Zum Inhalt springen
airliners.de

U2 wehrt sich gegenüber Berichterstattung


Ich86

Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Berichterstattung über Flugsicherheit

 

easyJet nimmt mit zunehmender Sorge zur Kenntnis, dass in europäischen Zeitungen Artikel über angebliche Sicherheitsmängel bei Billigfluggesellschaften Überhand nehmen.

 

easyJet kann weder die Garantie für andere Günstigflieger übernehmen, noch für die Sicherheit der traditionellen Airlines. Die jüngste Berichterstattung ist jedoch unverantwortlich und daher muss beim Thema Flugsicherheit etwas weiter ausgeholt werden.

 

Fluggesellschaften machen sich bei Sicherheitsfragen untereinander keine leichtfertigen Vorwürfe. Dass hat den einfachen Grund, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Preis gibt, den man für ein Ticket bezahlt, und der Wahrscheinlichkeit Opfer eines Flugzeugabsturzes zu werden. Dies wird durch die Geschichte der Flugzeugunglücke in Europa in den vergangenen Jahrzehnten belegt.

 

Die folgende Auswahl von Unglücken der vergangenen Jahre unterstreicht, dass es leider jeder Fluggesellschaft geschehen kann: der Air France Crash in Toronto, der Absturz der Air France Concorde auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle, der Absturz der Airline Flash in Sharm El Sheik und nun auch die Helios-Chartermaschine in Griechenland.

 

Von daher ist easyJet besonders enttäuscht von Äußerungen der Vereinigung Cockpit, einer deutschen Pilotenvereinigung, in der vor allem Piloten der Lufthansa organisiert sind, sowie der spanischen Piloten-Gewerkschaft SEPLA (von Angestellten der Iberia dominiert). In den vergangenen Tagen haben diese beiden Organisationen pauschal die Sicherheitsstandards von Billigfluggesellschaften kritisiert – vorgeblich mit dem Fachwissen der Industrie. Sie sollten es besser wissen. Die Klagen der SEPLA wurden unverzüglich von der spanischen Flugüberwachungsbehörde zurückgewiesen. Die Vereinigung Cockpit behauptet, dass die Kostenminimierung der führenden Low-Cost-Carrier zu unverantwortlichem Kostendruck bei Möchtegern-Rivalen geführt habe. Hier herrscht ein völliges Unverständnis darüber, wie Billigfluggesellschaften ihre Kosten niedrig halten können.

 

Eine ganz andere Position nimmt die britische Pilotengewerkschaft BALPA ein. Sie macht darauf aufmerksam, dass die Fluggesellschaften von Land zu Land reguliert werden und dass daher alle Fluggesellschaften denselben strengen Maßstäben unterliegen – völlig unabhängig von ihrem Geschäftsmodell. BALPA sagt, die in Großbritannien registrierten Fluglinien haben „die härtesten Tests zu bestehen, das gilt für Flugzeug und Besatzung ... sollte es irgendein Problem geben, würde die Fluglizenz entzogen werden.“

 

Sicherheit hat für easyJet höchste Priorität und kommt vor Geschäftsergebnis – zu jeder Zeit. Wir kaufen nagelneue Flugzeuge direkt bei den Herstellern (das Durchschnittsalter unserer Flotte liegt bei drei Jahren). Uns gelang es, die Betriebskosten durch eine höhere Auslastung der Maschinen und durch die Verkürzung der Zeiten, die Flugzeuge ungenutzt am Boden stehen, zu senken. Hinzu kommt, dass easyJet durch viele andere Maßnahmen Geld spart: das automatische Buchungssystem, keine Einbindung von Reisebüros, kein kostenloses Essen. Es gibt aber keine Spareffekte durch Kürzungen bei der Sicherheit: weder bei den Flugzeugen noch bei der Ausbildung der Crews.

 

easyJet hat im 10. Jahr seines Bestehens den 100 millionsten Passagier befödert und wir haben inzwischen eine Flotte von über 100 Flugzeugen. Wir hatten nicht einen einzigen größeren Unfall in unserer Geschichte. Das selbe gilt für Southwest Airlines, der am längsten etablierten Billigfluggesellschaft in den USA: In 30 Jahren flogen mehr als 1 Billion Menschen sicher mit Southwest Airlines.

