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Pilot verlädt Koffer in MUC selbst!?


MCM

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

200 kräftige Hände greifen ins Leere

Die Männer vom Bodenverkehrsdienst fühlen sich verkauft

 

VON DIETER PRIGLMEIR Flughafen - Der Flug nach Bremen musste um eine halbe Stunde verschoben werden. Das Gepäck, zwei Wagen voller Koffer, war noch nicht eingeladen - das erledigte der Pilot höchstpersönlich, denn anderes Personal war nicht da. Der Mann, der diese Geschichte erzählt, ist selbst beim Bodenverkehrsdienst der Flughafen München GmbH (FMG) beschäftigt. Aber nicht mehr lange.

 

Wie bei 99 weiteren Kollegen läuft sein Vertrag aus, und die FMG wird ihn nicht mehr verlängern, obwohl genügend Arbeit vorhanden wäre. Wie berichtet, hat die FMG bereits ein Subunternehmen, die Tochter einer Reinigungsfirma, beauftragt. Gestern erzählten Betroffene im Rahmen einer Pressekonferenz von ihrem Schicksal.

 

Jaja, sein Vertrag war zwar befristet, sagt der 44-Jährige, aber den Satz eines Vorgesetzten hat er immer noch immer Ohr: "Wenn Ihr gut seid, behalten wir Euch." Das bestätigen mehrere Kollegen, unter anderem ein 55-jähriger Türke, der ein Beispiel dafür gibt, wie die BVDler anpacken: "Letzten Sonntag habe ich in 70 Minuten fünf Tonnen Gepäck verladen", erzählt er. Ein Dritter berichtet von der Sieben-Tage-Woche, die er hat, weil er neben den BVD-Job auch noch am Bau arbeitet, um über die Runden zu kommen.

 

Lohnniveau von

 

Reinigungskräften

 

 

1300 Euro verdienen die Arbeiter monatlich. Der Stundenlohn liegt bei 9,53 Euro, und die Geschäftsführung würde ihn laut Betriebsratsvorsitzendem Ralf Krüger am liebsten auf das Niveau einer Reinigungskraft drücken, die 7,68 Euro verdient. Das habe FMG-Chef Dr. Michael Kerkloh bei der gestrigen Betriebsversammlung indirekt zugegeben. Der Airportbosse würde ja alle weiter beschäftigen, erzählt Krüger "aber nicht zu den FMG-Konditionen".

 

Krüger, der bei der Betriebsversammlung symbolisch 100 Stühle unbesetzt gelassen hatte, war von Kerkloh mit den 60 Millionen Euro Miesen konfrontiert worden, die der BVD heuer eingefahren hat, obwohl vor vier Jahren noch eine schwarze Null geschrieben worden sei. Außerdem verliere die FMG Airlines an den BVD-Konkurrenten Avia-Partner. Das Markt-Argument will der Betriebsratsvorsitzende nicht als Non-Plus-Ultra gelten lassen: "Es gibt so viele Ausbaumaßnahme ohne jede Kosten-Nutzen-Analyse. Das wird nur so durchgezogen, wenn es um den Menschen geht." Aber diese Rechnung gehe sowie nicht auf. Zum einen habe das Unternehmen in jeden Mitarbeiter rund 3000 Euro für die Ausbildung und nochmal dasselbe an Formalien und Einkleidung investiert. Außerdem würde unter den Einsparungen zwangsläufig die Qualität der BVD-Arbeit leiden. "Dabei hat jeder Passagier den Anspruch, dass sein Flugzeug vernünftig beladen und abgefertigt wird."

 

Keiner hat ein Angebot

 

 

Tatsächlich bestätigten mehrere BVD-Mitarbeiter die Klimmzüge, die sie bereits jetzt machen müssten, damit das Gepäck noch mitkomme. Ihnen werde stets bescheinigt, dass sie gute Arbeit abliefern. Und FMG-Geschäftsführer Peter Trautmann soll ihnen auf der Betriebsversammlung sogar Hoffnung gemacht haben, dass ihnen der Einsatz doch noch gedankt wird. Man werde versuchen, alle Leute noch bei anderen Firmen unterzubringen. Nur: Gestern hatte noch keiner der 100 Mitarbeiter ein Angebot.

