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Plötzkliche Krankheit im Cockpit / in der Kabine


Marobo

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Es gibt ja Krankheiten, die relativ plötzlich auftreten und einen dann sehr schnell arbeitsunfähig machen können. Wenn so etwas einer Cockpitcrew passiert, kann der andere die Maschine ja notfalls selbst noch sicher zum Zielflughafen fliegen (ich meine jetzt also keine Vorfälle, bei denen man wegen akuter Lebensgefahr sofort landen müsste). Nehmen wir jetzt den Fall an, dies passiert auf dem Hinflug zu einem Ziel, an dem die Airline folglich keine Basis betreiben wird. Nehmen wir weiter an, dass dieses Ziel nur einmal wöchentlich angeflogen wird und auch nur von dem ursprünglichen Startflughafen? Was passiert dann mit dem Rückflug? Ohne zweiten Piloten wird dieser sicher nicht starten. Aber woher kommt der Ersatzpilot? Wird ein anderer Pilot dann schnellstens in eine fremde Linienmaschine gesetzt und ggf. mit mehrmaligem Umsteigen an das Ziel gebracht? Das würde ja unter Umständen lange dauern; ggf. könnte der Rückflug unter Berücksichtigung der Dienst- und Pausenzeiten erst am kommenden oder dem darauffolgenden Tag stattfinden. Oder gibt es so etwas wie "Rent a Pilot", dass die Airline sich also einen dort in der Nähe befindlichen Piloten einer anderen Airline mit entsprechendem Typrating "anmieten" kann, so dass der Flug halbwegs pünktlich zurückgehen und die Maschine weiter eingesetzt werden kann? Wahrscheinlich nicht, weil es zu selten vorkommt, oder?

 

Genauso wäre interessant wie es sich mit der Cabin Crew verhält, sofern - wie es heute ja meistens der Fall ist - nur die gesetzlich mindestens vorgeschriebene Mindestanzahl von Flugbegleitern an Bord ist.

Geschrieben

Hier gibt es keine Regel.

 

Auf der Kurzstrecke kann man sicher innerhalb von wenigen Stunden einen Piloten nachschicken, aufgrund des dichten Frequenznetzes innerhalb Europas.

 

Bei der Langstrecke ist es etwas anders.

RENT A PILOT gibt es nicht.

Erstens gibt es eine Crew die das Flugzeug übernimmt und daher kann der Rückflug durchgeführt werden. Ab jetzt wird es aber kompliziert.

Ist es eine Destination die täglich angeflogen wird mit einem "two man cockpit" ist die Zeit zu kurz um einen Ersatzpiloten für den nächsten Rückflug zu positionieren. Hier gibt es die Möglichkeit beim nächsten Hinflug einen Ersatzpiloten an Ort und Stelle zu bringen, der nach der minimum Rest-time wieder nach Hause fliegt.

Wird die Destination z.B nur wöchentlich angeflogen, bleibt sicher Zeit einen Piloten zu positionieren oder aber der erkrankte Pilot kann sich auch wieder erholen.

Auf Strecken mit "enlarged crew" schaut die Sache wieder anders aus. Das Enlargement wird ja wegen der zu langen Arbeitszeit gemacht. Ist jetzt z.B. ein Pilot in Tokio erkrankt für die Strecke NRT-FRA, können die verbleibenden Piloten, sofern es sich um einen Capo und einen Copi handelt ohne weiteres bis Moskau fliegen und dort könnte man zeitgerecht eine Crew positionieren, die dann das Flugzeug übernimmt.

 

Generell sei aber gesagt, bevor man ein mehrstündiges Delay eines Flugzeuges in Kauf nimmt, daß dann tagelang mitgeschleppt wird, wird eher eine Rotation gestrichen, weil dies viel billiger kommt.

 

Bei der Cabincrew kann die "Minimum Crew" auf homebound Flügen unter Umständen nochmals reduziert werden.

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