 

Nicht überraschend klingt daher die unternehmerische Weisheit: „Wer glaubt, Sicherheit wäre teuer, der sollte sich einmal vorstellen, wie teuer ein Unfall sein kann.“

 

Quelle: easyjet.com

 

 

Endlich wehrt sich mal einer dieser viel gescholtenen Billigflieger gegenüber die Pauschalisierenden Presse.

Geschrieben

Wobei die Billion Pax bei Southwest wohl eher eine Milliarde ist :)

 

Dass in der gegenwärtigen Situation die lcc in die Offensive gehen ist allerdings mehr als verständlich. Ein negatives Images ist schnell aufgebaut und nur sehr schwer wieder wegzubekommen.

Geschrieben

Ich glaube die beste Lösung wäre:

 

Ryanair, Easyjet, Air Berlin, HLX, DBA, Germanwings und Co. legen mal etwas zusammen um in der Bildzeitung in einen großen Artickel (eine halbe oder besser 1 Seite) mal klar zu machen wo sie Geld sparen. Unde das ganze noch von den CEOs unterschrieben.

 

Ich denke extra an die Bild, weil die ja doch eine große Auflage hat. Den selben Artickel am besten auch noch in der FAZ oder Focus und Spiegel.

 

Vielleicht bekommen wir so Ruhe von den ganzen, sorry aber anders gehts nicht, Scheissartickeln.

 

Was meint ihr?

Geschrieben

Vergiss es, die meisten Leute lesen das nicht und ebenso ist es bei den Fernsehberichten. Diese fachlich versierten und hoch qualifizierten Redakteure treiben mal diese und mal die andere Sau durchs Dorf, im Moment scheinen die "Billig"flieger dran zu sein. Über die Jahre habe ich so viel Mist im Radio gehört oder im Fernsehen geschaut das man Seiten über die Berichterstattung füllen könnte. Ich habe mal einem Redakteur beim HR gesagt - wenn die Airlines so fliegen würden wie Sie berichten gäbe es täglich mindestens einen crash.

 

Aber das stört die nicht, als es heute um die Blacklist ging wurde auch von dem Air France Crash in "Montreal" gesprochen. OK, close by, liegt halt auch in Kanada.

Geschrieben

*Achtung: Ironie an*

 

Und wenn die Klagen dann noch von Anwälten durchgezogen werden, die ebenfalls nur so viel Ahnung von der gesamten Materie haben wie Du von der deutschen Rechtschreibung, dann wird sich an diesen "mißerablen Artickeln" auch nichts ändern.

 

*Ironie aus*

 

Also mal ehrlich:

das hat doch alles weder etwas mit Mißverständnissen noch mit Karnickeln zu tun.

 

und zum Thema:

 

Wenn es juristisch eindeutige (das heißt: beweis- und durchsetzbare) Vorwürfe gegen solche Beiträge gibt (soll heißen: geben würde), wären die Gerichtssäle doch voll (bzw. noch voller als sowieso schon).

 

Aber es ist eben nicht der Fall, daß eine Redaktion (wie Du Dir das vielleicht vorstellen oder wünschen würdest) "verklagt" werden kann (worauf denn auch???), weil sie einen kritischen Beitrag/Artikel gegen von ihr vermutete unzureichende Sicherheits-Standards bei (sehr allgemein) "den Billig-Fluggesellschaften" veröffentlicht hat.

 

Hätte die ARD also (oder ein anderer Sender oder eine Zeitung...) explizit behauptet, die Fluggesellschaft A oder B oder X oder Y hätte dieses oder jenes gesetzeswidrig im Sicherheitsbereich unterlassen, könnten die entsprechenden Airlines natürlich versuchen, dagegen zu klagen (auf Unterlassung, Widerruf, u.U. auch auf Schadenersatz usw.); solange sich das alles aber im sehr ungewissen Bereich bewegt, können sich Leser/Hörer/Zuschauer beim entsprechenden Medium höchstens über den ihrer Meinung nach "schlechten Stil" beschweren (und beim nächsten Mal nicht mehr hingucken, umschalten oder das entsprechende Printmedium nicht mehr kaufen...).

 

Alles andere sind nun wirklich Kindereien.

