PHL Geschrieben 16. Januar 2006 Melden Geschrieben 16. Januar 2006 Weiß nicht ob dieses Thema schon mal behandelt wurde, aber hab grad nen Bericht über Passagierzahlenvergleich Eurostar - Flugaufkommen gefunden. Demnach hält der Zug 71% des gesamten Passagieraufkommens von London nach Paris und 64% von London nach Brüssel. Dies bedeutet ein Aufkommen von 7,5 Millionen Passagiern und einen Umsatz von 464 Mio. GBP. Kenn mich mit dieser Verbindung zwar nicht aus, finds aber respektabel, daß so viele Passagiere den Zug vorziehen. Zu den großen Airlines wie BA, KLM, AF kommen ja auch noch die LCC dazu, die wohl mit den Zugpreisen durchaus mithalten können oder? http://www.forbes.com/markets/feeds/afx/20...afx2451453.html
joBER Geschrieben 16. Januar 2006 Melden Geschrieben 16. Januar 2006 Wundert dich das? Auf der Linie Brüssel frag ich mich ehrlich gesagt, wie man da überhaupt fliegen kann, der Eurostar dürfte City<->City fast immer schneller sein. Auf der Paris-Route sieht es ähnlich aus, und das trotz teils gesalzener Preise. Airlines punkten da eher mit Umlandpassagieren.... und natürlich Umsteigern.
CarstenS Geschrieben 16. Januar 2006 Melden Geschrieben 16. Januar 2006 Hallo, auf den Strecken Paris/ Brüssel - London kann der Zug seinen Zeitvorteil ganz klar ausspielen: Für die Strecke nach Paris benötigt der Eurostar nicht mal 3 Stunden (2h 40 bis 2 h 50)die Check-In Zeit noch dazu. Das Flugzeug ist auf der Strecke nach Paris mit 1 h 20 angesetzt (LHR-CDG). Dazu kommt noch die Check-In Zeit, sowie die Ab- und Anreise zu diesen Flughäfen, während der Zug in Waterloo genauso wie in Paris mit dem Gare du Nord doch sehr zentrumsnah aufgestellt ist. Richtung Brüssel sind die Zeiten etwas kürzer. Insbesondere ist ein großer Teil des Verkehrs zwischen Paris und London Quell- und Zielverkehr dieser beiden Gebiete, so dass die Anreise aus dem Umland entfällt. Von daher greift der Eurostar ein Großteil der Passagiere ab, und kann es sich leisten auf die Sparfüchse zu verzichten, die für 20 EUR durch die Gegend reisen wollen. Denn die Preise des Eurostar sind auch für die Sonderangebote recht hoch (so ab ca. 100 EUR return). Typisches Bsp für den Vorteil der Eisenbahn auf Rennstrecken bis mittlerer Distanz. Für die Flüge - zumindest mit AF und BA - bleiben insbesondere die Umsteiger. Die sind aber für den Eurostar nicht zu erreichen. Grüße, Carsten
Michael(CGN) Geschrieben 16. Januar 2006 Melden Geschrieben 16. Januar 2006 Der Eurotunnel soll dennoch ein Geldgrab ohne Ende sein wenn die Berichte alle so stimmen... Weiss jmd mehr darüber?
PHL Geschrieben 16. Januar 2006 Autor Melden Geschrieben 16. Januar 2006 Wundert dich das? Als häufig Businessreisender würde ich wohl auch den Zug vorziehen, nur bei Einstiegspreisen ab 100 € dachte ich doch, daß vorallem die Billigflieger für LC Reisende attraktiver sind.
