Chris99 Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 Derzeit sieht es für Airbus nicht so rosig aus: Subventionsstreit und Abwanderung von NW ODER ein weiterer Dämpfer für die AI-Fanatiker, die Boeing schon am Boden sehen AIRBUS-SUBVENTIONEN Washington blockiert A350-Bau Die Vereinigten Staaten machen im Streit um Subventionen für Flugzeugbauer weiter Druck auf die EU. Sollten die Europäer das Langstreckenflugzeug Airbus A350 unterstützen, droht ein Verfahren vor der Welthandelsorganisation. Washington/Paris - Der US-Senat hat die EU-Staaten vor neuen Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus gewarnt. Andernfalls wird Washington die Angelegenheit vor die Welthandelsorganisation WTO bringen. Eine entsprechende Resolution wurde gestern mit 96 zu 0 Stimmen verabschiedet. Die USA und die EU streiten seit langem über offene oder indirekte staatliche Unterstützung für Airbus und seinen amerikanischen Konkurrenten Boeing Chart zeigen. Beide Seiten werfen sich vor, den Wettbewerb zu verzerren. Am Montag lief eine 90-Tages-Frist zur Beilegung des Konfliktes aus, die EU hat eine Fortsetzung der Verhandlungen angeboten. A350-Bau in der Schwebe Der Streit belastet vor allem den Bau des Langstreckenflugzeugs Airbus A350. Es wird erwartet, dass Airbus Investitionen von 1,6 Milliarden Euro der EU-Staaten für die Maschine fordert. Nun allerdings blockiert der transatlantische Konflikt die Starthilfe. "Derzeit hängt alles in der Luft", erklärte Airbus. "Wir warten ab." Mit dem sparsamen A350 wollen die Europäer gegen Boeings Dreamliner 787 antreten, mit dem der US-Konzern seine verlorene Dominanz auf dem Weltmarkt für Verkehrsflugzeuge zurückgewinnen will. Ende 2004 hatte Airbus-Chef Noel Forgeard versichert, Airbus werde wie üblich von den beteiligten Staaten Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien ein Drittel der Entwicklungskosten als Kredit beantragen. Das wären schätzungsweise rund 1,3 Milliarden von insgesamt vier Milliarden Euro. Boeing ergattert 787-Aufträge Die USA wollen im Interesse von Boeing den A350-Kredit verhindern. Angesichts der Bonität der Gläubiger würde der Kredit die Kapitalkosten für Airbus verringern, obwohl er zu Marktzinsen getilgt werden muss, heißt es zur Begründung. Airbus läuft nun die Zeit davon. Der Dreamliner wird bereits von 2006 an gebaut und von 2008 an ausgeliefert. Laut Boeing gibt es bisher 203 Aufträge und Zusagen für das Flugzeug. Tatsächlich entscheiden sich immer mehr Fluggesellschaften für das Boeing-Modell. Northwest Airlines will 18 Maschinen des Typs 787 bestellen, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Zum Listenpreis habe das Geschäft ein Volumen von 2,1 Milliarden Dollar. Nach Angaben der Zeitung hatte sich auch Airbus Hoffnungen gemacht, die bisherigen A330 Jetliner von Northwest durch das neue A350-Modell zu ersetzen. Northwest habe sich aber für Boeing entschieden, heißt es. Weder Northwest noch Boeing oder Airbus wollten den Artikel kommentieren. Erst am Montag hatte die größte südkoreanische Fluggesellschaft Korean Air zehn 787 für 1,3 Milliarden Dollar gekauft. Die neuen Flugzeuge sollen zwischen 2009 und 2011 ausgeliefert werden. Für zehn Maschinen weitere gibt es nach Boeing-Angaben eine Option. [ Diese Nachricht wurde geändert von: Chris99 am 2005-04-12 10:44 ]
marcdevi Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 Clever von boeing bzw den amis. Welche airline geht das risiko eine anzahlung für flugzeuge zu leisten dessen zukunft am ausgang einiger WTO richter hängt? WTO entscheide können über jahre verhandelt werden. Für "wir sind der grösste beste hersteller" peinliche tatsache ohne subventionen kein flugzeug bauen zu können. Ich bin weder BCA noch AI!
