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Trip Report: FRA-Kopenhagen-FRA mit Sterling 11.-12.04.06


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Geschrieben

Pech und Pannen, aber keine Pleiten

 

Die dänische Maersk Air reizte mich schon länger. Für mich war sie eine der europäischen Exoten, die immerhin regelmäßig Frankfurt anflogen, und die beim normalen deutschen Urlauber kaum im Flugplan stehen. Bevor ich aber dazu kam, mit der Maersk nach Billund ins Legoland zu fliegen, wurde sie von der Sterling aufgekauft und bot seitdem billige Flüge nach Kopenhagen an. Dachte ich mir zumindest, warf einen Blick auf ihre Homepage, fand einen Return-Flug nach Kopenhagen für 80 Euro und buchte. Kopenhagen ist das größte skandinavische Drehkreuz mit einem spotterfreundlichen Flughafen.

 

11.04.06 NB 448 FRA-CPH, B737-700, OY-MRJ, Gate B2, Sitz 4 A

Planmäßig: 9:50 - 11:10, tatsächlich: 9:47 - 11:03

Einchecken für Sterling erfolgt bei der Lufthansa und ich probierte mein Glück mit den Automaten, doch die konnten meine Kreditkarte keinem Flug zuordnen, obwohl ich den Buchungscode eingab. Also stellte ich mich in die große Schlange am Abfertigungsschalter an. Lufthansa hatte Mitarbeiter ans Ende der Schlange gestellt, um Passagiere gegebenenfalls zu den Automaten zu lotsen und so die Schlangen kürzer zu halten. Die Dame probierte es noch einmal für mich am Automaten, hatte aber auch keinen Erfolg, und ich bekam einen Zettel, der mich zum Check In am Priority Schalter 52 ermächtigte. An diesem Schalter war nur eine kurze Schlange und die Lufthansa-Angestellte checkte mich ohne Probleme ein.

 

Panne 1: Beim Weggehen warf ich einen kurzen Blick auf die Bordkarte und sah, dass sie nicht auf Mr. Stahl Martin, sondern auf Mr. Stahl Juan ausgestellt war. Also gleich wieder zurück zum Schalter und diesen für die nächsten 10 Minuten blockiert. Die Reservierungsbestätigung, die ich von Sterling per Mail erhalten hatte, enthielt meinen richtigen Namen, doch unter dem Buchungscode tauchte im Reservierungssystem nur Juan Stahl auf. Ein Sterling-Büro in Deutschland, bei dem die Dame anrufen konnte, gab es nicht, und schließlich verschwand sie mit meiner Bestätigung und der Bordkarte zum Lufthansa-Ticket-Schalter und kehrte nach einer Weile zurück und konnte die korrekte Bordkarte ausdrucken. Keine Ahnung, wie es zu dieser Panne kam. Ich ging davon aus, dass die komplette Reservierung automatisiert abläuft, da ich ja meinen Namen korrekt in die Buchungsmaske eingegeben hatte.

Es waren noch 40 Minuten bis zum Abflug, also ging ich gleich durch die Sicherkeitskontrolle und begab mich zu B2, wo nur wenige Leute warteten. Da das Boarding noch nicht begonnen hatte, ging ich eine Etage höher und fotografierte von B3 aus die Maschine am Gate. Mittlerweile waren es an B2 kaum mehr Leute geworden, und tatsächlich waren wir keine 35 Passagiere an Bord der B737-700 mit ihren 150 Plätzen. Wegen der Gewichtsverteilung befanden sich alle Passagiere in den vorderen Reihen, und auf meinem Platz 8 A saß eine Frau mit ihrem Kind. Da noch genügend andere Plätze frei waren, setzte ich mich in 4 A. Bei der dreiköpfigen Kabinenbesatzung fiel mir vor allem die Flugbegleiterin am Eingang auf, die so gar nicht dem typischen Bild der Flugbegleiterin entsprach, sondern mich am ehesten an eine dänische Version der Sängerin Joy Fleming erinnerte.

Überpünktlich rollten wir zu Startbahn und hoben ohne Warten um 9:55 Uhr auf der 25 R ab.

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In einer Rechtskurve ging es über den Taunus, ein Stück die A3 entlang und dann weiter über Wetzlar Richtung Hildesheim.

