Bombenalarm XQ in FDH

[Gast florian.bertsch]

Bomben-Alarm im Türkei-Flieger

 

Gestern Abend 181 Fluggäste kurz vor Start evakuiert - Zwei Männer festgenommen - Keine Bombe an Bord

Angst und Schrecken auf dem Bodensee-Airport: Eine Bombendrohung hat gestern Abend den Flughafen in Atem gehalten. Der Urlaubsflieger nach Antalya wurde kurz vor dem Start gestoppt, alle 181 Fluggäste mussten evakuiert werden. Die Polizei durchsuchte mit Spürhunden die Maschine, eine Bombe wurde jedoch bis Redaktionsschluss nicht gefunden. Zwei Männer wurden festgenommen. Das Flugzeug konnte voraussichtlich noch in der Nacht starten.

 

 

Friedrichshafen - Gegen 20 Uhr hätte der vollbesetzte Ferienflieger in Richtung türkische Riviera abheben sollen, doch dazu kam es nicht: Die Maschine stand bereits startbereit auf dem Flughafen-Vorfeld, als nach Aussage des Friedrichshafener Polizei-Revierleiters Jürgen Renz gegenüber unserer Zeitung ein Fluggast einer Stewardess sagte, dass eine Bombe an Bord sei. Die Stewardess sei zu diesem Zeitpunkt durch den Gang gelaufen und habe die Sicherheitsgurte kontrolliert. Die Stewardess verständigte daraufhin sofort den Pilot, der wiederum die Polizei alarmierte. Die Polizei rückte laut Renz mit rund 15 Beamten und einem Sprengstoff-Spürhund an und ließ das Flugzeug unverzüglich räumen, ein weiterer Spürhund wurde aus Ravensburg angefordert.

 

Bei der Durchsuchung der Maschine habe man weder eine Bombe noch Sprengstoff gefunden, sagte Renz. Danach habe man gegen 20.30 Uhr begonnen, jedes einzelne Gepäckstück zu durchleuchten und von den Spürhunden beschnüffeln zu lassen.

 

Der Fluggast, der die Bombendrohung ausgestoßen hatte, sowie sein Begleiter wurden sofort festgenommen. Beide Männer machten laut Renz einen "eher seriösen Eindruck". Bei den Festgenommen, einem 49-Jährigen und einem 43-Jährigen, handelt es sich um türkisch stämmige Männer möglicherweise aus dem Raum Pfullendorf, einer der beiden soll einen deutschen Pass haben. Die Männer saßen im vorderen Drittel des Flugzeuges, so dass die meisten Passagiere offenbar zunächst nichts von der Drohung mitbekommen hatten. Beide Männer wurden laut Renz aufs Häfler Polizeirevier verbracht und dort in Gewahrsam genommen.

 

Während der Durchsuchung der Gepäckstücke drängten sich die 181 festsitzenden Passagiere im Abflug-Gate, außerhalb des Gates lief der Flughafen-Betrieb planmäßig weiter. Die Fluggäste einer ankommenden Maschine aus Palma de Mallorca dürften so von dem Polizeieinsatz wohl kaum etwas mitbekommen haben.

 

Nach einer über zweistündigen Durchsuchungs-Aktion war die Polizei noch nicht fündig: Eine Bombe wurde bis Redaktionsschluss nicht gefunden, offenbar war die Drohung ein übler Scherz - über die Motive konnte gestern Nacht nur spekuliert werden.

 

Mit einem gehörigen Schreck in den Gliedern konnten die 181 Fluggäste voraussichtlich schließlich doch noch gestern Nacht ihre Urlaubsreise antreten: Ab etwa 21.45 Uhr durften sie wieder die Kontrollen im Abflug-Gate passieren, die Gepäck-Durchleuchtung war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht abgeschlossen. Gegen Mitternacht sollte die Boeing 737-800 der deutsch-türkischen Airline Sun-Express dann in den Süden starten - drei Stunden hatte die Bombendrohung den Flughafen in Atem gehalten

[emdebo]

wobei das Wort "Scherz" eine denkbar unpassende Bezeichnung ist:

 

http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/...elt/816258.html