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airliners.de

Handling Agents schlecht ausgebildet?


PW77

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Geschrieben

ich war 4 Jahre lang Ramp Agnet bei einer Handling Firma im deutschsprachigen Raum.

 

Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich den Ausbildungsstand bzw. Kenntnisstand einiger Mitarbeiter ( 90 % ) denke. Da waren Leute jahrelang als Ramper unterwegs, aber was ein MACZFW oder TOW ist, was man tut wenn man überladen ist usw war alles fremd. Es hat direkt weh getan zuzuschauen, wie absichtlich Flieger den Bach runtergehen.

 

Ich bin sehr froh, diese Firma verlassen zu haben. Heute bin ich bei einer Airline, die sehr viel Wert auf Ausbildung legt. Diese habe ich beim meinem vorherigen Arbeitgeber nicht erlebt.

 

Ich hatte mal einen Anruf von einem anderen Handling Agenten bekommen, ob ich für die arbeiten möchte. Ich habe 5 DCS Intructor Lizenzen, DGR und De Ice Supervision und jahrelange Erfahrung - dann soll ich mich mit EUR 7 brutto abfinden lassen ? Nein Danke ! Bei der ersten Firma war es mehr als das doppelte pro Stunde.

 

Es wird noch schlimmer. Ich sehe jetzt als Airliner, der verantwortlich ist für das Handling das HAuptproblem, an den gering bis gar nicht bezahlten Arbeitern. Motivation gleich null. Geld ist nicht alles, aber da gibt es viele Methoden dagegen zu wirken.

Geschrieben

Ganz schlimm ist ja auch EZY, was Euphemismus angeht:

Da werden die Paxe gezwungen, am Self Service Kiosk einzuchecken (EMA, GVA, SXF), aber denen wird dann suggeriert, dass sie durch das eigenen Einchecken schon vor dem Flug auf denselben eingestimmt werden. Und in den Buchungsbestätigungen heisst es dann, dass EZY die Luftfahrt mit ihren SSK revolutioniert hätte. Ganz fürchterlich.

Klar, für klassische Handgepäck-Paxe sind die Dinger super, aber warum müssen 70jährige Rentner-Ehepaare gezwungen werden, an einer unpersönliche Maschine die eigentliche Arbeit eines Service Agents zu übernehmen?????

Und wenn man sich die Situation z.B. in SXF anschaut, hier werden nicht wirklich Service Agents eingespart.

Stattdessen tauchen unidentifizierte Gepäckstücke auf und die Paxe müssen darauf vertrauen, dass, obwohl sie keinen reellen Gepäcknachweis mehr erhalten, sie bei Verlusten oder Beschädigungen wirklich ihr Gepäckstück nachgeschickt bekommen.

Gruselig.

Geschrieben

@DABZI

 

 

Zur Klarstellung:

 

Die wenigsten Airlines in D übernehmen heute noch das Flugzeug-Handling selbst bzw. nur noch teilweise.

 

...immer dran denken, dass es hier auch Leute gibt, die was davon verstehen. Von Deinen angebl. 5 DCS-Instructor-Lizenzen möchte ich gar nicht erst anfangen...

Geschrieben
Stattdessen tauchen unidentifizierte Gepäckstücke auf und die Paxe müssen darauf vertrauen, dass, obwohl sie keinen reellen Gepäcknachweis mehr erhalten, sie bei Verlusten oder Beschädigungen wirklich ihr Gepäckstück nachgeschickt bekommen.

Gruselig.

 

Mich hatte das mit dem fehlenden Gepäcknachweis auch schon gewundert und in SXF nachgefragt und mir hatte man dann dort erzählt, daß der Abschnitt des Boardingpasses ausreichen würde. Beim Aufgeben des Gepäcks wird der Strichcode der Karte und der des Gepäckstücks eingescannt und registriert.

Allerdings können diese Automaten-Boardingpässe von easyjet in SXF nur per Scanner gelesen werden, da keine Nummer mehr sichtbar aufgedruckt.

 

Ich habe jetzt diese Woche einen Gepäckverlust mit 4U miterleben müssen, hatte aber von germanwings in STR einen Gepäckschein. In Budapest stand ich ohne Gepäck da und die nette Mitarbeiterin dort tippte lediglich per Tastatur den kurzen Code ein und konnte mir sofort sagen wo mein Koffer war (Dresden) und zu jederzeit dem Hotel am nächsten Morgen den Standort mitteilen. Der Koffer kam aus Dresden via MUC mit LH nach BUD und dann ins Hotel.

