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airliners.de

Sicherheit von Fluggesellschaften


skyman

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Geschrieben

Aero international hat in der aktuellen Ausgabe ja mal wieder die Sicherheit von Fluggesellschaften bewertet. Das Ergebnis ist m.E. sicherlich nicht schlecht, jedoch durchaus etwas zweifelhaft.

 

Die Tatsache, dass die Zahl der Todesopfer so stark gewichetet wird führt nämlich dazu, dass der Verlust einer 747 viel mehr ins Gewicht fällt als der einer 737, dabei sagt der verlorene Flugzeugtyp doch nichts über die Sicherheit einer Airline aus. Eine Fluggesellschaft ist doch nicht sicherer, nur weil sie ein kleines Flugzeug verloren hat statt eines großen.

 

Die Statistik von Aero international führt dazu, dass Airlines wie bspw JAL oder NZ weit hinten (=unsicher) zu finden sind, obwohl sie seit vielen Jahren unfallfrei fliegen.

 

Aber wie sonst kann man die Sicherheit messen? Nach der Zahl der Unfälle? Macht sicher mehr Sinn, aber dann wären bspw. Air France oder US Airways weit unten.

 

Wie seht Ihr die Sache? Welche der bekannten Airlines ist Eurer Meinung nach nicht so sicher? Wie seht Ihr dabei insbesondere die pleiten US-Carrier?

Geschrieben

Unfälle als Indikator?

 

Gerade die Betrachtung der Unfälle als Indikator für die Sicherheit einzelner Airlines oder der Luftfahrt im Allgemeinen funktioniert nur eingeschränkt. Denn gerade in der Luftfahrt, mit ihren verhältnismäßig geringen Unfallraten, kann ein einziger Unfall mit Hunderten von Todesopfern die Statistik ungemein beeinflussen. Dies konnte erst vor Kurzem beim Absturz der Concorde in Paris Mitte 2000 festgestellt werden. Zuvor galt die Concorde als das sicherste Verkehrsflugzeug der Welt. Nach dem besagten Absturz rangiert sie nunmehr auf den letzten Rängen. Dies ist auf die geringen Flugzeiten der Concorde und die hohe Anzahl von über 100 Toten zurückzuführen. Gerade diese Statistik zeigt auf, dass selbst Daten, die sich über 5, 10 oder mehr Jahre erstrecken nicht voll aussagekräftig sind und sich aufgrund eines einzelnen Absturzes in kürzester Zeit entscheidend verändern können.

 

Um die Unfallraten einzelner Airlines untereinander vergleichen zu können, bedarf es eines einheitlichen Maßstabs. Hier herrscht aber Uneinigkeit zwischen den Experten. Oft greift man bei solchen Vergleichen auf die Passagierkilometer zurück (Passagierzahl mal Anzahl der geflogenen Kilometer). Bei dieser Betrachtung schließt das Flugzeug sehr gut ab und ist das sicherste Verkehrsmittel. Ganz klar, denn natürlich werden mit dem Flugzeug längere Strecken (z.B. Transatlantik) mit gleichzeitig mehr Passagieren geflogen (z.B. Boeing 747 mit 400 Passagieren). Kritiker dieser Betrachtungsweise bemängeln, dass für den einzelnen Fluggast nicht zählt wie lange er fliegt, sondern einzig und allein wie oft das Flugzeug pro Flug starten oder landen muss - im Regelfall also ein Mal. Bei dieser Betrachtung der Unfallzahlen pro Flug schneidet das Flugzeug vergleichsweise schlecht ab. Die Bahn ist bei dieser Betrachtung sicherer.

 

Ein Grund, der für diese Betrachtungsweise spricht, liegt darin, dass die meisten Unfälle während Start und Landung passieren und es in den Flugphasen nur äußerst selten zu Unfällen kommt. Somit ist, bei dieser Betrachtung, ein Transatlantikflug genauso bewertet wie ein Zubringerflug von Augsburg nach München. Dies ist natürlich ebenfalls zu bezweifeln, da auf langen Flügen, die Maschinen viel länger einwandfrei laufen müssen, die Beanspruchungen für Material und Besatzung viel höher sind und Ähnliches mehr. Es fällt auf, dass die Frage wie die Unfallzahlen zu messen sind ein elementares Problem darstellt. Egal wie versucht wird, dies in ein Airline-Ranking einfließen zu lassen, so treten doch je nach Betrachtungsweise die genannten Fehler auf. Deshalb betrachtet man abhängig von dem was untersucht werden soll, entweder Passagierkilometer oder Anzahl der Flüge. Gerade bei unterschiedlichen Airlines variiert die Art des Reisemodus. Die Frage, ob die Airline viele Kurzstrecken oder ausschließlich Langstrecken bedient, ist hier von grundlegender Bedeutung. Ein wirklich aussagekräftiges Urteil in dieser Beziehung könnte man nur beim Vergleich der gleichen Flüge mit dem gleichen Flugzeugtyp erreichen. Dies läßt sich leider nur sehr regional und in ausgewählten Fällen erreichen.

Quelle: http://www.aerosecure.de/essay/airlineranking1.php#2

Geschrieben

ie alljährliche Tabelle sagt ohne Hintergrundwissen wenig aus, wenn der Grund für einen Unfall nicht in die Statistik einfließt, diese also nicht gewichtet wird.

