EDDE Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Geschrieben 21. Februar 2005 Beste Wahl Lufthansa ist begeistert: Die Qualität der Thüringer Bewerber übertrifft bislang alle Erwartungen. Dieses Lob gab es am Wochenende - und nach der Einsicht in ein Papier mit dem Namen "Analyse- Jobservice N3". Es listet akribisch auf, wer, woher und mit welcher Ausbildung sich bislang für einen der begehrten 500 neuen Jobs im Service-Werk nahe Arnstadt bewarb. ARNSTADT. Eins zu sieben. Bis jetzt. 500 Leute sind gesucht - knapp 3500 Interessenten gaben ihre Unterlagen bereits für das neue Werk ab, in dem ab 2007 Turbinen für den Airbus gewartet werden. Hier wird handverlesen. "Gut, dass es Thüringen ist", sagten Lufthansa-Manager gegenüber Niels Lund Chrestensen. Erfurts IHK-Präsident ist zugleich Vorstandsvorsitzender und damit Chef der Stiftung für Bildung und berufliche Qualifikation - zu der das Erfurter Bildungswerk gehört. Und genau dieses wählt die Mannschaft aus und qualifiziert sie für den späteren Einsatz. Denn: "Eine neue Halle für die Wartung von Flugzeug-Triebwerken findet sich überall in Deutschland - nicht aber ausreichend ausgebildetes Personal", sagte Chrestensen. Das bekommt derzeit Sachsen zu spüren. So gibt es aus Leipzig und Dresden erste Klagen, wonach das Interesse potenzieller Investoren bereits erlahme, da die Personalchefs von BMW, Porsche und Dresdner Chipherstellern wie AMD oder Infineon in den letzten Jahren den Arbeitsmarkt so gut wie abgegrast hätten. Es scheint der Fluch der guten Tat - Thüringen wäre froh, einen Teil der Top-Adressen im eigenen Lande als Investor begrüßen zu können. Die Kehrseite: Jetzt kann Thüringen mit guten Leuten in der Hinterhand punkten, wie der Blick auf die Bewerber für Rolls Royce beweist. Danach sind 73 Prozent Facharbeiter, 11 Prozent entstammen dem kaufmännischen Bereich und neun Prozent sind Ingenieure. Interessant: Obwohl Thüringen nun keineswegs als klassisches Land der Flugzeug-Industrie gilt, entstammen rund 2000 Bewerber dem Fluggerätemechaniker nahe stehenden Berufen wie CNC-Bediener oder Kfz-Mechaniker. Auch Elektroniker, Programmierer und IT-Systemtechniker sind bestens vertreten. Mit 2966 Bewerbungen stammen die überaus meisten aus Thüringen. Die meisten kommen aus dem Ilmkreis, gefolgt von Erfurt und Gotha. "Das zeigt, aus welchem Potenzial der Freistaat bei hervorragend qualifizierten Fachleuten schöpfen kann", sagte Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz am Wochenende zu den neuen Fakten. Nach dem Zuschlag geht es zügig voran. Das Land Thüringen übernimmt den Bau der Fabrikhallen für die beiden Unternehmen. Die Gebäude werden als "Mietfabrik" von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) errichtet. Erstmals gelang es der LEG und dem Land damit, die Mietfabriken als Fördervorteil ins Spiel zu bringen. Insgesamt werden mehr als 100 Millionen Euro investiert. Bei entsprechender Marktentwicklung sei von 2012 an der Ausbau um weitere 250 bis 300 Mitarbeiter im Gespräch, hatte der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Technik AG, August Wilhelm Henningsen, signalisiert. Nicht zuletzt deshalb sind bei Rolls Royce und Lufthansa auch weiterhin Leute gesucht. Denn bisher gab es nur 290 Absagen. Bericht aus der Thüringer Allgemeine! http://82777.forum.onetwomax.de/
Gast Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Geschrieben 21. Februar 2005 Kann es sein daß da tendenziös berichtet wird? Warum sollen bitte die Thüringer besser als die Hessen oder andere sein? Bullshit!
gerri Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Geschrieben 21. Februar 2005 @ staupe: Es geht doch darum, dass das Fachpersonal, aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit in Thüringen, eben dort verfügbar ist. Versuche doch einmal das entsprechende Personal in den westlichen Bundesländern zu bekommen; keine Chance. Sprech doch mal mit den Vetretern von IHK und den entsprechenden Institutionen, dann wirst Du fast ausschliesslich die Antwort erhalten: Es fehlt an qualifiziertem Personal! Sicherlich kommen noch weitere Faktoren hinzu, die zu erläutern, würde wahrscheinlich wieder eine Diskussion losbrechen, die eigentlich nicht in diesen thread gehört.