Was hätte nun diese Mitarbeiterin in BUD mit einem easyJet-Boardingpass gemacht?

Geschrieben

@truth1

 

nimm den schnuller aus dem mund, pack deine sachen für den kindergarten und mach dass du dort hin kommst. du hast keine ahnung wie es auf gewissen flughäfen abgeht. anscheinend arbeitest du auf einem flughafen, wo es 2 flieger am tag gibt. es gibt aber auch andere flughäfen wo mehr als nur ein dcs system verwendet wird.

 

also, viel spass mit den anderen kindern und spiel brav

  • 8 Monate später...
Geschrieben

Hallo,

 

also vorab...ich bin OPS Agnet,also auch Ramp Agent an einem grossen intern. Flughafen in Deutschland.

Ich arbeite für so eine lowcost Handlingsfirma und muss leider zugeben, dass alle negativen Meinungen mit der meinen übereinstimmen.

Es ist wirklich traurig, wie sich das in den letzten Jahren entwickelt hat. Diese sogenannte "Aldisierung" ist echt krass. Ich bin seit 2001 in der Branche und habe mit hohen Erwartungen eine Ausbildung als Servicekfm. im Luftvekehr gemacht! Also, halbwegs qualifiziert. Privat PPL-C Anwärter. Aber wie die Qualität allein innerhalb von 5 Jahren runtergegangen ist. Wahnsinn...!

Ich könnte ein Buch über Vorfälle schreiben... ein paar Beispiele. Ein

Rampagent gibt ein altes und somit falsches Loadsheet ohne Überprüfung (wahrsch. , weil er nicht weiss, was er überprüfen soll) ab. Weder er noch der Captain erkennen dieses. Hallo? Reg. falsch, Datum falsch, alles falsch.!!! Festellung erst nach dem der Flieger airborne war.

Dann sind die Englischkenntnisse teilweise sehr abenteuerlich. Allerdings von beiden Seiten. Handling und Crew. Die Schulungen sind wegen Geldmangels und Zeitdruck viel zu kurz. Procedures werde selten eingehalten. Viele können nicht mal ne 747 von einer 737 unterscheiden und das ist kein Scherz...! Doch auch die Piloten sind nicht mehr so fit wie früher. Scheint mir so...! Manche Loadsheet Agneten können zwar ein Computer Loadsheet erstellen, weil sie wissen wo sie welche Entries machen müssen, doch bei einem manuellen hört es auf. Dieses trifft zumindest auf meinen alten Ausbildungsbetrieb zu. DOW und DOI häääääää?

Ich dich nix verstehen. Sagst du nochmal...! Arbeitsmittel im OPS sind Geräte aus den 80ern und 90ern, die regelmässig ihren Geist aufgeben aber eine on-time performance verlangen. In dem Sinne...ein anonymer Low Cost Arbeitnehmer

Geschrieben

Hi,

 

da muss ich doch direkt mal eine Lanze für meinen Ex Arbeitgeber am FMO brechen. Sicherlich war die Qualität unterschiedlich und sicher auch einige Kollegen dabei die fliegen nicht im mindesten interessierte, aber Arbeitgeberseitig gab es nicht viel zu bemängeln. Bezahlt wurden im Mittel um die 10€, bei den Saisonkräften wurde ein ganzer Monat ins anlernen investiert. Immerhin vier ganze Tage Grundlagenvermittlung und einen Monat lang "mitlaufen" waren garnicht schlecht, in der Zeit konnte man auch, bei voller Bezahlung, so viel Zeit mit mitlaufen, Read & Sign lesen etc pp verbringen wie man wollte, nur begrenzt durch arbeitsrechtliche Höchstwerte. Wenn man wollte konnte man auch nen Tag im Ops/Rampe mitlaufen um sich mehr Grundverständniss anzueignen.

Die CKI spezifische Ausbildung war sehr gründlich, inklusive seltenen Extremfällen ala NoRec PAD Drehkreuz, in den 8 Monaten Hochsaison ist mir zumindest kein CKI Problem untergekommen das nicht aus eigener Kraft lösbar gewesen wäre und die spv waren immer geifbar. Wie man mit den Senioritäten umgeht wurde vermittelt, den Flieger bei EDV Ausfall mit Stift und Papier rauszubringen war auch kein Problem.