Cargo City Süd und Startbahn West:

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Der Main mündet in den Rhein:

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Mainz:

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Wiesbaden mit dem Landeplatz Erbenheim:

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Die A3 entlang:

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Wetzlar:

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Hier wurden die Wolken dichter, und von Hildesheim ging es über Uetze, Uelzen, östlich an Hamburg vorbei bis zur Bucht von Travemünde, wo man wieder Land bzw. Wasser sah:

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Insel Fehmarn:

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Windkraftanlagen mitten in der Ostsee zwischen Deutschland und Dänemark:

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Lolland - der südlichste Teil von Dänemark:

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Insel Bogo zwischen Lolland und Falster:

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Während des einstündigen Flugs wurden Essen und Getränke zum Kauf angeboten; ansonsten verlief er ruhig und unspektakulär. Über der Ostsee setzten wir zum Landeanflug an, der uns über die Ostsee bis nach Südschweden führte, und über dem Öresund kamen wir wieder aus den Wolken heraus, flogen an der unbewohnten Insel Saltholm und an der Öresundbrücke vorbei, die Schweden mit Dänemark verbindet:

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und landeten um 10:59 Uhr auf der 22 L.

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Kopenhagen

Ich hatte ein Zimmer in einem Bed and Breakfast gebucht, das sich im Stadtteil Kastrup, nur knapp einen Kilometer vom Flughafenterminal entfernt, befand, und lief dorthin. Der zweistöckige Kasten war in einem Hinterhof und nicht leicht zu finden, und von außen erweckte er auch nicht viel Vertrauen, aber das Zimmer war sauber und in Ordnung. Bad und WC gleich gegenüber am Gang. Zu sehen bekam ich vom Hotel so gut wie nie jemanden, und alles verlief über Codenummern, und das Frühstück war als kleines Buffet aufgebaut. Einen Urlaub möchte ich dort nicht verbringen, aber als billige Schlafgelegenheit für eine Nacht hat es völlig ausgereicht.

Mit dem Bus ging es dann nach Kopenhangen hinein.

Panne 2: Der Bus kam, ich stieg ein, der Bus fuhr 300 m weiter bis zur nächsten Haltestelle und von dort aus nicht weiter. Der Fahrer informierte uns, dass der Bus einen Defekt hätte und wir mit dem nächsten Bus, der in 15 Minuten kommen würde, weiterfahren sollten. Also noch einmal gewartet, und im zweiten Anlauf klappte alles und ich stand am Kopenhagener Hauptbahnhof, direkt gegenüber dem Tivoli. Ich sah, dass der Tivoli geöffnet hatte, die Kartenschalter waren auch geöffnet bis 20 Uhr, und ich wollte mir erst die Stadt ansehen und dann den Abend im Tivoli verbringen.

Also zu Fuß am Rathaus vorbei

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und durch den Stroget, die längste Fußgängerzone Europas und DIE Einkaufsmeile in Kopenhagen. Meine Einkäufe beschränkten sich aber auf einen Hotdog und eine Postkarte.

Schloss Christiansborg:

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Nyhavn, ein beliebtes Vergnügungsviertel mit vielen Cafés und einer schönen Häuserfassade:

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Ein Flügel von Schloss Amalienborg, dem Sitz der Königsfamilie:

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Alexander Newskij-Kirche mit ihren Türmen im Moskauer Stil:

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Die kleine Meerjungfrau und ich (unten):

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Schloss Rosenborg mitten in einer Parkanlage:

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Es war kurz nach 17 Uhr, als ich wieder am Tivoli ankam und mir eine Eintrittskarte kaufen wollte. Doch am Kartenkiosk wurde ich nicht hineingelassen und erfuhr nur, dass er um 17 Uhr schließen würde. Aber da stand doch was von 20 Uhr? Am Eingang fragte ich noch einmal nach und die Dame dort erklärte mir außerordentlich liebenswürdig, dass die angeschlagenen Öffnungszeiten erst ab morgen gelten würden. Ich schlug vor, das dann auch auf die Schilder hinzuschreiben, für welche Tage die Öffnungszeiten gelten. Sie meinte dann, heute wäre das Tivoli regulär auch noch gar nicht geöffnet, das wäre eine Sonderveranstaltung gewesen. "For sick children." Für mich klang das nicht glaubwürdig und die Leute, die aus dem Tivoli herauskamen, sahen auch absolut nicht aus wie kranke Kinder, aber ändern konnte ich es auch nicht und setzte meine Erkungstour fort und machte einen Abstecher nach Christianshavn:

