Axel Geschrieben 15. Dezember 2004 Melden Geschrieben 15. Dezember 2004 Mal 'ne Frage eines fliegenden Laien: Es heißt immer, die Cockpits der A320er-Familie seien identisch. Weiter heißt es, Fluggesellschaften die unterschiedliche Typen der A320er-Familie einsetzen, seien flexibler im Einsatz ihrer Besatzungen. Wie muß man sich das vorstellen? Kann ein Pilot heute auf dem A321 eingesetzt werden und morgen ohne weiteres auf dem A319? Oder werden Piloten auch innerhalb der "Familie" immer nur auf dem selben Typ fliegen (immerhin unterscheiden sich die Typen von der Größe her denn doch recht deutlich), sodaß die Flexibilität allein darin besteht, daß der Schulungsaufwand beim (dauerhaften) Wechsel auf einen anderen Typ deutlich geringer sein dürfte? Wie ist das bei anderen verwandten Flugzeugtypen, z.Bsp. A300/A310, B733/B735 oder auch innerhalb der 737NG-Typen? Fragen über Fragen ... A.
mach 2+ Geschrieben 15. Dezember 2004 Melden Geschrieben 15. Dezember 2004 A-319/320/321 hier gibt es als pilot wenig Probleme (meiner Meinung nach). Andere Performance (-Zahlen) wie: MTOW, ZFW,MLW, Cruise Alt. Allerdings merkt man den Unterschied im fliegerischen Bereich. Beim Take off (rotation) mit einem 321 muss man etwas bedächtiger vorgehen. Bei der Landung mit 321 kommt man eher in den Bereich des Tail-Strikes. A-319 ist ein Flieger, den man kaum an Leistungsgrenzen (im Linienbetrieb) bringen kann. Wie ich immer behaupte: A-320 Family- klasse Flieger! PS: Natürlich kleine Unterschiede im Systems Bereich, wie: - Fuel (tank)system - RAT (ram air turbine) - Reifengrößen - anderes FMS (software) beim A-319 - andere Bildschirme/Darstellung ECAM A-319 [ Diese Nachricht wurde geändert von: mach 2+ am 2004-12-15 12:35 ]
Noatak Geschrieben 15. Dezember 2004 Melden Geschrieben 15. Dezember 2004 Also prinzipiell ist die Baureihe A318/319/320/321 eine Baureihe und wird als ein Typerating in die Lizenz eingetragen! D.h. ich darf alle vier Typen dieser Baureihe ohne Beschränkungen fliegen. Ich kann also auch an einem Tag alle vier Typen bewegen ohne Einschränkungen! Die Bedienung ist bis auf wenige Ausnahmen die nicht als relevant einzustufen sind, identisch. Auch die evtl. unterscheidlichen Triebwerke machen im Einsatz, mal abgesehen von unterscheidlichen Leistungsadetn und damit anderer Performance, keinen Unterschied. Wenn man dann jetzt noch die anderen FBW Typen von Airbus betrachtet, dann wird man ganz einfach schnell und v.a. preiswert eine Cross Crew Qualification (CCQ) machen können und wird damit in der Lage sein die A320 Family und die A330 Family und ggf. noch die A340 Family bewegen zu dürfen. Allerdings kann es dann zu Einschränkungen kommen was den Wechsel zwischen den Musterreihen, z.B. von A320 auf A330, innerhalb einer Flugdiesnzeit kommen. Ich habe mich immer in allen Airbus FBW Cockpits wohl und sofort zu hause gefühlt und halte, v.a. nach meinem letzten Musterwechsel auf eine Boeing, das Airbus Konzept für hervorragend. Was nicht heißt das ich meinen jetzigen Arbeitsplatz nicht mag oder sage das er schlechter ist.
Fab747 Geschrieben 15. Dezember 2004 Melden Geschrieben 15. Dezember 2004 @Noatak: Stimmt es, dass Airbus das Fly-by-Wire System bei jedem der Muster so angepasst hat, dass sie sich möglichst identisch fliegen? Ich glaube da mal was gelesen zu haben ...
