raoul Geschrieben 3. Oktober 2005 Melden Geschrieben 3. Oktober 2005 PS (= "Presseschau")DGA ./. LH innerdeutsch Lufthansa nimmt Abstand von etwaiger AUA-Übernahme WIEN (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt, hat sich mit Blick auf eine etwaige Übernahme der Austrian Airlines AG (AUA), Wien, zurückhaltend geäußert. So habe man 80% der Synergien zwischen den beiden Fluglinien bereits durch die Zusammenarbeit in der Star Alliance ausgeschöpft, sagte Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa, laut der Tageszeitung "Die Presse" (Samstagausgabe). weiter in der Quelle: finanztreff / die Presse
Patron Geschrieben 3. Oktober 2005 Melden Geschrieben 3. Oktober 2005 DLH CEO Mayrhuber stellte sich vergangenen Donnerstag abend in Wien den Fragen der österreichischen Presse. Zur Frage der möglichen AUA-Übernahme schrieb die Tageszeitung “Der Standard“: Anders als die jüngste Lufthansa-Tochter, Swiss, sei die AUA bereits langjähriger Part-ner der Lufthansa und die Synergien bereits zu 80 Prozent ausgeschöpft. Die Frage, "ob wir die restlichen 20 Prozent noch brauchen, muss die AUA beantworten", sagte Mayrhuber. Das klingt wesentlich realitätsnäher als der in der Tageszeitung „Die Presse“ erschienener Artikel.
Glareshield Geschrieben 3. Oktober 2005 Melden Geschrieben 3. Oktober 2005 Das hört sich aber auch nicht nach einem klaren Nein zur Übernahme an. Ich denke Lufthansa sollte erst einmal Swiss verdauen und sich konsolidieren, denn keinesfalls steht fest, dass Swiss in absehbarer Zeit schwarze Zahlen schreibt.
Patron Geschrieben 4. Oktober 2005 Melden Geschrieben 4. Oktober 2005 Das hört sich aber auch nicht nach einem klaren Nein zur Übernahme an. Kann es auch nicht, denn DLH ist sicher nicht daran interessiert, die Drehscheibe VIE an One World (versucht mit MA/BUD versäumtes aufzuholen) abzutreten. OS hätte sich im Herbst 1999 gegen Skyteam (die Anfang Oktober 1999 neu eingeführte Verbindung nach ATL wurde aus verständlichen Grün-den ein halbes Jahr später wieder aus dem Programm genommen) - damit OK/PRG eine Chance eröffnet – und für Star Allianz entschieden. Als führende Star Allianz Gesellschaft kann DLH nicht daran interessiert sein, dass OS allenfalls die Fronten wechselt und wird es daher – im Falle des Falles – an einer Kapitalbeteiligung nicht scheitern lassen. Man sollte schon sehen, dass OS [*] knapp € 2 Mrd. Schulden hat, [*] in den letzten zwei Quartalen jeweils ein negatives operatives EBIT eingefahren hat (1Q 2005: - € 73,6 Mio., 2Q 2005: - € 19,7 Mio.), [*] nur sehr spärlich in neues Fluggerät investiert und der Bestand and Kleinstfluggeräten überproportional hoch ist, [*] der Transferverkehr mit 60% relativ hoch ist und [*] die Marktkapitalisierung mit rund € 225 Mio. (zum Vergleich: SkyEurope: rund € 200 Mio.) sehr bescheiden ist. Zu den OS Eigentumsverhältnissen: Knapp 40% von OS steht im Eigentum der ÖIAG (= Beteiligungs- und Privatisierungsagentur der Republik Österreich). Veräußerungen bedürfen eines Privatisierungsauftragrs der Bundesregierung gemäß § 7 Absatz 1 ÖIAG-Gesetz 2000, der derzeit nicht vorliegt. Rechenschaftsbericht des OS Vorstandes 10/2001 bis 10/2005 Ich bin daher überzeugt, dass DLH CEO Mayrhuber – im Gegensatz zu LX - derzeit an der Übernahme von OS kein aktives Interesse hat. Und genau das kommt in seinem im Standard abgedruckten Statement zum Ausdruck. Ich denke Lufthansa sollte erst einmal Swiss verdauen und sich konsolidieren, denn keinesfalls steht fest, dass Swiss in absehbarer Zeit schwarze Zahlen schreibt. DLH ist eine der best geführten Fluggesellschaften der Welt und hat daher die Kapazität, LX kurzfristig in die schwarzen Zahlen zu führen. Ich frage mich vielmehr, ob das derzeit verbreitete, auf Expansion orientierte Konzept in dieser Form umsetzbar ist.