Auch das Betriebsklima würde ich als überdurchschnittlich bezeichnen, da nimmt sich ein Ramper schonmal ne Stunde Zeit um einem (vom CKI wohlgemerkt) ganz in Ruhe zu erklären wie ein manuelles Loadsheet aufstellt, man half sich gegenseitig bei jeder Gelegenheit, das Boarding hat sich das OK schon mal direkt on der Crew geholt wenn die Rampe noch mit nem anderen Flieger befasst war, die Ramper kamen auch mal hoch um bei boarden zu helfen wenn sich das mal komplizierter gestaltete.

 

Nichts desto trotz war auch dort der Kostendruck spürbar, leider kann man nur sagen, denn über kurz oder lang muss auch die Pünktlichkeit in der Abfertigung darunter leiden und da frage ich mich dann doch ob die paar gesparten Kröten für Personal und Material auf Dauer die Kosten durch Verspätungen rausholen können...

 

Gruß, Thomas

 

P.S. für Leute mit Festanstellung gab es dort auch Lufthansa ID Tickets, obwohl die am FMO ja durch EW gehandelt werden, und rabattierte Air Berlin Tickets

Geschrieben

Tatsächlich ist das Bild das ich von unseren Rampis bekomme sehr unterschiedlich. Da gibt es zum einen super engagierte Leute die sich den Hintern aufreissen damit der Flieger on time und korrekt den Hof verlässt, andere haben innerlich gekündigt und es ist ihnen scheiss egal was passiert, sie wollen halt nur ihren Studentenjob abreissen. Ich bin mir durchaus bewusst dass ein grosser Teil des Motivationsverlustes auch auf Kosten meines Arbeitgebers der jedes Jahr die Kosten bei den Handlingspartnern weiter drückt. Dass damit keiner gut bezahlt oder gar geschult werden kann ist auch jedem klar, aber das wird halt in Kauf genommen.

 

Inzwischen wird fest mit der Abschaffung "unseres" loadsheet centers gerechnet innerhalb von 1 bis 1.5 Jahren, die Aufgabe soll dann halt die Crew übernehmen, Grundlage dafür wird ein integrierter EFB sein der über Datalink die Daten aus dem Buchungssystemen übernimmt und nur noch die last minute changes mit dem Rampi abklärt. Bin mal gespannt wie das funktionieren soll.

Geschrieben

Ich denke, dass angesprochene Schwerpunktthema "Loadsheet" wird sich immer mehr selbst erledigen.

 

Ich (Cockpit crew) weiss schon gar nicht mehr, wie ein von Groundhandling geliefertes loadsheat aussieht.

Seit Jahren erstellen wir auf dem AIRBUS das loadsheet selbst. Auch, wenn manchmal ein Handlingagent freundlicherweise ein loadsheet erstellen wollte, haben wir dankend abgelehnt, weil wir wissen was wir richtig/falsch machen. Wenn ich es überprüfen muss, kann ich es auch gleich selbst machen.

Zudem wird durch die angewendete software gleich die Performance mit integriert.

Aus Kostengründen werden immer mehr Airlines in diese Richtung gehen.

Geschrieben

Mit diesem Thema beschaeftige ich mich seit langer Zeit, da ich Quaity COntroller war und 6 Monate bei Globeground Paris "Observer" war.

 

Die Handlingfirmen geben kaum noch Geld aus um die Leute zu schulen. Desweiteren war es so, zumindest hier in CDG, dass die meisten diesen Job nicht anfangs aus Spass, oder Liebe zur Luftfahrt (wie es eigentlich oft frueher der Fall war) machten, sondern einfach so ! Ob sie nun bei Mc DOnalds arbeiten wuerden oder fuer Globeground, das war den meisten eigentlich Egal.

 

Kurz gesagt, sehr schlechte Schulug wenn überhaupt und überhaupt kein interesse an die Arbeit.

 

Die wenigen, die Gut waren, blieben keine 6Monate und gingen dann zu AF.

 

Genau das selbe Problem hier, gebrochenes Englisch, überhaupt keine Ahnung wie man eigentlich mit PAssagieren (beispielsweise in krisensituationen...Verspaetungen, annulierungen, Overbooking....umgehen soll).

 

 

Ich bin letztens mal Stand Bye geflogen und der Typ am Check-in meinte echt das mein Ticket ungültig war weil es durchgestrichen war. Noch besser, ihm war sogar aufgefallen das eine Steuer exempted war, wodurch er also ganz sicher war dass es wohl ein "falsches" Ticket war !!!

 

Sowas waere vor einigen Jahren unmoeglich gewesen !!

