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Ein Tagestrip nach Madeira inkl. Anflugbilder


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Geschrieben

Manche Leute bekommen eben niemals genug. Dieser Spruch trifft zumindest bedingt auch auf mich zu, weshalb es letzte Woche zu einem Kurztrip losging, den ich so vermutlich erst mal nicht mehr wiederholen werde, zumindest nicht zu diesem Ziel, aber dazu später mehr. :)

 

Ein Tagestrip, ja TAGES-Trip nach Madeira stand am vergangenem Donnerstag auf dem Programm. Jedoch beeinflussten zwei wesentliche Faktoren meinen gewohnten Tagesablauf:

1. Der Flug startete von Frankfurt

2. Um 04:55 Uhr.

 

Nicht so schlimm denkt man sich, jedoch wohne ich in der Nähe von Köln, was ein sehr frühes Aufbrechen erforderte. Wie sich jeder vorstellen kann, war ich schon den ganzen Mittwoch seid Vormittags auf den Beinen und um 23 Uhr befand ich mich mit meiner Reisebegleitung am örtlichen Bahnhof um auf den Regionalzug zum Kölner Hbf zu warten. Ich muss hinzufügen, dass die Fahrt im Normalfall etwa 15 Minuten in Anspruch nimmt, jedoch weiß jeder, wenn man mit DER Bahn zu tun hat, kann man einfach nicht von einem Normalfall ausgehen. Also, im Normalfall (ohje, schon wieder einer ;) ) hätten wir mehr als 30 Minuten Zeit zum umsteigen gehabt.

 

Die Bahnhofsuhr zeigte gleichsam mit meiner Armbanduhr 23:02, schon mal nicht schlecht. Das wars dann aber auch schon, denn pünktlich zur Abfahrt kam nicht der Zug sondern eine Verspätungsmeldung, nicht über lachhafte fünf oder 10 Minuten, nein, auch nicht 20, nicht 25, sagenhafte 30 Minuten Verspätung! Na der Tag/Abend fing ja gut an. Eine Viertel Stunde später fuhr glücklicherweise eine S-Bahn, die etwa fünf Minuten vor der Abfahrt unseres ICE nach Frankfurt in Köln eintreffen sollte. Eine machbare Sache, wird zwar knapp, sollte aber klappen, dachten wir uns.

 

Die besagte S-Bahn kam auch pünktlich an und fuhr zügig ab, jedoch blieb der Zug kurz hinter dem Bahnhof für etwa fünf Minuten stehen. Klasse!

Die Zeit raste und der Zug hielt an jeder Station. Um 23:52 erreichte die S-Bahn den Hbf von Köln, Super, noch eine ganze Minute, um von Gleis 11 zu Gleis 7 zu wechseln. Abgehetzt am Bahnsteig angekommen, erlischt gerade die Einzeigetafel, ein Schock, der Zug ist wohl weg. Aber nein, noch Dutzende Menschen am Bahnsteig, bestimmt 200 Leute. Und was war? Natürlich, fünf Minuten Verspätung ;)

 

Somit war der Anreiseweg also schon mal gerettet. In einem extrem vollen uralten ICE ging es zwei Stunden durchs Rheintal zum Regionalbahnhof des Frankfurter Flughafens.

Ja, der ICE hält am Regionalbahnhof, das ist die stinkende Röhre die so nett in Giftgrün und Grau angemalt ist ;)

 

Aber was solls, Frankfurt war erreicht, ich bereute schon zum 185 x, dass wir nicht mit dem Auto gefahren waren.

Schnell vorbei an all den Menschen die mit ihrem Gepäck kämpften um vor den Massen am Check-In zu sein. Das klappte auch, innerhalb von zwei Minuten fanden wir uns vor dem Condor Check-In im Fluggastbereich B des Terminal 1 wieder. Leider war es das auch schon mit dem Zeitvorteil, denn wir wurden von der größten Pfeife aller Zeiten eingecheckt. Ich bin nun wirklich schon sehr häufig geflogen, aber noch niemals habe ich so viel Zeit am Check-In verbracht, wohlgemerkt nicht in der Schlange sondern am Schalter selbst. Der gute Mann brauchte sagenhafte 15 Minuten! um uns die Bordkarten auszuhändigen, ich weiß bis heute nicht was mit dem los war.

