D-AIAW Geschrieben 7. September 2005 Melden Geschrieben 7. September 2005 Hallo ich bin neu hier ! Ich habe eine Frage... ein Cousin der in Tegel in der Verwaltung arbeitet hat mir erzählt das Lufthansa darum gebeten hat der Emirates den Einflug zu verweigern weil sich Lufthansa angeblich bedroht fühlt weil Emirates denen zu viele Passagiere wegnehmen würde. Angeblich hat man Emirates auch den Einflug verweigert weil die Lufthansa darum gebeten hat. Ist das wahr ? Und wenn ja, warum kann Lufthansa das machen ? Das ist doch irgendwie ungerecht ,warum darf nicht jeder nach Tegel fliegen wer will ? Ich als Spotter hätte mich auf ein Emirates Flug nach Tegel gefreut. Haben deutsche Fluglinien eine Art Heimatrecht hier in Deutschland ? Kann Emirates nicht einfach nach Schönefeld fliegen ?
JoFMO Geschrieben 8. September 2005 Melden Geschrieben 8. September 2005 Emirates möchte weitere Frequenzen für Deutschland bekommen. Da man bereits nach München, Frankfurt und Düsseldorf fliegt (jeweils sogar 2 bis 3mal täglich) und im Spätherbts auch Hamburg aufnimmt, bleibt kaum noch was sinnvolles übrig. Da kann Berlin durchaus zutreffen. Nun muss die Bundesregierung entscheiden, ob man EK weitere Landerechte gewähren will. Da ist es durchaus legitim, dass ein deutsches Unternehmen wie dir Lufthansa ihre Interessen beim Bund vorträgt. Jetzt muss der Bund zwischen den berechtigten Interessen der Berliner Konsumenten und eines deutschen Unternehmens, dass hier für Beschäftigung und Steuern sorgt abwägen. Man wird sehen wer mehr Gehör finden wird. Erinnert mich jetzt so spontan etwas an den Textilkonflikt mit China. Jedes Land hat die Freiheit mit einem anderen Land Exportquoten auszuhandeln. Dabei sind die Interessen der heimischen Industrie nach Protektion vor Billigproduzenten und die Interessen der Verbraucher nach billigen Textilien abzuwägen. Ist also alles ganz normales Kaufmannsgebaren.
raoul Geschrieben 8. September 2005 Melden Geschrieben 8. September 2005 Guck mal hier: http://www.airliners.de/community/forum/vi...pic.php?t=25758
D-AIAW Geschrieben 8. September 2005 Autor Melden Geschrieben 8. September 2005 JoFMO, wenn ein Dönerladen nebenan aufmacht und ein deutscher was degen hat wird dann genau so gehandelt ?
CarstenS Geschrieben 8. September 2005 Melden Geschrieben 8. September 2005 JoFMO, wenn ein Dönerladen nebenan aufmacht und ein deutscher was degen hat wird dann genau so gehandelt ? Im Allgemeinen verfügt jeder Staat über die Souveränität genau solche Dinge zu regeln. D.h. jede Person von außerhalb, sei es nun eine Person oder ein Unternehmen benötigt die Genehmigung/ Erlaubnis in dem jeweiligen Staat ein Geschäft oder Unternehmen zu betreiben, eine Arbeit aufzunehmen usw. Dies gilt auch für die Luftfahrt. Der jeweilige Staat hat die Hoheit über seinen Luftraum. Z.B, wird im Bereich der Arbeitsverhältnisse der Zugang ausländischer Arbeitnehmer zum Arbeitsmarkt über Visas geregelt: Mit/ ohne Arbeitserlaubnis, befristet, nur eine bestimmte Anzahl an Visas verfügbar und viele andere Steuerungsmöglichkeiten. Beim Luftverkehr erfolgt die Regelung durch die 10 "freedom rights", angefangen vom Überflug ohne Landung, bis hin zur Erlaubnis, dass die Airline eines anderen Landes Binnenverkehr im jeweiligen Land betreiben darf. Es kommt nun auf die Zusammenarbeit der jeweiligen Länder an, wie restriktiv diese Dinge gehandhabt werden. Z.B. zeichnet sich die EU dadurch aus, dass deren Mitgliedsstaaten untereinander faktisch fast alle diese Beschränkungen abgeschafft haben: Bei Arbeitsverhältnissen, Unternehmensaktivitäten und auch im Luftverkehr. Als Deutscher kann man ohne Einschränkungen in Gross-Britannien oder Spanien arbeiten und umgekehrt. Auch können alle Airlines, die in der EU ansässig sind, in jedem anderen EU Mitgliedsstaaten ihre