D-AIRX Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 Zur Info. Wer hat das nicht schon erlebt, dass an Bord gefragt wurde "Arzt an Bord?" Arzt an Bord - Statistisch ist auf zwei von drei Flügen ein Arzt dabei Baierbrunn (ots) - In zwei von drei Verkehrsflugzeugen sitzt erfahrungsgemäß mindestens ein Arzt, berichtet das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Bei medizinischen Notfällen ist so in den meisten Fällen über das ausgebildete Kabinenpersonal hinaus kompetente Hilfe in der Nähe. Die scheint auch nötig: 45.500 Fluggäste müssen weltweit jährlich nach der Landung ins Krankenhaus gebracht werden. Auch wenn die mitreisenden Ärzte keine Ausrüstung dabei haben, finden sie das Wichtigste an Bord. Die großen Fluggesellschaften haben auf Langstreckenflügen standardisierte Notfallkoffer mit wichtigen Geräten und Medikamenten dabei. Das Apothekenmagazin Apotheken Umschau 8/2005 A liegt in vielen Apotheken aus und wird kostenlos an Kunden abgegeben. Mehr Pressetexte auch online: www.GesundheitPro.de > Button "Apotheken Magazine" > Presse-Service Originaltext: Wort und Bild - Apotheken Umschau Kontakt: Ruth Pirhalla Pressearbeit Tel.: 089 / 7 44 33-123 Fax: 089 / 744 33-459 E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
MrMuppet Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 Hi, also ich bin trotz haeufiger Fliegerei noch nie gefragt worden. Wahrscheinlich auch besser so, auf das was die Airlines so mitschleppen an Material moechte ich mich im Zweifelsfall nicht verlassen. Habe aber schon nette Geschichten gehoert, wie sich Orthopaeden oder Pathologen an Herzinfarkten versucht haben. Da waere mir ne gut ausgebildete Krankenschwester dann schon lieber. Die Vouchers, die man als Arzt wohl meist als kleines Dankeschoen bekommt, sind aber nicht von Pappe! Best Gruesse und gesund bleiben MrMuppet
FKB64 Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 Da hab ich mal was lustiges erlebt: Auf einem Flug FRA - EZE versuchte ein Pax nach stunden langen heftigen Turbulenzen das Klo zu erreichen, klappte aber vorher zusammen, wohl der Kreislauf. Sofort stürzten sich 10 Mann auf ihn, als der arme Kerl zu sich kam, bekam er ob der vielen Helfer einen Heidenschreck. Es stellte sich heraus, dass fast der komplette hintere Teil des LH-Jumbos, damals noch Raucherzone, mit italienischen Chirurgen auf dem Weg zu einem Kongress in Antofagasta/Chile besetzt war (wo ich dann prompt fast kein Hotelzimmer mehr bekam!). Na ja, dem Mann wurde jedenfalls kompetent geholfen, mit O² und so...
D-AGNT Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 Habe aber schon nette Geschichten gehoert, wie sich Orthopaeden oder Pathologen an Herzinfarkten versucht haben. Na, der Pathologe kann sich doch Zeit lassen... ;-) scnr, D-AGNT
Benedikt Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 Mein vater is arzt und bis jetzt kam es zwei mal vor, dass er bei flügen helfen musste. Einmal als wir von FRA richtung FUE unterwegs waren und mehrere Stunden lang schweren Gegenwind hatten und infolge dessen dann mit Spritmangen in Faro zwischenlanden mussten. Da bekam dann eine etwas ältere Dame ziemliches Stechen in der Brust. War allerdings nicht so schlimm. Das war damals mit Hapag Lloyd und mein dad musste halt bürgen dass die Frau transportfähig ist. Als dankeschön kam 3 wochen nachdem wir wieder zuhause waren eine kiste von Hapag Lloyd mit ner echt sau teuren flasche sekt und nem dankesschreiben, das fand ich echt mal stark. Ein zweites mal wurde nach nem Arzt verlangt als wir uns gerade von PMI auf richtung RWY für unsern flug nach FRA machen wollten. Ein 30 jähriger Passagier ist zusammengeklappt. Dem hats den Kreislauf ziemlich heftig in Keller gedonnert. Dann wurde er erstmal erstversorgt bis der RTW des Flughafens kam. Airline war hier ebenfalls HF. Hapag Lloyd ist notfallmässig richtig gut ausgestattet eigentlich. Die hatten alles an Bord was man für Notfälle braucht. hut ab. mfg benedikt
BobbyFan Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 ...auf das was die Airlines so mitschleppen an Material moechte ich mich im Zweifelsfall nicht verlassen...Ich kann dir für LH und HF versichern, das du dich darauf verlassen kannst. "Doctors Kit" und "First Aid Kit" werden von zertifizierten Betrieben bestückt und verplombt. Wird jetzt z.B. aus dem First Aid Kid etwas entnommen oder benutzt, wird der ganze Koffer gewechselt. Da das Ablaufdatum des Inhalts von Außen ersichtlich ist, wird sie auch gewechselt noch bevor etwas Ablaufen kann.
