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Cockpit-Procedure nach Go-Around durch F/O als PIC ?


touchdown99

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Geschrieben

Bin gestern abend mit LH284 TXL-CGN geflogen. Pilot flying war die F/O. Beim Anflug gab es einen go-around (habe es zuerst gar nicht gemerkt, weil ich so intensiv Unterlagen studiert habe....) - offizielle Begürndung war, dass man ein Navigationssignal vom Boden nicht hatte aufnehmen können. Das entsprechende Announcement machte aber nicht wie die vorangegangenen Announcements die F/O, sondern der CPT. Er meldete sich dann noch ein zweites Mal mit weiteren Details zur Landung, von der F/O war nix mehr zu hören.

 

Ist das eine vorgeschriebene Procedure bei Lufthansa, dass bei einem Go-Around der CPT die Announcements macht, auch wenn er nicht pilot flying ist ? Frage mich, was der Hintergrund der Aktion war....

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: touchdown99 am 2004-11-06 15:33 ]

Geschrieben

Es kommt auch darauf an, wo (in welcher Höhe) der Anflug abgebrochen wurde.

 

Wenn die Höhe 500 ft oder mehr beträgt, dann kann nur der Captain, also der PIC, "go around" ausrufen, egal ob er Pilot Flying ist oder Pilot not Flying.

 

Unter 500 ft wird durchgestartet, egal von wem der Ausruf "go around" kommt.

 

Also, gehen wir mal davon aus, dass beim Anflug alles (so weit) glatt gelaufen ist und der F/O den Anflug nicht abbrechen musste, weil der Flieger nicht konfiguriert/stabilisiert war.

 

Als wahrscheinlichsten Grund würde ich eine "Blocked Runway" annehmen.

Eher unwahrscheinlich ist es, dass sich das Wetter nach Überflug des Outer Markers so verschlechter hat, dass nun low visibility operations in progress waren, sprich CAT 2/3. Da darf der Co nämlich nicht landen.

 

Nur weil der Captain die Ansage gemacht hat, muß es nicht automatisch sein, dass er die Maschine übernommen hat. Es ist immer eine Frage der Absprache, wer die Paxe und die Cabin Crew informiert.

Ich für meinen Teil mache es gerne selber.

 

avro

Geschrieben

Gestern Abend hab ich in Zürich eine KLM Boeing 737 beobachtet. Sie brach den Anflug schon sehr früh ab, aus welchen Grund auch immer. Die rwy war aber frei, Wetter war auch gut (3Knoten Windgeschwindigkeit).

 

Gruß

 

Martin

Geschrieben

Hallo,

in unserer Company ist es nicht wirklich festgelegt, wer die Passagiere informiert, ist bei uns vom Kapitän abhängig. Wenn der F/O als PilotFlying einen Go-around fliegt, hat er anderes zu tun (Flieger wieder herrichten für den nächsten Approach, oder einprogrammieren des Holdings ins FMS...) als mit den Passagieren zu reden, das macht dann der Pilot Nonflying (Capt.). Normalerweise ist es bei uns so, dass bei einer Störung, der Capt mit den Passagieren redet und der F/O mit dem Controller...

Aber ein Go-around ist nicht wirklich eine Störung, sondern ein Normales Flugprocedure!

LG

Geschrieben

Woher wusstest du denn, dass die F/O Pilot flying war???

Sehe das allerdings auch so, dass Pilot flying in so einem Moment anderes zu tun hat, als Paxe nach diesem normalen Manoever zu beruhigen.

 

Wenn dies immer nur Cpt machen sollte könnte dies ja den Eindruck vermitteln der/die F/O könnte noch gar nicht richtig fliegen. Irgendwelche Machspielchen in irgendwelchen Cockpits mal aussen vorgelassen sollte dann wohl eher der/die F/O so eine Durchsage machen.

Das würde dann eher (zugunsten der Fluggesellschaft) den Eindruck machen, dass eine Landung gar nicht möglich war, da der Cpt aber am Ruder sitzt und alles voll im Griff hat.

Geschrieben

Ganz normale OPS: In eigentlich allen abnormalen Situationen (egal ob Verspätung am Gate, Go-Around oder Notfall) macht bei LH er Kapitän die Ansagen - That's it!

Wer dann weiter PF ist kann man im Bedarfsfall entscheiden, bei einem Go-Around fliegt aber eigentlich der "alte" PF weiter.

 

Gruß,

 

Nabla

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