 

 

Als letzes jedoch noch ein positives Zeichen ! Airlines wissen immer mehg dass nun doch noch die Servicequality den Unterschied machen wird. Besonders um sich von Lowcostlern zu distanzieren. Dementsprechend denken einige Airlines langsam auch mal wieder das ganze Airport Handling zu untersuchen.

Ein interessantes Beispiel hier in CDG ist SAS. Eigener Staff, gut geschult, multikulti !!! Fazit, nun überlegen manche Airlines das Handling der SAS zu geben anstatt Globeground & CO. Dies macht ja auch in einer Staralliance Optik Sinn !!

 

Es ist also durchaus möglich, dass in einigen Jahren die Airlines wieder dazu kommen, Servicequality in der Luft aber auch am Flughafen zu geben, denn dies ist dann praktisch der einzige Unterscheidungspunkt zwischen den verschiedenen Carriers.

 

PS : Dies ist nicht nur meine meining, habe schon einige bei Airlinemeetings getroffen, die langfristig auch diese Evolution sehen.

Geschrieben

Ein sehr guter thread (!!!) - aber... so etwas nennt man Missmanagement. Sogar der Chef des LCC Air Arabia, Adel Ali, vertritt eher die Position der Gebrüder Albrecht:

 

Contrary to the belief that low cost airlines generally mean low wages, Ali insists that Air Arabia’s employees tend to be paid better than those of other regional airlines. “Efficiency is not a question of paying people less,” he argues. “It’s more important to get the right people and make them work efficiently.”

 

Air Arabia fliegt ab USD 55 pro Sektor, nach dem sehr guten Ergebnis hat jeder Beschäftigte eine Prämie in Höhe von 8 Wochenlöhnen erhalten. Sie würden wohl gerne auch ex Türkei Europa erobern.

 

Quelle: http://www.itp.net/business/features/detai...2&category=

Geschrieben

Ich finde es interessant, dass offenbar die Qualität der Ramp-Agents in D nicht besonders gut sein dürfte.

Meines Zeichens bin auch Flughafen Wien beschäftigt - die Ramper sind durchgehend Leute, die meist schon 5 oder mehr Jahre am Flughafen tätig sind, werden bei OS ausgebildet. Es gibt einige Piloten oder überhaupt Leute, die immer schon in der Aviatik-Branche tätig waren (ehemalige Flugbegleiter, Mechaniker,...).

Sind beim Flughafen selber angestellt, der auch das komplette Handling macht, zudem ist auch die Fraport noch am Flughafen vertreten, über die ich aber nichts sagen kann.

Gibt es hier vielleicht zufällig (LH-)Piloten, die auch mal nach VIE kommen und über die Service-Qualität den einen oder anderen Kommentar abgeben möchten (würd mich interessieren), gern natürlich auch per PN.

Geschrieben
Ich bin letztens mal Stand Bye geflogen und der Typ am Check-in meinte echt das mein Ticket ungültig war weil es durchgestrichen war. Noch besser, ihm war sogar aufgefallen das eine Steuer exempted war, wodurch er also ganz sicher war dass es wohl ein "falsches" Ticket war !!!

 

Sowas waere vor einigen Jahren unmoeglich gewesen !!

Nö, wäre es nicht. :-)

Schon vor etwa 10 Jahren war es fast unmöglich, mit meinen LH Standby Tickets, ausdrücklich auch für BA ausgestellt, ohne stundenlange Diskussion und hin und herzutelefonieren ex Deutschland akzeptiert zu werden.

Es war jedesmal ein Riesentheater.

Geschrieben

Crewlounge,

 

Ich fliege jetzt praktisch schon seit 30 Jahren stand bye. Leute die ein Stand bye ticket nicht lesen koennen habe ich echt nur seit erst einigen Jahren gesehen, besonders bei Handlingagents. Frueher konnten die Airlineangestellten die am Check-in arbeiteten auch richtig ein Ticket lesen und wussten wozu eine Endobox gut war. Viele heutzutage wissen noch nicht mal was Nonendo heisst ! da heisst es nur schulen,schulen,schulen... !!!

Geschrieben

Reden wir denn über dasselbe? Ich fliege stand-by :-)

 

Nichtsdestotrotz stimme ich Dir zu, dass heutzutage sehr schlampig ausgebildet wird.

