touchdown99 Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Geschrieben 6. Februar 2006 Eine Frage, die ich mir seit längerer Zeit stelle, ist, ob es unterhalb von Germanwings, HLX, dba und Air Berlin im deutschen LCC-Markt mittlerweile Raum für ein Angebot a la Flybe. gibt, also einen Anbieter, der mit 80-100 Sitzern die Märkte besetzt, die für die etablierteren LCCs mit ihren 150-180 Sitzern nicht rentabel bedient werden können. Dass es ein gewisses Bedürfnis gibt, zeigt ja der Einsatz der Fokker 100 bei dba, Air Berlin und HLX. Interessant wäre m.E. zum einen, mit Gerät wie der Q400 oder E190 Quellmärkte zu erschließen, für die 150 Sitzer zu groß sind, z.B. NUE, BRE, DRS, SZG, LNZ, FKB, ergänzt um ein, zwei Strecken von kleinen Airports wie SCN, LGG, MST oder PAD. Zum anderen könnte man dünne Strecken von größeren Airports bedienen, die für die Platzhirsche nicht interessant sind, oder eine Art Drehkreuzoperation nach Vorbild von Air Berlin aufziehen, z.B. für den italienischen Markt mit einem norditalienischen Verteilerknoten (z.B. BGY). Müßte nicht zwangsläufig eine neue Airline sein, könnte auch durch eine entsprechende Teilflotte einer Airline wie Air Berlin sein, also nach dem Vorbild z.B. von Jetblue, die für schwächere Märkte konsequent eine E190-Flotte aufbauen. Flybe. hält sich in Großbritannien ja ganz wacker gegen U2, FR und WW, wenngleich man dort sicherlich mehrere Standortvorteile hat, die es in Deutschland nicht in dieser Form gäbe: Standorte, die für den Wettbewerb mit Großgerät nicht zugänglich sind (SOU, BHD, EXT, JER, GCI) bzw. Zielmärkte wie Nord- und Mittelfrankreich, die vor allem wegen des Inselstandorts Sinn machen. Noch einmal eine Stufe unter Flybe. tummeln sich dann als mehr oder weniger LCC-getarnte Anbieter Aer Arann, Air Southwest oder Air Wales. In Deutschland gibt es so einen Ansatz ja bislang nur minimal durch Intersky, die aber nur einen Standort haben und bei denen ich aufgrund ihrer Historie kaum sehe, dass man die Bodenseeregion verlassen würde. Any thoughts ?
Tommy1808 Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Geschrieben 6. Februar 2006 wie schaut das denn so Sitzmeilenkostentechnisch aus? A32s/B737 vs. AT7/DH4 vs. Ejet? Sonst wäre son LCC wohl nur ein Durchlauferhitzer für andere mit größeren Maschinen.... Gruß, Thomas
Lockheed Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Geschrieben 7. Februar 2006 Was anderes als eine Flybe.-ähnliche Operation ist denn die Fokkerfliegerei der DBA im Moment?
Tommy1808 Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Geschrieben 7. Februar 2006 Was anderes als eine Flybe.-ähnliche Operation ist denn die Fokkerfliegerei der DBA im Moment? mit 100-sitzigen Spritfressern Strecken zu bedienen für die sich eine 737 so grade nicht lohnt ist nicht unbedingt das gleiche wie mit sparsamen 70-Sitzern Linienverbindungen zwischen besseren Mittelstädten durchzuziehen... Gruß, Thomas
conrad Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Geschrieben 7. Februar 2006 vor allen Dingen dürfte die DH4 ja noch einiges weniger verbrauchen als die F100, obwohl diese schon sehr sparsam ist.
Lockheed Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Geschrieben 7. Februar 2006 Nun ja, flybe fliegt mit noch spritfressenderen und wartungslastigen BAe's, soviel also zu dem Vergleich.
touchdown99 Geschrieben 7. Februar 2006 Autor Melden Geschrieben 7. Februar 2006 Flybe. ersetzt die BAe 146 bekanntlich ab diesem Jahr mit Embraer 195. Im übrigen errichtet dba ja keine Basen in den erwähnten "Mittelstädten" entsprechend Flybe., sondern bedient solche allenfalls innerdeutsch von MUC und BER aus.