EDGE-HT Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Geschrieben 21. Februar 2005 Nun, sicher gibt es in Thüringen viele Fachkräfte, die es sicher auch anderswo gibt - ABER. GEIZ IST GEIL! Seit wann geht es den in Deutschland wieder um Fachpersonal? Das ist ja wie bei OPEL. Die sagten ja auch, wir kommen nach Eisenach, weil da so viele Fachkräfte sind.....komischerweise sind die wenigsten bei Opel Eisenach KFZ-Handwerker oder gar Eisenacher - naja mittlerweile schon. Wenn LH/RR das Thüringer Angebot ausgeschlagen hätte, wären sie schön Dumm gewesen: Arbeitskräfte-Auswahl= vom Arbeitsamt Finanziert. Arbeitslohn = Deutschlandweit der Niedrigste Obwohl dann sicher im Ost-Vergleich relativ hoch, aber kein Vergleich mit den westlichen Besatzungszonen). Arbeitszeit = Deutschlandweit u.a. am längsten. Investitionen = Alle Baulichkeiten, bis auf Triebwerksspezifische Dinge, werden vom Land Thüringen Voll Finanziert. Und dann hat man die "Deutsche Wertarbeit" - was will man mehr.
728JET Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Geschrieben 21. Februar 2005 Immer noch besser als 500 Arbeitsplätze in Tschechien, Polen oder sonstwo zu schaffen. Heute haben Firmen halt die Wahl zwischen Standorten in aller Welt - wer da nicht entsprechend mitbieten kann, hat verloren. Sollten uns lieber freuen, dass 500 unserer Mitbürger aus der Arbeitslosigkeit geholt werden. Gibt leider dieser Tage viel zu wenig Firmen, die dieses machen...
EDGE-HT Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Geschrieben 21. Februar 2005 Soviele werden nicht abwandern, das ist Panikmache - weil, wer will die teuren "Premium-Produkte"? Tschechen, Polen oder Russen? Ein modernes Märchen. Wenn der Staat alles Finanziert, und dieses Werk ist nur ein kleines Beispiel, dann gehts dem Staat immer schlechter. Klar, das wir dann unter anderem so hohe Steuern haben. Hier gibts z.B. Leute, die in 3 Schichten, 48 Stundenwoche 700 Euro BRUTTO verdienen. Zwar nicht bei LH, aber immerhin. Und das kann man nicht begrüßen, diese globale Lohndumperei. Aber mittlerweile spüren auch Konzerne wie VW die Rezesion.
sputter Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Geschrieben 21. Februar 2005 na da hat aber einer ganz schön dick aufgetragen.... 3 Schicht heißt: 24h/3=8h am Tag 48h Woche heißt: 6 Tage arbeiten und 1 Tag frei !!!! und das ganze für 700€ brutto? Totaler Quatsch.... ich sage nur: ArbZG vom 06.06.94 Vielleicht gibt es ja auch Subventionen vom Land. Genau selbige bewegte auch schon eine deutsche Airline sich an einem bestimmten Ort anzusiedeln... [ Diese Nachricht wurde geändert von: sputter am 2005-02-21 17:43 ]
EDDE Geschrieben 21. Februar 2005 Autor Melden Geschrieben 21. Februar 2005 ich finde es sehr interessant, was man alles in einen Bericht interpretieren kann....! Super. http://82777.forum.onetwomax.de/ [ Diese Nachricht wurde geändert von: EDDE am 2005-02-21 17:47 ]
728JET Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Geschrieben 21. Februar 2005 @ Staupe: Ich habe NULL Ahnung was diese bescheuerte Aussage soll? Ist es ihnen lieber wenn VW massiv Arbeitsplätze abbauen muss? Keinem Unternehmen kann man es wünschen, dass es eine Rezession spüren muss - die ersten die darunter leiden sind die Arbeitnehmer, und niemand anderes. @ EDGE-HT: Sie würden sich wundern wenn sie wüßten, wieviele Unternehmen über eine Abwanderung oder Verlagerung von Betrieben(steilen) ins günstigere Ausland nachdenken. Rund 50% alle deutschen Unternehmen denken zur Zeit über genau diese Fragestellung nach. "Premiumprodukte" ist... lachhaft - gerade im Konsumentenbereich sind seit Jahren die Qualität da hier im Lande eine "Geiz ist Geil"-Mentalität herrscht. Endeffekt: Preisspirale nach unten, Mittelstand verdient nicht mehr genug, verlagert Betriebe - und verdient wegen deutlich niedriger Kosten wieder. Falls es jemanden interessiert: die "Invest in Germany" GmbH als deutsche Investmentagentur gibt an, dass in Westdeutschland eine Betriebsansiedlung mit bis zu 28% gefördert wird in Form von direkter Subvention, in Ostdeutschland sind dies 