Ich kann es bald nicht mehr sehen, dass selbst in der eigenen Firma jedesmal eine Art Rätselraten losgeht, wenn ich gebuchte Tickets auf den Counter lege. Entweder liegt gar keine Buchung vor, bzw wird erst nach langem Suchen gefunden, oder aus irgendwelchen Gründen gibt es sonstige Probleme, wo auch wieder hektisch telefoniert wird oder die Kollegin um Rat gefragt wird. Dazu kommt, dass ich anscheinend jedesmal das Pech habe, an jemanden zu geraten, der gerade frisch aus der Ausbildung oder besser gesagt aus dem Schnellkurs, denn anders kann ich mir die Ahnungslosigkeit nicht erklären.

 

Genau wie im Call Center, jedesmal, wenn ich in einem anrufe, bekomme ich zu hören, dass man keine Ahnung hat, da man entweder neu ist oder gerade aus dem Urlaub kommt und daher erstmal nachfragen muss.

Geht das nur mir so?

Geschrieben

Die Handling Agents können heutzutage gar kein Ticket lesen. Es fällt ja teilweise nicht mal auf wenn das Datum nicht stimmt!!

PAD Regeln kann man eh vergessen. Alles wird akzeptiert. Also liebe LH-Leute, wenn ihr ex FRA oder MUC mit einer anderen Airline fliegt, fällt es meist gar nicht auf wenn ihr einfach ein auf LH ausgestellte IDZL ausstellt. Der am Check-in rafft das sowieso nicht. Sehr traurig.

Ich kenne viele Handling Agents in MUC und auch FRA. Es gibt ziemlichen Kostendruck, sie unterbieten sich gegenseitig und machen Dumpingpreise. Mittlerweile wollen auch die "normalen" IATA-Carrier Dumpingpreise. Nur muss die Airline halt auch selber wissen dass man zu solchen Preisen keine Qualität bekommen kann. Die Airlines tragen schon auch eine Teilschuld.

Warum musste denn mit diesem "Outsourcing"-Wahnsinn überhaupt angefangen werden....

Die guten Leute die bei Handling Agents arbeiten flüchten sowieso irgendwann zu einer Airline, meist in D zur LH, in A zur OS....etc....

Man fühlt sich (so ging es mir immer als ich beim HA war) ziemlich vera... wenn man einen PAD von der Konkurrenzairline eincheckt, und man selbst bekommt von der Airline REIN GAR NICHTS..... keine IDs, keine PEPS, einfach nichts....Bei ID´s heisst es "Sie sind bei keiner Airline", bei PEPS dann "Sie sind ja gar nicht vom Reisebüro"... Also fällt auch die Mitarbeitermotivation billiges fliegen weg. Das macht denk ich für Mitarbeiter von Airlines schon einiges aus.

Also hier muss sich was ändern.....aber wer soll damit anfangen? Geiz ist ja bekanntlich geil.

Geschrieben

Welche Mitarbeitermotivation? :-)

 

Es gibt genug Kollegen, die keinen Bock mehr auf das ganze Standby Theater mehr haben und lieber mit einem LoCo festgebucht fliegen, was meistens noch günstiger ist als wenn man den eigenen Firmenrabatt in Anspruch nimmt.

 

Meinen nächsten Privattrip werde ich mit der Konkurrenz buchen, das ist billiger als mit LH standby und ich muss mir keine Sorgen mehr machen, ob ich mitkomme oder nicht und muss mir auch keine dummen Sprüche mehr anhören (Würde es Ihnen etwas ausmachen, aufs Essen zu verzichten, wir haben nicht genug, Sie sind doch Kollege).

Geschrieben

Noch ein Beispiel: Kollegen von United zahlen bei uns weniger als wir Lufthanseaten auf den eigenen Flügen!

Tolles Abkommen, was da getroffen wurde.

Besonders motivierend ist auch, dass wir bei kaum noch einer Fremdairline ein Business Class Ticket erwerben dürfen. Offenbar ist unser Geld nicht gut genug, um standby zum dementsprechenden Preis in der erlesenen Business der Mitbewerber sitzen zu dürfen.

Geschrieben

Das ein Handlingagent keinen Unterschied zwischen ZL, ZM oder ZH macht ist doch klar, da er ja eh kein Anrecht drauf hat !

 

Ich finde das übel für Handlingagents die in der Luftfahrt zu arbeiten, und noch nicht mal die gleichen Vergünstigungen haben wie andere Leute die den selben Job machen, aber halt fuer eine Airline !

 

Das Stand by fliegen heute nicht mehr wie frueher ist, und daraufhin auch noch viel teurer ist, ist ein anderes Thema was leider stimmt !