MistralB Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Geschrieben 7. Februar 2006 Wieviel verbrauchen denn F100 und DH4 (oder F70, S2000, DH3, E170, E190)?
Lockheed Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Geschrieben 7. Februar 2006 Flybe. ersetzt die BAe 146 bekanntlich ab diesem Jahr mit Embraer 195. Im übrigen errichtet dba ja keine Basen in den erwähnten "Mittelstädten" entsprechend Flybe., sondern bedient solche allenfalls innerdeutsch von MUC und BER aus. Vermutlich ist das deutsche Schienen- und Fernstraßennetz (zwischen den Mittelstädten bzw. von den Mittelstädten zum nächstgelegenen Großstadtflughafen) im Vergleich zum UK viel zu gut ausgebaut, um eine Point-to-Point-Verbindung von Mittelstädten lohnenswert zu gestalten.
Tommy1808 Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Geschrieben 7. Februar 2006 Wieviel verbrauchen denn F100 und DH4 (oder F70, S2000, DH3, E170, E190)? also ne DH4 verbraucht auf nem 400nmISA+10 Segment samt 10 min Taxi. 70 Gästen@95kg und rund 1000Kg Sprit für Alternate & 30 min Holding an Bord inklusive 5% contingency fuel ~1600kg Block... S2000 liegt bei gleichen Bedingungen so bei ~1200Kg, ne Saab 340b so bei ~750 und DH3 irgendwo bei 900-1000, die F100 irgendwo um 2300Kg und der Rest..... keine ahnung.. ;-) Gruß, Thomas
Marobo Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Geschrieben 7. Februar 2006 Standorte, die für den Wettbewerb mit Großgerät nicht zugänglich sind (SOU, BHD, EXT, JER, GCI) Kleiner Hinweis: Zumindestens JER wird regelmäßig mit "Großgerät" ala B737 angeflogen. Ich bin selbst schon mit ThomsonFly dort mit einer B737 gelandet und wieder abgeflogen. SOU wurde ja ebenfalls bei AB mit einer B737 (-800) bedient, bevor man jetzt auf BOH ausgewichen ist.
IL62 Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Geschrieben 7. Februar 2006 SOU hat auch Charter nach Spanien mit B738, A320 und B757. JER hat B737 Flüge von BA, WW und Thomsonfly sowie Charter. In der Vergangenheit sogar BA 757 Flüge nach LHR. EXT das volle Mittelmeer Charterprogram und seit Jahrzehnten auch Flüge nach Canada, bei einer 2000m Bahn allerdings nicht nonstop. BHD hat Flüge von BMI nach LHR mit A321. Das operative Argument zählt also nur für GCI und dort hat Flybe ja historisch schon einen Vorteil. (selbst GCI wurde in der Vergangenheit aber schon von B737 bedient). Dieses Tatsache, dass man auf vielen Märkten schon lange bevor British (Jersey) European der Loco FlyBe wurde, ist meiner Meinung auch ein großer Unterschied zu Deutschland. Aber neue Basen wie EXT und NWI und das Wachstum dort liese sich durchaus mit Städten wie BRE, DRS, ERF oder SCN vergleichen.
Sickbag Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Geschrieben 7. Februar 2006 >>>Vermutlich ist das deutsche Schienen- und Fernstraßennetz (zwischen den Mittelstädten bzw. von den Mittelstädten zum nächstgelegenen Großstadtflughafen) im Vergleich zum UK viel zu gut ausgebaut, um eine Point-to-Point-Verbindung von Mittelstädten lohnenswert zu gestalten. Ich stimme Lockheed zu. Verschaerft wird dieser Zustand im UK noch dadurch, dass es dort einige Inselchen zu bedienen gibt (Kanalinseln, Man, Hebriden, Irland) - ein Problem vor dem wir in Deutschland einfach nicht stehen. Damit bleibt unterhalb der grossen Airlines nur noch eine sehr kleine Nische, die von EAE, LGW, OLT und Dau ganz gut ausgefuellt wird. Einen Markt dazwischen der von einem "Nicht-Fisch-nicht-Fleisch"-Carrier à la British European bedient werden koennte, sehe ich nicht.
