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Mit Airbus-Landung Startsignal gegeben


728JET

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Mit Airbus-Landung Startsignal gegeben

 

Erster Auftrag für potenziellen Flugplatz-Nutzer / Wartung, Leasing und Luftfracht vorgesehen

 

Ein Airbus A 300 kurz vor der Landung: Dieses Bild bot sich gestern einem illustren Kreis von Zaungästen auf dem Fliegerhorst in Ahlhorn.

Das musste begossen werden: Mit dem Airbus, der recycelt werden soll, kam der erste Auftrag für Jürgen Hampe (r.), hier mit der Flugzeugcrew und Geschäftspartner Jörg Maron (l.) FOTOs(4): rolf tobis

Steht hinter Hampes Konzept: Winfried Menges von der Sportfluggruppe.

Für fliegerische Nutzung: Bürgervereinschef Wolfgang Schmidt.

Der Airbus A 300 landete „butterweich“. AMS-Geschäftsführer Jürgen Hampe nimmt das als gutes Omen.

 

Ahlhorn (fil). Erst nach der zweiten großen Runde über dem Flugplatz setzte der Flieger zur Landung an. Offenbar wollte sich der Pilot von den Örtlichkeiten erst einmal ein Bild machen. Von einer Crew, die erst vor kurzem aus den USA eingeflogen wurde, konnte man wohl auch schlecht verlangen, dass sie sich auf dem Fliegerhorst in Ahlhorn auskennt.

Der war gestern Mittag Schauplatz eines Vorgangs, der zugleich auch ein hoffnungsvolles Startsignal sein könnte – für die weitere fliegerische Nutzung des Flugplatzes, den die Bundeswehr zum Jahresende endgültig räumt.

 

Was da gestern in Ahlhorn „butterweich“ landete, war ein Airbus A 300. Allerdings fuhr er seine Landeklappen zum letzten Mal aus: Die schon rund 25 Jahre alte und bereits aus dem Verkehr gezogene Maschine soll in ihre Einzelteile zerlegt werden. Das wird jetzt Jürgen Hampe und seine frisch gegründete Firma „Aircraft Maintenance Service“ (AMS) besorgen.

Das Recyceln des Airbus ist Hampes erster Auftrag, drei ähnliche Aufträge hat er schon so gut wie sicher. Außerdem hat er schon vielversprechende Anfragen zur Wartung von 55 Flugzeugen. Damit kennen sich Hampe und seine derzeit 20 Mitstreiter aus: Sie kommen von ASL Lemwerder, ein Wartungsbetrieb mit seinerzeit außerordentlich gutem Ruf.

 

Doch bevor AMS richtig loslegen kann, sind noch einige Hürden zu nehmen. Bislang hat Hampe nur einen befristeten Mietvertrag für den Flugplatz Ahlhorn. Jetzt gilt es, nach dem Abzug der Bundeswehr Nägel mit Köpfen zu machen, das heißt, mit der bundeseigenen Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb (GEBB), die Bundeswehrliegenschaften vermarktet, ins Benehmen zu kommen.

Hampe ist zuversichtlich, denn er kann sich auf Partner stützen, die sich gemeinsam mit AMS zur Aircraft Ahlhorn GmbH zusammengeschlossen haben. Wartung, Leasing und Luftfracht, das sollen laut Hampe die drei Säulen des Unternehmens in Ahlhorn werden.

 

Unterstützung findet Hampe in der Ahlhorner Bevölkerung, deren größter Teil für die Erhaltung des Flugplatzes ist. Das bestätigt der erste Vorsitzende des Bürgervereins Ahlhorn, Wolfgang Schmidt. Er findet es außerdem schändlich, dass hier – falls die fliegerische Nutzung nicht mehr in Frage kommt – Volksvermögen verschwendet werden soll: „In den letzten 20 Jahren sind rund 250 Millionen Mark für die Instandsetzung des Fliegerhorstes investiert worden.“

 

Von Verschwendung spricht auch Winfried Menges, Vorsitzender der Sportfluggruppe Ahlhorn. „Alles ist hier doch in bestem Zustand.“ Beide bezeichnen Hampes Konzept als „schlüssig“.