MrMuppet Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 Ich bewzeifle nicht, dass die zertifizierten Kits vollstaendig sind. Das heisst noch lange nicht, dass die gaengigen medizinischen Notfaelle damit auch zufriedenstellend fuer 1-2 h zufriedenstellend zu behandeln sind. Und der Volksmund glaubt gerne, dass man mit nem Defi Herzinfarkte behandeln kann :-)) Wenn Du jemand als Patient an Bord hast, dem es wirklich dreckig geht, dann koennen selbst 45 min verdammt lang werden. Und von 35000ft bis zum Stillstand auf dem Taxiway kann das durchaus so lange dauern.
D-AIRX Geschrieben 7. August 2005 Autor Melden Geschrieben 7. August 2005 Und von 35000ft bis zum Stillstand auf dem Taxiway kann das durchaus so lange dauern. und welchen stillstand meinst du jetzt? Stillstand der Maschine oder des Herzens? :-(
MrMuppet Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 Hey der war gut!! Herz-Lungen-Wiederbelebung duerft abgesehen von Platzproblemen an Bord aber sonst noch einigermassen gut klappen!
D-AGNT Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 Das war damals mit Hapag Lloyd und mein dad musste halt bürgen dass die Frau transportfähig ist. Dann ist dein Dad sehr mutig. Denn "buergen" heisst mit dem eigenen Vermoegen persoenlich haften. Und keine Fluggesellschaft wuerde so etwas von einem Arzt/Pax verlangen. Ich gehe mal davon aus, dass die Passagierin auf eigenen Wunsch weiter wollte, und dann entweder einen Wisch unterschrieben hat, oder das ausdruecklich vor dem Captain und reichlich Zeugen bekraeftigt hat. nix fuer ungut, D-AGNT
EDKB Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 Auf nem LH Flug von FRA nach NYC wurde auch ein Arzt gesucht, ein Freund von mir meldete sich dann (ist Psychater) und musste dann mit nem Augenarzt einer älteren Dame mit Kreislaufproblemen helfen. Zurück in Deutschland kam dann auch ein Paket der LH mit einer Flasche Sekt und Dankesschreiben. (Auf dem Flaschenlabel stand übrigens soetwas wie "WIr danken Herrn Dr. XXX")
D-AIRX Geschrieben 7. August 2005 Autor Melden Geschrieben 7. August 2005 Kurz nach dem Start mit einem AB6 von MUC nach FRA hatten wir keine 30 Sekunden nach dem Takeoff schon die Frage "Ist ein Arzt an Bord?", das ganze im recht steilen Steigflug und dann mit zunehmender Unruhe. Was genau los war, konnte ich von meinem Lieblingsplatz 45A nicht genau sehen, jedenfalls ging es gottlob schnell nach FRA. Enpfangen wurden wir von einem Krankenwagen.....Mehr weiß ich nicht.
sman Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 die Flasche Winzersekt hat meine Freundin auch bekommen. Der Pax hatte nur eine leichte Kreislaufschwäche, also nichts schimmes. Die Notfallkoffer sollen besser sein, als auf vielen RTWs. War ein Flug mit Condor Fra-Lpa und fast nur Rentner an Bord.