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Vor Frelsers Kirche mit dem Wendeltreppenturm:

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Ich machte auch einen Abstecher in den Freistaat Christiania, der sich gleich danaben befand. Christiania ist ein halblegales alternatives Wohngebiet, in dem nur die harten Drogen verboten sind, und in das ich mich nicht zu weit hineinwagte, denn was ich sah, machte auf mich einen heruntergekommenen und verwahrlosten Eindruck:

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Als ich den ersten Stand mit Haschpfeifen und eine Menge Polizeiautos in der Umgebung sah, erschien es mir sicherer, wieder kehrt zu machen, und nachdem ich nun die Innenstadt von Kopenhagen komplett zu Fuß abgewandert war, wollte ich nur noch ins Hotel und suchte die Haltestelle für den nächsten Bus nach Kastrup. Später lief ich von dort noch einmal zum Flughafen zum Restaurant zum Goldenen M.

Panne 3: Ich bestellte mir ein Happy Meal, wunderte mich über die bunte Box, in der das Essen steckte und kapierte erst beim Auspacken des Spielzeugs, dass ich ein Kindermenü bestellt hatte.

Am nächsten Morgen waren dann die Flugzeuge angesagt. Ich lief zum Terminal und holte mir am Sterling-Automaten die Bordkarte für den Rückflug und machte mich dann auf den 3 km langen Weg zum Flyvergrillen. Das ist eine Snackbar direkt an der Runway 22 R, von der aus man perfekt alle startenden Flugzeuge beobachten konnte. Im Vorgarten der Bar war ein Hügel mit Bänken, von dem aus man perfekt über den Zaun blicken und fotografieren konnte (Mann, wenn das die Sicherheitslaute aus Paris CDG hören!), und in der Bar selbst konnte man sich mit kleinen Snacks, Gerichten und vor allem warmen Getränken versorgen. Also bin ich mit meinen beiden Taschen brav die 3 km bis zum Flyvergrillen getrottet, und als ich dort ankam, zeigte das Thermometer 4° C und starken Wind an. Wenigstens hatte ich die Handschuhe dabei, sonst hätte ich es nicht ausgehalten.

Pech 4: Es war bitterkalt, windig und regnete zwischendurch immer wieder. Da konnten auch die schönsten Flugzeuge zwischendurch nicht mit der heißen Schokolade in der Bar konkurrieren.

Goldig waren auch die drei jungen Katzen, die miteinander spielten und sich gegenseitig jagten. Im Lauf des Tages lernte ich noch einen Briten kennen, der von Leicester zum Spotten nach Kopenhagen geflogen war, und einen jungen Dänen, der mir später auch eine Busverbindung zum Terminal zeigte.

Dominiert wurde der Verkehr in CPH natürlich von SAS, die hier nur mit dem A321, A330, A340, den MD80s und der Dash DH8 vertreten waren. Keine Spur von der B737.

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Sky Europe B737-500:

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Finnair Embraer 170 (am Gate):

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Icelandair Express (mit MD90 der schweizerischen Hello):

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Icelandair B757-200 mit Winglets:

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Air Greenland mit B757-200 (hab' leider zu spät auf den Auslöser gedrückt):

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Estonian Air mit B737-500:

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Blue 1 mit Saab 2000:

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Cimber Air mit ATR72:

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und mit CRJ200:

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Sterling mit B737-500 in Maersk-Farben:

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... und mit B737-800 in eigenen Farben:

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Skyways mit Fokker 50:

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Wideroe mit DH8:

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12.04.06 NB 457 CPH-FRA, B737-500, OY-API, Gate D3, Sitz 2 A

Planmäßig: 17:15 - 18:35, tatsächlich: 17:25 - 18:45

Von der Sicherheitskontrolle aus erschien mir D3 wie das Gate, das am weitesten entfernt ist. Ich hatte fast den Eindruck, bis nach Frankfurt zu laufen. Vor allem nervte mich, dass zwischen den Gates Unmengen an Geschäften, Bars etc. waren und man sich ständig durch Menschenmassen (naja, etwas übertrieben...) kämpfen musste. Das Boarding begann verspätet, etwa 5 Minuten vor der geplanten Abflugzeit, und daher verließen wir unsere Parkposition auch mit etwa 10 Minuten Verspätung. Die Auslastung lag diesmal bei ca. 50 %.