 

Befremdlich finden es Menges und Schmidt außerdem, dass sich gestern von den Offiziellen keiner blicken ließ. „Der Landrat und der Ahlhorner Bürgermeister sind zwar in Urlaub, aber sie hätten doch wenigstens ihre Vertreter schicken können. Eine Einladung haben sie jedenfalls gekriegt.“

Dass von der „Flanke“-GmbH, mit der sich Landkreis und die Gemeinde Ahlhorn um eine Vermarktung bemühen, ebenfalls keiner erschienen ist, erstaunt die beiden Streiter für den Flugplatz nicht sonderlich. „Die haben offenbar eine ganz andere Zielrichtung.“ Außerdem fordere „Flanke“ eine halbe Million auf ein Notaranderkonto, bevor sie überhaupt gesprächsbereit sei.

 

Wie Flanke-Geschäftsführer Hans-Werner Aschoff bestätigte, müsse ein „bestimmter Betrag“ nachgewiesen sein, bevor man an ernsthafte Verhandlungen denken könne. Ansonsten würde er sich freuen, wenn Jürgen Hampe mit seinem Unternehmen auf dem Ahlhorner Fliegerhorst Erfolg hätte.

Geschrieben

ABWARTEN!!!

 

Vielleicht beschränkt man sich auf allgemeine Luftfahrt und fallweise "non-rev" Flüge und macht nicht den Fehler wie in XFW oder OBF die AL praktisch auszuschließen.

So ließe sich der Airport möglicherweise auch ohne Verluste betreiben (eben wenn der Aufwand streng kontrolliert und keine "Subventionen" an airlines a la Ryanair etc. gezahlt werden müssen)

Geschrieben

Dreht sich also um die Maschine aus Bremen.

Und was den Flugplatz angeht, einfach mal abwarten. In dem Artikel (Quelle?) ist ja noch von vielen wenns und abers die Rede.

Waere allerdings schade, den guten Zustand vergammeln zu lassen.

 

Gruss, D-AGNT

Geschrieben

Erstaunlich wie schnell hier Kritik geäußert wird, ohne wirklich zu erfassen worum es geht… Quelle ist die Regionalzeitung „Delmenhorster Kreisblatt“.

 

Ich kann hier nicht sehen, dass eine Investitionsruine droht – der Flughafen ist vorhanden, auch betriebsbereit, und wird zum Jahresende von der Bundeswehr aufgegeben. Hier sollen nicht irgendwelche von Subventionen angelockte obskure Billigflieger landen, sondern ein Wartungszentrum aufgebaut werden, welches sogar schon anfängt zu laufen. Es ist also sehr klar eine zivile Nachnutzung erkennbar, in die nur wenig bis kaum Geld investiert werden muss um sie zu erhalten.

 

Was AMS angeht, so ist dies quasi die Nachfolgefirma von ASL aus Lemwerder, die ja bekanntermaßen von EADS „abgewickelt“ wurde und jetzt für die A400M-Komponentenproduktion genutzt wird. Fast alle AMS-Mitarbeiter sind meinem Wissen nach arbeitslose ASLer gewesen, die zum einen das Know-How, zum anderen auch die notwendigen Kundenkontakte mitbringen. Das heißt, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit insgesamt doch größer ist als bei anderen Start-Ups.

 

Ich kann nicht verstehen, dass hier automatisch Kritik geäußert wird, nur weil einige zu b*** zum lesen sind und nicht erfassen, worum es denn eigentlich genau geht.

Geschrieben

Ich kann mich 728JET nur anschließen, verstehe auch nicht so recht was da wieder einige dran zu kritisieren haben, wenn hier mal jemand was aufbaut anstatt immer nur abzubauen. Klar kann ich mich nur nach dem richten was da in dem Artikel steht, aber ich unterstelle einfach mal dass die anderen da auch kein näheres Hintergrundwissen haben. Und da die Bahn und die sonstige Infrastruktur scheinbar ja da sind, was spricht dagegen das jetzt zivil zu nutzen? Manchmal habe ich das Gefühl, einige reden alle "Start-Ups" von vornherein kaputt, um sich wenn's schiefgeht hier stolz zu brüsten, dass sie das ja gleich gewusst hätten. - Dass es hier überhaupt nicht um einen weiteren LowCost-Flughafen geht, kriegt man natürlich nur mit wenn man den Artikel komplett gelesen hat...

 

P.S.: Danke D-AGNT für die Hintergrundinfos!

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