Hame Geschrieben 12. Februar 2006 Melden Geschrieben 12. Februar 2006 http://www.weser-kurier.de/20060212/btag_4...h+Tokio%0A& Flug nach historischem Vorbild soll im kommenden Jahr starten / Mit an Bord: Die Bremer Philharmoniker Von unserem Mitarbeiter Thomas Andre BREMEN. Die Idee klingt aufregend - eine Flugreise nach historischem Vorbild bis nach Ostasien, von Bremen bis Tokio. Im Spätsommer 2007 will eine Gruppe von Bremern in die Historie der Fliegerei eintauchen und sich auf die Spuren Baron von Hünefelds begeben. Und dabei viel mehr bewerkstelligen, als nur die erfolgreiche Reise auf einer alten Flugroute. Der Flug soll ein ganze Reihe von Aktivitäten bündeln. "Wir wollen unserer Reise einen geistigen Hintergrund geben", berichtet Norwig Mueller-Deiters. Die Reise soll am 18. August 2007 in Bremen beginnen und am 5. September in Berlin enden. Dazwischen liegt täglich ein anderer Zielort: Sofia, Amman, Bahrain, Abu Dhabi, Dubai. Dann unter anderem Kalkutta, Hanoi, Schanghai, Seoul - und Tokio. Bis auf den Zwischenstopp in Amman entspricht die Route genau derjenigen, die Baron Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld im September 1928 nahm. Hünefeld? Da klingelt es nicht nur bei Flugbegeisterten. Der berühmteste Hünefeld-Flug bedeutete im April des flughistorisch geschichtsträchtigen Jahres 1928 die erste Atlantik-Überquerung nonstop von Ost nach West. Hünefeld, Sprecher des Norddeutschen Lloyds, und zwei weitere Abenteurer landeten damals in Kanada - als Pioniere, die unter widrigen Umständen mit einer einmotorigen Junker W 33 L das Wagnis bestanden hatten.Der Silbervogel trug den Namen "Bremen" - und ist eines von Deutschlands bekanntesten Flugzeugen. Die Stadt hat es 1997 nach Bremen zurückgeholt, wo es immer noch am Flughafen zu besichtigen ist. Hünefelds Atlantikflug ist legendär geworden. "Aber Hünefeld, damals schon schwer gezeichnet von einer unheilbaren Krankheit, machte im selben Jahr noch einen zweiten Flug", schildert Hobby-Historiker Norwig Mueller-Deiters. Genau diese zweite Reise soll jetzt gewürdigt werden - wie dies vor drei Jahren schon mit dem Atlantikflug geschah.Damals flog die Pilotin Margrit Waltz die neue "Bremen", eine EADS Socata TBM 700 C2, noch einmal über den großen Teich. Ein Flug in einer einmotorigen Socata also - die Kopie der Hünefeldschen Sensation geriet stilecht. So unmittelbar wird es rein flugtechnisch beim Ostasienflug nicht werden. 1928 flogen Hünefeld und der schwedische Kapitän K.G. Lindner mit der "Europa" - die baugleich war mit der "Bremen" - innerhalb von 22 Tagen nach Tokio. "Wir werden allerdings ein Charterflugzeug nehmen", erklärt Mit-Initiator Mueller-Deiters. Die Maschine muss nämlich, so sehen es die jetzigen Planungen des Asien-Projektes vor, reichlich Passagiere transportieren.Denn die Flugreise nach historischem Vorbild, deren Projektleitung Jutta Lücke übernommen hat, soll mehr als einen Zweck erfüllen. "Und zwar nicht nur in bremischer Hinsicht, obwohl wir von hier aus das Projekt vorantreiben", bekräftigt Mueller-Deiters, der eine beachtliche Gästeliste vorweisen kann. Die Bremer Philharmoniker sollen mitfliegen "und zum Beispiel in Dubais feinstem Hotel ein großes Konzert geben". Außerdem sollen Geschäftsleute - "gerne aus ganz Europa" - mitfliegen, um Kontakte in den arabischen und ostasiatischen Ländern anzubahnen. Noch wichtiger indes ist ihm der humanitäre Aspekt des Unterfangens. Denn die Flugreise soll auch das Banner der Unicef tragen.Die Unicef habe sich für die Trinkwasserpläne des bremischen Projektes interessiert, erzählt Norwig Mueller-Deiters. "Wir wollen in Hanoi mit unserer Technik bei der Wiederaufbereitung von Trinkwasser helfen." Obendrein würde mit Hilfe der Unicef die AIDS-Gefahr in den Mittelpunkt gerückt, sagt er. Der 64-jährige Mueller-Deiters würde am liebsten gleich ins Charterflugzeug steigen und aufbrechen, doch er betont, "dass noch viel zu tun ist". Vorgestellt werden soll das Projekt erstmals anlässlich eines Konzerts der Philharmoniker am 10. Mai in der Glocke.
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