Montana Geschrieben 4. Oktober 2005 Melden Geschrieben 4. Oktober 2005 Patron schrieb: OS "...die Marktkapitalisierung mit rund € 225 Mio. (zum Vergleich: SkyEurope: rund € 200 Mio.) sehr bescheiden ist." Die Zahl von € 200 Mio. kommt von geschickten Werbestrategen der Finanzbranche vor dem Börsegang der Skyeurope. Siehe etwa folgender Artikel: "13.09.2005 SkyEurope ist fast so viel wert wie die AUA-Gruppe Der slowakische Billigflieger SkyEurope bietet heute seine Aktien zum Verkauf an. Das Unternehmen wird mit 204 Millionen Euro fast so hoch bewertet wie die AUA-Gruppe. Nach monatelangen Spekulationen ist es fix: Der slowakische Billigflieger SkyEurope startet heute mit der Zeichnungsfrist für seine Aktien, die ab 27. September an der Wiener Börse notieren werden. In einer Analyse von Sal. Oppenheim, die neben der CA IB zu den Emissionsbanken gehört, wird SkyEurope mit 204 Millionen Euro bewertet. Damit ist die slowakische Airline an der Börse fast so teuer wie die AUA-Gruppe, deren Marktkapitalisierung gestern bei 219 Millionen Euro lag. ... Insgesamt werden 11,8 Millionen SkyEurope-Aktien an private und institutionelle Investoren verkauft. Hinzu kommt noch eine Mehrzuteilungsoption (Green-Shoe) von 1,18 Millionen Aktien. Das Preisband, zu dem die Papiere gezeichnet werden können, liegt zwischen fünf und zehn Euro. Im besten Fall könnte der Erlös aus dem Börsegangs bei 129 Millionen Euro liegen, wobei auch Altaktionäre Kasse machen." Wenn man den Beginn dieses Artikels noch einmal genau liest, merkt man, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen wurden, nämlich, " ... Skyeurope wurde ... mit 204 Millionen Euro ... bewertet" während "die AUA-Gruppe eine Marktkapitalisierung von 219 Millionen Euro" aufwies. Es wurde also ein geschätzter Unternehmenswert einer Fluglinie der Marktkapitalisierung einer anderen Fluglinie gegenübersgestellt !! Nach der Aktienemission der Skyeurope wurde dann in den Medien die tatsächliche Marktkapitalisierung genannt, siehe etwa: "Die Marktkapitalisierung beträgt durch den erfolgten Börsegang 120 Millionen Euro. Das Zeichnungsangebot umfasste 10 Millionen neue Aktien, 1,8 Millionen alte Aktien sowie eine Greenshoe-Option von 1,18 Millionen Aktien. Das IPO entspricht daher einem Transaktionsvolumen von 78 Millionen Euro und bringt dem Unternehmen 60 Millionen Euro an frischem Kapital." (Quelle: http://text.ots.at/meldung.php?k=OTS_20050...mp;bis=20050928 )
OS-A330 Geschrieben 4. Oktober 2005 Melden Geschrieben 4. Oktober 2005 Konnte die AUA ihren Schuldenstand nicht verringern? Ich bilde mir ein, daß die 2 Mrd. € noch vor ein paar Jahren aktuell waren.
Patron Geschrieben 4. Oktober 2005 Melden Geschrieben 4. Oktober 2005 @ Montana: Danke für den Hinweis die Bewertung von SkyEurope betreffend! Konnte die AUA ihren Schuldenstand nicht verringern? Ich bilde mir ein, dass die 2 Mrd. € noch vor ein paar Jahren aktuell waren. Aus dem Text des oben zitierten Rechenschaftsbericht des AUA Vorstandes: 2. Status der Gesellschaft im Jahre 2001Das Jahresergebnis 2001 belief sich auf EUR – 88,9 Mio. (EBIT), die Einheitskosten lagen bei EUROCent 9,2 und der Schuldenstand der Gesellschaft betrug damals insgesamt EUR 2,7 Mrd. 6. SchuldentilgungIn der Absicht, die 2001 übernommenen Verbindlichkeiten des Konzerns rasch zu reduzieren und ihn damit in seiner Krisenfestigkeit zu stärken, gelang es trotz der laufend erforderlichen Bewältigung externer Krisen den Schuldenstand deutlich zu reduzieren. Der Saldo der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten wurde seit 2001 um mehr als EUR 800 Mio. verringert. Da sich der Begriff „Schulden“ naturgemäß in keinem Jahresabschluss findet, hilft nur ein Vergleich der verzinslichen Verbindlichkeiten (300605/311204/311201 in Mio €): Verzinsliche langfristige Verbindlichkeiten: 1.498,6/1.462,6/2.211,0 Verzinsliche kurzfristige Verbindlichkeiten: 389,9/354,1/494,2 Summe verzinsliche Verbindlichkeiten: 1.888,5/1.816,7/2.705,2
JoFMO Geschrieben 4. Oktober 2005 Melden Geschrieben 4. Oktober 2005 Also wenn ich das Interview frei übersetze, dann sagt Mayrhuber: wir übernehmen die AUA nicht da wir eh schon 80% der Synergien haben, aber wenn die AUA übernommen werden will vielleicht schon. Vielleicht auch nicht die schlechteste Lösung. Die AUA sollte versuchen aus eigener Kraft lebensfähig zu bleiben. Bei einer Fusion mit der LH sehe ich wenig Perspektiven für die AUA. Im Gegensatz zur Swiss inZRH ist VIE kein vergleichbarer O&D Hub. Ich hoffe die AUA schafft den Sprung aus eigener Kraft.