YHZ Geschrieben 15. Dezember 2004 Melden Geschrieben 15. Dezember 2004 Bei LH und OS ist es schon lange Usus, dass die Crews die komplette 320 Serie - sprich 319/320/321 - fliegen. Theoretisch wäre das auch bei den Langstreckenmaschinen der Serie 330/340 möglich, wobei man da etwas differenzierter vorgeht. Bei OS haben die Piloten das Rating für alle Typen - sprich 332/342/343 - und fliegen die auch alle. Bei LH differenziert man hinsichtlich des 346 ein wenig, ich kann mich erinnern, dass ich auf einem Flug nach EZE mal mit einem Copi geplaudert habe, der meinte, dass man wahrscheinlich einen eigenen Kader für die 346 bilden würde, allerdings auch nur vorübergehend. Das ist übrigens eines der schlagendsten Verkaufsargumente bei Airbus ...
MatzeYYZ Geschrieben 15. Dezember 2004 Melden Geschrieben 15. Dezember 2004 Ich habe mal in eine Doku gesehen, erst Flug des A340-600 bei der LH, das bis Ende 2006 alle A340 Piloten auch den A340-600 fliegen dürfen. So lange dauert die Umschlung, bis alle durch sind. Wie ist das eigentlich bei dem A330-343X, dürfen die A340-300 Piloten das Ding gleich fliegen oder muss es dort auch Checkflüge geben? Der Unterschied zwischen dem A340-300 und dem A330-300 ist ja nicht so groß wie der zum A340-600 (hier spielt die Länge sicherlich die Hauptrolle).
ATN340 Geschrieben 15. Dezember 2004 Melden Geschrieben 15. Dezember 2004 Das tut sich nichts Matze! A330-300X ist nur eine Verbesserung der seit '94 im Dienst stehenden A330-300 mit stärkeren Triebwerken und höherem MTOW. Im Prinzip also das gleiche Flugzeug. Wie gesagt, es gibt diese Multy-Type-Licence, mit der die Piloten z.T. A318-321 und A330/340 aber definitiv alle Produkte einer der beiden Familien fliegen dürfen. (Kommt auf die Lizensierungsbehörde an, ob eine Firma es darf oder nicht) In den meisten Ländern Europas ist es möglich, so fliegen z.B. Iberworld, Swiss, LTU, MyTravel ihre Piloten "Cross-Fleet". Die Piloten müssen nur eine praktische Einweisung auf dem/den betreffenden Typen haben, siehe LH die selbst langjährige A340-CPT für die A330-200 und die A340-600 nochmal zur Nachschulung in den Simu und zum Line-Check bitten muss(te). Im Falle LH ist ein flexibler Einsatz A320Fam/340Fam aber nicht mehr zu realisieren. (Jetz kommt wieder der BWLer durch) - LH hat ungefähr 50 Flugzeuge der A330/340 und 80 Flugzeuge der A320-Familie. Da wäre der Trainingsaufwand, aber im Alltag besonders der Planungsaufwand viel zu kostenintensiv, von den kosten durch "Trouble-Shooting" mal ganz zu schweigen, z.B. wenn sich ein Pilot für 10 Tage krank meldet betrifft das sowohl die Kurz/Mittel- wie auch die Langstrecke. Dann muss man u.U. zwei Ersatzleute suchen, die für ihn fliegen, aufpassen, dass die in Verbindung mit ihrem eigenen sonstigen Dienstplan die Ruhezeiten einhalten etc. Daher hat LH hier eine klare Trennung gemacht, nutz aber trotzdem den Vorteil, dass ihre A320-Copis very easy auf 330/340 wechseln können und ihre CPT-Anwärter genauso easy von Langstrecke vorn rechts auf Kurz/Mittelstrecke vorn links wechseln können und "sich gleich zu Hause fühlen" Wie gesagt, ein schlagendes Verkaufsargument ATN
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