Mamluk Geschrieben 21. November 2004 Melden Geschrieben 21. November 2004 Es ist geschichtlich durchauss interessant rauszufinden wie die Kirche -historisch gesehen- zu dem gewaltigen Vermögen gekommen ist,auf dem Sie heute sitzt .Was viel nicht wissen (wollen ) - die Kirche ist in Europa einer der grössten Grund-und Immobilien-eigner !Allein in Paris sind hunderte von besten Adressen in Hand der kath. Kirche. Das ist in Deutschland nicht anders,wo tausende von Ha Wald,Bau und Stadt-immobilen unter Kirchenverwaltung stehen. Ohne hier eine politisch-religiös angehauchte Debatte enfachen zu wollen,sollten sich mal einige Politiker fragen was sie die letzten 20 Jahre in Hamburg gemacht haben,um die Entwicklung von Airbus voranzutreiben. http://www.kirchensteuern.de/Texte/FrerkSpiegelRezension.htm [ Diese Nachricht wurde geändert von: Mamluk am 2004-11-21 15:35 ]
Gast Jörgi Geschrieben 21. November 2004 Melden Geschrieben 21. November 2004 Interview Airbus-Chef Gerhard Puttfarcken will sich nicht den Schwarzen Peter zuschieben lassen ABENDBLATT: Sie haben stets auf einen Kompromiß gesetzt. Waren Sie zu optimistisch? PUTTFARCKEN: Ich war nie optimistisch und zu optimistisch schon gar nicht. Ich bin nun aber doch enttäuscht darüber, wenn behauptet wird, Airbus sei nicht bereit gewesen, sich zu bewegen. Dabei ist es völlig unangemessen, uns den Schwarzen Peter zuzuschieben. Schließlich gab es einen Vorschlag des Mediators, und den hat die Kirche abgelehnt. ABENDBLATT: Sind Sie bereit, 100 zusätzliche Stellen im Auslieferungszentrum zu garantieren? PUTTFARCKEN: Niemand hat je in Zweifel gezogen, daß mit einem Auslieferungszentrum für den A380 in Hamburg 100 zusätzliche Arbeitsplätze verbunden sind. Es gibt dazu von uns eine klare Aussage, auf die Verlaß ist. Eine Garantie, die ja völlig von der Marktentwicklung losgelöst wäre, kann aber kein Unternehmen geben. Vielleicht werden von den Startbahngegnern Punkte gesucht, hinter denen man sich verstecken kann, denn wir haben eine ganze Reihe von Zugeständnissen gemacht. Wir geben unter anderem eine Bestandsgarantie für Neuenfelde, wir geben drei Millionen Euro für einen Fonds zur Verbesserung der Lebensqualität in Neuenfelde, wir haben angeboten, die Kompetenzen des Nachbarschaftsbeirates zu erweitern. Das alles sind Dinge, die unseren guten Willen belegen. ABENDBLATT: Wie geht es weiter? PUTTFARCKEN: Es bleibt bei dem, was ich immer gesagt habe: Airbus muß im November eine Entscheidung zur Planung des Auslieferungszentrums treffen. ABENDBLATT: Der Senat will im Falle eines Scheiterns der Gespräche den nächsten Versuch einer Enteignung starten. Das wird im November kaum klappen. PUTTFARCKEN: Ein Entscheidungstermin hat nichts zu tun mit dem Weg, wie eine Startbahnverlängerung ermöglicht werden kann. Wenn wir gute Voraussetzungen sehen, das Auslieferungszentrum hier rechtzeitig auf die Beine zu stellen, dann hat Hamburg sehr gute Chancen. Wir müssen aber den Weg und die Zeitschiene kennen. Die Zeit ist heute schon sehr, sehr knapp. Eigentlich wollten wir im Juni anfangen zu bauen. ABENDBLATT: Würde Airbus direkt mit der Kirchen sprechen? PUTTFARCKEN: Wir sind für alle Vorschläge offen. Es ist aber wichtig, daß der Senat die Verhandlungsführung behält, denn er ist es, der die benötigten Flächen zur Verfügung stellen muß. Interview: Volker Mester erschienen am 20. November 2004 in Hamburg Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2004/11/20/366634.html
Birger Geschrieben 21. November 2004 Melden Geschrieben 21. November 2004 3 Mio. Euro für Neuenfelde sind schlicht lächerlich - das sind für jeden der ca. 5000 Neuenfelder gerade einmal 600 Euro. Und mit diesem lächerlichen Betrag will Airbus die Beeinträchtichtigung der Lebensqualität der Neuenfelder kompensieren. Das sollte man in Relation setzen zu den Erlösen aus dem A380-Verkauf - die 129 bestellten Flugzeuge (das ist wirklich die aktuelle offizielle Airbus-Zahl, und der Auftragseingang in 2004 ist offiziell 0) bedeuten einen Umsatz von über 30 Mrd. Euro, bei 5 Rendite wären das 1,5 Mrd. Euro Gewinn (wobei mit 129 Flugzeugen allerdings noch nicht der Break-Even erreicht sein dürfte). Airbus versucht also offenbar, sich an den Neuenfeldern in unsittlicher Weise zu bereichern. Birger
728JET Geschrieben 21. November 2004 Melden Geschrieben 21. November 2004 Birger, halten Sie doch schlicht und ergreifend die Klappe wenn Sie von dem Geschehen null Ahnung haben. Sie können so dann gleich mal die Entschädigung reinrechnen, die die Grundstückseigentümer für ihre paar Obstgärten bekommen... dann werden aus ihren 600 Euro sehr schnell ein paar Tausend Euro.