 

Problematisch ist es mit der Sicherheit, wenn in einem bestimmten Zeitrahmen eine Häufung auiftritt, wie das bei CI und KE der Fall war, vor allem dann wenn ein Carrier einen weiteren Unfall mit der gleichen oder fast der gleichen Ursache hat. Gefährlich ist auch oft nicht eine airline sondern sind ganze Gebiete bzw. Kontinente wie Afrika.

 

Der Verbraucher wird mit solchen Listen eher ins Bockshorn gejagt, mit der EU Liste allemal. Man kann ja auch so sagen, wer lange keinen Unfall mehr hatte und somit eigentlich sicher ist, wäre statistisch gesehen "dran".

 

Nun hoffen wir, das beim nächsten crash einer "sicheren" airline die Aero nicht verklagt wird weil in der Liste ja was ganz anderes steht.

Geschrieben

Ich finde die Statistik auch etwas oberflächig. Man muss die Anzahl der Unfälle in Relation mit der Bestehenszeit einer Airline und vor allem der Flottengröße setzen, sonst ist die Statistik hinfällig. Aber um die Sichehheit einer Airline überhaupt feststellen zu können, muss man nicht nur auf die Anzahl der Unfälle gucken, sondern etwastiefgründiger werden und sich fragen: Wie alt sind die Fligzeuge? In welchem Zustand sind sie? Wie hoch ist der Qualitätsstandard der Wartungsarbeiten? Werden alle Vorschriften eingehalten? Das ist doch irgendwo das wesentliche, denn, seien wir mal ehrlich, Flugzeugabstürze können IMMER passieren, mit jeder Airline, an jedem Ort dieser Erde. Bloße Statistiken sagen da nur sehr wenig aus.

Geschrieben
Ich finde die Statistik auch etwas oberflächig. Man muss die Anzahl der Unfälle in Relation mit der Bestehenszeit einer Airline und vor allem der Flottengröße setzen, sonst ist die Statistik hinfällig. Aber um die Sichehheit einer Airline überhaupt feststellen zu können, muss man nicht nur auf die Anzahl der Unfälle gucken, sondern etwastiefgründiger werden und sich fragen: Wie alt sind die Fligzeuge? In welchem Zustand sind sie? Wie hoch ist der Qualitätsstandard der Wartungsarbeiten? Werden alle Vorschriften eingehalten? Das ist doch irgendwo das wesentliche, denn, seien wir mal ehrlich, Flugzeugabstürze können IMMER passieren, mit jeder Airline, an jedem Ort dieser Erde. Bloße Statistiken sagen da nur sehr wenig aus.

 

so sehe ich das eben auch. ein unfall wie in bspw southwest vor einigen wochen hatte kann immer passieren, aber deshalb ist die airline ja nicht unsicher.

 

andererseits finde ich es bspw schon seltsam, dass af häufiger in unfälle verwickelt ist als andere airlines. trotzdem habe ich mich immer sicher gefühlt. es ist wirklich schwierig, die sicherheit zu beurteilen.

Geschrieben

Es ist aber eben auch falsch, dass Unfälle, bei denen keine Personenschäden entstehen, nicht in die Statistik einfließen. Tailstrikes zB können mitunter sehr gefährlich sein, doch wenn das Flugzeug keinen Totalschaden davonträgt und die Paxe unversehrt bleiben, kommt das nicht mit rein. Unverständlich.

Geschrieben

Grundsätzlich spiegelt dieses Ranking nur die Vergangenheit wider. Aufgrunddessen Aussagen für die Zukunft einer Airline zu treffen, sind daher problematisch.

Dieses wird aber in dem Ranking auch nicht behauptet.

 

Den komplexen Begriff "Sicherheit" in einer Zahl auszudrücken, ist ebenso schwierig, da viele Parameter wie Wartungsqualitat, Ausbildungsqualität der Piloten oder geographische und klimatische Bedingungen nicht universell erhoben werden können.

 

Natürlich müssten auch Incidents mit in die Betrachtung hineingenommen werden, da die ja auch ein für Passagierre wichtiges Kriterium wären, sich für eine Airline zu entscheiden. Doch wo zieht man da die wissenschafliche Grenze. Ist jeder Reifenplatzer oder Vogelschlag zu dokumentieren ? Abgesehen davon, dass es in den meisten Ländern gar keine Behörden gibt, die solche Vorfälle lückenlos archivieren, würde man an einer Datenflut ertrinken.

Aus Passagiersicht sollte man sich daher auf wirklich universell nachprüfbare Fakten beschränken und das sind und bleiben nun mal (so schlimm es klingen mag) Todesopfer unf Flugzeugverluste.

 

Wem das zu wenig ist , der sollte solche Rankings am besten gar nicht erst lesen. (ich hätte auch dafür Verständnis)

Geschrieben

Das die Unfallursache bei der Bewertung keine Rolle spielt, ist vollkommen unverständlich. Unfälle, die durch Fremdverschulden oder Konstruktionsmängel entstehen, kann man nicht der Airline anlasten und können jede Airline treffen. In der Statistik werden auch Flugzeugverluste durch Sabotage und Terrorismus mitgezählt, was ich auch nicht ganz nachvollziehen kann.

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