Geschrieben

Ich denke, dass Thema Sicherheit im Flugverkehr ist so komplex, dass man hier ewig diskutieren kann, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Deswegen habe ich mich aus diesen Diskussionen bis jetzt immer rausgehalten. Aber da das Thema ja aktueller ist denn je gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

 

Ich will KEINER Airline in Europa vorwerfen mutwillig gegen bestehende Vorschriften zu verstoßen. Es ist aber so, dass die gesetzlichen Vorschriften nur ein absolutes Minimum darstellen, dass von jeder Airline eingehalten werden muss.

Der Punkt ist, dass es Airlines gibt, bei denen man sich damit zufrieden gibt, die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen. Es gibt aber Airlines, die wesentlich mehr tun, als nur die Vorschriften zu erfüllen. Wobei ich ausdrücklich nicht behaupten will, dass diese Grenze genau zwischen Billigairlines und klassischen Airlines verläuft.

 

Zum Beispiel konnte Crossair (die ja keine Billigairline war) immer mit gutem Gewissen behaupten, alle gesetzlichen Auflagen zu erfüllen. Jedoch ist im offiziellen Unfallbericht zur Untersuchung des Absturzes einer Crossairmaschine im Anflug auf Zürich Kloten im November 2001 zu lesen: „Die Untersuchung lässt den Schluss zu, dass bei Crossair möglicherweise noch weitere Piloten beschäftigt sind, [ ...] die mangelnde Fähigkeiten aufweisen.“ Der Unfallbericht ist im Internet unter dem Link http://www.bfu.admin.ch/common/pdf/u1793_d frei zugänglich. Das entsprechende Zitat findet sich unter Punkt 4.1.2.1..

 

Das Zitat lässt ja schon gewisse Rückschlüsse auf die Aus- und Weiterbildung der Crossair Piloten zu.

 

Als weiteres Beispiel, ist es bei einer deutschen Fluggesellschaften, gängige Praxis, dass sich der Kapitän für den Abbruch eines Landeanflugs und für das daraus folgende Durchstarten schriftlich rechtfertigen muss. Ob dieser Kapitän genauso ohne zu zögern aus Sicherheitsgründen einen Landeanflug abbricht, wie ein Kapitän bei einer Fluggesellschaft, die diesen Rechtfertigungszwang nicht hat, kann sich jeder selbst überlegen. Besonders, wenn es der zweite oder dritte abgebrochene Anflug innerhalb weniger Tage ist.

 

Es gibt also sehr wohl Unterschiede bei den Sicherheitskulturen einzelner Airlines und ich denke, dass kann man auch nicht wegdiskutieren. Diskutieren kann man allenfalls darüber, ob man pauschal eine Grenze zwischen Billigairline und klassischer Airline ziehen kann.

Geschrieben
Als weiteres Beispiel, ist es bei einer deutschen Fluggesellschaften, gängige Praxis, dass sich der Kapitän für den Abbruch eines Landeanflugs und für das daraus folgende Durchstarten schriftlich rechtfertigen muss. Ob dieser Kapitän genauso ohne zu zögern aus Sicherheitsgründen einen Landeanflug abbricht, wie ein Kapitän bei einer Fluggesellschaft, die diesen Rechtfertigungszwang nicht hat, kann sich jeder selbst überlegen. Besonders, wenn es der zweite oder dritte abgebrochene Anflug innerhalb weniger Tage ist.

 

Oh, ich kenne auch so eine airline in Deutschland wo das gängige Praxis sein soll, würde mich mal interessieren, ob wir die gleiche Firma meinen. (Privat-Message?)

Geschrieben

also wenn schon, dann richtig:

 

"eine Milliarde" wird im Englischen

(eher noch im Amerikanischen)

mit "one billion" beschrieben

 

aber das weiß ja wohl sowieso fast jede/r hier...

 

Eine ganz andere Frage:

hast Du diesen "easyjet"-Text ins Deutsche übertragen

oder stammt das ganze aus der Feder eines/r Angestellten

dort? Das würde ja ebenfalls etwas nachdenklich stimmen.

Geschrieben

@alle

 

Man kann das Problem nicht nur der Presse anhängen! Schon gar nicht ist es ein Sicherheits- oder Sicherheitskulturproblem. Es ist meines Erachtens ein reines Kostenproblem!