Patron Geschrieben 4. Oktober 2005 Melden Geschrieben 4. Oktober 2005 Also wenn ich das Interview frei übersetze, dann sagt Mayrhuber: wir übernehmen die AUA nicht da wir eh schon 80% der Synergien haben, aber wenn die AUA übernommen werden will vielleicht schon. Das hast Du wunderschön zusammengefasst. Ich wage mich da sogar noch ein wenig weiter aus dem Fenster: Wenn die AUA Eigentümer den Wunsch an ihn herangetragen, der AUA zu helfen, dann wird er sich nicht verschließen! Die AUA sollte versuchen aus eigener Kraft lebensfähig zu bleiben. Bei einer Fusion mit der LH sehe ich wenig Perspektiven für die AUA. Ich bin überzeugt, dass die AUA das versucht. Die Fragen, die sich für mich stellen sind die: Kann der Versuch mit dieser Kapitalausstattung gelingen? Im Gegensatz zur Swiss in ZRH ist VIE kein vergleichbarer O&D Hub. Deine Aussage verstehe ich im Lichte der Verkehrszahlen von 2004 nicht: [*] ZRH hat bei rund 266K Flugbewegungen 17,25 Mio. Passagiere abgefertigt, davon waren 4,8 Mio. Transferpassagiere (zum Vergleich 2000: 10 Mio. Transferpassagiere). [*] VIE hat bei knapp 225K Flugbewegungen 14,8 Mio. Passagiere abgefertigt, davon waren 5,1 Mio. Transferpassagiere (die fast vollständig auf das Konto von OS gehen). Über Erläuterungen freue ich mich.
Gast boeing380 Geschrieben 5. Oktober 2005 Melden Geschrieben 5. Oktober 2005 Hallo, komisch,hatte ich nicht in einem anderen thread vor ein paar tagen bereits bedenken was die AUA angeht,gezeigt..? Ich glaube NICHT,daß die AUA es aus eigener Kraft schafft und dass die Lufthansa KEIN Interesse hat! Das gleiche war auch schon bei der Swiss zu hören. Wenn man die Größe der AUA international vergleicht,wird einem bewusst,wie klein sie wirklich ist! Leider! Was kann die AUA jetzt tun? 1. Sie schafft den Umbau aus eigener Kraft und wird wieder profitabel! (aber wie,da sie jetzt nicht nur Paxe an die Lh,sondern jetzt auch noch an die LX innerhalb der Star Alliance verliert) 2. Sie sucht einen starken Partner und der muss nicht zwangsläufig LH heißen.(das würde diese aber mit Sicherheit verhindern wollen) Meiner Ansicht nach ist ein Verbund LH/LX/OS absolut notwendig,um das Überleben aller drei zu ermöglichen!
JoFMO Geschrieben 5. Oktober 2005 Melden Geschrieben 5. Oktober 2005 Im Gegensatz zur Swiss in ZRH ist VIE kein vergleichbarer O&D Hub. Deine Aussage verstehe ich im Lichte der Verkehrszahlen von 2004 nicht: [*] ZRH hat bei rund 266K Flugbewegungen 17' date='25 Mio. Passagiere abgefertigt, davon waren 4,8 Mio. Transferpassagiere (zum Vergleich 2000: 10 Mio. Transferpassagiere). [*'] VIE hat bei knapp 225K Flugbewegungen 14,8 Mio. Passagiere abgefertigt, davon waren 5,1 Mio. Transferpassagiere (die fast vollständig auf das Konto von OS gehen). Über Erläuterungen freue ich mich. Manchmal widersprechen die objektiven Fakten der subjektiven Wahrnehmung :-) Die Zahlen hätte ich so nicht vermutet. Zürich hat mit CO, AA, DL, UA, AC, SA, SQ, TG, JL, und EK mehr als eine Handvoll namhafter Langstreckenflieger, die alle nicht nach VIE kommen. Ausser den zwei taiwanesischen Airlines hat VIE da nichts zu bieten. Und die OS selber ist ähnlich gross wie die Swiss.
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