 

Quelle: Merkur Online

Geschrieben

Sieh an sieh an, was für ein Zufall!

Der gute Dr.Farbig aus DUS war früher in MUC und 1,5 Jahre später versucht man dort das gleiche Projekt dutrchzusetzen mit dem sich Schwarz in DUS auf die Nase gelegt hat icon_smile.gif (Projektname: "Take-off")

Eigentlich sollte Kerkloh wissen, wie es in DUS geendet ist.

 

->Massendemo, 16h Streik

->Betriebsversammlung auf der "Hängt sie auf die SCHWARZe Sau" u.ä. von mehreren hundert Betroffenen skandiert wurde

 

Konsequenz: Beeindruckt von dem Auftreten der Mitarbeiter hat Schwarz das Projekt "Take-off" formal zurückgezogen.

 

Es ist zwar nicht schön, aber anscheinend wird den MUC-BVDlern nix anderes übrig bleiben, als ähnliches zu wiederholen.

 

Allen Betroffenen Viel Glück, hoffe das ihr eine g'scheite Lösung zu Weihnachten kriegt icon_wink.gif

 

 

ATN

 

 

PS: *Ironie an: Ich dachte immer, in Bayern wäre alles besser. In diesem Fall hinken sie der Realität wohl eher um mindestens 1,5 Jahre hinterher icon_wink.gificon_razz.gif

Ironie aus*

Geschrieben

Also die "Entlassung" ist echt ne Frechheit!

 

Man schaft es jetzt kaum mit dem Mitarbeiterstamm die Flieger pünktlich abzufertigen, geschweige denn das Gepäck an den Flieger zu bringen. Hatte das nicht nur ein mal, daß alle Paxe an Borad waren, aber noch kein einziges Gepäckstück!

 

Kerkloh ist ne arme Sau, wenn er denkt, er könne so Geld sparen! Das wird sich noch mächtig rächen, wenn die Hansa ihm auf den Fuß steigt, wenn die Flieger verspätet sind, weil das Gepäck fehlt. UNd eines kann er sich sicher ein: bei jeder Verspätung bezgl,. Gepäck, gibt´s nen Report! Die Menge machts!

 

Erst Leute ausbeuten und dann entlassen!

Die Manager heute haben keinen Schneid mehr!

 

Ich finde, es gehört in JEDES Trainee-Programm dazu, daß man als Jungmanager auch mal die bittere Realität an der Basis seines Unternehmens kennen lernt und nicht einfach mal so eben vorbei schaut, sondern mal wirklich 2, 3 Monate dort auch ackern muß!

Und nicht gleich auf dem vom Vorgänger vollgefurzten Sessel im warmen Büro Platz nimmt!

Geschrieben

Sowas gibt es mittlerweile FF!

 

Nennt sich 5-6 monatiges Praktikum icon_wink.gif

 

Nur leider werden die Früchte davon erst in 10 Jahren geerntet, wenn man den A...replaced hat bei dem Mann gelernt hat icon_cry.gif

Geschrieben

Ist mir schin klar, daß es Praktika gibt, aber kennst die doch selbst.

 

Also Dipl-Kfm. sollte man erst mal schuften gehen an der Basis seiner Stelle, genau wie Supermärkte das machen, erst mal die Jung"top"manager an die Kasse sitzen und kassieren, damit die vom hohen Ross runter kommen.

 

Kerkloh hätte mal, bevor er FMG Chef wurde, seinen Hintern von Sessel bekommen sollen und dann schön 2, 3 Monate Gepäck schleppen gehen sollen- auch als gestandender Manager, der vorher in xyz war! Und DANN erst sich in sein Büro zurückziehen.

Erst dann kann er bewerten, was die Männer da unten Leisten und wo´s hakt, wärhend er den Ausblick auf die Startenden FLieger genießt.