Celestar Geschrieben 21. November 2004 Melden Geschrieben 21. November 2004 Das ist ein geschlichtlich Pikantes Thema, aber man sollte die Kirche enteignen. Celestar
Sales Geschrieben 22. November 2004 Melden Geschrieben 22. November 2004 @ birger mal wieder eine Milchmädchenrechnung, lieber birger?! Wie Sie richtig schreiben, wird vermutlich der break even mit 129 Flugzeugen nicht erreicht sein. Wie kann man dann eine Rendite von 5% einrechnen wollen??? Außerdem werden die 129 Vögel wahrscheinlich nicht alle in Hamburg ausgeliefert. Ich denke, auch hier sind wir uns einig. Aber ich stelle fest, es geht Ihnen einzig und alleine um die Höhe der Entschädigung für die Neuenfelder Bewohner. Nach Ihrem Rechenbeispiel würden sich die Neuenfelder Bewohner aber unsittlich zu Lasten der Toulouser Bevölkerung bereichern, da es dort, ja wohl unbestritten, den Großteil der 129 Auslieferungen geben wird. Widersprüche ... Widersprüche ... Widersprüche ... [ Diese Nachricht wurde geändert von: Sales am 2004-11-22 09:32 ]
Sales Geschrieben 22. November 2004 Melden Geschrieben 22. November 2004 @ahoberg wenn ich Sie richtig verstehe, ist es also besser eine vielfach höhere Anzahl von Starts und Landungen für die A320 in Kauf zu nehmen, als 2-3 im Jahr für einen A380? Im übrigen steht nirgendwo geschrieben, dass in Zukunft keine A319/A320 mehr in Finkenwerder rausgehen. Der A380 bedeutet eine Erweiterung der Produktpalette, keine Einschränkung.
Nosig Geschrieben 22. November 2004 Melden Geschrieben 22. November 2004 Ich glaube nicht mehr, dass die Anwohner ernsthaft verhandeln wollen, um die höchstmögliche Entschädigung zu kriegen. Die spielen ohne echtes Interesse auf Zeit, um die Sache so zu "lösen". Deshalb plädiere ich für einen neuen juristischen Anlauf zur Enteignung. Je schneller, desto besser. Es kann doch wohl nicht eine ganze Industrienation von vier Obstbauern blockiert werden.
