728JET Geschrieben 7. Juli 2005 Melden Geschrieben 7. Juli 2005 Aus dem Suedkurier: Friedrichshafen - Der Zeppelin NT soll in Südafrika auf Edelsteinsuche gehen: Die Zeppelin Luftschifftechnik (ZLT) verhandelt derzeit mit dem weltgrößten Diamanten-Förderer- und Handelshaus DeBeers über einen etwa zweijährigen Einsatz des Zeppelin NT in Südafrika zur Suche nach neuen Diamantenvorkommen. Die Verhandlungen sollen kurz vor dem Abschluss stehen. Es soll kein rein kommerzieller Einsatz sein. Vielmehr wollen ZLT und DeBeers die Eignung des Luftschiffs für die geologische Erkundung testen. Derzeit wird der Prototyp des Luftschiffs im Hangar am Friedrichshafener Flughafen für seinen Einsatz vorbereitet. Bereits im August soll der Zeppelin mit einem Schiff voraussichtlich ab einem holländischen Hafen nach Südafrika transportiert werden - ähnlich wie der nach Japan verkaufte Zeppelin nach Fernost verschifft wurde. Der Einsatz soll zwei Jahre lang dauern. In dieser Zeit soll das Luftschiff ausgesuchte Teile von Botswana, Südafrika und Namibia schleifenförmig überfliegen. Dazu soll das Luftschiff mit speziellen Instrumenten ausgerüstet werden, mit denen Experten in der Lage sind, geologische Formationen unter der Erdoberfläche zu erkunden und anhand der Daten zu ermitteln, ob in der Tiefe Erfolg versprechende Diamantenvorkommen liegen könnten. Bisher erforschte DeBeers die geologischen Formationen mit Hilfe von Flugzeugen oder Hubschraubern. Weil der Zeppelin aber deutlich ruhiger fliegt als ein Hubschrauber, fand DeBeers Interesse an dem Luftschiff. Gleichzeitig kann ZLT von der großen Erfahrung von DeBeers profitieren. Bei Zeppelin-Luftschifftechnik laufen die Vorbereitungen für das bisher streng geheim gehaltene Projekt auf Hochtouren. Das Luftschiff muss für den Einbau der Messelektronik vorbereitet werden. Die Mannschaft bereitet sich für ihren Einsatz im südlichen Afrika vor. Piloten und Wartungs- und Bodenmannschaft werden zunächst aus Friedrichshafen anreisen. Sie sollen das Luftschiff in Betrieb nehmen und die Einsätze fliegen. Dazu ist eine Art Schichtdienst geplant. Etwa alle sechs Wochen soll die Mannschaft ausgetauscht werden. Möglicherweise wird ZLT auch südafrikanisches Personal einstellen, um den zweijährigen Versuch absolvieren zu können. Für ZLT dürfte die Aufgabe eine große Herausforderung sein. Denn der Zeppelin NT muss nicht nur äußerst zuverlässig fliegen, sondern auch in relativ hohen Höhen sowie in großer Hitze operieren. Das macht ausgeklügelte Einsatzpläne nötig. So sollen Flüge tagsüber vermieden werden. Dafür soll spätabends und nachts geflogen werden. Der südafrikanische Hochsommer mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius soll deshalb zumindest zeitweise für Wartungsarbeiten genutzt werden. Das Unternehmen dürfte sich für die Zeppelin-Luftschifftechnik aber auch finanziell durchaus lohnen. ZLT verpflichtet sich, das Luftschiff betriebsbereit zur Verfügung zu stellen und zu fliegen. Die Bodeninfrastruktur und das Helium stellt DeBeers zur Verfügung und übernimmt auch die Kosten für den Testeinsatz und den Schiffstransport. Von 5,5 Millionen Euro oder mehr ist die Rede. Für ZLT dürfte der Testeinsatz ein großer Schritt in Richtung Vermarktung des Luftschiffs für Erdbeobachtungseinsätze sein. Bewährt sich der Zeppelin, könnte das der Durchbruch auf diesem Markt sein und weitere Einsätze, vielleicht sogar den Bau von Luftschiffen für derartige Einsätze nach sich ziehen. Ob der Prototyp des Zeppelin NT nach seinem Einsatz überhaupt nach Friedrichshafen zurückkehrt, ist indessen fraglich. Denn möglicherweise könnte das Luftschiff nach Ende seiner Arbeit für DeBeers in Südafrika für touristische Rundflüge über die Savannen des schwarzen Kontinents eingesetzt werden. Dann ist da noch die Fußball-WM 2010 in Südafrika, während der der Zeppelin beispielsweise für die Sicherheitsdienste Überwachungseinsätze fliegen könnte.
Isavind Geschrieben 8. Juli 2005 Melden Geschrieben 8. Juli 2005 endlich mal was, was ich bzgl. meines studiums beantworten kann :) auch wenns nich direkt das thema trifft. Südafrika gilt als das "Mutterland" der edelmetalle und diamanten. Diamanten liegen v.a. in den sogenannten kimberlit-schloten vor, deren name von der südafrikanischen stadt Kimberlay stammt. Während Gold beispielsweise neben Südafrika auch sehr beträchtlich in Russland, den USA, Kanada und Indonesien abgebaut wird, verfügt südafrika bzgl Platin quasi über das Metropol, etwa 75% werden im sog. "Bushveld-Komplex" aufgearbeitet. Die hochwertigsten Diamanten der Welt hingegen kommen aus Botswana. Weitere Lagerstätten sind die "Argyll-Mine" in Westaustralien und die "Ekati Diamond Mine" in den northwest territories in Kanada.
HB-IDF Geschrieben 9. Juli 2005 Melden Geschrieben 9. Juli 2005 Wenn es tatsächlich so kommt, wie viele Exemplare des Zeppelin NT verbleiben dann noch in Friedrichshafen? Gibt es neben dem Prototypen und dem nach Japan verkauften Luftschiff noch ein drittes Exemplar, mit dem die Passagierflüge der Firmengruppe in der Bodenseeregion (www.zeppelinflug.de) weitergeführt werden können?
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