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Was man sich bei Sterling wirklich sparen kann: Sitzplatzreservierung bzw. Reservierung eines Platzes weiter vorne in der Maschine. Auf der Homepage hat man nach der Buchung diese Möglichkeit, natürlich gegen Bezahlung. So kostet ein Platz weiter vorne in der Maschine aufgrund des größeren Sitzabstandes dort mehr. Ich habe das nicht gebucht, sondern nur einen Fensterplatz, saß aber trotzdem immer in einer der vordersten Reihen, und der Sitzabstand erschien mir dort so eng wie sonst auch überall.

Um 17:35 Uhr hoben wir auf der 22 R ab und verschwanden auch sofort in der dicken, geschlossenen Wolkendecke, die erst über Deutschland wieder ein wenig auflockerte, dort dann aber auch interessante Formationen präsentierte:

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Beim Kraftwerk von Kahl am Main kamen wir wieder aus den Wolken heraus und waren schon im direkten Anflug auf die Bahn 25 R in Frankfurt:

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Offenbacher Kreuz:

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Um 18:42 Uhr setzten wir in Frankfurt auf und rollten zum Flugsteig A, wo um uns herum fast nur leere Abstellpositionen waren. Die Lufthansa-Flotte war wohl gerade erst im Anflug.

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Da ich bis zur Abfahrt des Busses noch etwas Zeit hatte, knipste ich noch einige Maschinen auf dem Vorfeld in Frankfurt.

Panne 5: Dabei bemerkte ich, dass ich einen Akku der Videokamera in der Sitztasche im Flugzeug vergessen hatte. Also schnell noch einmal zum Gate gelaufen, wo ich mein Problem schilderte. Die Dame fragte nur: "Meinen Sie diesen?" und drückte mir meinen vergessenen Akku in die Hand. :-)

 

Fazit: Kopenhagen ist eine sehr schöne Stadt, die Lust auf mehr macht, und über Sterling kann ich mich auch nicht beklagen. Mir ist nur immer noch ein Rätsel, wie sie bei der Buchung aus dem Martin den Juan gemacht haben...

 

Juan, äh, Martin

Geschrieben

bzgl. des falschen Namens hab ich auch noch eine Variante: Hatte bei JetStarAsia einen Flug gebucht und in der Buchungsbestätigung nach der Buchung wie auch beim aufrufen der Reservierung auf deren Homepage steht als Land "GERMANY" in der Buchung. In der PDF-Datei, die ich per mail als Buchungsbestätigung gekriegt hab steht allerdings "GEORGIA"... Nun ja, wenn ich im Netz nachgucke stimmts ja, aber mir trotzdem rätselhaft, was da los war...???

 

Ach ja: Schöner Tripreport! :-)

Geschrieben

Sehr netter Tripreport, wenn ich mir so die Bilder anschaue für ich mich jetzt schon auf den Trip nach CPH...

Geschrieben

Sch�ner Tripreport, macht Lust auch mal wieder nach Kopenhagen zu schauen...

 

bzgl. des falschen Namens hab ich auch noch eine Variante: Hatte bei JetStarAsia einen Flug gebucht und in der Buchungsbest�tigung nach der Buchung wie auch beim aufrufen der Reservierung auf deren Homepage steht als Land "GERMANY" in der Buchung. In der PDF-Datei, die ich per mail als Buchungsbest�tigung gekriegt hab steht allerdings "GEORGIA"... Nun ja, wenn ich im Netz nachgucke stimmts ja, aber mir trotzdem r�tselhaft, was da los war...???

 

Scheint ein Softwarefehler von denen zu sein, war bei mir das gleiche mit GERMANY=GEORGIA. Naja, ich wurde mitgenommen, drum wars mir dann auch egal.

Geschrieben

Hallo, Martin,

echt interessante Geschichte und gute Bilder.

Ich bin bisher weder Sterling geflogen noch war ich in Kopenhagen,

aber sollte wohl auch bald mal sein.

Gruß,

Markus (FLIEGER6)

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