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airliners.de

LH A320 in Belgrad vom Taxiway abgekommen


Chris99

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hm, ist ja schon ein ordentliches Stück. Wie geht sowas?

 

*Bitte nicht falsch verstehen. Gebe hier niemandem die Schuld. Die Frage ist mir ernst gemeint* Liegt sowas an Glätte? Ausserdem sieht es ja auch aus als würde sie parallel zum Taxiway stehen.

 

MfG

 

EDDL

Geschrieben

Wenn man sich das Bild der landenden ATR ansieht, dürfte die "Papa Fox" einiges von der Runway entfernt gewesen sein. Der Hauptrollweg Alpha ist allerdings auch recht weit entfernt. Schätze mal, dass es beim Linksschwenk von Alpha nach Echo zum Line up der 30 passiert sein muss.

 

LYBE hat nur eine Bahn 12/30.

Geschrieben

Lufthansa-Maschine rutscht in Belgrad ins Grüne

 

In Belgrad ist eine Lufthansa-Maschine auf dem Weg nach Frankfurt kurz vor dem Start von der Bahn abgekommen. Offenbar war die Startbahn stark vereist.

 

Eine Maschine der Lufthansa ist am Donnerstag kurz vor dem Start auf dem Flughafen Belgrad von der Bahn abgekommen. Wie die Lufthansa und der Flughafen mitteilten, wurde niemand der 63 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder verletzt. Das Flugzeug sollte nach Frankfurt am Main fliegen.

 

 

Nach Angaben der Lufthansa war der Rollweg stark vereist, als der Airbus A320 von seinem Weg in Richtung Startbahn abkam und einige Meter auf die angrenzende Grünfläche geriet. Die Passagiere seien über herangefahrene Treppen ausgestiegen und auf andere Maschinen umgebucht worden. Das Flugzeug sollte voraussichtlich noch am Donnerstag zurückkehren. Die Unglücksursache war zunächst unklar. Möglicherweise war die Bahn stärker vereist, als dem Piloten gemeldet worden war. (nz)

Quelle: Netzzeitung

Geschrieben

In TXL kann eine AB nicht vor Runwayende abbremsen, in Belgrad fährt ne LH (unfreiwillig) neben dem Taxiway spazieren. Es ist nichts weiter passiert. Der Flieger wird auf evtl. entstandene Schäden kontrolliert, ggf. repariert und dann geht's wieder weiter. Den Paxen wird man Ersatzbeförderungen angeboten haben.

 

Das ist jetzt schon der zweite Fall, der unnötig in der Presse genannt wird. Es ist durchaus richtig, dass soetwas bei LH und meinetwegen auch bei der BFU dokumentiert wird. Aber ich finde, dass nicht jeder kleinste Vorfall in die Öffentlichkeit gelangen muss.

 

gruß

phil

Geschrieben

Tja, als Pilot steht man manchmal ganz schön im Regen (oder auf vereisten Verkehrsflächen!

Eigentlich muss man sich auf die gemeldeten werte (mit aller Skepsis) verlassen, denn diese werte bilden die Grundlage der Entscheidungsfindung für die Besatzung.

Wenn alles gut geht, kräht kein Hahn! Aber wehe....!

Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man manchmal sogar lächeln.

 

Bei einer meiner letzten Landungen auf einem internationalen Airport wurde die Bremswirkung mit "good" beschrieben.

Bereits im Flare gefiel mir die Färbung der Landebahn nicht besonders.

Die Autobrake beim Airbus macht das eigentlich ganz gut. Als dann der normalerweise nutzbare Abrollweg näher kam, die Geschwindigkeit schon langsam war, nutzte alles Bremsen (manuell) nichts!

Naja, kein Problem, die Landebahn war ja sehr lang. Meine zynische Bemerkung:" Aha, braking action good" fiel meinem FO nicht auf. Ich hätte natürlich eine vernünftige CRM mäßige Aussage tätigen sollen!

Als wir dann am Abrollweg "vorbei fuhren", schaute mich mein FO fragend an, warum wir nicht hier abrollen wollten?

Mein Hinweis, dass ich voll in den Bremsen stand, sorgte dann doch für Verständnis!

 

Mein report an den Tower, dass wir die Braking action mit "poor" einschätzten, veranlasste, das ein Messfahrzeug auf die Landebahn fuhr.

Danach war der Platz gesperrt (für rwy de-icing). Und wir? Wir konnten nicht mehr planmäßig starten!

Die Häufung der Zwischenfälle wirft die Fragen auf: Ist der Winter besonders stark, vernachlässigen die airports die benötigte Arbeit, rollen wir Piloten zu schnell?

