Burger wohl bei mir ins falsche Ohr geraten ist. Jedenfalls, sonst ein guter Beitrag. Du hast recht, weiss nicht was Condor nun ist, full fare ? Low cost ? Urlaubsbus ? fast sowas wie Corsair bei uns, nur dass die echt einen anstaendigen Service haben.
Gast Geschrieben 14. September 2004 Melden Geschrieben 14. September 2004 @AF3004/all Dass Venezuela ein schönes Land ist, glaube ich. Ich meinte ja auch nur speziell die Isla Margarita. Sah nicht so dolle aus. Wie Leute mir berichteten, die da waren, ist sie auch weitgehend von Bausünden, schlechten Hotels und Eintönigkeit geprägt. Natürlich gibt es da auch gute Hotels. Sie zu finden ist aber vermutlich demnach schwerer als anderswo. Einige Leute haben es so formuliert: Die Isla ist ok, wenn man sie als Sprungbrett für Ausflüge aufs Festland nutzt - und haben dann in der Tat vom schönen Venezuela geschwärmt. Ansonsten erstmal Dankeschön für alle positiven wie kritischen Reaktionen, ist schön wenn man Antworten bekommt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vielleicht noch einmal, dass ich hier, auch wenn ich Journalist bin, keine druckfertigen, ausrecherchierten Beiträge abliefere. Das tut hier ja auch sonst keiner, und sonst würde ich sie gleich in der Zeitung drucken. Ich schreibe hier wie alle anderen Nutzer im Forum. Was wir machen ist: Erlebnisberichte schreiben. Wie ein Aufsatz: Wie war Dein Urlaub? Folglich würde ich in einer Zeitung auch Condor eine Gelegenheit zur Stellungnahme einräumen und so weiter. Kann ja sein, dass die sonst immer super Service bieten und es hier nur ein Einzelfall war. Daher: Es ist ein Erlebnisbericht, wie ich ganz persönlich diese Flüge und diesen Urlaub erlebt habe. Weiterhin viel Spaß! [ Diese Nachricht wurde geändert von: ole am 2004-09-14 10:45 ]
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