 

Aber wir hatten ja Zeit, schließlich sollten wir erst um 04:55 fliegen.

Somit vertrieben wir uns die Zeit mit einer Fahrt ins leere T2, und gingen irgendwann durch die Sicherheit.

 

Da wir in Reihe 41 saßen, gehörten wir zu den ersten, welche die Boeing 757-300 an diesem frühen Morgen gegen 04:30 betreten durften.

 

Condor Flug DE 4600

Frankfurt – Funchal (FRA-FNC)

geplant 04:55-08:00 (local times)

tatsächlich 05:10-08:00 (local times) 3:50h Flugzeit

Boeing 757-300 D-ABOE

182 Pax + 7 Crew

 

Das Boarding war sehr zeitig abgeschlossen, da die Maschine ja ohnehin nicht sonderlich gut gebucht war. Mit vielen leeren Sitzen rollten wir an diesem frühen Morgen mit unserer 1999 Boeing gesteuert von Kapitän Hörberger und seinem ersten Offizier Müller zur 25R von wo wir unseren 1591 nautischen Meilen langen Flug begannen.

 

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Etwa 30 Minuten nach dem Start servierte uns die freundliche Crew (abgesehen von einem sehr muffigen) ein recht schmackhaftes Frühstück in Form eines Eieromelettes gefüllt mit Tomaten, umgeben von Kartoffeln und Spinat sowie ein Brötchen mit Butter, Schinken und Käse und als Dessert einen Joghurt.

 

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Vor und nach dem Essen wurden Getränke gereicht, anschließend begann das Bordunterhaltungsprogramm, das wieder mal Robots zeigte.

 

Unser Flug führte und über Luxemburg, quer über Frankreich, Nordspanien, Portugal, den Atlantik und dann direkt nach Madeira.

Etwa eine Stunde vor der Landung erhielten wir nochmals ein Getränk.

 

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Genau pünktlich begann der interessante Endanflug auf Funchal und wir landeten vor der ebenfalls zeitgleich aus Frankfurt kommenden HLF auf der Bahn 05.

 

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Das Flugzeug verließen wir über Treppen und wurden mit modernsten TAP Bussen zum nahegelegenen Terminal gebracht, das gar nicht mal so klein ist.

 

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Da wir kein aufgegebenes Gepäck hatten, auf welches wir hätten warten müssen, begaben wir uns unverzüglich in Richtung Ausgang. Ich hatte schon den „Green Channell“ passiert, und den Ausgang im Blick, als meine Reisebegleitung von einem älteren portugiesischen Zöllner angehalten wurde, somit musste ich zwangsweise aus Solidarität auch mit zurück ;)

 

Es begann eine unverschämte Schikane, wie ich sie noch nicht erlebt habe. Zunächst wurden unsere Handgepäckstücke durchleuchtet, anschließend räumte der Mann alles aus, öffnete eine Packung Karamellbonbons und zerstörte eines in der Annahme angeblich Drogen vermutet zu haben! Es war so lächerlich, dass ich mich richtig zurückhalten musste, aber man sollte bei solchen Leuten ja immer schön nett und freundlich bleiben. Bis zu diesem Zeitpunkt war er der einzige Beamte mit uns in diesem Recht großen Raum. Nun zog er sich Handschuhe an, was mich persönlich in gewisser Weise beunruhigte. Ich bereitete mich schon auf eine unangenehme Streiterei vor, als er sagte, dass er nun woanders hin müsse, lachte und den Raum verließ. Wir sind dann einfach gegangen. Um den Tag nicht zu vermiesen, verließen wir den Flughafen ohne uns zu beschweren, was ja ohnehin zwecklos wäre.

 

Nun wurden wir mit dem Chaotischen Bussystem der Insel konfrontiert, die teilweise uralten Busse mit Holzsitzen verkehren im wirren Takt und völlig unorganisiert. Als Ausländer benötigt man eine ganze Zeit um sich zurecht zu finden.

