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Profi am Werk


huschi

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Geschrieben

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,198046,00.html

 

Co-Pilot stellte versehentlich Motoren ab

 

Bei der Bruchlandung eines Flugzeugs im spanischen Malaga starben im vergangenen August vier Menschen. 26 Insassen wurden damals schwer verletzt. Erst jetzt wurde die Ursache für das Unglück bekannt.

 

Wie die Auswertung der Tonbandaufzeichnungen des Flugschreibers ergab, hatte der Co-Pilot beim Anflug auf den Flughafen von Malaga versehentlich beide Motoren der zweimotorigen Maschine vom Typ CN-235 abgestellt. Er hatte eigentlich nur den rechten Propeller ausstellen sollen, für den eine Warnleuchte einen Defekt angezeigt hatte, teilte der Rechtsanwalt Manuel Temboury mit, der die Familien mehrerer Opfer vertritt.

Der Flugkapitän habe unmittelbar vor dem Absturz seinen Co-Piloten angebrüllt: "Welche Maschine hast du abgestellt? Verdammt noch mal! Du hast mir beide Motoren abgeschaltet!" Danach war die von Melilla (Nordafrika) kommende Maschine neben einer Straße aufgeschlagen. Unter den Todesopfern war auch der Flugkapitän.

 

(Quelle: siehe oben: SPIEGEL ONLINE)

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: huschi am 2002-05-27 16:50 ]

Geschrieben

"Der Flugkapitän habe unmittelbar vor dem Absturz seinen Co-Piloten angebrüllt"

Da hat wohl so einiges nicht gestimmt, wenn denn die Aussage des Anwalts dem tatsächlichen Geschehen im Cockpit entspricht...

Geschrieben

Ist leider doch nicht so ungewöhnlich.

Es gab mal in England ein Unglück mit ner 737 da hat der FO das falsche Triebwerk abgestellt und bei Interflug das Startunglück wo der FE alle vier Triebwerke gekillt hat, so daß die Schubumkehr nicht mehr ging.

In so'ner Streßsituation ist vieles möglich.

Geschrieben

Mit dem Unfall in England meinst Du wahrscheinlich die 734 von BM? Damals wurde keine gründliche Fehleranalyse vorgenommen, wenn man dem Buch "Runter kommen sie immer" Glauben schenken darf.

Geschrieben

Bei der British Midland waren doch die Leitungen zu den Triebwerken vertauscht, oder nicht ?

 

Da hatten die Boeing-Mechaniker nicht sauber gearbeitet und die Feueranzeigen für die beiden Triebwerke vertauscht...

Geschrieben

Interessante Antwort. Ich weiß nicht mehr genau, wer das damals mit der 737 war. Nach meiner Erinnerung brannte ein Triebwerk und das andere wurde abgestellt. Wollte hier nicht dem FO Unrecht tun.

Es gab auch mal nen Airbus in Frankfurt, der mit vertauschten Kabeln an der Steuerung aus FRA gestartet ist und zum Glück noch heil zurückkam.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Nosig am 2002-05-28 14:08 ]

Geschrieben

Ich habe mein Wissen zu diesem Vorfall aus dem Buch: "Runter kommen sie immer" von T.v. Beveren, soviel vorweg:

 

Die Besatzung nahm Brandgeruch war, glaubte (ich weiss nicht welches Triebwerk es war, ich sage es jetzt einfach mal so), es müsse das Rechte sein, da von diesem die Klimaanlage gespeist wird - daraufhin der Cpt. zum Co: Ich glaub es ist das Linke, äh nein, das Reche ... ok, stell das ab - daraufhin stellte der Co das rechte Triebwerk ab und das Linke lief noch einige Minuten weiter, bis es sich "zerlegte" - damit war die Boeing antriebslos. Für ein Wiederanlassen des rechten Triebwerkes hätte man Zapfluft gebraucht (vom Linken, das ja nun nicht mehr funktionierte) oder genügend Vorwärtsfahrt für das "Windmillingverfahren" - beides war nicht möglich und die 737-400 stürzte antriebslos ab - mehrere Menschen kamen dabei ums Leben. Details am Rande: Die Besatzung war auf der Maschine nicht sehr erfahren und hatte auch mit dem neuen Cockpitlayout (LCD-Anzeigen) kaum Erfahrung, da sie das Rating auf dem 737-300er Simulator (mit konventionellem Cockpit) gemacht hatten. Wäre hier eine gründliche Fehleranlayse vorgenommen worden, wäre vermutlich das richtige Triebwerk abgestellt worden. Soweit meine Informationen. Sofern diese Informationen auch nur annäherend richtig sind, ist dieser Unfall ein Paradebeispiel für mangelnde Crew Coordination und somit menschliches Versagen. Überflüssig zu sagen, dass sich in einem 3Mann Cockpit (727) der FE auf die "Fehlersuche" gemacht hätte, während die PIloten sich voll und ganz auf den Anflug (stressreichste Phase des Fluges) hätten konzentrieren können. Hoffe, geholfen zu haben, alle Angaben wie immer ohne jede Gewähr.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: B747_121 am 2002-05-28 15:31 ]

Geschrieben

Kurz nach dem Start hat die Besatzung einer B767 mal ein oder beide Triebwerke abgestellt, aber rechtzeitig wieder anbekommen.... kann mich an die Meldung nur Schemenhaft erinnern.....

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