Geschrieben

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!

 

Praktika gibt es - aber erst seit neustem.

Die Leute die derzeit den CEO miemen wissen leider oft nicht wovon sie reden icon_cry.gif

 

Ich war ja auch mal bei dir im Konzern als Praktikant.

Weiss nicht wie oft ich gehört habe "Frag den Dr.Otto mal, was ein LD-7 ist! Antwort kriegst du nicht, der guckt nur hilflos seine Sekretärin an!"

 

Oder (mein persönlicher Favourite), Jean-Peter Jansen wurde mal gefragt, warum wieder MD-11 mit GE-Triebwerken gekauft wurden, wo es doch relativ viele Probleme damit gibt. Entzog sich bis zu dieser "Vorstandssprechstunde" seiner Kenntnis, welche Triebwerke dadran hängen icon_cry.gif

 

Aber einen Kaufvertrag für 15-20 Mio/Stück + Umrüstungskosten der selben Grössenordnung kann er unterschreiben icon_cry.gif

 

 

Ich sag es ja, in 10 Jahren kommen die Leute, die Theorie und Praxis kennen.

Bis dahin regieren die Sesself.....icon_cry.gif

 

Hoffe dann ist es noch nicht zu spät icon_wink.gif

 

 

ATN

Geschrieben

Geiz ist Geil, alle lieben das billige Fliegen. Wer dabei auf der Strecke bleibt sind Wir, das Bodenpersonal!

Kerkloh hat die Firma Mercer (die welche auch Karstadt sanieren sollen) damit beauftragt in MUC "M-Power" durchzuziehen. Es soll MUC profitabel machen. Wie der Service verbessert wird ist dabei das grosse Rätsel. Seit 1 November wurde als Tochter von ACC Aeroclean die C.F.A.

etabliert (Care For Aircraft). Die handeln aber bisslang nur die mit CRJ beflogenen Flüge der Malev. Das Equipment ist von der FMG übernommen (fehlt dafür jetzt da). AviaPartner indess übernimmt Air France, Alitalia,CSA und Olympic bzw. hat kürzlich Aero Flight übernommen. Richtig Downhill gings nach der Eröffnung vom T2.

 

Das ist richtig Krank!

Geschrieben

Das es auch anders geht ziegt uns der Köln-Bonn-Airport.

Dort drohte die Geschäftsführung alle befristeten Arbeiter (die meisten für 4U eingestellt) nur in einer Tochter zu übernehmen. Diese hätte einen BZA Tarif (Zeitarbeit) mit ca € 7,70/h(Verluste bis 30%).

In Verhandlungem hat es ver.di und der BR es geschaft die zu verhindern. Zwar verdienen die jetzt 10% weniger als im BMTG haben aber wieterhin Schichtzulagen wie auch Zuwendungen.

Geschrieben

Interessanter Bericht, kommt mir auch alles bekannt vor. Das hat sich die FMG wohl bei uns und von NUE angeschaut. Haargenau das gleiche.

Auch hier wurden befristete Verträge nicht verlängert und den Leuten ein Job in der neuen Dienstleistungsgesellschaft angeboten, in der ebenfalls nach Reinigungskrafttarif bezahlt wird. Im wahrsten Sinne des Wortes, den die Jungs können nebenbei auch noch im Flieger saugen gehen, um ihren mageren Lohn einigermaßen aufzubessern. Denn die kloppen Stunden ohne Ende.

 

Auch wenn Schwarz das Projekt Take-off für den BVD zurückgezogen hat, indirekt ist es ja bereits umgesetzt worde. Und zwar mit der Ausgründung als Tochtergesellschaft. Dort werden keine neuen Mitarbeiter mehr eingestellt und so wird die Tochter faktisch ausbluten, wenn sie es denn über 2008 hinaus schaffen sollte.

 

Es ist nur eine Frage der Zeit, wann FRAport nachziehen wird. Dort wurde ja die Fracht auch schon platt gemacht . HAM (auch Hochtief hat ja schon Ground Stars aus ihrem BV gegründet)

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