Geschrieben
Aber ich finde, dass nicht jeder kleinste Vorfall in die Öffentlichkeit gelangen muss.

 

Mit Verlaub, wenn ein A320 mitten auf der Wiese zum Halten kommt ist das kein "kleinster Vorfall", sondern ein erst zu nehmendes Sicherheitsereignis. Das zu verschweigen wäre allerdings fatal. Ausser LH hätte niemand ein Interesse daran.

 

Ausserdem wurde - dem Anlass entsprechend - nur zweitrangig davon berichtet. Nur weil niemand verletzt wurde, heisst es ja nicht, dass hier alles halb so wild war. Zum Glück war hinterm Taxyway kein Abhang, dann sähe es vielleicht wie in Warschau 1993 aus.

 

Bei "Routinenotfällen" (Eng-failure, oder Cabin Pressure) kann die Meldung auch schon mal unter den Tisch fallen. Es sei denn, kurz vorher Passierte ein größeres Unglück. Dann saugen Journalisten förmlich alle jene alltäglichen Incidents ein, die dann als Beweis für eine Unfallkette herhalten müssen und bei unkundigen Passagieren Flugangst erzeugen.

Ist auch mit Verbrechen und anderen Unglücksfällen so....leider.

 

Dann gibts wieder Amateurbildchen in der Bild zu lesen, mit netten Texten dazu: "Todesangst im Urlaubsbomber", "Ernst Dieter K. aus L.* durchlebte Schrecksekunden als die Maschine nach dem Start in D. absackte, und die Stewardessen besorgte Blicke tauschten. Müssen wir jetzt alle sterben ?", usw.... Wird im nächsten Urlaubssommer garantiert wieder kommen !

 

 

 

*= fiktiver Name

Geschrieben
Das ist jetzt schon der zweite Fall, der unnötig in der Presse genannt wird. Es ist durchaus richtig, dass soetwas bei LH und meinetwegen auch bei der BFU dokumentiert wird. Aber ich finde, dass nicht jeder kleinste Vorfall in die Öffentlichkeit gelangen muss.

 

gruß

phil

 

 

Willst du dich hier wirklich hinstellen und "bestimmen", worüber die Presse zu berichten hat, ja noch mehr: vorzugeben, was nötig, was unnötig ist? Wo fängst du mit deinen Kriterien an, wo hörst du auf?

Lass doch "die Presse" entscheiden, was in die Öffentlichkeit gehört. Das ist ihre öffentliche Aufgabe, dafür ist sie unabhängig!

 

Diese Berichte hier sind ja noch vollkommen in Ordnung. Sachlich angelegt, eine nüchterne Nachricht (!) eben, ohne Spekulationen und ohne effekthascherische Schreibe. Dieser "Vorfall" wird sachlich geschildert! Gerade durch deine Forderung erweckst du eher den Anschein, hier sei etwas zu verbergen/zu verheimlichen. Seltsam!

 

btw, nicht dass ich falsch verstanden werde: Ich bin auch kein Freund von unsachlichen, falschen Berichten, auf Effekt und Sensation getrimmt und in irgendwelchen Redaktionen oder Agenturen schnell und lieblos zusammengestellt und damit oft fehlerhaft. Aber aufgrund von solchen bedauerlichen Vorfällen wie in BEG - nicht nur in der Berichterstattung über Luftfahrt un Flugzeuge - ist dein Begehren, hier quasi grundsätzlich Beschränkungen für die Berichterstattung zu fordern, doch etwas weit übers Ziel hinaus geschossen.

Geschrieben

Ich will nichts verheimlichen und im Grunde ist es mir auch ziemlich egal, wohin welche Maschinen rutschen, solange dabei niemand verletzt wird. In beiden Fällen, LH und AB, waren die Piloten scheinbar nicht über den Zustand der Rollwege und Landebahnen informiert, oder sie hatten zumindest falsche Informationen. Also trifft keinen der Piloten die Schuld an diesen Vorfällen.

 

Bevor hier jetzt Mißverständnisse auftreten, meine Anliegen beruhen einzig und allein auf meiner persönlichen Meinung. Ich bin und bleibe der Meinung, dass zu viele Schlagzeilen dieser Art, einer Airline eher schaden als guttun.

 

 

Mir ist schon klar, dass sämtliche Vorfälle ab einem bestimmten Stärke-Grad dokumentiert werden müssen. Das ist ja auch vollkommen richtig, um die Ursachen herauszufinden und so zukünftig solche Vorfälle vermeiden zu können. Aber soetwas kann doch auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne die Presse stattfinden.