Geschäft nachgehen. Fürs Protokoll: Die 10 neuen EU Mitglieder unterliegen da noch gewissen Beschränkungen. Um deine Frage zu beantworten: Möchte ein Nicht EU-Bürger ohne Arbeitserlaubnis eine Dönerbude aufmachen, so wird ihm das verwehrt. Jammern die deutschen Döberbuden-Besitzer wegen der vielen Konkurrenz, dann wird Deutschland wahrscheinlich auch keine entsprechende Erlaubnis ausstellen. Gibt es zuwenig Dönerbuden, und der deutsche Staat ist der Meinung, man braucht noch mehr davon, dann wird er ausländischen Personen die nötige Erlaubnis erteilen. Und genauso in der Luftfahrt: Hat EK die Rechte, in Berlin zu landen, dann können sie das tun. Haben sie die Rechte nicht, dann müssen die Vereinigten Arab. Emirate mit der BRD darüber verhandeln. Und jetzt kommt dann die Politik ins Spiel, auch Seitens der betroffenen Unternehmen: LH in Deutschland, EK in den VAE. Grüße, Carsten
sputter Geschrieben 8. September 2005 Melden Geschrieben 8. September 2005 ....und das sowas funktioniert, hat man in HAJ gesehen. Da haben sich auch AB und HF erfolgreich gegen EZY gewährt.
ChrisMHG Geschrieben 8. September 2005 Melden Geschrieben 8. September 2005 Emirates hat schon verlauten lassen, das Sie neben Berlin noch ein weiteres Ziel in D ansteuern wollen, damit ist wohl Stuttgart gemeint, das ist auch schon länger im Gespräch, Berlin soll ab Frühjahr 2006 kommen, wenn es denn die besagten Erlaubnisse gibt....aber ich denke das ist nur geplänkel....es wird früher oder später kommen.... Berlin ist geographisch für EK recht interessant, weil man ja mit FRA/DUS/HAM ja geographisch gesehen ungefähr auf einer Linie liegt, Berlin hat also denke ich mal gut potential. Stuttgart ist bedingt von den vielen Geschäftsreisenden sicher auch nicht uniteressant, aber wird man sich dann wohl Paxe von MUC/FRA abziehen, das ist aber das einzige Problem....
flieg wech Geschrieben 8. September 2005 Melden Geschrieben 8. September 2005 also, unter den Gesichtspunkten der freien Marktwirtschaft ist die Lufthansa noch nie wirklich ein Winnerteam gewesen. Generell muss man sich schon fragen, in welcher Form vormals staatliche Unternehmen als Private auftreten: Die "Privilegien (z.b Lohndrueckerei durch Outsourcing) werden gern angenommen, aber sobald es um eine Konkurrenzsituation geht, gehen diese Firmen wie die DLH oder auch die Post ganz schnell auf Tauchstation und wollen von freier Marktwirtschaft nichts wissen. Und ob diese Form von Lobbyismus einer Demokratie gut tut, wage ich nicht nur zu bezweifeln.
prokosch Geschrieben 8. September 2005 Melden Geschrieben 8. September 2005 da muss doch nochmal unterschieden werden: - die Dönerbude nebenan wäre vergleichbar, wenn, sagen wir mal, AB und LH ein Problem miteinander haben. Das was hier diskutiert wird, wäre ungefähr wie Döner aus der Türkei importieren: Das tut tatsächlich niemand. Die Unterschiede zwischen LH und AB sind ja bekannt... - nicht vergleichbar ist - bei aller Berücksichtigung des Schwerfälligkeitsfaktors usw. bei einer alten reichen GRoßairline - der Konkurrenzkampf mit Linien wie Emirates oder z.B. auch CA: Da werden andere Basisfaktoren wirksam, die Finanzierungen laufen dort völlig anders, Personalkosten sind unverhältnismäßig abweichend, staatliche Förderungen oft verdeckt (z.B. indem diese Linien im Land selbst alle Rechte genießen, die hier in Europa nun entfallen). Dass ein Land, das sich dem liberalen Welthandel erfolgreich verschrieben hat, doch auch mal an seine eigenen Vorteile denkt, ist legitim, üblich und sinnvoll: Freiheit muss immer auf allen Ebenen für alle gewährt werden, wenn es faire Konkurrenz geben soll. Also: Hört auf, Euch über Protektionismus zu beklagen. Dönerbuden überall und Ögertours zuhauf, aber bitte realistisch bleiben.
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