Gast Jörgi Geschrieben 22. November 2004 Melden Geschrieben 22. November 2004 Montag 22. November 2004, 15:28 Uhr Hamburg kommt bei Verlängerung der Airbus-Landebahn voran Hamburg (AP) Die Stadt Hamburg ist bei der geplanten Verlängerung der Landebahn für den Flugzeugbauer Airbus einen Schritt voran gekommen. Von den vier Grundbesitzern, die bisher ihre Grundstücke nicht abgeben wollten, hat nun einer sein Gelände im Verlängerungsgebiet verkauft, wie Wirtschaftssenator Gunnar Uldall in einem Interview mit dem «Hamburger Abendblatt» am Montag mitteilte. Damit bleiben noch zwei Privatleute und eine Kirchengemeinde übrig, die bisher an ihrem Eigentum festhalten. Am Freitag waren Schlichtungsgespräche zwischen den Behörden und der Kirchengemeinde gescheitert. Es geht um die Verlängerung der Start- und Landebahn der Airbusfabrik in Hamburg um 589 Meter. Laut Airbus wird die längere Strecke für besonders schwere Modelle des Riesenflugzeuges A380 gebraucht, der im kommenden Frühjahr zum ersten Mal im Hauptwerk Toulouse abheben soll. Die längere Bahn soll durch Obstplantagen an den Rand des Dorfes Neuenfelde reichen. Die Bürger fürchten sich vor Lärm und anderen Belästigungen. Außerdem sehen sie das Dorf in der Existenz bedroht. Falls die Landesbahnverlängerung nicht gebaut wird, droht dem Luftfahrtstandort Hamburg nach Ansicht von Kennern ein schwerer Ansehensverlust. Nach Angaben von Uldall werden auch mit den beiden anderen Privatbesitzern Verhandlungen geführt. «Allerdings gestalten sich die Gespräche schwierig», sagte er. Im Fall der widerspenstigen Kirchengemeinde sagte Uldall, er erwarte ein gemeinsames Gespräch mit der Gemeinde, dem Unternehmen, der Stadt und der Kirchenleitung «in den kommenden Tagen». Das Oberverwaltungsgericht hatte im August zu Gunsten der Airbus-Gegner entschieden und den Baustopp für die Landebahn bestätigt. Die vom Senat geplante Enteignung der Anwohner war damit gescheitert. Seitdem hat der Senat die Geldangebote an die klagenden Eigentümer deutlich erhöht. Während Airbus dem Dorf außerdem einen gemeinnützigen Fonds in Höhe von drei Millionen Euro anbot, sicherte der Hamburger Bürgermeister Ole von Beust dem Ort und den ansässigen Obstbaubetrieben eine Bestandsgarantie zu. Kritiker hatten angemerkt, dass Stadt und Unternehmen vor dem Urteil wenig Feingefühl im Umgang mit den betroffenen Dorfbewohnern gezeigt hatten. Quelle: http://de.news.yahoo.com/041122/12/4b046.html
Carsten Geschrieben 23. November 2004 Melden Geschrieben 23. November 2004 gestern abend habe ich im N3 einen bericht über die startbahnverlängerung gesehen. da hat sich auch der probst bollmann noch einmal zu wort gemeldet udn neue forderungen der kirche genannt: verlängerung nur um 277 meter, einschränkungen der betriebszeiten (z.Zt. 6-22 uhr), weiterer einbau von lärmschutzmassnahmen...und merkwürdigerweise hat airbus bei den forderungen nicht gleich gejubelt. jetzt wird denen der schwarze peter zugeschoben obwohl hier nun tätsächlich ganz klar zu sehen ist das es eine reine verhinderungstechnik von seiten der kirche ist. die wollen das einfach nur aussitzen durch immer neue und abstrusere forderungen (mal abgesehen von lärmschutzmassnahmen - die kann ich nachvollziehen). bald wollen sie wahrscheinlich das tägl. nur ein flieger startet...und das um punkt elf und die gebäudehöhe auf 1 meter beschränkt wird... aber mal ehrlich...wo leben wir eigentlich??? ich bleibe dabei und kann nur dazu aufrufen es mir gleich zu tun: wenn die verlängerung tatsächlich an der kirche scheitern sollte werde ich sofort austreten.
