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airliners.de

German Wings (die erste) - Wer kennt sie noch?


32R

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Leider ist die Suchfunktion ja nicht verfügbar. Wie war das noch gleich mit GERMAN WINGS, die Ende der 80er mit MD-83 unterwegs waren?

 

Ich kann mich bloß an einen Trip erinnern, den ich damals mit dieser Airline geflogen bin, und zwar war das m.E. von MUC nach CGN und da war die Airline noch ganz frisch.

 

Der Service war super (u.a. "echtes" Geschirr/Gläser mit Logo; herausragend freundliche Crew; Pink-Panther-Stofftiere für Kinder) und die Bestuhlung war sehr komfortabel. Leider war ja dann aber auch wieder schnell Ende mit GERMAN WINGS.

 

Wer kann mehr Informationen dazu geben und/oder eigene Erfahrungen berichten? Gibt es eine interessante Website zu diesem Thema?

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: 32R am 2004-11-16 00:22 ]

Geschrieben

Es war eine Airline, die damals reinen Business-Class-Betrieb durchführen wollte...

 

... gegen die (damalige) noch recht beamtenmäßige Lufthansa ...

 

... die LH hat nachher den Namen gekauft...

 

Schade...

Geschrieben

So, hier noch ein paar Infos:

 

GERMAN WINGS

 

Im Februar 1988 wurde durch die Brüder Kimmel, die Firma Burda und einer bayrischen Unternehmens Beteiligungsgesellschaft die GERMAN WINGS gründet.

 

Zum Einsatz kamen vier eigene, ab März 1989 gelieferte McDonnell Douglas MD-83 und jeweils eine geleaste MD-82 und MD-83.

Um den Passagieren einen größeren Komfort zu bieten, wurden alle Maschinen anstatt der üblichen Bestuhlung von 172 Sitzen nur mit 114 ausgestattet. Die etablierten Fluggesellschaften sahen in GERMAN WINGS eine große Konkurrenz und so waren sie bestrebt der jungen Gesellschaft zu schaden wo sie nur konnten. Das ging so weit, daß GERMAN WINGS vors Gericht ziehen mußte um Streitigkeiten aus dem Weg zu räumen, die darum gingen, dass die Konkurrenz die Tickets von GERMAN WINGS anzuerkennen habe und ihre Passagiere transportieren mußte.

Schließlich gewann GERMAN WINGS diesen Streit. Weitere vier MD-83 wurden bestellt jedoch nicht gekauft, da der Auslastungsfaktor der vorhandenen Maschinen zu wünschen übrig ließ. GERMAN WINGS befand sich deshalb in sehr schwieriger wirtschaftlicher Lage und um den drohenden Konkurs noch abzuwenden, suchte man neue Partner. Zum einen stand LUFTHANSA, zum anderen BRITISH AIRWAYS, aber auch SAS im Gespräch. Doch alle diese Bemühungen blieben erfolglos und so war das drohende Schicksal nicht mehr abzuwenden. GERMAN WINGS ging am 30.4.1990 in den Konkurs.

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: karstenf am 2004-11-16 15:30 ]

Geschrieben

Ich habe mal mein Schuckstück unter meinen Büchern rausgekramt und noch einiges zu GW gefunden:

 

- 1983 kauften die Brüder Kimmel das Lufttaxi-Unternehmen Airflight und bauten es syst. aus

 

- 1986 wurden sie Alleineigentmer und der Name wurde in German Wings umbenannt

 

- 1988 erhielt GW die Linienfluglizens (Ist das das AOC)?

 

- 10.04.89 Aufnahme der Flüge mit 4 MD83, auf den Strecken: MUC-FRA,CGN,HAM,CGD

 

- Hoher Passagierkomfort -> 114 statt 172 Sitzplätze

 

- Bordservice mit Speisen und Getränken, was es innerdeutsch nicht mehr gab bei der Konkurrenz. Das zu attraktiven Preisen

 

- in kürzester Zeit erhielt GW große Anerkennung und viel Sympathie bei den Passagieren

 

- Schon bei Gründung gab es einen heißen Konkurrenzkampf, welche nach Betriebsaufnahme intensiv zunahm

 

- Öffentlich und privatwirtschaftliche Kräfte sorgten für eine dérart massive wirtsch. Benachteiligung, dass GW in ihrer Existenz bedroht war

 

- Man verweigerte zb. GW attraktive Slots und verweigerte auch Abkommen mit anderen Airlines

 

- Man mietete 2 weitere MD80 von einer frz. Airline

 

- Die fin. Lage verschlechterte sich immer mehr und im Frühjahr 1990 waren die Großinvestoren nciht mehr in der Lage bzw. nicht mehr bereit die Verluste aufzunehmen

 

- am 30.04.90 musste GW den Flugbetrieb einstellen

 

Original Fazit:

 

Wieder scheiterte ein Erfolg versprechendes Unternehmen an den Widrigkeiten deutscher Bürokratie und am massiven, teilweise diskriminiernden, Konkurrenzgebaren der größten deutschen Fluggesellschaft. Wieder war ein Mitbewerber erfolgreich ausgeschaltet worden und wieder hielt die von Lufthansa und deren Tochterunternehmen bestimmte momopolitische Eintönigkeit ihren Einzug auf den innerdeutschen Routen

 

 

Hat sich ja bis heute nicht viel geändert. Aber den Franzosen geht es ja noch schlimmer.

 

Beste Grüße Steffen

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