fliegmax Geschrieben 7. August 2005 Melden Geschrieben 7. August 2005 Ich habe das scon zwei Mal erlebt, einmal bei Delta Airlines, da haben wir dann anschließend ein Dankesschreiben bekommen. Das andere Mal war 2001 bei United auf dem Flug von Denver nach Frankfurt, wo mitten über Grönland nach einem Arzt verlangt wurde. Meine Mutter hat sich dann gemeldet, das lustige war, es gab gleich zwei Patienten, da wurden dann die letzten Reihen zu einer Art Mini-Lazarett umgebaut. Die Crew hat dann meine Mutter gefragt, ob sie auf Grönland landen sollten oder nicht, aber da die beiden Paxe nicht so schlimm beeinträchtigt waren gesundheitlich, sind wir weiter nach Frankfurt geflogen, es ging den beiden dann auch schon bald wieder besser. Laut Bericht soll der Notfallkoffer aber top ausgestattet gewesen sein mit allem möglichen. Wenig später kam dann noch der Captain oder FO (weiß ich nicht mehr genau) und bedankte sich und hat unsere Adresse aufgenommen. Gehört haben wir von United nichts mehr, aber da 3 Wochen später der 11. September war, ist das darin sicherlich untergegangen, was ich United nicht verüble. mfg fliegmax
Snowbird Geschrieben 8. August 2005 Melden Geschrieben 8. August 2005 Moin, ich habe es dieses Jahr auf dem Weg von HAM nach ACE an Bord einer B-737-800 von HF erlebt. Da wollte die Crew gerade mit dem Frühstückservieren anfangen und dann hatte ein älterer Herr im vorderen Teil der Maschine plötzlich Probleme bekommen. Weiß nicht genau was da los war, auf jedenfall wurde dann auch nach einem Arzt gefragt, der auch an Bord war. Man sah dann nur, daß da ein bißchen diskutiert und beratschlagt wurde. Tja, und irgendwann gings in eine riesige Kurve. Von da an war klar, es geht runter. Die Crew hat sich dann für CDG entschieden. Nach der Landung kam dann auch Krankenwagen etc. und der Passagier wurde in Krankenhaus gebracht. In CDG haben wir 2 Stunden verbracht. Gepäck mußte rausgesucht werden, neuer Fluplan und die Gebühren mußten auch noch manuell überwiesen werden, da HF da ja keine Station hat. Irgendwann dann gings endlich weiter. Dabei fällt mir ein, wer bezahlt eigentlich sowas? Die Krankenversicherung? Oder hat da jede Airline eine extra Versicherung für? Gruß Marco
Benedikt Geschrieben 8. August 2005 Melden Geschrieben 8. August 2005 Das war damals mit Hapag Lloyd und mein dad musste halt bürgen dass die Frau transportfähig ist. Dann ist dein Dad sehr mutig. Denn "buergen" heisst mit dem eigenen Vermoegen persoenlich haften. Und keine Fluggesellschaft wuerde so etwas von einem Arzt/Pax verlangen. Ich gehe mal davon aus, dass die Passagierin auf eigenen Wunsch weiter wollte, und dann entweder einen Wisch unterschrieben hat, oder das ausdruecklich vor dem Captain und reichlich Zeugen bekraeftigt hat. nix fuer ungut, D-AGNT ja da haste recht, sie wollte auf eigene verantwortung weiter. Hab mich evtl weng schlecht ausgedrückt da oben. Allerdings musste sie ein formular ausfüllen. Mein dad musste auch unterschreiben ob er der meinung ist, dass die frau transportfähig ist oder nicht. War sie ja. Sie hatte ja "nur" n stechen in der Brust und leichte Atemnot weil die Landung in Faro und der ganze Wind wohl weng arg viel für sie waren. Also hab ich mich wohl mit bürgen wohl weng schlecht ausgedrückt, sry. mfg benedikt
D-AGNT Geschrieben 8. August 2005 Melden Geschrieben 8. August 2005 Mein dad musste auch unterschreiben ob er der meinung ist, dass die frau transportfähig ist oder nicht. War sie ja. Sie hatte ja "nur" n stechen in der Brust und leichte Atemnot weil die Landung in Faro und der ganze Wind wohl weng arg viel für sie waren. Hm, war dein Dad denn der Fluggesellschaft als Arzt bekannt? Nix gegen deinen Dad, aber woher will denn die Fluggesellschaft wissen, wer Arzt ist und wer nicht? Versteh´ mich nicht falsch, ich betrachte das nur mal von der haftungsrechtlichen Seite. Denn Stechen in der Brust mit Atemnot kann auch einen Infarkt bedeuten, und dann wirds kritisch. Und wer wird dann zur Verantwortung gezogen? Wie weit sorgt die Unterschrift deines Vaters dafuer, dass er im Fall des Falles "mit drin haengt"? Und nach welchem Landesrecht spielt sich das ab? Flugmedizinjuristen hier an Bord? ;-) mfg, D-AGNT
MrMuppet Geschrieben 8. August 2005 Melden Geschrieben 8. August 2005 Also BA zum Beispiel versichert sogenannte "Good Samaritarians", sprich Aerzte, die zufeallig an Bord sind. Sie geben auch recht ausfuerhlich ueber ihr equipment Auskunft. http://www.britishairways.com/travel/healthcare/public/en_gb Interessant ist die Inhalt des medical kits. Der entsoricht zwar den JAA Vorschriften, aber wie gesagt fuer meinen Geschmakc fehlt da so einiges. Komplett ist sowas ja nie! Zum Beispiel gibts nur eine einzige Infusion mit 250mls, da brauchst dann auch gar keine geben. Das reicht hoechstens fuer Kinder. Auch anosnten sind die Medikamente wahl manchmal einfach zu knapp gehalten. Aber es sollte zumindest fuer ne Weile gehen. Fuer ne anstaendige Reanimation (HerzLungenWiederbelebung) sind die Adrenalinvorraete aber recht knapp! Also ich hoffe, dass Set nie benutzten zu muessen!