CarstenS Geschrieben 16. Januar 2006 Melden Geschrieben 16. Januar 2006 Hallo, Der Eurotunnel soll dennoch ein Geldgrab ohne Ende sein wenn die Berichte alle so stimmen... Weiss jmd mehr darüber? Man muss trennen zwischen dem Eurotunnel und Eurostar. Eurotunnel ist der Infrastrukturbetreiber des Tunnels (Bau und Unterhalt des Tunnels sowie der Gleisanlagen) und betreibt außerdem die Shuttlezüge für den Straßenverkehr zwischen Calais und Dover. Eurostar betreibt den Personenfernverkehr zwischen Brüssel, Paris und London. Diese Firma zahlt Trassennutzungsgebühren, um mit ihren Zügen fahren zu können, die Züge gehören Eurostar. Dh. sie zahlt an Eurotunnel (für die Nutzung des Tunnels), die frz. SNCF (Nutzung der Strecke zwischen Calais und Paris bzw. bis zu belgischen Grenze), den belgische Infrastrukturbetreiber Infrabel und an den britischen Infrastrukturbetreiber Railtrack. Eurotunnel: Der Eurotunnel ist komplett privat finanziert. Dazu wurde die Bau- und Betreiberfirma Eurotunnel als AG gegründet. Sie hat den Tunnel auf eigene Rechnung finanziert und gebaut, das nötige Kapital wurde zuvor an der Börse eingesammelt. Eurotunnel ist im wesentlichen im Streubesitz. Der frz. Staat und das UK haben keine Anteile. Diese Konstruktion basiert auf den Wünschen von Magret Thatcher, die den Staat aus allem raushalten wollte. Aufgrund diverser Kostensteigerungen beim Bau - welcher Eisenbahn-/ Straßentunnel wurde eigentlich jemals zu den geplanten Kosten fertiggestellt? - ächzt das Konsortium Eurotunnel heute unter enormen Schulden. Die Erlöse aus dem Shuttleverkehr und den Trassenvermietungen (u.a. an den Eurostar) reichen z.Z. aber immerhin, um Betriebskosten zu zahlen. Operativ im Plus, insgesamt aber im Minus. Die Firma Eurotunnel steckt in den angesprochenen Finanzproblemen. Eurostar: Die Firma Eurostar dagegen hat als Teilhaber die SNCF (frz. Staatsbahn), NMBS/ SNCB (belgische Staatsbahn) und die Eurostar UK Ltd, eine britische Gesellschaft. Deren Teilhaber sind: SNCF, NMBS/ SNCB, National Express Group (engl. Busbetreiber) und - sie da - British Airways. Eurostar betrieb ausschließlich den Schienenfernverkehr und das geschägt läuft soweit ganz gut. Kuruz gesagt, wie immer in der Bahnbranche: Der Betrieb ist durchaus privat durchführbar, weil man damit geld verdienen kann. Die Infrastruktur rechnet sich aber betriebswirtschaftlich nicht, daher ist die privat äußerst schwierig. Grüße, Carsten
Michael(CGN) Geschrieben 16. Januar 2006 Melden Geschrieben 16. Januar 2006 @Carsten: Vielen Dank, sowas habe ich mir schon fast gedacht... M.E. beweist das mal wieder, dass Infrastruktur eben nicht nur aus betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gesehen werden kann... Dass der Eurotunnel im Prinzip eine gute Sache ist, ist wohl unbestritten... Micha
IL62 Geschrieben 16. Januar 2006 Melden Geschrieben 16. Januar 2006 Der Eurostar führt schon seit ein paar Jahren. LHR-CDG war früher eine Rennstrecke. BA flog mit B757, B767 und planmäßig auch einige Flüge mit B777. AF früher A300 und A310, zuletzt immerhin noch A321, ebenso BMI. Heute fliegen gerade noch im Tagesrand A321, sonst überwiegend A319 und sogar A318. Die Linie LGW - CDG (bzw. LBG) , die es seit circa 50 Jahren gab wurde vor 2 Jahren eingestellt. Lediglich LCY scheint noch sehr gut zu laufen. LCC fliegt nur EZY ab LTN und das ist schon ein anderes Einzugsgebiet, besonders auch nördlich von LTN. Auch von Norwestlondon dauert es länger bis Waterloo. Könnte mir auch vorstellen dass sich die Zahlen nochmehr Richtung Eurostar verschieben, wenn dieser ab 2007 nach St Pancras fahren wird.
touchdown99 Geschrieben 16. Januar 2006 Melden Geschrieben 16. Januar 2006 AF und VG haben übrigens gerade ihre Flüge von LCY nach PAR bzw. BRU aufgestockt. Jetzt 7x bzw. 6x täglich. Kommt halt auf die Zielgruppe an. AF hat einen Morgenabflug mit nightstop in LCY nachgelegt.
fliegmax Geschrieben 17. Januar 2006 Melden Geschrieben 17. Januar 2006 Ich hatte damals auch die Wahl zwischen Flug und Eurostar. Der Eurostar hat mich damals 60 Euro gekostet, mit dem Flieger wäre ich bei ca. 55 Euro gelandet (mit An- und Abreise). Ich habe mich für den Eurostar entschieden und es war ein tolles Erlebnis, sehr schnell, bequem (auch wenn die Wagen mal eine Renovierung vertragen könnten) und mit der Innenstadtanbindung definitv zeitsparend. mfg fliegmax
Sickbag Geschrieben 17. Januar 2006 Melden Geschrieben 17. Januar 2006 Joa, Eurostar ist schon schick. Wahrscheinlich hat der Erfolg auch damit zu tun, dass die Fahrten als Fluege in den CRS auftauchen, wenn man PAR-LON sucht: XPG-(XDB-QDH-)QQW 9F 9005 "Flugzeit" ist 2:36 bis 2:48, 2:35 bis 2:50 auf LON-PAR.
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