 

Als ich bei Globegroud hier Observer war, fand ich es schon eigenartig, dass beispielsweise BMI ihr eigenes Globeground team hatte, das exklusiv nur BMI Flüge eincheckt und handelt, jedoch nie mal BMI benutzen konnte zu einen sondertarif (muss ja nicht gleich Stand by sein....für London lohnte es sich nicht, aber mit BD langstrecke schon).

Geschrieben

Bei oneworld darf man nicht mal bei der eigenen Airline Business fliegen! Warum sollte man da andere mitnehmen?

Klar, mir gings heue auch so: "Wir haben für Sie nur noch nen Mittelplatz"....

(bin als letzter eingestiegen), dann gabs doch noch Gangplätze an Bord...

War dass dann Gehässigkeit? Doch als Kollege gibts kein Recht auf Beschweren etc...Das find ich auch besch....., aber damit muss man leben. So ein Standby Ticket ist oft gar nicht billig...

Klar sind oft Low-Cost Airlines günstiger, aber was bringt mir das z.B. auf der Strecke HEL-MUC? Gar nichts, weil da keine Low-Cost fliegt...

Also ich denke schon, dass bei Airlines gerade am Check-in genug Mitarbeiter gibt, die wegen den Tickets keinen anderen Job suchen.

Und der Faktor fällt beim Handling Agent weg, dadurch vielleicht die große Mitarbeiter-Fluktuation...(natürlich nur ein Punkt, das Gehalt ist ein anderes)

Geschrieben
Ich finde das übel für Handlingagents die in der Luftfahrt zu arbeiten, und noch nicht mal die gleichen Vergünstigungen haben wie andere Leute die den selben Job machen, aber halt fuer eine Airline !

Verstehe ich jetzt nicht. Das wäre ja, als wenn eine Verkäuferin aus dem Kaufhof Rabatt bei Karstadt will, weil die Karstadtverkäuferin bei Karstadt Rabatt bekommt?

Geschrieben
Ich finde das übel für Handlingagents die in der Luftfahrt zu arbeiten, und noch nicht mal die gleichen Vergünstigungen haben wie andere Leute die den selben Job machen, aber halt fuer eine Airline !

Verstehe ich jetzt nicht. Das wäre ja, als wenn eine Verkäuferin aus dem Kaufhof Rabatt bei Karstadt will, weil die Karstadtverkäuferin bei Karstadt Rabatt bekommt?

 

Doch, ich versteh das schon: Der Angestelle von AHS oder aerogate zum Beispiel macht das selbe wie jemand von LH, hat aber keine Chance auf Flugvergünstigungen.

Als Beispiel: Ein LH-Angesteller will von MUC nach BRU mit der SN Brussels fliegen, checkt dann also bei Aerogate ein. Der LH-Angestellte darf ID-Tickets auf SN verwenden, während der Mitarbeiter, der eigentlich für SN arbeitet, die Verantwortung für die SN-Abfertigung hat und u.u. viel für SN tut gar keine Vergünstigungen bekommt.

Das ist nur ein Beispiel, ob das bei aerogate und SN so zutrifft weiss ich nicht. Aber es gibt bestimmt analoge Beispiele die Realität sind. ...

Geschrieben

Bin Passenger Service Agent bei Austrian (OS). Bei OS haben wir eine sehr gute Ausbildung und Einschulung. Zuerst Theorie dann Check In Einschulung mit Trainern und erst nach einem halben Jahr Boarding-Einschulung,dazwischen haben wir immer wieder Fortbildungen.

Nach 2Jahren besteht die Möglichkeit zu einer Diplomprüfung.

Weiters handeln wir sehr viele Fremairlines und werden auch auf diese Systeme (inkl.PAD-ID Codes) geschult. Z.B. CX,QR,EK,LH..

Da wir Angestellte einer Fluglinie (keine Handlingfirma) sind,erhalten wir natürlich auch ID Tickets sämtlicher Fluglinien (auch C-Klasse).

Ich glaube,daß wir bei OS ein sehr großes Wissen haben und das bestmöglichste für Passagiere tun.

Daß die ID-Code Vergabe nicht immer einfach ist,daß wissen alle die in diesem Job sind,aber daß manche einen ID-Ticket nicht einmal erkennen,daß finde ich schon ein starkes Stück. Gerade im Bereich der ID-Codes werden wir besonders gut geschult.

Mache meinen Job wirklich gerne und arbeite keineswegs nur fürs Geld!

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