touchdown99 Geschrieben 7. Februar 2006 Autor Melden Geschrieben 7. Februar 2006 SOU hat auch Charter nach Spanien mit B738, A320 und B757. JER hat B737 Flüge von BA, WW und Thomsonfly sowie Charter. In der Vergangenheit sogar BA 757 Flüge nach LHR. EXT das volle Mittelmeer Charterprogram und seit Jahrzehnten auch Flüge nach Canada, bei einer 2000m Bahn allerdings nicht nonstop. BHD hat Flüge von BMI nach LHR mit A321. Das operative Argument zählt also nur für GCI und dort hat Flybe ja historisch schon einen Vorteil. (selbst GCI wurde in der Vergangenheit aber schon von B737 bedient). Weder in EXT noch in JER noch in SOU noch in GCI noch in BHD läßt sich Fluggerät der Kategorie Boeing 737 oder größer uneingeschränkt einsetzen, was für den Aufbau einer Low Cost-Basis unabdingbar ist. Die Restriktionen sind der Grund, warum Air Berlin nach BOH umgezogen ist, BMI ihre Airbusse in BHD nicht voll auslasten kann oder Easyjet nicht nach BHD fliegt. Ich rede ja auch nicht von einem Minihopser von JER nach LHR, sondern von einem Mix von Flügen zu europäischen City-Destinationen und Warmwasserzielen in Südeuropa mit erheblichen Sektorenlängen. An innerdeutsche Flüge denke ich nur in zweiter Linie. Mein Beispiel JER/GCI war allerdings in der Tat schlecht gewählt, weil Flybe. dort keine Basen unterhält und die Airports luftverkehrsrechtlich nicht zum europäischen Binnenmarkt gehört. Besser sind also Beispiele wie EXT, NWI, SOU.
IL62 Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Geschrieben 7. Februar 2006 @touchdown99: wollte mit meinem Hinweis eigentlich nur darauf hinaus, dass besagte Airports für B737/A320 eben nicht überhaupt nicht zugänglich sind. Ein uneingeschränkter Betrieb wie du sagst ist natürlich nicht überall möglich. Für die meisten Ziele von Flybe (FAO, AGP etc. vielleicht grenzwertig) sollte es im Normalfall auch genügen. Es gibt ja auch einige Flughäfen mit ähnlichen langen Bahnen wie EXT oder SOU die von Loco angeflogen werden. JER wird es ja. Uneingeschränkt möglicher Betrieb ist nicht immer ein Kriterium. Auch EZY könnte seine domestic Strecken wohl ab BHD fliegen. Ob dies Sinn macht ist eine andere Frage. Bzgl dem Vergleich der neue Basen als Flybe stimme ich dir zu, dass diese sicherlich sich mit einigen airports in Deutschland vergleichen lassen: bei den Zielgebieten wäre in D wohl eher ein Fokus auf Italien, Österreich, Osteuropa relevant. Ein nicht uninteressantes Thema, dass man im Einzelfall bestimmt detaillierter diskutieren könnte.. Hast du genauer Zahlen über den Erfolg der Flybe basen und der Flüge nach Frankreich und Spanien?