afromme Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 a) ...ich gehe davon aus, dass Airbus bzw. EADS die A350 auch ohne staatliche Kredite bauen kann. B) Was nach wie vor die Frage der Subventionen an Boeing offen lässt. Meine Fresse, die Jungs sollen sich da endlich mal einigen und gut ist. Geht ja wohl nicht, dass das Thema alle 3 Monate wieder die Beziehungen und die Flugzeugverkäufe - für beide - belastet. Inzwischen leicht genervt von der Nummer, andré
marcdevi Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 Jo, das nervt echt... Die grosse frage ist ob und wie die banken den kredit geben. 0.01% zinsen betragen bei der summe ca 2.400 euro pro stunde. heftig oder?
afromme Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 @marcdevi Ich bin jetzt nicht mehr so bewandert in Zinseszinsrechnung (lang ist's her) und all dem, aber 0.01% entsprechen 2400€/Stunde? Wenn das so wäre, hätte Airbus bei 0.01% Zinsen ja schon nach knapp 666 (evil ) Stunden, also mal gerade gut 27 Tagen so viel an Zinsverpflichtungen wie der Kredit beträgt (wenn ich 1.6Mrd. € als Kreditsumme nehme). Kann ich mir kaum vorstellen, erscheint mir etwas heftig, ... andré [ Diese Nachricht wurde geändert von: afromme am 2005-04-12 13:26 ]
CYLW Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 Soll die EU doch einen Militär-Tanker A350 bauen lassen. Das sind dann keine Subventionen. Und Airbus hat das Geld trotzdem. Funktioniert bei den anderen ja auch (-:
Gast Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 @CYLW - eine "Militär-Tankerversion" der 787 ist bisher nicht bekannt. Selbst mit der Tankerversion der 767 hat Boeing Schwierigkeiten und das Projekt geht jetzt wohl wieder ins open-bidding, gegen die A330. Aber, wenn Du informiert wärest wie die Dinge laufen, dann wüsstest Du das, machte man eine Militärversion der A350 zuerst, das Projekt so lange dümpeln würde das man mit dem zivilen Derivat kaum noch eine Chance am Markt hätte.
marcdevi Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 @afromme Ups sorry hast recht das kommt nicht hin. "Wer lesen kann ist klar im vortei" Ich habe die zahlen aus einer e-mail. 2400 euro pro stunde würde EDAS mehr zahlen wenn wenn die kredite über banken laufen. Ein grosser teil wird sicherlich vom space und defence programm ausgemacht.
CYLW Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 @skytruck Ich wollte dadurch ja nur sagen das alle irgendwie subventioniert werden. Das ist in Brasilien oder in Canada auch nicht anders. Die einen kriegen das Geld offen, die anderen sind schlauer und stecken es verdeckt ein. Und das ganze "Gezetere" ist wie im Kindergarten. "Wenn du nicht aufhörst sage ich`s meinem großen Bruder" Und eine 787 oder 350 mit Bombenschächten fände ich sowiso blöd.
AIR330 Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 @ afromme: 666 mal 2.400 sind 1,6 Mio. und nicht 1,6 Mrd. Auch wenn es haüfig verwechselt wird sind Millionen und Milliarden nicht dasselbe:-)
afromme Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 @ AIR330 Huch - Rechenfehler bei mir. :- Dann können die 2400€/Stunde doch hinkommen. Wobei wenn das nur 0.01% oder so wären erscheint's mir doch wieder viel.
marcdevi Geschrieben 17. April 2005 Melden Geschrieben 17. April 2005 Bombshell for Airbus over super-jet costs AIRBUS’s A380 superjumbo programme will lose more than $8 billion (£4.2 billion) over its commercial life and never pay back the £2 billion-plus in state aid that helped launch it, according to a report from a panel of leading American academics and analysts. The study, to be released in America today, will be a bombshell in the bitter trade war between Europe and America over government support for their respective commercial airline industries. It comes just days before the A380 is expected to make its first flight. A similar report, written by one of the A380 report’s authors, Aaron Gellman, triggered the last big dispute between the trading blocs in the early 1990s. That ended with a 1992 concord that put limits on the assistance governments could give aircraft makers. The research was funded by Boeing, the American aerospace and defence giant, which has in recent years steadily lost market share to Airbus. But the authors insisted yesterday the company had had no input into their findings and had not attempted to guide the results. The A380 programme will not cover its total costs by some margin, the study found. It is styled as a “shadow critical appraisal” of the programme that the authors maintain should have been prepared by Airbus for European governments in 2001, but never was. The study says Airbus could realistically have expected to sell just 496 of the large aircraft in the first 20 years of the programme. To date, the authors say, the A380 has been sold for $130m-$145m, compared with the $199m building cost. Between 2006, the year of the first commercial flight, and 2025, the programme will produce a “net negative cashflow of $8.1 billion” the study concludes. As state-aid payments are judged over 17 years, the report also looked at the financial position between 2000 and 2017. It was judged to produce losses of $6.9 billion. Gellman said yesterday: “The project produces a cashflow that is absolutely enormous, and I think it bears some comparison with the Channel tunnel.” George Hamlin, director of the MergeGlobal consultancy and another of the report’s authors, said the A380 represented a bad investment for European taxpayers: “If it’s not even breaking even, then how do you get your money back?” The authors claim their report goes to the heart of the subsidy argument. Hamlin said: “You can understand subsidies to Airbus in the 1970s, when it was an investment in technology and jobs. But when you have won the game, when you have half the market, why do you need to subsidise the industry?” Airbus yesterday declined to comment until it had seen the report. The other authors are Hans Weber and respected Teal Group analyst Richard Aboulafia. The study was originally completed in 2002, but was not released by Boeing then “for reasons not shared with the study team”.