Geschrieben

Ich will nichts verheimlichen und im Grunde ist es mir auch ziemlich egal, wohin welche Maschinen rutschen, solange dabei niemand verletzt wird. In beiden Fällen, LH und AB, waren die Piloten scheinbar nicht über den Zustand der Rollwege und Landebahnen informiert, oder sie hatten zumindest falsche Informationen. Also trifft keinen der Piloten die Schuld an diesen Vorfällen.

 

Bevor hier jetzt Mißverständnisse auftreten, meine Anliegen beruhen einzig und allein auf meiner persönlichen Meinung. Ich bin und bleibe der Meinung, dass zu viele Schlagzeilen dieser Art, einer Airline eher schaden als guttun.

 

 

Mir ist schon klar, dass sämtliche Vorfälle ab einem bestimmten Stärke-Grad dokumentiert werden müssen. Das ist ja auch vollkommen richtig, um die Ursachen herauszufinden und so zukünftig solche Vorfälle vermeiden zu können. Aber soetwas kann doch auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne die Presse stattfinden.

Geschrieben

Ich will nichts verheimlichen und im Grunde ist es mir auch ziemlich egal, wohin welche Maschinen rutschen, solange dabei niemand verletzt wird. In beiden Fällen, LH und AB, waren die Piloten scheinbar nicht über den Zustand der Rollwege und Landebahnen informiert, oder sie hatten zumindest falsche Informationen. Also trifft keinen der Piloten die Schuld an diesen Vorfällen.

 

Bevor hier jetzt Mißverständnisse auftreten, meine Anliegen beruhen einzig und allein auf meiner persönlichen Meinung. Ich bin und bleibe der Meinung, dass zu viele Schlagzeilen dieser Art, einer Airline eher schaden als guttun.

 

 

Mir ist schon klar, dass sämtliche Vorfälle ab einem bestimmten Stärke-Grad dokumentiert werden müssen. Das ist ja auch vollkommen richtig, um die Ursachen herauszufinden und so zukünftig solche Vorfälle vermeiden zu können. Aber soetwas kann doch auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne die Presse stattfinden.

Geschrieben

@Phiraos: Auch dreifach gepostet, sind mir Deine Beweggründe leider immer noch schleierhaft.

 

Übrigens sollte man nicht voreilig Schuldzuweisungen machen, bevor der Fall untersucht ist. Inwieweit in Belgrad den Piloten obsolete Bremswerte oder ungenaue Frictionwerte übermittelt wurden, ist doch reine Spekulation. Ausserdem dürften dort zu dieser Zeit ja auch andere Flugzeuge unterwegs gewesen sein, denen ja offenkundig nichts passiert ist.

 

Ich bin und bleibe der Meinung, dass zu viele Schlagzeilen dieser Art, einer Airline eher schaden als guttun.

 

Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass immer wenn es um LH geht, negative Dinge heruntergespielt werden. Es gibt halt zu viele, die mittelbar und direkt von LH in diesem Lande profitieren. Mehr brauch ich dazu ja wohl nicht zu sagen... (Damit meine ich hier niemand konkret, ist nur eine allgemeine Feststellung, da ich die Berichterstattung seit Jahrzehnten beobachte.)

 

Ich möchte hier mal die Diskussion sehen, wenn es statt LH, Onur Air oder "XY-Unbekannt-Airline" erwischt hätte !

 

Aber soetwas kann doch auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne die Presse stattfinden

 

Findet es auch ! Über 90 % aller minor incidents gelangen nicht in die breite Öffentlichkeit. Zu Recht. Ob in Kolumbien eine 737 nach Triebwerksausfall zum AP zurückehren muss, oder in Moskau ein Spaten umfällt...kann dem dt. "Michel" wurscht sein. Es sei denn man hat so tolle Livebilder, wie bei der Funkenlandung des JetbLue A320 in LAX.

 

@Phiraos: Wäre es Dir auch lieber, kleinere Qualitätsmängel und Pannen bei Lebensmitteln lieber der Öffentlichkeit vorzuenthalten...?

Geschrieben
Die Häufung der Zwischenfälle wirft die Fragen auf: Ist der Winter besonders stark, vernachlässigen die airports die benötigte Arbeit, rollen wir Piloten zu schnell?

 

Zunächst mal: Mit Dir würde ich jederzeit vertrauensvoll fliegen!

 

In der Tat: Als "reiner Pax" habe ich durchaus den Eindruck, dass die Geschwindigkeit am Boden immer "sportlicher" wird; nicht dass die Maximalgeschwindigkeit überschritten wird (die es gibt, oder?); ich hatte nur den Eindruck, insbesondere mit kleinem Gerät, es wird auf dem Weg zur Endposition z.B. vor Kurven härter gebremst.

 

Der Zeitdruck?