50%, in Einzelfällen auch mehr. In den osteuropäischen Staaten sind dies z.T. 100% - dazu kommen noch Steuererleichterungen, günstigere Personalkosten etc. (Effektiv finanziert Deutschland als größter Beitragszahler in der EU übrigens diese Betriebsansiedlungen da das meiste Geld aus Fonds der EU stammt - Deutschland exportiert seine Arbeitsplätze und finanziert dieses sogar noch). Selbst wenn jetzt in "" Niedriglöhne bezahlt werden - es ist immer noch besser als wenn man Hartz IV bekommt und den ganzen Tag zu Hause sitzt. So hat man wenigstens eine AUFGABE und verdient Geld. Es ist erwiesen dass viele Langzeitarbeitslose psychische Probleme haben, die aus der Auffassung entstehen "man werde nicht mehr gebraucht". Dies ist dann auch die Klientel, die für das braune Pack anfällig wird - und je mehr Arbeitssuchende es gibt, desto größer ist die Chance dass diese Rattenfänger mehr Zulauf bekommen - gewisse Ähnlichkeiten mit 1929-33 lassen sich heute nicht mehr verleugnen. Die einzige Chance wie man dieses Problem wieder klein bekommt ist, die Menschen wieder in Arbeit zu bringen - daher ist jeder geschaffene oder gesicherte Arbeitsplatz notwendig. Hierbei spielt die Branche keine Rolle - je breiter gefächert desto besser. Für uns als Luftfahrtbegeisterte ist natürlich die Luftfahrtbranche enorm interessant (und im Vergleich auch äußerst "produktiv" was Arbeitsplätze angeht). Und wenn jetzt ein Konzern 500 Arbeitsplätze schafft und weitere 300 in Aussicht stellt, dann ist das ein Beitrag dafür um dieses Problem zu lösen (übrigens auch ein Beitrag um die Staatsschulden zu reduzieren und z.B. auch Gelder für ökologische Massnahmen zu haben - jeder Arbeitende bringt Geld und kostet den Staat nichts).
EDGE-HT Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Geschrieben 21. Februar 2005 Zitat: -- na da hat aber einer ganz schön dick aufgetragen.... -- Auf E-Mail zeige ich Dir den Lohnzettel, einen AV gibts leider nicht schriftlich. Weiterhin gebe ich Dir bei Bedarf gerne Zig Adressen wo das so läuft! Zitat: -- 3 Schicht heißt: 24h/3=8h am Tag 48h Woche heißt: 6 Tage arbeiten und 1 Tag frei !!!! und das ganze für 700€ brutto? -- Ich bin nicht blöd! Wo lebst Du ? Das ist hier Realismus. Man kann sich sicher Beschweren, dann bekommt gar keinen Job mehr, und selber Kündigen kann man auch. Dann gibts aber Kein ALG. Es ist auch geplant, die Pausen wegzurationalisieren! Es ist ein Plasteverarbeitender Betrieb. Und bei der Arbeitsplatzschwemme wird sicher nichts dagegen unternommen. Zitat: --- Totaler Quatsch.... --- Ich lade Dich gerne ein! Zitat: -- ich sage nur: ArbZG vom 06.06.94 -- Wen Interessiert das in den "Niederen Berufen" ? Wie Produktionsarbeiter (-Osten), Kraftfahrer, etc. Zitat: --- Vielleicht gibt es ja auch Subventionen vom Land. Genau selbige bewegte auch schon eine deutsche Airline sich an einem bestimmten Ort anzusiedeln... --- Genau so ist es ! Und ob nun Direkt oder Indirekt, ist sowas von EGAL.
sputter Geschrieben 21. Februar 2005 Melden Geschrieben 21. Februar 2005 Du scheinst sehr gefrustet zu sein, wenn man dein posting liest. Es gibt Gesetze und wenn sie jemand bricht, muß das geahndet werden. Wenn keiner was sagt, muß ja alles schön laufen. Nur sollte man auch mal etwas über den Tellerrand hinausschauen. Wenn die oben aufgeschlüsselten Arbeitszeiten sich wirklich so aufrechnen wie in meinem Beispiel, ist der Arbeitnehmer schätzungsweise in zehn Arbeitsjahren ein Wrack. Man sollte auch bedenken: es gibt nur ein Leben. Der Arbeitsmarkt ist sehr angespannt und das rot/grüne Deutschland den Rest geben, trägt ganz sicher nicht zur Besserung bei. Jedoch sollte man im Kopf fit genug sein um zu wissen wofür man sich da hergibt. Es gibt sicher Jobs, die auch für 700@ zu haben sind aber du dich dabei nicht zum Krüppel schufftest. Was heißt denn kündigen???? Ich muß doch schon beim unterschreiben des Arbeitsvertrages merken, daß da was faul ist. Wo ich lebe ? In Berlin ! Du kannst den Arbeitgeber auch anonym beim Gewerbeaufsichtsamt anzeigen !!!!!!!!
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