Reversed Geschrieben 8. August 2005 Melden Geschrieben 8. August 2005 Die medikamente im Koffer der LH sind genau diesselben wie auf jedem KTW des Roten Kreuzes in NRW...klar kann ich mit dem Koffer nicht jemanden lange sedieren ode eine Rea komplett durchziehn,muss ich ja auch nicht,da es ja eine Deviation zum nächsten,ereichbarenAirport geben wird....und auf Langstrecke hab ich 2-4 Koffer,also ausreichend...
sman Geschrieben 8. August 2005 Melden Geschrieben 8. August 2005 ich habe nochmal gefragt, die Koffer haben das Equipment wie hier ein K/RTW, aber im Ausland - isbn. Südeuropa - soll das eine Luxusausstattung gegenüber den dort vielfach üblichen Krankfahrzeuge sein.
TYROLEAN Geschrieben 9. August 2005 Melden Geschrieben 9. August 2005 Habe aber schon nette Geschichten gehoert, wie sich Orthopaeden oder Pathologen an Herzinfarkten versucht haben. Da waere mir ne gut ausgebildete Krankenschwester dann schon lieber. Nachdem jeder Arzt eine mindestens 6 Jährige Studienzeit und auch Pflichtzeiten in anderen Fachgebieten absolvieren muß, ist diese Aussage wohl von ein wenig Unwissenheit gezeichtnet. Ein Orthopäde muß eine 5 Jährige (bisher jetzt sind es 7 Jahre). Facharztausbildung zumeißt in einem Krankenhaus NACH dem Studium durchführen (60 bis 100 Studen/Woche, Ja das ist illegal interessiert aber keinen). Da muß man Operieren und sieht auch einiges an Notfällen. Pathologen haben sehr gute fundierte Allgemeine Kenntnisse (nicht zu verwechseln mit dem Rechstmediziner, das ist der der in den Krimis mitspielt). Ich möchte keiner Krankenschwester zu nahe treten, aber das Wissen kann man nicht in der Berufsausbildung erwerben. Allenfalls kann man das Glück haben, eine Spezial-Schwester mit gutem Notfall-Wissen zu haben. Aber die gibt es relativ wenig. Was es viel gibt, sind Schwestern/Pfleger, die meinen sie wüßten alles. Diese sollten von mir bitte die Finger lassen. Nix für ungut
MrMuppet Geschrieben 9. August 2005 Melden Geschrieben 9. August 2005 @Tyrolean Ich weiss ja nicht, was Du beruflich machst, aber ich bin Internist. Die lieben Kollegen in der Orthopaedie verstehen von Knochenbruechen ne ganze Menge und koennen, diese auch fantastisch per Operation wieder hin'biegen'. Von internististchen Notfaellen haben sie wenig bis gar keine Ahnung und das kann ich leider taeglich beobachten. Den Unterschied zwischen Rechtsmedizinern und Pathologen brauchst Du mir wirklich nicht zu erklaeren. Beide haben aber keine Ahnung, was in einem Notfall zu tun ist. Wenn Du 3 Jahre raus bist aus der klinischen Arbeit, hast Du schon verdammt viel vergessen oder an neuen Entwicklungen verpasst. @all Habe mir auch die genaue Ausstattung von LH angeschaut. http://www.laek-bw.de/25/ressourcen/medizin02/B11/3.pdf Auch da ist fuer meinen Geschmack einiges recht knapp bemessen oder schlicht weg nicht vorhanden, zB Morphin usw. Was die andere Diskussion angeht, die Ausstattung von KTW ist vile einfacher als die von RTW, nicht vergleichbar. Jeder RTW duerfte aber besser ausgestattet sein als das medical kit. BTW: Fuer ne Reanimation, die laenger als 10 Minuten dauert reicht weder das Atropin, noch das Adrenalin mengenmaessig aus. Insgeamt gesehen ist es aber schon einigermassen fuer die gaengisten Faelle geeignet.