 

Bei den ERJ der swiss "pfiffen" die Bremsen nach der Landung in HAM auf dem Weg zum Gate jedenfalls oft heftig...

Geschrieben
In der Tat: Als "reiner Pax" habe ich durchaus den Eindruck, dass die Geschwindigkeit am Boden immer "sportlicher" wird; nicht dass die Maximalgeschwindigkeit überschritten wird (die es gibt, oder?); ich hatte nur den Eindruck, insbesondere mit kleinem Gerät, es wird auf dem Weg zur Endposition z.B. vor Kurven härter gebremst.

 

Ja gibt es, kannst du hier nachlesen

Geschrieben

FKB 64

 

mit mir kannst Du ruhig fliegen, bin nämlich "Angsthase" und habe schon graue Haare!

:) :)

Die Rollgeschwindigkeiten sind bei einigen Firmen limitiert. Trotz Hinweis LUKIFLY und Erklärung ROGERS will ich nochmals kurz drauf eingehen.

Klar stehen wir Piloten eigentlich den ganzen Tag unter Zeitdruck, man rollt schon mal schnell (aber nicht unsafe!).

 

Wir Piloten stehen natürlich auch unter Druck (zu Recht, wir werden auch dafür bezahlt!) Kosten zu sparen, ist schließlich unsere Company, die Gewinne machen muss. Damit fällt für uns im Endeffekt mehr ab- Gehaltsverhandlungen!

Beim Airbus kommt das Phänomen dazu, dass jede Brake application die Lebensdauer einer Bremse runtersetzt. Also, lässt man den Flieger beschleunigen bis zur erlaubten Geschwindigkeit (bei uns 30 kts). Dann bremst man mit EINER application weit runter und lässt den Airbus dann weiter rollen.

Bei längeren Rollwegen erscheint das den Paxen manchmal sicherlich etwas "abwegig".

Mir fällt gerade der Preis eines Bremssatzes nicht ein. Aber einen guten Golf kann man dafür bestimmt bekommen!

Geschrieben
... , waren die Piloten scheinbar nicht über den Zustand der Rollwege und Landebahnen informiert, oder sie hatten zumindest falsche Informationen. Also trifft keinen der Piloten die Schuld an diesen Vorfällen.

 

Woher hast Du die Informationen?

 

Wir werden erst noch sehen, wen in beiden Fällen eine Schuld trifft und wen nicht. Aber bevor der Funkverkehr nicht in Niederschrift vorliegt und die Datenrecorder ausgedruckt sind, hat keiner Schuld.

Geschrieben

Also zunächst möchte ich mich für den Dreifachpost von gestern entschuldigen. Das war nicht beabsichtigt, sondern eher ein PC-bedingtes Problem.

 

Es ist doch für Otto-Normalverbraucher wie Herrn Lehmann aus Berlin total egal, wer nun Schuld hat und warum irgendwelche Flugzeuge irgendwo ins rutschen geraten. Herr Lehmann und die meisten anderen Leute verstehen so eine Meldung in der Zeitung einfach als negativ. Sehr oft wird auch nur die Überschrift gelesen und im Kopf wird dann nur gespeichert. "Airline XY hatte Unfall/Probleme, musste "Notlanden"..."

 

Vor einiger Zeit ist nen Pilot von FR nach dem Start in Brüssel wieder umgekehrt, weil er das Fahrwerk der 737-200 nicht einfahren konnte.

Prompt gab es eine entsprechende Schlagzeile in der Zeitung, in der imho sogar das Wort Notlandung benutzt worden ist.

Ist doch klar, wie sowas bei der Bevölkerung ankommt. "Oh, der Billigflieger hat technische Probleme. Die haben scheinbar an der Wartung gespart". Dass diese totaler Humbug ist, dürfte Euch allen hier klar sein, weil auch eine Ryanair nach europäischen Sicherheitsstandards und Bestimmungen Wartungen durchführen (lassen) muss.

 

Wie war das nochmal mit der alkoholisierten Easyjet-Pilotin? Eine falsch formulierte Schlagzeile und schon heißt es "Bei Easyjet sind die Piloten besoffen". ;-)

 

Ich hoffe jetzt verständlich gemacht zu haben, warum Schlagzeilen über ungeplante Vorfälle in der Luftfahrt, eher negative als positive Auswirkungen haben. Jeder Vorfall, auch noch so klein, der an die Öffentlichkeit gelagt, ist ein Minuspunkt für die Airline. Auch wenn die Ursachen logisch sind, gibt es immer wieder Leute die behaupten Airlines müssten sich so absichern, dass am besten noch die ursächlichen Ursachen der Ursache verhindert werden.

 

gruß

phil

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