Gast Geschrieben 23. November 2004 Melden Geschrieben 23. November 2004 @carsten - die Frage wo wir leben ist recht einfach zu beantworten : In der Volksrepublik Absurdistan. Bei den 277 m Verlängerung hat Birger denen das An/Abflugverfahrenb erleutert. Das wurde von den dummen Airbus Werkspiloten als unsicher verworfen. Schert die Kirche nicht. Betriebszeiten von 6-22h, OK die wenigen Flüge lassen sich auch in andere Zeitfenster packen, aber die Werksflüge nach Toulouse etc müssen so gelegt werden das die grösstmöglichste Arbeitszeit für die Reisenden rauskommt, schließlich kosten die Leute die da "shuttlen" ja richtig Geld in der Stunde. Knackpunkt war aber wohl die Garantie, 100 Arbeitsplätze zu schaffen. Das kann keine Firma machen. Man kann im Leben überhaupt nichts garantieren, denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Dieser Spruch scheint in unserer Vollkaskorepublik aber nicht mehr gültig zu sein. Tatsache ist, durch das Auslieferungszentrum werden mindestens 100 direkte Arbeitsplätze geschaffen, empirisch belegt durch das AZ der 319/321 Reihe. Diese schaffen dann einen ganzen Rattenschwanz weiterer Arbeitsplätze. "At stake" sind nicht 100 sondern bis zu 16000. Aber, was ist wenn die Kirche nicht richtig gearbeitet hat und morgen der Himmel runter fällt und die Hölle geflutet wird? Gibt der Probst oder die Bischöfin da eine Garantie, obwohl das ja in deren Zuständigkeitsbereich fällt? AI könnte dann womöglich keine 380er mehr ausliefern und müsste Leute entlassen. Und deswegen kann man Dinge nicht garantieren die man nicht alleine beeinflussen kann. Das wissen auch Pröbste und Bischöfe. Deswegen, wer so argumentiert will nicht, egal was er sagt. Die Entscheidung, au8s der Nordelbischen Kirche auszutreten habe ich schon vor 34 Jahren getroffen. Ich kann diesen Schritt jedem empfehlen. Allerdings - selbst wenn AI auf alle und auch die absurdesten Forderung dieser Klerikalkomiker eingehen würde, die würden da noch wieder eins neue Forderung erfinden. Volkrepublik Absurdistan eben. [ Diese Nachricht wurde geändert von: Skytruck am 2004-11-23 10:19 ]
cutlass Geschrieben 23. November 2004 Melden Geschrieben 23. November 2004 @birger: ich glaube nicht, das diese 3 mio euro so gedacht sind, das sie an jeden bürger in neuenfelde bar ausgezahlt werden. sondern «zusätzlich» für die verbleibenden grundstücksbesitzer. ich habe vor kurzem im stern gelesen, das eine kirche in hamburg extrem pleite ist. eine andere kirche wäre durch einen grundstücksverkauf extrem reich. anscheinend gilt auch hier, jeder ist sich selbst am nächsten... dazu dieser artikel: Quelle: Die Tageszeitung Datum: 23.11.2004 Pankratius soll leben Pankratius ließ sich den Kopf abschlagen. Das war angeblich im Jahr 304. Vor dem römischen Kaiser Diokletian wollte der Jüngling nicht das Christentum verraten. Auch die nach ihm benannte Gemeinde St. Pankratius bei Hamburg sieht sich in einem Grundsatzkonflikt: Ökologie oder Ökonomie. Hier aufrechte Menschen, die die Schöpfung in Ehren halten. Dort der Airbus-Konzern, der ihre Apfelplantagen betonieren und ihre Luft mit seinen Flugzeugen verpesten will. Aber ist das Leben nicht vielleicht viel leichter? Es geht um eine konkrete Entscheidung: Was ist wichtiger - ein paar hundert Apfelbäume oder ein paar hundert, vielleicht tausende Arbeitsplätze? Die Jobs - nicht immer, nicht prinzipiell, aber hier und jetzt. Denn die Zahl der Arbeitsplätze, die ihren Beschäftigten ernähren, nimmt in Deutschland ab. Siemens, DaimlerChrysler, Karstadt, Opel - Streichen von Stellen, Verlagerung ins Ausland ist das Thema. In dieser Situation ist es ein Segen, wenn der zweitgrößte Flugzeugbauer der Welt sagt: "Jawoll, hier sind neue Arbeitsplätze. Erstmal 80, später eventuell viel mehr. Dafür wollen wir nur 589 Meter Asphalt." Ja, es ist ein mieser Deal. Reicht man Leuten wie EADS-Airbus den kleinen Finger, nehmen sie die ganze Hand. Es muss nicht sein, dass halbfertige Flugzeuge zwischen mehreren Orten in Europa hin- und hergeflogen werden, damit alle einen Teil von der Produktion abbekommen. Und es erscheint irrwitzig, dass immer größere Megajets 600 Leute für jeweils den Preis einer Taxifahrt gottweißwohin transportieren. Aber ist jetzt die Zeit, das zu verhindern? Nein, jetzt geht es erst einmal darum, den Durchhänger des deutschen Wirtschaftssystems und die fortschreitende Verarmung in den Griff zu kriegen. Umweltschutz ist ein Luxusartikel. Ökologie kann man sich besser leisten, wenn man wohlhabend ist. Dann ist der Anspruch auf Rettung der Welt auch besser zu vermitteln. Und wenn der später heilig gesprochene Pankratius seinen Gewissenskonflikt etwas niedriger gehängt hätte, wäre er älter als 14 Jahre geworden. HANNES KOCH gruß, peter [ Diese Nachricht wurde geändert von: cutlass am 2004-11-23 20:30 ]
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