TYROLEAN Geschrieben 10. August 2005 Melden Geschrieben 10. August 2005 @Tyrolean Ich weiss ja nicht, was Du beruflich machst, aber ich bin Internist. Die lieben Kollegen in der Orthopaedie verstehen von Knochenbruechen ne ganze Menge und koennen, diese auch fantastisch per Operation wieder hin'biegen'. Von internististchen Notfaellen haben sie wenig bis gar keine Ahnung und das kann ich leider taeglich beobachten. Den Unterschied zwischen Rechtsmedizinern und Pathologen brauchst Du mir wirklich nicht zu erklaeren. Beide haben aber keine Ahnung, was in einem Notfall zu tun ist. Wenn Du 3 Jahre raus bist aus der klinischen Arbeit, hast Du schon verdammt viel vergessen oder an neuen Entwicklungen verpasst. Nach deinem ersten Post wundert mich das ein wenig. Ich dachte erst an die Arroganz eines Rettungshelfers. Wir brauchen hier keinen Streit über das gegenseitge anerkennen von Fachwissen. Die Meinung die Orthopäden über Internisten haben brauche ich Dir wohl nicht zu erklären und die passen hier auch nicht in dieses Board. Wie in jedem Beruf gibt es – wie Du sicher weißt - welche die es besser können und welche die es weniger können. Es gibt fähige und unfähige Ärzte. Somit entschuldige ich mich für mein vorschnelles anbellen. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, daß es nicht möglich ist, einen Spezialisten für Notfallmedizin mit langjähriger Berufserfahrung an Bord jedes Fluges zu haben. Jeder mit einem Medizinischen Studium bringt ein Vielfaches von Wissen mit als irgendwelche Laien oder möchtegern Hobby-Retter. Davon sind mir schon zu viele untergekommen. Bei der Frage "Ist ein Arzt an Bord" stürmen zumeist erst die Erstsemester Medizin nach vorne. Wenn dann der "richtige Arzt" auch noch ziemlich jung aussieht und das falsche Geschlecht hat braucht es dann schon ein bisschen durchsetzungsvermögen daß die Hobby-Retter einen Patienten mit einer Querschnittsymptomatik nicht in die stabile Seitenlage bringen wollen (-Knack!). Wenn nur der Pathologe da ist, ist das besser als nichts. Für 99% der Notfälle an Bord reicht das Basiswissen eines allgemein ausgebildeten Arztes. Da ist der "neueste Stand der Wissenschaft" ist da Kür und nicht die Pflicht. Notfälle an Bord sind immer etwas tragisches. Aber dabei ist auch zu bedenken: Wie wäre es, wenn der Patient alleine zu Hause kollabiert? Keiner merkts und der nächste Arzt ist auch einige Minuten (je nach Wohnlage) entfernt. Da ist es an Bord doch etwas sicherer, wenn zumindest eine Basis-Ausstattung an Bord ist. Wenn dazu noch jemand kommt, der einen Medizinischen Grundverstand hat ist somit die medizinische Versorgung an Bord besser als für Otto-Normalverbraucher (ohne Arzt im Haushalt). Wenn ich mir einen Ort zum kollabieren aussuchen könnte, würde ich mir die Notaufnahme einer Uni-Klink aussuchen. Der normale Patient hat aber nicht die Wahl. @all Es gibt ja auch spezielle Charter-Flüge für spezielle Zielgruppen. Bei einigen Gruppenreisen (sehr hochpreisig) für Senioren fliegt ein Arzt mit! (Beispiele sind Kreuzflüge). Gab sowas mal von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten.
Crewlounge Geschrieben 10. August 2005 Melden Geschrieben 10. August 2005 Notfälle an Bord sind immer etwas tragisches. Aber dabei ist auch zu bedenken: Wie wäre es, wenn der Patient alleine zu Hause kollabiert?Keiner merkts und der nächste Arzt ist auch einige Minuten (je nach Wohnlage) entfernt. Da ist es an Bord doch etwas sicherer, wenn zumindest eine Basis-Ausstattung an Bord ist. Wenn dazu noch jemand kommt, der einen Medizinischen Grundverstand hat ist somit die medizinische Versorgung an Bord besser als für Otto-Normalverbraucher (ohne Arzt im Haushalt). Genauso sieht es aus
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