afromme Geschrieben 17. April 2005 Melden Geschrieben 17. April 2005 Warum genau schenkt man solchen Studien und Artikeln überhaupt noch Beachtung? Im Ernst - eine Studie, die von Boeing bezahlt wurde, kann für mich nicht realistisch oder ernst zu nehmen sein, wenn sie sich um ein Airbus-Produkt dreht. Das fängt damit an, dass Boeing als Finanzier alles andere als unvoreingenommen ist, und hört noch längst nicht damit auf, dass Leute die im Auftrag von Boeing solch eine Studie durchführen, sicher nicht den großzügigsten Einblick in die Airbus-internen Zahlen bekommen werden. Also weder wissen, wie viel Gewinn Airbus pro Maschine macht, noch wie viel jede Maschine in der Produktion kostet, noch zu welchem Preis die Geräte verkauft werden. Also auch nicht, wo der Break-Even-Point liegt. Dass die Studie mit Zahlen von 2002 arbeitet und zufällig gerade jetzt (Erstflug steht bevor und Handelsstreit ist auch wieder am köcheln) rausgeholt wird, macht die Sache noch ein bisschen weniger ernst zu nehmen. Nicht zu vergessen - wenn es nach Boeing ginge, hätte sich Airbus nie getraut, das Projekt überhaupt zu starten und hätte auch niemals nur 50 Bestellungen zusammenbekommen dürfen. Marketing-Crap, Ablage P. Das alles würde im umgekehrten Fall übrigens auch gelten. Die Jungs (sowohl A als auch B) sollen Flugzeuge bauen und aufhören, zu versuchen, mit solchen Studien Eindruck zu schinden. gelangweilt, andré
marcdevi Geschrieben 18. April 2005 Melden Geschrieben 18. April 2005 Boeing hat zuviel geld. Was aber lustig zu lesen ist: >> Beer and Wiener schnitzel << http://www.boeing.com/randy/archives/2005/...and_wiener.html
afromme Geschrieben 18. April 2005 Melden Geschrieben 18. April 2005 Moin - ausnahmsweise tatsächlich ganz entspannt zu lesen. Nicht mehr nur reines Marketinggewäsch, sondern auch drüber reden, dass sie einen Auftrag eben nicht bekommen haben usw. Bin normalerweise kein Freund von Randys Blog, wie die New York Times (glaubich) schrieb, ist das meist ein schlimmer Fall von "Opa in der Disco". Vielleicht hat er seinen Schreibstil inzwischen auch entsprechend angepasst ciao, andré
marcdevi Geschrieben 18. April 2005 Melden Geschrieben 18. April 2005 Mitte 2004 stellte er sich auf einem meeting mit dem worten "my name is randy, nice to meet..." vor. Er hat sehr locker über die zukunft des flugzeug/triebwerks leasing gesprochen. Keine spur von Boeing propaganda, man hätte denken können da spricht ein schiedsrichter (nein kein DFB *g*). Ob das teil der neuen boeing strategie ist weiss ich nicht, eindeutig ist jedoch das boeing mit ihrem kurs beim kunden pluspunkte gewinnt. Gruss
afromme Geschrieben 18. April 2005 Melden Geschrieben 18. April 2005 SPIEGEL online zum selben Thema (Subventionen & Co.) Zitiert auch den AIAA-Chef, dem ich zumindest in Teilen zustimmen kann: 'Amerikaner und Europäer dürften ihre Beziehung nicht länger mit dem Streit belasten, schrieb Douglass weiter, und schloss mit dem deutschen Sprichwort: "Eintracht nährt, Unfriede verzehrt."' Hier der Artikel. soweit wieder mal, andré
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