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Wie wird man ein erfolgreicher Transitairport? - MUC absolut


Hame

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Geschrieben

Am besten am Münchner Airport gefällt mir das MAC - durch die Eröffnung des T2 ist es in den Mittelpunkt gerückt und bietet jede Menge Platz für besondere Events (Fussballübertragungen, Weihnachtsmarkt...). Ein richtig schöner, autofreier Marktplatz mitten im Flughafen - das hat nicht jeder Airport.

Geschrieben

Terminal 1 in München ist ja nun nicht gerade das gruselige 70er-Jahre-Terminal schlechthin, da haben die Architekten in 30 Jahren Planungszeit schon seltsamerer Entwürfe hingelegt. Und natürlich ist das Umsteigen innerhalb des gleichen Moduls (oder Terminals) immer angenehmer als wenn man ans andere Ende der Landebahn wandern muss, aber die Anzahl der möglichen Stellplätze an einem Modul, Terminal, Satellit (oder was man sonst an Gebäudeteilen realisiert haben mag) sind eben begrenzt.

Dazu kommt, daß die Ansprüche der Transitpassagiere sehr unterschiedlich sein können, die einen schätzen eine möglichst große Auswahl an Restaurants und Shops ("Das MAC ist toll"), die anderen finden es nervig wenn sie sich erst durch ein Einkaufszentum wühlen müssen, bevor auch mal wieder ein Flugzeug auftaucht ("Das MAC macht nur die Wege zwischen T1 und T2 länger"). Auch die Frage ob man lieber zu Fuß den Flugsteig wechselt oder auf Laufbänder, Gondelbahnen oder ähnliches zurückgreift wird sehr unterschiedlich beantwortet ("Da geh ich doch lieber zu Fuß...").

 

Für einen erfolgreichen Transitairport, ob nun "schön" oder nicht, ist aber in der Regel die Reisemöglichkeit an sich ausschlaggebend, und da braucht man zum einen eine nennenswerte Zahl von Anschlussflügen und zum anderen eine möglichst kurze Umsteigezeit. In Frankfurt fahren durchgecheckte Koffer innerhalb von 45min zum Anschlussflieger, selbst wenn er am anderen Terminal steht, in Paris CDG1 wird man auch 2008 nach dem Umbau immernoch 60 Minuten innerhalb des selben Terminals benötigen, von Umsteigeaktionen mit Wechsel des Terminals oder gar des Flughafens kann man dort nur abraten. Ob die Architektur anmutig geraten ist oder wieviele Kaffesorten die Espressobar am Gate führt ist dann eher zweitrangig.

Ausser bei Sondertarifen, für die der sparsame Urlauber auch gerne mal einen Tag im Terminal auf den Anschluss wartet sortieren die Reservierungssysteme die Flugpaare immernoch nach der schnellsten Verbindung, und die wird von der vorgeschiebenen Umsteigezeit stärker beeinflusst als durch einen Zubringerflug, der zum Airport y vielleicht 10min länger unterwegs ist als zum Flughafen in x.

Nun wird man sich in München wohl gedacht haben, daß die meisten Umsteiger eher innerhalb eines Moduls umsteigen werden als von A nach D und deshalb auf der Luftseite an Laufbändern gespart haben. Aber auch längere Korridore sind im Zweifelsfall immernoch schneller und Querulantenschlumpfensicherer als irgendwelche Busse, die alle soundsoviel Minuten vom Tor 23 abfahren, dann eventuell überfüllt sind und zwischendurch noch an 15 anderen Briefkästen und Parkplätzen halten.

 

Immerhin besteht das Münchener Terminal 1 aus 5 identischen Modulen (gut, am letzten fehlt ein Stück), die in der Reihenfolge A-B-C-D-E benannt wurden. In Paris hält der Bus in der Reihenfolge A-C-E-F-D-B, zwischendurch kommt zweimal der Bahnhof. An so bizarre Dörfer wie London Heathrow oder JFK will man da gar nicht denken.

 

 

Während für den Passagier der Flughafen meistens gleichbedeutend mit dem Terminal ist, achten die Fluggesellschaften natürlich auch auf ganz andere Dinge. Gibt es genügend Abstellpositionen und kann ich mal eben dreihundert Passagiere zwischenspeichern wenn der Flieger verspätet ist? Muss man auf den Tankwagen warten oder kommt das Kerosin unterirdisch daher? Hat die Landebahn ausreichende Kapazitäten? Streiken da regelmäßig die Fluglotsen oder schwimmt bei Hochwasser der Airport davon? Nicht zuletzt kommen dann noch Dinge wie Gebühren, Beihilfen/Subventionen/"freundliches Entgegenkommen" und der "politische Wille" der jeweiligen Landesväter, die ja oft genug auch in der Flughafengeschäftsführung die Strippen ziehen, dazu. (Ein Schelm wer böses dabei denkt)

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