Die Fahrweise der Busfahrer ist sehr gewagt und teilweise recht beängstigend ;)

 

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Die Stadt Funchal erreicht man mit dem Bus in etwa 30 Minuten für 2,10 Euro für ein Ticket.

 

Auf Grund des sagenhaft chaotischen Bussystems ohne einen zentralen Haltepunkt entschieden wir uns den gesamten Tag in Funchal zu verbringen.

 

Funchal hat nicht so sonderlich viel zu bieten, abgesehen von einigen Museen und einem Hafen sowie einer kleinen Altstadt.

 

Es folgen nun einige Bilder, da es über unsere Zeit in der Stadt nicht so viel zu berichten gibt. Eines kann ich jedoch sagen, es gibt keine Sandstrände sondern lediglich Stein und Kieselstrände, die man im Prinzip aber nicht als Strand bezeichnen kann.

 

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Knappe zwei Stunden vor dem geplanten Abflug fanden wir uns wieder am Flughafen ein und stellten uns an einen der drei Check-In Schlater die für unseren Flug geöffnet waren. Die portugiesischen Check-In Agenten wurden durch deutschsprachige Damen unterstützt.

 

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Der Flug wurde pünktlich zum einsteigen aufgerufen und wieder wurden wir von TAP Bussen zu unserer Boeing gebracht, die man wieder problemlos hätte zu Fuß erreichen können.

 

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Condor Flug DE 4601

Funchal – Frankfurt (FNC-FRA)

geplant 18:05-00:15 (local times)

tatsächlich 17:55-23:40 (local times) 3:45h Flugzeit

Boeing 757-300 D-ABOE

154 Pax + 4 Hunde + 2 Katzen + 8 Crew

 

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Das Boarding war auf Grund der schlechten Buchungslage schnell beendet und wir rollten wieder mal vor der HLF zum Bahnende von Madeiras Bahn 05. Knappe 10 Minuten vor der geplanten Zeit gab Kapitän Kotzan Schub und unsere Boeing erhob sich in die Luft.

 

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Der kleine Hüpfer nach Porto Santo (20min. Flug)

 

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Auf diesem Flug hatte man die Möglichkeit zwischen zwei verschiedenen Gerichten zu wählen. Entweder Hühnchenbrust mit Kartoffeln, Erbsen und Möhren oder ein vegetarisches Nudelgericht.

 

Ich wählte das Hühnchen und war damit auch sehr zufrieden, der Service verhielt sich ähnlich wie auf dem Hinflug und war angemessen. Die Crew in der Kabine sehr freundlich und an diesem Abend ein hoher Männeranteil (3).

 

Ansonsten passierte nichts ungewöhnliches, viel zu früh landeten wir um zwanzig Minuten vor 12 auf der Bahn 25R nach nur 3 ¾ Stunden Flugzeit.

Ein sehr langer Trip fand sein Ende, zumindest was das fliegen angeht, die Fahrt nach Köln stand uns ja noch bevor.

 

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Abschließend muss ich sagen, dass Condor bei mir diesmal ein sehr gutes Bild hinterlassen hat, der Sitzabstand und der Service auf den beiden Flügen waren gut.

 

Vielen Dank fürs Lesen! :)

Geschrieben

Toller Bericht!

 

Ich denke das sollte ich auch mal machen ;) Aber FRA ist ohne das günstige Rail&Fly einfach zu weit weg (wenn man die 29er der Bahn nicht bekommt).

 

Die Bilder vom Anflug sind auch klasse!

 

Gruß,

Flo

Geschrieben

Schöner Bericht, nur bleib nächstes mal lieber daheim, dann musst du dich über nichts mehr ärgern. Sicherlich ist das alles nicht ganz angenehm nur gehört dass zum reisen eben auch dazu.

Geschrieben

Sehr schöner Bericht, hat mir viel spaß beim Lesen bereitet - ich fliege demnächst auch nach FNC.

 

Hoffentlich ist der verpeilte Zöllner ein extrem seltenes Übel !

 

Gruß, Michael.

Geschrieben

Ein bisschen viel Meckerei aber ansonsten ein netter Bericht. Warum habt Ihr Euch eigentlich kein Mietwagen genommen, die ganze Zeit nur in der Stadt, war das nicht langweilig?

 

Fjaell

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