AvroRJX Geschrieben 8. Februar 2006 Melden Geschrieben 8. Februar 2006 @touchdown99 Ja, die Zeit ist reif. Wenn Du einen Investor mit 5 Mio EUR hast sag, mir bitte als erstem bescheid! @all Die Spritfresser fliegen noch nach Spanien, wo sie durch E195 ersetzt werden, (ich zweifele immer noch das die es @MTOW aus SOU heraus im Sommer an jedes BE-Ziel schaffen) Innerhalb UK fliegen auf den "dünnen" Strecken die Q400 die BAe auf den Hauptstrecken und zu den Hauptzeiten (in 3x3-Bestuhlung machen ja auch bei LH eine gute Kostenfigur); das ist eine gute Kombination. Die Q400, die wie die ATR gerade ein Comeback erlebt, ist dank niedriger Spritpreise eine lohnende Anschaffung (wenn auch relativ teuer bei nicht idealer dispatch-reliability). In so fren zeigt es die Kurzsichtigkeit vieler Airline Manager jahrelang die Props vernachlässig oder gar totgesagt zu haben. flybe. hats probiert und genießt nun den Erfolg. Der Kostenvorteil einer Q400 was Fuel betrifft ist nicht zu unterschätzen. Die F100 hat - siehe Interview AF CEO - unglaublich niedrige cost of ownership. Ganz ausglöeichen dürfte isch das nicht, so daß der Vergleich zu DI F100 hinkt, auch wenn ich hier klare Parallelen sehe. PAD-DRS sollte man dennoch icht mit F100 im Tagesrand fleigen..... :-) Ich schreibe hier bestimmt zum 10. mal im Forum das in den USA Horizon mit Q400 im Wettbewerb mich Southwest fliegt und besteht und Gewinne auf diesen Strecken macht. Die Q400 wird von den Passagieren gerne angenommen. In D muß man sehen, das Fliegen zur Fortbewegung nicht so natürlich ist wie in UK, wo das Verhältnis zum Fliegen entkrampfter ist, ein weniger gutes Bahnsystem vorhanden ist und dann wäre da noch das Auto, des Deutschen liebstes Kind, auch für Geschäftsreisende. Wir durchleben aber einen Paradigmenwechsel in D was Mobilität betirfft, ausgelöst durch LoCos. Eine Dauair ist nichts anderes als eine Deutsche Variante der Eastern Airways, nur mit LoCo Preisen. Für eine Deustche Flybe. ist Platz im Markt, denn mit der Q400 bietet sich ein geeignetes Fluggerät und Strecken gibt es genug. Daher glaube ich auch hätte eine umgestaltete EAE keine Chance. Die fahren wahrscheinlich wirklich besser die Lücke für AF/KL zu füllen, die der verlust von EW für KL gerissen hat. Ja, Flybe. in UK baut auf jahrelange Markterfahrung und Marktpräsenz und somit bestehende Kundenbeziehungen und etablierte reisegewohnheiten auf. Aber nicht nur. Flybe gibt es icht mehr in LCY, nachdem das mal für Britisch European fast ein echtes Drehkreuz war. Viel der Strecken sind neu, europäisch wie innerbritisch. Die müssen erfolgreich entwickelt werden, da ist man nicht etabliert. Aber auch in D wäre eine lokale Flybe. wettbewerbsfähig und erfolgreich, denn das Konzept als solches ist stimmig. Schon das zwei-Klassen-Konzept zeigt ja auch, das man nicht nur einfach ein LoCo ist,. Da ist man eigentlich mehr wie DI aufgestellt. Und bei geschäftsreisenden kommt dasd so gut an, das flybe. in UK zur "Best Low Cost Business Airline" gewählt wurde. Nur pünklicher als flybe. UK müßte der deutsch Ableger sein:-) "Punctuality for week ending 25th November - 67% on time! At Flybe the priority of flying our passengers on time is second only to our safety responsibilities. Please see our latest punctuality statistics: 67% of Flybe flights arrived on time 87% of flights arrived within 60 minutes of scheduled arrival time A flight on time is defined as one arriving within 15 minutes of the scheduled arrival time. These statistics are based on all Flybe flights between 21st November and 25th November 2005 inclusive. " Potentielle Investoren sind aufgerufen sich zu melden!
Tommy1808 Geschrieben 9. Februar 2006 Melden Geschrieben 9. Februar 2006 @touchdown99 Ja, die Zeit ist reif. Wenn Du einen Investor mit 5 Mio EUR hast sag, mir bitte als erstem bescheid! ..für sowas reichem lumpige 5 Mio? Gruß, Thomas
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