 

Die Presseleute schreiben doch nur, was sie von den sogenannten Fachleuten der Luftfahrt erfahren.

Das Problem, zumindest in Deuschland, kommt ursächlich von der Vereinigung Cockpit (siehe auch o.a. Artikel). Da haben dann wohl der Präsident oder der Pressesprecher der VC der Presse gegenüber bewußt Äußerungen gemacht, um von den selbstproduzierten hohen Lufthansa - Pilotenkosten abzulenken.

Da die Presse annimmt, dass es sich bei diesen Lufthansamitarbeitern um Sachverständige im Bereich Luffahrt handelt geben sie diese Äußerungen sogleich als Wahrheit weiter.

 

Jetzt könnte man stundenlang über Sicherheit diskutieren, wie "apollo" schon richtig schreibt. Aber die Ursachen für die Aussagen der VC - Verteter liegen woanders.

Ich frage mich vielmehr, warum verbreitet die Vereinigung Cockpit so einen Unfug? Schließlich wissen sie, die VC, doch selbst, dass die führenden LoCo's fast nur noch neue Flugzeuge betreiben (und bestellt haben) und diese dann zum Teil auch noch bei Lufthansa warten lassen.

Und da komme ich dann zu einer ganz anderen Vermutung, die diese Herren antreibt.

 

Und das ist die Frage der Daseinsberechtigung der VC als Gewerkschaft.

 

Zum Einen ist die Vereinigung Cockpit bei keinem der großen LoCo's gewerkschaftlich vertreten (EasyJet, Ryanair oder Air Berlin), sie "kämpft" als mehr oder weniger gegen den Lufthansa - Konzern.

 

Zum Anderen hat die Vereinigung Cockpit, bedingt auch durch den extrem hohen Mitgliederanteil an Lufthansa-Piloten, bei der Lufthansa die höchsten Gehaltsabschüsse getätigt, was letztlich dazu führte, dass die Lufthansa jetzt die höchsten Personalkosten in der Branche in Europa hat, oder zumindest die höchsten Pilotengehälter der Branche in Europa.

 

Diese hohen Gehälter muss die VC natürlich immer wieder gegenüber dem Vorstand (der Lufthansa) vertreten, genauso wie auch die Tatsache, dass die VC eben nicht bei der Air Berlin, EZY oder Ryanair tätig ist.

Also was bleibt den Kollegen von der VC anderes übrig, als versuchen aufzuzeigen, warum denn so hohe Gehälter gerechtfertigt sind, wo andere Unternehmen mit ihren Piloten doch durchaus mit weniger Gehalt auskommen. Und sogar noch, siehe dba, die Gehälter gekürzt werden sollen.

 

Also wird ständig und gebetsmühlenartig möglichst auch in der Presse laut kundgetan, dass es eine andere Sicherheitskultur gibt und die Lufthansapiloten besser ausgebildet sind usw. usw.

 

Das machen sie nicht etwa, weil es so ist, sondern ausschließlich, weil sie sich gegenüber dem LH-Vorstand als Gewerkschaft rechtfertigen müssen, denn der sitzt den eigenen Mitarbeitern und vor allen Dingen auch den VC - Verantwortlichen mit den Kosten (und vor allen Dingen den Personalkosten und Pilotenkosten) m.E. zu Recht gewaltig im Nacken!!

 

Gerade erst habe ich einen Artikel im Wirtschaftsblatt gefunden, der diese Annahme belegt. Es geht um den Börsengang von SkyEurope.

 

So entfielen im 2004 9% der operativen Kosten auf das Personal (SkyEurope), bei easyJet 13%, bei Ryanair 14% und bei der AUA gar 20%.
Zitat aus dem Wirtschaftsblatt vom 29.08.2005

 

Bei Lufthansa sind es etwas über 28% (laut Geschäftsbericht 2004). Ich weiß natürlich, dass die Personalkosten bei LH höher sein müssen, weil der Lufthansa Konzern ja auch in vielen anderen Bereichen, vor allen Dingen auch personalintensiven Dienstleistungsbereichen, tätig ist.

Aber dennoch werden die Personalkosten für den operativen Pilotenbereich nicht unter 25 % liegen.

 

Das ganze hat also mit Sicherheit oder Sicherheitskultur wenig zu tun.

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...